Du solltest auch überlegen, was du an Straßen hast. Gibt es neben gut geteerten Radwegen und Asphaltstraßen vielleicht auch schöne, halbwegs gut gepflegte Wald- und Wirtschaftswege? Wenn man erstmal mit dem Rennrad Touren fährt, können solche Wege die Vielfalt stark erhöhen, sind oft landschaftlich besonders schön und dabei verkehrsarm. Oder gibt es in deiner Gegend noch viele Ortsdurchfahrten mit Kopfsteinpflaster?
Auch dann macht ein Rad mit Scheibenbremsen Sinn, da du da dickere Reifen fahren kannst. Heute sind auch 32 mm Reifen am Renner gängig, mit Felgenbremsen passen die aber meist nicht mehr.
Wobei die Scheibenbremshebel bei der 105 schon brutale Monsterteile sind, bei der alten Ultegra gehen sie schon und bei der ganz neuen sind sie richtig gut. Daher würde ich gerade bei Scheibenbremse auf Ultegra gehen, vielleicht ein Auslaufmodell von 2017 mit der alten, da kann man gut Geld sparen.
Ich würde zudem auf ein Rennrad mit Touren/Endurance-Geo setzen, also kurzes Oberrohr bei langem Steuerrohr (in Größe M meist 56-57 cm Oberrohr und 18-19 cm Steuerrohr). Carbonrahmen ist deutlich komfortabler als Alu. Keinesfalls zu großer/langer Rahmen, das ist nicht korrigierbar. Viele Hersteller geben Rahmengrößen für Körpergrößen an, wo das schnell passiert. Daher im Zweifelsfall immer den kleineren Rahmen nehmen! Mehr Sattelauszug, längerer Vorbau, mehr Spacer geht immer, andersrum nicht.
Das Cannondale ist da schon eine sehr gute Wahl. Allerdings teure Marke. Für Carbon und Disc und Ultegra bist du bei 3000 EUR. Aber hey, dann hast du auch was Schönes und Gutes. Alternative in der Preisklasse wäre das Addict Disc von SCOTT (heißt bis 2017 Scott Solace, das bisherige Addict war Scotts Racebike und heißt jetzt Addict RC). Das Scott hat schon 32er Reifen und vorne und hinten 160er Scheiben, hat das Cdale nicht. Und in der Preisklasse ist dann auch eine gute Carbonstütze dabei, was viel Komfort bringt.
Das Gleiche in günstiger (2000 - 2500 EUR) gibt es beim Händler von Cube (ATTAIN GTC SLT Disc Ultegra) oder GHOST ( Nivolet X7.8 LC) oder als 2017er Auslaufmodell wie z.B. das genannte Cannondale oder Scott Solace. Die Versender wie Canyon und Rose etc. haben auch sowas im Programm, aber du willst ja ein Händlerbike. Und viel günstiger als CUBE oder GHOST sind die auch nicht.
Wenn du ein Cannondale kaufst (bis vor einiger Zeit als überteuerte Zahnarztmarke verschrieen), sollte das dann schon auch ein wirklich guter Händler mit guter Beratung, am besten Bikefitting und super Service sein. Und so ein Rad kauft man beim Händler NIE zum Listenpreis, da sollten mind. 10% Nachlass drin sein.
Beim örtlichen Cdale-Händler hier kannst du mind. 10% Nachlass rechnen, ein Paar günstige aber gute Klickpedale drauf, dazu Bikefitting und die Möglichkeit, den Vorbau in den ersten Wochen zum Selbstpreis in eine andere Länge zu tauschen, wenn es nicht passt. Allerdings sind in 10 km Umkreis auch mind. 10 weitere Händler, so dass das vielleicht nicht Standard ist.
Das Speci Roubaix ist halt nochmal 500 EUR teurer und die Federelemente brauchst du nur, wenn du richtig viele sehr schlechte Straßen und Wege hast.
Also wenn du einen guten Cannondale-/Scott-Händler hast, würde ich mir da das jeweilige Carbon/Disc/Ultegra-Teil holen, Preis verhandeln, bei Cdale 32er Reifen und 160er Scheibe rauf - und dann viel Spaß damit.
Mit einer harten, günstigen Alu-Möhre kann man auch schnell fahren, aber für einen alten Sack mit nicht völlig leerer Kasse muss das ja nicht sein ...