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Mechanischer Wirkungsgrad eines Kettenantriebs steigt mit größerer Anzahl von Kettenradzähnen?

Trolisdan

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Hallo zusammen,

zugegebenermaßen ist meine Frage vielleicht eher theoretischer Natur, aber dennoch interessant zum Grübeln für dunkle Wintertage... ;)

Es ist allgemein bekannt, dass Kettenblätter oder insbesondere Ritzel mit zu geringer Zähnezahl die Effizienz eines Kettenantriebs negativ beeinflussen. Aus diesem Grund frage ich mich, weshalb SRAM für seine Straßenkassetten bis auf 10-Zahn-Ritzel hinuntergeht - auch Shimano setzt auf bis zu 11 Zähne...
  • Je kleiner die Kassette, desto mehr Reibung entsteht, wenn die Kette über die Ritzelzähne gleitet (Kettenglieder werden weiter ausgelenkt)
  • Je kleiner die Kassette, desto polygonförmiger gleitet die Kette über die Kreislinie -> desto mehr Vibrationen werden auf den gesamten Antrieb übertragen (bei meiner SRAM Rival ist das bei Verwendung des 10er Ritzels sehr gut spürbar)
  • Einziger mir bekannter Vorteil: Je kleiner die Kassette ist, desto leichter wird sie
Habt ihr irgendwelche Gedanken hierzu?
 

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Re: Mechanischer Wirkungsgrad eines Kettenantriebs steigt mit größerer Anzahl von Kettenradzähnen?
Das ist richtig.
48x10 hat einen knapp 50% höheren Reibungsverlust (absolut: etwa 6 Watt) als 53/11 bei annähernd gleicher Übersetzung.

1x-vs-2x-Drivetrain-Efficiency-Chart-2.jpg
https://www.velonews.com/gear/gear-issue-friction-differences-between-1x-and-2x-drivetrains/
Allerdings wird das im Falle von 1x-Antrieben in etwa gleicher Größenordnung durch Aero-Vorteile ausgeglichen.
 
Auf der Bahn fahren die Verfolger mit 60-61ern Kettenblättern und 16 oder 15er Ritzeln. Bei den Stehern fahren wir noch größere Blätter, das merkt man schon, wenn man das mal mit einem "kleinen" 52er Blatt und 11er Ritzel ersetzt (hab ich mal testweise gemacht). Die großen Blätter + große Ritzel sind viel effizienter, es fühlt sich "runder" an.
 
Daher ist es auch sinnvoll vorne ein KB zu fahren mit dem man im Flachen eher in der Mitte der Kassette ist und nicht bei den kleinsten Ritzeln. Bei 1x am Gravel ist man da leider zum Teil durch die Kettenstreben limitiert und kann daher sowas schwer realisieren. Bei 2x kann man bei Sram auch mit den großen Kettenblättern gegenarbeiten. ;)
 
Das ist richtig.
48x10 hat einen knapp 50% höheren Reibungsverlust (absolut: etwa 6 Watt) als 53/11 bei annähernd gleicher Übersetzung.
Allerdings wird das im Falle von 1x-Antrieben in etwa gleicher Größenordnung durch Aero-Vorteile ausgeglichen.
Im Artikel wird der aerodynamische Vorteil mit 3 Watt angegeben.
Es verbleiben also 3 Watt Vorteil für 2fach-Antrieb.
Allerdings nur bei einer Kadenz von 95 (siehe Artikel) und bei 48/10 gegen 53/11 also bei rund 60 km/h.
Da die meisten Radler die meiste Zeit aber mit Geschwindigkeiten deutlich unter 60 km/h dahin schleichen, schmilzt der Vorteil ganz schnell dahin.
Bei einer komoden Reisegeschwindigkeit von 35 km/ sind wir da bei 48/16 und einem Vorteil für 2fach von rund 2,5 Watt. Das wiederum verringert um den Aeronachteil von 2fach ergibt nicht mehr sehr viel Vorteil für 2fach.

Viel interessanter finde ich, wie viel Energie beim1fach-Antrieb verloren geht, wenn die großen Ritzel verwendet werden. Ich nehme mal an, hautsächlich für das Spannen der Kette.
 
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