Frage andersherum - ich hab mal grob so gerechnet:
Frühstück 10,-
Mittagessen 15,-
Abendessen 20,-
Bett ohne Brechfest 50,-
Meine Erfahrung Solo mit Rucksack: Frühstück im Hotel, Mittagessen auf dem Rad/am Kiosk/im Supermarkt bei mir meist eher < 10€, dafür Abendessen eher 50€, denn ich suche ja nicht lange herum ob's noch irgendwo einen noch günstigeren Pizzadiscounter gibt und nach 3000 Hm sitzt der Geldbeutel bezüglich Essen sowieso verdammt locker (dafür fahre ich!).
Edit: Übernachtung auch gelegentlich dreistellig, häufig zumindest sehr nah dran, da ich die Etappen ganz sicher nicht nach Preisvergleich unterteile. Ich buche aber auch bequem bei diesen Portalen die superunverschämt hohe Provisionen einbehalten, wer vor Ort herumsucht kommt wahrscheinlich meistens günstiger davon.
Mit Veranstalter ist es natürlich ganz klar teurer, denn dort muss neben den Grundkosten und -risiken des Unternehmens mindestens jemand bezahlt werden der das Gepäck fährt und das Hotelzimmer wird diese Person wohl auch nicht aus eigener Tasche bezahlen. Günstigere Konditionen beim Hotel wird der Veranstalter eher nicht bekommen, denn wenn man eine Nacht das ganze Haus blockiert wird's schwer die angrenzenden Nächte zu füllen wenn die meisten Gäste eher auf ganze Wochen o.ä. aus sind. Hinzu kommt dass sich die Hotelauswahl eher am anspruchsvollsten Kunden orientieren muss als am genügsamsten.
Die Frage nach dem Preis ist aber die falsche, viel wichtiger sollte sein: was will ich eigentlich machen. Der Reiz an der Rucksacktour liegt für mich viel stärker als beim organisierten im Umfang der Strecke, mit Gepäck ist alles eine größere Herausforderung und ich plane dann auch so dass ich wirklich das Maximum an Herausforderung herauskitzle (in realistischem Rahmen). Dabei muss ich dann auch gar nicht jeden Tag landschaftliche Höhepunkte haben, die radlerische Anreise zu den landschaftlichen Höhepunkten wird durch das Ziel fast genau so reizvoll wie das radeln dort.
Bei der organisierten Reise ist es hingegen einfach nur der Genuß. Anreise “irgendwie“ (Auto, Flugzeug, Bahn, einmal war's aber auch Post für's Gepäck und Rad für Rad+Draufsitzer), dann gleich ab der ersten Etappe Highlight. Das Gepäck erscheint fast von selber am nächsten Ort, ich kann drei Radhosen im Wechsel tragen (waschen tu ich trotz Gepäcktransport, auch um's für die nächste Rucksacktour nicht zu verlernen, aber es gibt wohl auch andere), habe womöglich sogar mehr als nur das absolute, absolute Minimum dabei für Tage an denen das Wetter mal nicht so sensationell ist. Und natürlich die Geselligkeit. Kaffeestopps sind nicht einfach nur Versorgung sondern Plauderrunde mit Gleichgesinnten, das ist überhaupt kein Vergleich. Und nach der Tour geht's so weiter, Solo hingegen tendiere ich dazu gar nicht so viel früher als unbedingt notwendig ankommen zu wollen, lieber die Etappenorte noch ein paar Kilometer weiter auseinanderlegen. Dafür ist mir solo aber manchmal auch schon ziemlich die Decke auf den Kopf gefallen, trotz Frischluft und Tapetenwechsel im Übermaß.
Kurz: ich mag beides sehr gerne, aber das eine ist kein Ersatz für das andere und das andere nicht für das eine. Das eine ist eine Reise (die im Urlaub stattfindet), das andere ist ein Urlaub (bei dem eine Reise durchgeführt wird). Einen Preisvergleich finde ich fast so abwegig wie einen Preisvergleich zwischen einem Rennrad und einem MTB.
Ergänzend noch: falls es die erste Rucksacktour ist würde ich definitiv kürzer anfangen, bei mir waren's erst nur drei Tage (geplant waren vier) und mehr wären glaube ich auch nicht drin gewesen ohne die gemachten Erfahrungen etwas sacken zu lassen.