Ich würde ja eine Radinfrastruktur wie in Kopenhagen & co durchaus begrüßen, aber ich glaube nicht, dass man das in Deutschland durchkriegt und politisch überlebt. Das liegt weniger an den Kosten, sondern an dem verfügbaren Platz. In diesen Vorzeigestädten ist die Planungsmentalität erstmal auf den Fuß- und Radverkehr ausgelegt. Wenn dann noch Platz für eine Autospur ist, dann gibts die eben auch. Und wenn nicht: Pech für die Autofahrenden.
Hierzulande traut man sich ja noch nichtmal Parkplätze neben Radspuren abzuschaffen, obwohl Dooring neben Abiegeunfällen den höchsten Anteil an Schwerverletzten und Toten an Radfahrern hat.
Und diese Abiegeunfälle sind ja auch erstmal ein Resultat vergurkter Wegführung: Geradeausspur rechts neben Rechtsabbiegespur und solche Späße. Aber irgendwie ist man der Ansicht, dieses Problem mit Abbiegeassistenten lösen zu können. Argh!
Fahrradstraßen werden zwar angelegt, sind aber praktisch im besten Fall nur Tempo 30 Zonen, meistens eher willkommene Parkfläche.
Verkehrserzieherische Maßnahmen beschränken sich beim Autofahrer fast nur auf Einhaltung der Tempolimits. Mangelnde Abstände, gefährliches und rücksichtsloses Verhalten gegenüber Radfahren wird praktisch nicht sanktioniert und meist noch nichtmal sonderlich thematisiert und wenn, dann gleich mit der Einschränkung, "dass Verkehrsregeln auch für Radfahrer gelten!!1!"