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Ausfallende gerissen - lohnt Rep?

Rockhill-50/13

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Aachen
Hallo allerseits,
ich hatte mir vor etwas über einem Jahr meinen alten Rahleigh Stahlrenner (5-Gang, nix Exquisites) pulvern lassen, neue Gabel, neue Kurbel und Schaltung draufgemacht (14-Gang) und mich des Rades erfreut. Ein paar Baustellen gabs zwar noch (Lenker altes Maß, passen keine moderneren Bremsen dran wg. Durchmesser), Vorbau dito, Gabel zu weich), aber insgesamt bin ich wieder gern radgefahren. Das rad hab ich schon 11 Jahre...
Jetzt dachte ich, ich gönne ihm mal was schönes und habe einen Laufradsatz neu erworben, der optisch-klassisch schön passt. Und was sehe ich beim Hinterradwechsel?
linkes Ausfallende gerissen! :eek: Habe grad kein Foto, aber das Ausfallende formt ja vor der Achsaufnahme ein Dreieck, und der untere Schenkel dieses Dreiecks hat einen Bruch.
Dazu noch zwei Anmerkungen:
- Ausfallende offensichtlich nicht geschmiedet, sondern in die Strebe eingeschoben und ver/lötet/schweißt.
- Fahrer (ich) mit 105 kg bei 1,96 nicht leicht.

Frage jetzt: Kann man was dran machen? Wenn ja, wer? Lohnt das?

Ich danke schonmal für die Antworten.

Schönen Gruß
Rockhill
 
AW: Ausfallende gerissen - lohnt Rep?

Hallo allerseits,
ich hatte mir vor etwas über einem Jahr meinen alten Rahleigh Stahlrenner (5-Gang, nix Exquisites) pulvern lassen, neue Gabel, neue Kurbel und Schaltung draufgemacht (14-Gang) und mich des Rades erfreut. Ein paar Baustellen gabs zwar noch (Lenker altes Maß, passen keine moderneren Bremsen dran wg. Durchmesser), Vorbau dito, Gabel zu weich), aber insgesamt bin ich wieder gern radgefahren. Das rad hab ich schon 11 Jahre...
Jetzt dachte ich, ich gönne ihm mal was schönes und habe einen Laufradsatz neu erworben, der optisch-klassisch schön passt. Und was sehe ich beim Hinterradwechsel?
linkes Ausfallende gerissen! :eek: Habe grad kein Foto, aber das Ausfallende formt ja vor der Achsaufnahme ein Dreieck, und der untere Schenkel dieses Dreiecks hat einen Bruch.
Dazu noch zwei Anmerkungen:
- Ausfallende offensichtlich nicht geschmiedet, sondern in die Strebe eingeschoben und ver/lötet/schweißt.
- Fahrer (ich) mit 105 kg bei 1,96 nicht leicht.

Frage jetzt: Kann man was dran machen? Wenn ja, wer? Lohnt das?

Ich danke schonmal für die Antworten.

Schönen Gruß
Rockhill


Hallo,

der Umstand, daß es sich nicht um ein geschmiedetes Ausfallende handelt, trifft noch keine Aussage über die tatsächliche Qualität des Ausfallendes, allenfalls kann man sagen, daß ab einer bestimmten Zeit, etwa der Mitte der 50er Jahre, die geschmiedeten Ausfallenden die ungeschmiedeten verdrängten.

Geschmiedete Ausfallenden sind nicht generell besser, auch nicht haltbarer. Ich habe hier ein Claud Butler Anglo Continental von 1937, das Beste, was damals verfügbar war. Seine "Chater Lea"-Ausfallenden sind aus Flachstahl und es käme mir dennoch zu keiner Zeit der Gedanke, es hier nicht mit ausgezeichneter Qualität zu tun zu haben. So viel zu der Art der Ausfallenden.

Zu Deinem Problem: Da es sich um ein recht einfaches Rad handelt und Du es gewiß nicht komplett neu lackieren möchtest, würde ich vorschlagen, den Bruch im "WIG"-Verfahren schweißen zu lassen. Zwar ist die thermische Belastung hier nicht gerade gering, aber nur auf eine kleine Ausdehnungszone beschränkt, die das massive Ausfallende nicht überschreiten und damit nicht auf die dünnwandigen Rohre ausstrahlen und diese vielleicht schädigen würde. Zur Verbesserung der Stabilität könntest Du den Schweißer (der nicht einmal ein Rahmenbauer sein müßte) bitten, auf der Innenseite des Ausfallendes mit einigen Schweißpunkten ein Stahlblech aufzuschweißen, dabei aber möglichst weit von den Rohrenden zu bleiben. Die nachzulackierende Stelle würde sich in Grenzen halten und im Grunde könntest Du selbst der "Tatort" beilackieren.

Eventuell müßtest Du nach dem Auflöten des (2-3mm starken) Bleches den Hinterbau ein wenig weiten lassen, vielleicht wüde jedoch auf die Entfernung eine Unterlegscheibe an der Achse genügen. Bitte bau das Rad jedoch nicht auf Spannung ein, denn es ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß dieses "auf Spannung Einbauen" des Rades für den Bruch Deiner Ausfallendes verantwortlich war. Laut Smolik ist bei einem Unterschied zwischen Einbaubreite der Hinterradachse und des Hinterbaues von mehr als 3mm auf Dauer ein Bruch des Ausfallendes zu erwarten, typischerweise auf der rechten Seite an der vonn Dir beobachteten Stelle.

Eine "WIG"-Schweißanlage hat nicht jeder Schweißer, Du solltest hier genau nachfragen. Vielleicht gibt es ja hier auf dem Forum einen Metaller, der Dich beraten kann.

Grüße
Peter
:)

Nachtrag: Ich habe hier sogar einen Rahmen, der vor gut 40 Jahren mit einer ähnlicher Reparatur (gewiß aber nicht im WIG-Verfahren, denn dieses gab es damals noch nicht) versorgt und danach noch intensiv gefahren wurde, selbst bei Rennen. Ich könnte bei Gelegenheit Bilder davon machen.
 
AW: Ausfallende gerissen - lohnt Rep?

Das Ausfallende kann schon geschmiedet oder aber auch aus Blech sein und wird dann in die Kettenstrebe eingelötet; das Ausfallende zu reparieren halte ich für Murx, da muß man neue Ausfallenden (links und rechts) einlöten, braucht dann welche in der gleichen Form und mit den gleichen Winkeln, Farbe muß man auch machen, lohnt nur, wenn man jemand kennt, der es günstig macht und bei einem herzenslieben Rahmen.
Wirtschaftlich ist das in der Regel Quatsch. (Teile gibt's bei ceeway oder Köhn in Hannover).

Gruß P.

PS: war einer schneller als ich; hehe, jetzt bist Du so schlau als wie zuvor, 2 Leute - 2 Meinungen, aber ich denke, daß das Ausfallende ja nicht ohne Grund gebrochen ist, ich hätte Bedenken, daß es dann wieder neben der Schweißnaht oder am Ansatz des "Flickens" reißt. Wissen kann das natürlich keiner.
 
AW: Ausfallende gerissen - lohnt Rep?

Danke beiden Antwortern!

Hm. Ich hätte vielleicht jemanden, der Gürtler ist und sich mit Metall gut auskennt für einen Repversuch.
Es ist in der Tat eher ein sentimenaler Gegenstand denn ein Wertobjekt. ist halt ein angenehm großer Rahmen, den ich während des Studiums in Irland gekauft habe und der mich immer begleitet hat (in 3 Ländern) . Das verbindet. Wenn ich jetzt den Rahmen tauschte, ist das Rad defacto futsch, denn der ganze Rest ist ja schon neu :D

Ich werde mal schauen, ob ich diesen Bekannten erreiche für einen Rep-versuch. Ich habe eh vor, mir einen modernen crosser als Alttagsrad zu kaufen, als Sonntagsrad könnte das andere dann vielleicht noch Dienst tun.

Eine Frage hab ich noch: es hat mcih immer gewundert, dass die Achse so arg weit vorn in der Aufnahme platziert werden muss (wenn das Rad gerade sein soll). Da fasst die Mutter ja gerade mal das Ende des unteren Bogens, was viel labiler sein sollte as wenn die Achse näher am Ende des U sitzt. Hat das einen grund?

Schönen Gruß
Rockhill
 
AW: Ausfallende gerissen - lohnt Rep?

Ich glaube, es lohnt sich wahrscheinlich eigentlich nicht, da es sich vermutlich um einen (Verzeihung !) massenproduzierten Rahmen aus Feld-Wald-und-Wiesen-Stahl handelt, für den man auch heute noch problemlos identischen Ersatz finden kann.

Aber wenn nun Dein Herz daran hängt, lasse ihn doch ruhig schweißen - es wird vermutlich nicht ewig halten, aber es kann auch nicht viel passieren, wenn das Ausfallende wieder bricht.

Das Gewicht spielt sicherlich eine gewisse Rolle - üblicherweise wurde bei diesen einfachen Rahmen ein Maximalgewicht (Fahrer und Gepäck) von 125 Kilogramm angegeben. Und auch unterhalb dieses Maximalgewichtes konnten durchaus schon Teile brechen ...

Die so weit nach vorne gerückte Positionierung der Hinterachse finde ich persönlich auch absolut nicht sinnvoll, da dadurch die Hauptlast im schwächsten Bereich des Ausfallendes angreift, wie Du schon schreibst. Die Ursache dafür ist die Verschraubung des Schaltwerkshalters im Ausfallende selber. Warum man das jahrzehntelang so gebaut hat, weiß ich nicht; aber jedenfalls hat sich da zwischen den 1950er und 1980er Jahren nichts geändert. Vielleicht war die Logik dahinter, dass die Achse genau unter den Sitzstreben angebracht sein sollte ?
 
AW: Ausfallende gerissen - lohnt Rep?

@Rockhill: Gleich, ob Du nun das Ausfallende schweißen läßt oder Dich für das Auswechseln des gebrochenen Teiles entscheidest, hier eine Anregung, wie Du aus der beizulackierten Stelle ein gestalterisches Element machen könntest:

diamant_1961.jpg


So müßtest Du nicht den gesamten Rahmen neu lackieren lassen.

Der Beitrag dazu im "Diamant-thread", in dem es Räder aus der DDR geht:
http://www.rennrad-news.de/forum/showpost.php?p=249019&postcount=176
 
AW: Ausfallende gerissen - lohnt Rep?

... er schreibt das der Rahmen "gepulvert" ist, da wird das Nachlackieren etwas schwieriger.
Warum? Den Übergang vom durch die Hitze zerstörten Teil der Pulverbeschichtung hin zum Rest des Rahmenrohres anschleifen, auf das freiliegende Metall ein Rostschutz auftragen, grundieren (eventuell kann der Rostschutz auch erst hier durch eine spezielle Rostschutzgrundierung erfolgen), lackieren, mit Klarlack lasieren, fertig.

Ach ja, und WIG wird in Europa schon über 60 Jahre und in den USA noch ein gutes Stück länger geschweißt .
Schön. Wie ich gerade auf Wikipedia nachlesen konnte, hast Du hier Recht. Ich bin kein Metallarbeiter und hatte noch nicht die Gelegenheit, mich mit der Geschichte der Schweißtechnik zu beschäftigen. :)
 
AW: Ausfallende gerissen - lohnt Rep?

Warum?
Aus eigener Erfahrung, weil ich das schon x-mal praktiziert habe und deshalb sagen kann, dass er mehr Mühe macht Pulverbeschichtungen perfekt! zu reparieren.

Er soll die Pulverbeschichtung nicht reparieren, sondern die zuvor mit Schleifpapier von der Pulverbeschichtung befreite Stelle mit Naßlack überlackieren. Überdeckt man darüberhinaus diesen Übergang mit einer Schmucklinie, so wie es früher bei dem Übergang von freiliegendem Chrom zu Farbe üblich war, sollte es wirklich kein Problem darstellen. Sicher ist eine Pulverbeschichtung schwerer zu entfernen als Lack, beharrliches Verschlichten mit Lackgrundierung, Lackfüller und Schleifpapier sollte aber ein gutes Ergebnis ermöglichen.
 
AW: Ausfallende gerissen - lohnt Rep?

Daß das Rad nur in der vordersten Position gerade sitzt (d.h., weiter hinten schief?!?), deutet für mich auf nicht parallel verlaufende Ausfallenden hin.

Das kann Folge des Bruchs sein, da ja diese Region auf Zug beansprucht wird, es müßte sich aber dann ein Spalt finden.

Das ließe sich ja schnell herausfinden oder ausschließen.

Es klingt aber eher nach schlampig eingelöteten Ausfallenden.

Wenn die nicht identisch in die Kettenstreben eingelötet werden, hat man besonders bei horizontalen Ausfallern eben nur noch einen engen Bereich, in dem das Rad gerade steht, vertikale Ausfaller kann man korrigieren, bei Bahnrahmen ist es tödlich.

Ich stelle mir vor, daß dann auch die Belastung der Ausfallenden unterschiedlich ist, so daß eben auch schon 105 kg auf einer Seite zum Riß führen können. So vielleicht, wie man auf einer Seite schneller Hüftarthrose kriegt, wenn man sehr unterschiedlich lange Beine hat.

Da wir aber wohl weiterhin ohne Bilder vermuten müssen, können wir es kaum klären,

Gute Nacht, P.
 
AW: Ausfallende gerissen - lohnt Rep?

Ich mach heute abend mal welche. War gestern krank...

Dass die Achse so weit vorn rein muss, liegt m. E. an dem Befestigungsblech des Schaltwerks (Tiagra), das einen Teil der U-förmigen Aufnahme verdeckt, und folglich muss man auf der anderen Seite ebensoweit rausgehen.

Naja. Gedanklich verabschiede ich mich schonmal langsam vom Rahmen, als Alltagsgerät sowieso, denn man sollte wohl auch an die Sicherheit denken. Das mit dem Pulvern ist halt ärgerlich, spezieller schwarzmatt-rauh-Belag. Und dass ich grad einen schönen Laufradsatz (Cross-Breite) gekauft hab.

Ich werde mal in den Angeboten hier stöbern, vielleicht hat ja jemnad einen schönen Rahmen in groß (RH 61-63).

Gruß
Rockhill
 
Bilder angehängt

büddeschön
 

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AW: Ausfallende gerissen - lohnt Rep?

Da es sich bei dem Ausfallende um ein gestanztes Blechausfallende handelt sollte madas schweißen/löten können. Sieht halt dann nicht mehr so toll aus. Besser wäre es natürlich ein komplettes neues Ausfallende einzulöten, oder gar gleich zwei und dann die besseren, geschmiedeten Varianten. Aber die kosten solch einer Reparatur übersteigen bei weitem den Wert des doch eher einfachen Rahmens.
Also llieber einen Bastler ranlassen oder einen neuen Rahmen besorgen.
 
AW: Ausfallende gerissen - lohnt Rep?

Also hatte ich es doch falsch verstanden und es lag, wie Bridgestone sagte, an der Schaltwerksbefestigung. Trotzdem müßte bei diesem verbogenen Ausfallende auch generell das Rad schon etwas schief stehen, wenn man es ganz nach hinten schiebt ohne Schaltwerk.
Blech auflöten, wie Flammberg empfiehlt, kann ich mir jetzt kaum vorstellen, da man das ja an diese abgerundete Kettenstrebe anmodellieren müßte, da bleibt sicher zu viel Abstand und Spaltlöten wird nicht funktioneren. Ich habe letztens mal ein solches abgesägt, da war auch nicht viel Lot hinter der Rundung so daß man beim Planfeilen die ganze Konstruktion destabilisiert.
Bleibt letztendlich stumpflöten und einen dicken Blobs auftragslöten oder schweißen und Augen zu und durch, aber ob das hält?

Der Austausch der Ausfaller endet dann damit, daß Du haargenau das selbe Ausfallende findest oder beide tauschst, dann eine Geo-Änderung hast und vielleicht die Sitzstreben zu kurz sind, da die meisten modernen Ausfaller doch nicht so groß sind ...
Ich hab's gerade durch und zum Schluß hat man nicht mehr viel Lack am Fahrrad :D
 
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