Na ja, das Zeitfenster wird im Artikel (der aber eher wohl für Bodybuilder geschrieben wurde) aber in gewisser Weise schon bestätigt, wenn auch auf Kohlenhydrate bezogen, und wenn auch nicht genau in Minuten beziffert.
Proteine mal außen vor, aber das bestätigen schon viele, dass man mit der KH-Aufnahme nicht zu lange warten sollte. Ist aber auch irgendwie plausibel, wenn man viel verbrannt hat, sollte man schleunigst nachfüllen. Irgendwelche Diät-/Defizit-Programme mal außen vor, das sollte man mal grundsätzlich thematisch auslagern.
Das Problem ist ein sprachliches und ein soziologisches:
Das ganze fängt an mit einer Aussage wie bei dir:
... bestätigen schon viele, dass man mit der KH-Aufnahme nicht zu lange warten sollte.
Das ist auch vollkommen logisch. Im Crosssport aber auch im Straßenrennsport wie auf der Bahn ist es mittlerweile üblich, daß sie sich da was flüssiges einpfeiffen, weil der Verdauungsapparat noch nicht wieder richtig funktioniert (mangels Parasympathicus-Aktivität).
Als nächstes kommen Leute und versuchen, den Jungs und Mädels das möglichst prägnant einzuhämmern. Da kommt dann vielleicht auch das Wort "zu spät" vor, im Sinne von "wenn du mit der Auffüllung der KH-Vorräte bis zum nächsten Tag wartest, hat der Körper nicht genug Energie für die anstehenden Reparaturen usw."
Jetzt kommen die an die Reihe, die auch einhämmern wollen, aber auch sich selbst damit als besonders schlau herausstellen wollen. Die müssen neue Begriffe schaffen. Und so wird aus "zu spät" "Fenster zu". Fenster macht sich immer gut, jeder legt heute für seine Meetings Fenster an, Medikamente brauchen ein "Zeitfenster" usw. usf.
Die ersten erklären es dann auch, so daß man sieht "Aha, es kommt auf früh anfangen an, ist vielleicht nicht schlimm, eine Viertelstunde später erst zu Essen, aber zu lange sollte man eben nicht warten."
Dann kommen die Nachplapperer. Und die begründen den Mythos.