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Die Nr. 979 des kaltverschweissten Vitus ...

Ein sehr vielschichtiges Objekt, das die Symbiose von These und Antithese hin zur Synthese beispiellos verkörpert:
Leichtbau versus Spiralfeder-Kernledersattel, Italien versus Japan, Premium versus Budget, schwarz versus bling-bling eloxiert,
Schönheit versus Individualisierung.

Sperrt sich das Kunstwerk zunächst dem ästhetischen Empfinden des Betrachters, verweilt das Auge zunehmend an Details, deren Bezüge die Botschaften des Künstlers offenbaren.

Gemahnt das Werk zunächst an Toleranz und die Akzeptanz von Individualität im friedlichen Miteinander einer Post-industriellen Gesellschaft, stellt der Künstler durch die brutale Montage und die Verwendung eines schlagstockartigen Lenkers diese Botschaft selbst wieder zur Disposition.

Man fühlt sich an den Film "May" erinnert, in dem die Protagonistin über die Menschen feststellt: "so viele schöne Details, aber kein schönes Ganzes"- ihr folgerichtiges Handeln schockiert den Zuschauer.

Congenial, wie sich die Vielfalt der Bauteile selbst einer kapitalistischen Verwertungslogik durch die Zerlegung Kleingewerbetreibender versperrt. Oder ist dies nur ein weiterer Widerspruch mit Verweis auf die nächste Produktivitätsstufe, die nur im industriellen Massstab erreicht werden kann?

Wunderbares Werk, das den Zeitgeist und die sich wandelnden Werte einer Gesellschaft im vielschichtigen Umbruch offenlegt.
 
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