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Carbon-Reparatur beim Fachmann sinnvoll?

Spaghetti_Carbonara

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Hallo liebe Fahrradfreunde,

ich bin Faserverbund-Ingenieur bei einem Hersteller von Carbon-Strukturbauteilen für die Luftfahrtindustrie (Airbus, Boeing usw.). Da wir ein großes Spektrum an Prüfequipment für die Luftfahrtbauteile haben nutzen wir dieses bereits privat zur Überprüfung unserer Carbon-Fahrradteile bei Verdacht auf Schäden. Da wir außerdem Fachpersonal sowie das Equipment zum Reparieren von Carbon-Teilen haben, denken wir als Firma gerade darüber nach diese Dienstleistungen der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.


Daher meine Fragen:
Besteht ein Interesse an professionellen Rahmen-/Gabelprüfungen mit Anfertigung eines Prüfprotokolls (z.B. für Verkauf von gebrauchten Fahrrädern) durch luftfahrtzertifiziertes Prüfpersonal?
Besteht Interesse an professionellen Reparaturen?
Sind professionelle Reparaturen eher nicht gefragt da lieber "rumgepfuscht" oder ein Crash-Replacement in anspruch genommen wird?

Es wären folgende Dienstleistungen angedacht:
-Im Schadensfall wird geprüft um das Schadensausmaß zu ermitteln, repariert und die Wirksamkeit mittels Prüfung zertifiziert.
-Im Verdachtsfall wird geprüft und die Schadensfreiheit zertifiziert bzw. im Schadensfall repariert und die Wirksamkeit mittels Prüfung zertifiziert.
-Ganzheitliche Prüfung auf Unversehrtheit zur Unfallvermeidung (durch Strukturversagen) oder zum Weiterverkauf des Fahrrades.
 
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Es gibt ja bereits einige die CFK-Reparaturen anbieten. Da die dort meist ausgebucht sind, scheint diese Dienstleistung also sinnvoll. Im Sinne der Nachhaltigkeit schon eh.
 
Ist letztlich auch eine Preisfrage. Wenn man jetzt nicht auf Spitzenmodelle guckt, wo ein Komplettrad schnell mal 12t€ kostet, sondern auf "normale" Räder guckt:
Was ist da ein 2-4 Jahre alter Rahmen wert? Speziell, wenn der Nachfolger auf dem Markt ist? Kostet dann ein "Schadensfreiheitszertifikat" schon fast so viel, wie der Restwert?
Dto. für die Reparatur. Klar, nicht auf Listenpreis gucken, aber für nicht einmal hohe, sondern eher mittlere 3-stellige Beträge bekommt man gar nicht selten Auslaufmodelle an Rahmensets.
Trotz aller Freude an Nachhaltigkeit: Das steht dann schon in Konkurrenz zueinander.
 
Es gibt schon ne Menge Reparaturen die im Bereich um 300 € gemacht werden. Da bekommt man keinen neuen Rahmen für.
Wichtiger als ein Zertifikat ist den meisten wohl eher dass der Anbieter auch ein Smart-Repair des Lackes hinbekommt damit der Rahmen hinterher nicht aussieht wie eine Baustelle.
 
Ist letztlich auch eine Preisfrage. Wenn man jetzt nicht auf Spitzenmodelle guckt, wo ein Komplettrad schnell mal 12t€ kostet, sondern auf "normale" Räder guckt:
Was ist da ein 2-4 Jahre alter Rahmen wert? Speziell, wenn der Nachfolger auf dem Markt ist? Kostet dann ein "Schadensfreiheitszertifikat" schon fast so viel, wie der Restwert?
Dto. für die Reparatur. Klar, nicht auf Listenpreis gucken, aber für nicht einmal hohe, sondern eher mittlere 3-stellige Beträge bekommt man gar nicht selten Auslaufmodelle an Rahmensets.
Trotz aller Freude an Nachhaltigkeit: Das steht dann schon in Konkurrenz zueinander.

Es sei denn, es handelt sich um Rahmen oder Gabeln, die nicht mehr produziert werden, und die man nicht auf Verdacht wegwerfen will, beispielsweise Lotus-Zeitfahrrahmen (habe ich leider nicht), oder etwa spezielle Carbongabeln, etwa die Oval Concepts Jetstream-Gabel (habe ich gottseidank). Die mußte ich bereits einmal prüfen lassen -2011, da gab es die bereits so gut wie gar nicht mehr zu kaufen. Selbst wenn , wäre die deutlich teurer gewesen als die "Durchleuchtung" für etwa 120 Euro, die dann ergab, dass die Gabel den Auffahrunfall überstanden hatte und weiterverwendet werden konnte, bis heute.
 
Oder ein Rahmen, der super passt und einem optisch gefällt, aber das Modell geändert wurde, respektive nicht mehr geführt wird. Da denkt man auch mal beim Mittelklasserad über eine Reparatur nach.
 
Schau mal den YouTube Kanal und Website von Luscher Teknik an, der macht genau das, was ihr vorhabt. Und er hat einen ähnlichen Hintergrund. Eine feine Sache.

PS: Interesse einen Kestrel EMS 200 Rahmen mit eingedrücktem Sattelrohr bei der Umwerfer-Aufnahme zu reparieren? Es ist mMn. zu schade, den weg zu werfen.
 
Ich fände die Möglichkeit, Räder und Teile überprüfen zu lassen, mehr als sinnvoll! Würde mich freuen, wenn das häufiger angeboten würde, gerne auch mit einer Auswahl an Möglichkeiten (Ultraschall, CT, etc.).
 
Ich fände die Möglichkeit, Räder und Teile überprüfen zu lassen, mehr als sinnvoll! Würde mich freuen, wenn das häufiger angeboten würde, gerne auch mit einer Auswahl an Möglichkeiten (Ultraschall, CT, etc.).
Ich finde das auch sinnvoll, aber was darf so eine Überprüfung realistisch kosten, damit man sie als Endverbraucher auch in Anspruch nimmt?

Wenn die Überprüfung um 50€ pro Teil liegt, lasse ich keine 150€-Sattelstütze mehr prüfen, dann kauf ich neu. Das 300-400€ Lenker-Vorbau-Cockpit lass ich mir vielleicht noch gefallen, aber nen einzelnen Lenker oder Vorbau prüfe ich dann auch nicht mehr.
Andersrum; wer prüft mir unter 50€ ein Bauteil und hält seinen Kopf dafür hin, dass er mir bescheinigt, dass das Teil einwandfrei ist?

So sehr ich die Idee mag, glaube ich, scheitert sie in der Praxis.
Aus meinem beruflichen Kontext kenne ich das zu gut.
 
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