Ganz genau ! Das Problem besteht nicht darin, daß Selbständige sich nicht versichern, weil sie es nicht
wollen, sondern weil sie es nicht
können. Versicherungen, die das Risiko des Verdienstausfalls abdecken, sind sehr kostenintensiv.
Man könnte das anders - gesetzlich - regeln, dies ist jedoch politisch nicht gewollt.
In dem hier vorliegenden Beispiel kann man übrigens auch darüber streiten, ob überhaupt eine Selbständigkeit vorliegt, wenn der Radkurier immer nur für einen Auftraggeber arbeitet und die Fahrten von ihm zugewiesen bekommt. Da wäre dann der Arbeitgeber dran mit Lohnfortzahlung im Krankheitsfall...ist aber natürlich viel billiger für ihn, wenn er lieber "Selbständige" beschäftigt... .
Hinzu kommt: Ist der Versicherungsfall eingetreten, weigern sich Versicherungen auch gerne mal hartnäckig, den Schaden zu regulieren !
Wer Solo-Selbständiger ist, sollte sich deshalb gut überlegen, ob es sinnvoll ist, etwa bei der Berufsgenossenschaft versichert zu sein.
Dort zahlt man bei Unfallschäden - mit den absurdesten Begründungen - meistens gerne nicht, weil es hier ggf. auch um hohe Rentenansprüche geht, wenn Spätfolgen auftreten.
Wer bei einer Berufsgenossenschaft versichert ist, sollte also gleichzeitig auch immer eine Rechtsschutzversicherung haben.