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ZIPP 60 eiern nach nur 1000km - Qualitätsmangel?

In der Regel sind Speichen von Hinterrädern rechts mit einer Spannung von 1200-1300N vorgespannt. Links ist es etwa 50%, oft sogar weniger.

Die Messerspeichen täuschen etwas bei der "Handprobe", weil sie in die Richtung weniger biegsam sind, dafür in Achsrichtung umso mehr.

20 dünne Speichen am Hinterrad sind schon recht wenig. Da ist es kein Wunder, dass der Schlag so groß ausfällt, bei so wenigen Speichen braucht es eine kleine Ursache für eine deutliche Wirkung. Und ich sage mal voraus, dass das Rad nicht zum letzten Mal den Zentrierständer sehen wird. Einmal jährlich würde ich das kontrollieren ( lassen).
 
Was ich insgesamt damit sagen wollte, ist, dass ein Laufrad, was "nie mehr nachzentriert" werden muß, schlicht ein Stammtisch-Mythos ist. Es gibt weder irgendwelche Wunderwerke an Laufrädern, noch geheimnisvolle Methoden zum Bau eines Laufrades, was dies zu 100% ausschließen könnte. ....

Nein, das ganz sicher nicht; a bin ich ganz bei dir.
Aber es sollte eben auch nicht normal sein, dass jedes neue Laufrad nach 500 km zum ersten Service muss - so wie früher jedes Auto nach 1000 km mit der ersten Ölfüllung noch Späne ausgespuckt hat, das geht heute auch besser. ;)
 
Was ich insgesamt damit sagen wollte, ist, dass ein Laufrad, was "nie mehr nachzentriert" werden muß, schlicht ein Stammtisch-Mythos ist. Es gibt weder irgendwelche Wunderwerke an Laufrädern, noch geheimnisvolle Methoden zum Bau eines Laufrades, was dies zu 100% ausschließen könnte.
Dem würde ich widersprechen, bzw. nochmal nachfragen wollen, was den die Randbedingungen sein sollen.
Wenn das Laufrad "steht" (egal ob beim Aufbau, oder per Einfahren und Nachzentrieren erreicht) sollte Ruhe sein. Danach führt eigentlich erst eine Überlastung dazu, daß da was aus dem Gleichgewicht kommt, oder das Nutzungsende.
Im Kontext dieses Freds würde ich sagen:
Ein 20 Speichenhinterrad, das mit 1000N oder 1200N und dünnen Speichen eingespeicht mit einem 85kg Fahrer ist halt überlastet, sobald Du über die erste Fahrbahnmarkierung rumpelst. Egal, was Zipp da draufschreibt.
Deshalb aus meiner Sicht die Frage, was als "normaler Betriebszustand" und was als "Unfall" gilt. Mit so einer Radkonstruktion sicherlich schon das Durchfahren eines übersehenen Schlaglochs.
Nachzentrieren als übliche Wartungsmaßnahme mag da als Ausrede dienen.

Natürlich kann man solches Material mit eng begrenztem Einsatzbereich (also z.B. Zeitfahren auf guter Piste mit austrainierten 190/70kg Fahrern, und begrenzte Lebensdauer) entsprechend designen.
Das heißt aber nicht, daß ein wohlgenährter Kieferchirurg seine Feierabendausfahrt über die örtliche Rumpelstrecke damit machen sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Material ist schon ein wenig besser geworden. Vor allem die Speichen sind um Welten standfester, als die verchromten oder vernickelten Drähte aus meiner Jugend.
Smolik hat noch zu einem Tausch der Speichen alle 5-10tkm geraten. Heute würde man die Speichen im Zweifel auch noch für die zweite Felge nehmen.
Bei den Felgen ist natürlich viel Fortschritt ins Gewicht gegangen, alte Nabenflansche...naja.
Spannungen und Konstruktionen, wie sie heute jeder Hobbybauer basteln kann, wären in den 70ern des letzten Jahrhunderts gar nicht möglich gewesen.
 
Das Material ist schon ein wenig besser geworden. Vor allem die Speichen sind um Welten standfester, als die verchromten oder vernickelten Drähte aus meiner Jugend.
Smolik hat noch zu einem Tausch der Speichen alle 5-10tkm geraten. Heute würde man die Speichen im Zweifel auch noch für die zweite Felge nehmen.
Bei den Felgen ist natürlich viel Fortschritt ins Gewicht gegangen, alte Nabenflansche...naja.
Spannungen und Konstruktionen, wie sie heute jeder Hobbybauer basteln kann, wären in den 70ern des letzten Jahrhunderts gar nicht möglich gewesen.
Natürlich ist die Speichenqualität weit besser geworden. Auch die der Felgen (zumindest einige Modelle).
Allerdings ist bei den Felgen auch viel "suboptimales" Zeug auf dem Markt.

Aber ein Laufrad ist ein Laufrad. Am Prinzip hat sich nichts geändert.
Hat man weniger Speichen, haben diese eben entsprechend höhere (Wechsel)Belastungen auszuhalten.
Kann man machen, allerdings sollte der Aufbau doch sehr viel penibler erfolgen. Ich würde dann anschließend auch nicht davon ausgehen, dass es sich um ein ewiglaufendes Sorgloslaufrad handelte.

Ich habe für mich, als gut 90kg-Fahrer, entsprechende Versuche als "untauglich" abgehakt. Klar, die Laufräder hielten. Aber das nur durch häufigeres Kontrollieren und Nachzentrieren.
So baue ich mir eben 32-Speichen (oder gar 36er) Laufräder recht konservativ auf und habe anschließend Ruhe.
Mal davon abgesehen, dass mir die Klassischen rein optisch besser gefallen, Mehrgewicht und erhöhter Luftwiderstand schätze ich für mich als völlig unbedeutend ein. Ich führe keine Kämpfe um Zehntelsekunden. :D

Eigentlich habe ich vor Jahren mit dem Laufradbau (für den Eigenbedarf) nur angefangen, weil viele Originallaufräder mies aufgebaut waren (selbst im mittelpreisigen Bereich) und ich in der näheren Umgebung auch keinerlei Werkstatt gefunden habe, die sich da richtig Mühe gegeben hätte.
Material ist nicht alles.

Ich habe mir also einen billigen Zentrierständer und eine Zentrierlehre geholt. (Beide tun noch immer. Klar, teureres Zeugs funktionierte ein wenig einfacher, aber ich habe ja Zeit.)
So rein nach Gehör funktionierte das zwar auch, aber eine Prüfung mit Tensiometer zeigte mir dann doch, dass das Gehör eine nicht ganz so zuverlässige Methode ist. - Zumindest für mich nicht zuverlässig genug. Also auch noch Tensiometer angeschafft.
Und das zeigte mir dann, dass so manch gut aufgebautes Laufrad von "perfekt" doch noch reichlich entfernt war.

Letztlich kommen seitdem bei mir Laufräder dabei heraus, die ich nach dem Aufbau tausende Kilometer ohne Korrektur fahren kann. Speichen wirklich locker oder gar Speichenbrüche hatte ich seither nie.

Zwei Nachteile hat die Selbstaufbauerei allerdings:
Ich kaufe seither Felgen auf Vorrat und habe einige Ersatzlaufräder auf Lager. - Ob ich davon noch alles selbst runterfahren kann?
Vieles davon, weil mir der Aufbau einfach Spaß macht.
Ein wenig kompensiere ich die "Aufbauwut" dadurch, dass ich auch die Familie und ein paar Kumpels mitversorge.
Der zweite Nachteil: Ich überlege schon seit einer Weile, ob ich mir nicht doch noch ein Speichenrollgerät zulege. Eigentlich eine unnötige Geldausgabe. Aber es kommt doch hin und wieder vor, dass ich genau die gerade benötigte Speichenlänge nicht liegen habe. Die Werkstatt um die Ecke aber auch nicht. Von gelegentlichen Apothekenpreisen mal abgesehen, das Warten auf Kleinlieferungen mag ich dann auch nicht.
 
Mehrgewicht und erhöhter Luftwiderstand schätze ich für mich als völlig unbedeutend ein. Ich führe keine Kämpfe um Zehntelsekunden.

Es geht schon um mehr als um Zehntelsekunden. Bin mit klassischen selbst eingespeicherten Laufrändern ( allerdings auch mit Stahlrahmen) ebi der Stunde von Banzau gestartet. Und wenn ich sehe was mit moderen Material mit meiner Leistung gefahen wurde, dann macht liegst das bei einer knappen Stunde doch im Bereich von ein paar Minuten und einigen Plätzen in der Ergebnisliste.
Ob man das Geld in besseres Material investieren will, ist ne andere Sache, Bin da selbst hin und her gerissen. Einerseits ist natürlich bescheuert viel Geld auszugeben um bei einem, Hobbyrennen weiter vorne zu landen, anderseits denk auch aber auch: "Wenn ich das gleiche Material behabt hätte",
Im Training ist mir das aber total egal ob ich ein bisschen schneller oder langsamer bin. da hängt mein Spaß nicht von ab.

Wenn ich aber viel geld ausgebe, dann würde ich schon ziemlich sauer sein, wenn man Laufrad nach ein paar km so einen Schlag hätte.
 
Natürlich ist die Speichenqualität weit besser geworden. Auch die der Felgen (zumindest einige Modelle).
Allerdings ist bei den Felgen auch viel "suboptimales" Zeug auf dem Markt.

Aber ein Laufrad ist ein Laufrad. Am Prinzip hat sich nichts geändert.
Hat man weniger Speichen, haben diese eben entsprechend höhere (Wechsel)Belastungen auszuhalten.
Kann man machen, allerdings sollte der Aufbau doch sehr viel penibler erfolgen. Ich würde dann anschließend auch nicht davon ausgehen, dass es sich um ein ewiglaufendes Sorgloslaufrad handelte.

Ich habe für mich, als gut 90kg-Fahrer, entsprechende Versuche als "untauglich" abgehakt. Klar, die Laufräder hielten. Aber das nur durch häufigeres Kontrollieren und Nachzentrieren.
So baue ich mir eben 32-Speichen (oder gar 36er) Laufräder recht konservativ auf und habe anschließend Ruhe.
Mal davon abgesehen, dass mir die Klassischen rein optisch besser gefallen, Mehrgewicht und erhöhter Luftwiderstand schätze ich für mich als völlig unbedeutend ein. Ich führe keine Kämpfe um Zehntelsekunden. :D
Geht mir auch so. Bis ans Limit ausgereiztes Material brauche ich als (übergewichtiger) Freizeitfahrer, der sein Zeugs selber bezahlen muss, nicht wirklich.
 
Es geht schon um mehr als um Zehntelsekunden. Bin mit klassischen selbst eingespeicherten Laufrändern ( allerdings auch mit Stahlrahmen) ebi der Stunde von Banzau gestartet. Und wenn ich sehe was mit moderen Material mit meiner Leistung gefahen wurde, dann macht liegst das bei einer knappen Stunde doch im Bereich von ein paar Minuten und einigen Plätzen in der Ergebnisliste.

Alter Schwede! Bei einer Stunde reiner Fahrzeit macht das gleich mehrere Minuten ... :eek:
DAS hätte ich selbst vor Jahren meiner Frau nicht anbieten dürfen. Die hätte mich wohl nicht ganz unberechtigt gefragt, ob ich sie für blöd hielte.

Wenn Andere in deiner Klasse mit modernem Material so viel schneller waren, lag es wohl eher daran, dass sie wohl einfach doch eher nicht in deiner Leistungsklasse fuhren. :cool:

Nee, ganz ehrlich: Material entscheidet fast nichts. Ob ich nun mit 9- oder 11fach fahre, ändert bei mir an irgendwelchen Fahrtzeiten nix. Einen Unterschied gibt es hingegen bei der Frage Rahmenschalthebel oder STI. Allein deswegen, weil bei STI die Hände am Lenker lassen kann und notfalls noch im Antritt die Kette fix auf das geeignetere Ritzel werfen kann.
(Ich mag die ollen Rahmenschalthebel trotzdem.) :cool:

Und Laufräder? Da sind die fahrdynamischen Unterschiede so dermaßen gering ...
Am ehesten profitiert man da noch vom geringeren Gewicht. Blöd nur, dass Leichtbau bei antrittstarken und v.a. schweren Fahrern dann eben auch nicht so lange hält. - Also eher eine Prioritätsfrage.

Wenn ich aber viel geld ausgebe, dann würde ich schon ziemlich sauer sein, wenn man Laufrad nach ein paar km so einen Schlag hätte.

Machen wir uns mal nichts vor: Wenn du viel Geld für Fahrradteile ausgibst, erhältst du oft weniger Gewicht, einen Markennamen (Statussymbol), selten aber bessere Funktion oder längere Haltbarkeit.
Bei Systemlaufrädern kommen dann schnell noch eine schlechtere Ersatzteilbeschaffung und höhere Ersatzteilpreise hinzu.

Ich habe gar nichts gegen Systemlaufräder, Bling Bling u.ä. Aber viel mehr als für's Auge bringt's eben nicht. ;)

Wenn ich bei der Beschreibung zu den Zipp 60 so etwas lese:
"Mit dem Zipp 60 Carbon Laufradsatz für Drahtreifen und Felgenbremsen erleben Sie eine Kombination aus Aluminiumqualitäten und High-Performance Carbonfelgen für anspruchsvolle Rennfahrer und Triathleten zu einem guten Preis-/Leistungsverhältnis. Die 58mm hohen, gedimpelten, torusförmigen Hybridfelgen basieren auf Daten aus dem Windtunnel und Erfahrungen durch gewonnene Rennen."

"Anspruchsvolle" steht meist für Leute, die zeigen wollen, was sie sich leisten können. :D
"Windtunnel"? Wie oder was genau? Nerven die gar bei Seitenwind?
"Erfahrungen durch gewonnene Rennen". Na prima. Andere Rennen wurden mit anderen Laufrädern gewonnen.

Aber "gedimpelt" und "torusförmig" hört sich natürlich schon nach Sieg an. :cool:

Glaubt hier eigentlich jemand, dass die Profis ihre Laufräder einfach durchfahren? Bisher war es doch eher so, dass die Mechaniker die laufend überprüfen und warten.
Bisher war auch gängige Praxis, dass neue Laufräder nach 200-300km noch mal nachgemessen werden. Und je weniger Speichen so ein Laufrad hat, desto sinnvoller erscheint mir das auch.

Ich denke, wer aus dem Profibereich kommt, hat Mechanicos, die sich um den Krempel kümmern. Wir Hobbyletten und Freizeitfahrer müssen das eben selbst machen.
Zu vielen Suchergebnissen bezüglich Laufradqualität lese ich oft so etwas:
"Knackte nach nur wenigen Kilometern, erster Speichenbruch nach 2000km Fahrleistung."
Oder:
"Fing an zu knacken und zu klingeln, habe dann mal ein paar Speichen ordentlich festgezogen. Die Geräusche waren nun weg, aber das Laufrad lief nicht mehr richtig rund. Ich mußte laufend neu zentrieren, nach wenigen tausend Kilometern brachen laufend die Speichen, Nippel, ..." :rolleyes:

Klar, man kann ein auffälliges Laufrad auch einfach weiterfahren, irgendwie irgendwas etwas nachziehen, ... Hält nur eben öfter mal nicht mehr. Also, solche Dinge nicht ignorieren und sich mit der Materie beschäftigen oder jemand damit beauftragen, der sich damit auskennt.
 
Geht mir auch so. Bis ans Limit ausgereiztes Material brauche ich als (übergewichtiger) Freizeitfahrer, der sein Zeugs selber bezahlen muss, nicht wirklich.
Das ist ja oft das eigentliche Problem.
Ich habe auch noch nie beim Wettkampfmaterial von Profis durchgebremste Felgenflanken gesehen. :D

Es gibt keine Laufräder, die mit mehr Speichen mehr Nachteile, als geringe Gewichts- oder Aero"probleme" hätten.
Je weniger Speichen, desto mehr werden diese und auch die Felgen belastet.

Irgendeinen Kompromiß geht man immer ein. Ich kann mit vielen Speichen und leichter Felge etwas Dauerhaltbares (immer in gewissem Rahmen) bauen oder mit weniger Speichen und massiverer Felge.
(Je weniger Speichen, desto sorgfältiger muß das Zeugs aufgebaut sein.)

Wenn ich wirklich "sorglos" will, nehme ich stabile Felgen und 32-36 Speichen. Ok, ich baue die trotzdem sorgfältig auf.

Bekommen tue ich dann eben Reserven, die ich vielleicht(!) nicht benötige, dafür brauche ich mich aber über -zig tausende Kilometer mit den Dingern nicht mehr beschäftigen.
Nach um die 500km werfe ich die Reifen einmal runter, überprüfe die Felge soweit möglich von innen und außen, checke die Speichenspannung mit Tensiometer, ...
Wenn geringe Schläge oder leicht veränderte Speichenspannungen vorhanden sind, wird nachzentriert und gut ist.

Alle meine Laufräder, die ich so behandelte, bedurften danach keiner weiteren Zuwendung mehr.
Meine gut 90kg Körpergewicht und auch mal Randonneursgepäck von 10-15kg oder im Alltag irgendwelche "Schwerlasteinkäufe" beindrucken das Material nicht spürbar.

Ok, einen Wettkampf-LRS würde ich deutlich reduzierter bauen. Aber von so etwas erwartet man auch keine Dauersorgloseigenschaften.
 
Abend,

jetzt muss ich auch mal was loswerden:

Wahrscheinlich hat der TE ein Montagsmodell erwischt.

Ich (~ 80 kg je nach Form) habe bis jetzt folgende LRS gefahren:
  • CXP 33 Felge auf Da Naben
  • Zipp 303 (Alu-Flanken) auf Tune Naben
  • Fulcrum Zero
  • Shimano WHS DA CL 35
  • Zipp 404
  • DT- Swiss 1.1 Felge auf Tune Naben
  • sonstigen billigen Krampf, an den ich mich nicht mehr erinnern kann...:D

Nur zwei Laufräder mussten innerhalb von 5000 km nachzentriert werden.
Interessanterweise waren das der CXP 33 und der DT-Swiss.

Im Regelfall ist seelenlose Industrieware qualitativ besser als individuelle Handarbeit.

@NoNamebrand :

Ich würde den LRS dem Verkäufer um die Ohren hauen...
 
bei gleicher gemessener Leistung und gleicher Gewichtsklasse
Wie sagte mal mein Trainer vor gut 30 Jahren:
"Nimm den Kopf runter oder tritt stärker!"

Gewichtsklasse ist nur eine Größe. "Gemessene Leistung"? Wo? Rolle? Über welche Dauer? Und wie eingangs schon angeschnitten: Körperhaltung!
Erst dann, wenn man hier genau gleiche Parameter hätte, könnte man Materialunterschiede ausmachen.
 
Ich habe auch noch nie beim Wettkampfmaterial von Profis durchgebremste Felgenflanken gesehen. :D
:D

Irgendeinen Kompromiß geht man immer ein. Ich kann mit vielen Speichen und leichter Felge etwas Dauerhaltbares (immer in gewissem Rahmen) bauen oder mit weniger Speichen und massiverer Felge.
(Je weniger Speichen, desto sorgfältiger muß das Zeugs aufgebaut sein.)

Wenn ich wirklich "sorglos" will, nehme ich stabile Felgen und 32-36 Speichen. Ok, ich baue die trotzdem sorgfältig auf.

Bekommen tue ich dann eben Reserven, die ich vielleicht(!) nicht benötige, dafür brauche ich mich aber über -zig tausende Kilometer mit den Dingern nicht mehr beschäftigen.
Nach um die 500km werfe ich die Reifen einmal runter, überprüfe die Felge soweit möglich von innen und außen, checke die Speichenspannung mit Tensiometer, ...
Wenn geringe Schläge oder leicht veränderte Speichenspannungen vorhanden sind, wird nachzentriert und gut ist.

Alle meine Laufräder, die ich so behandelte, bedurften danach keiner weiteren Zuwendung mehr.
Meine gut 90kg Körpergewicht und auch mal Randonneursgepäck von 10-15kg oder im Alltag irgendwelche "Schwerlasteinkäufe" beindrucken das Material nicht spürbar.

Ok, einen Wettkampf-LRS würde ich deutlich reduzierter bauen. Aber von so etwas erwartet man auch keine Dauersorgloseigenschaften.
"Ok, einen Wettkampf-LRS würde ich deutlich reduzierter bauen. Aber von so etwas erwartet man auch keine Dauersorgloseigenschaften." Das tun aber viele. Und dann geht das Geheule los, "der war ja so teuer", und dann wird mal an dem Nippel gedreht, und dann am nächsten. Und wenn dann irgendwas reißt oder bricht, dann heißt's "Bei einem Laufrad, was ca. 1200,-€ kostet, ist das völlig inakzeptabel!"
An einer 99.- Euro Kaufhausuhr wechsle ich auch die Batterie selber, von einem einige tausend Euro teuren Chronometer lasse ich die Finger, wenn ich nicht gerade gelernter Uhrmacher bin.
 
@TE würde sagen kann vorkommen hab das selber 2mal erlebt, nach dem außzentrieren war aber zumindest 1x Ruhe und der andere Satz war einfach für mich Unter dimensioniert lass das vom Freundlichen auf Garantie machen und gut iss.

Gruß k.l.
 
@whitewater : das "bessere Material" ändert ja nichts grundsätzliches am Laufradbau, außer dass man sich mehr erlauben kann, was Speichenanzahl und andere Dinge angeht.

Es bleibt dabei: auch wenn man noch so sorgfältig arbeitet, ist man niemals davor sicher, nicht eventuell doch noch nacharbeiten zu müssen, weil sich doch noch ein Speichenbogen an den Flansch gelegt hat, ein Nippel sich doch weiter in den Felgenboden gearbeitet hat usw....

Wer sorgfältig baut, hat eine geringere "Rückläufer-Quote", aber sonst nichts. Mit der ersten Benutzung wird das Spannungsgleichgewicht im Laufrad sofort durcheinander gebracht, erst recht, wenn man nicht nur auf sammetem Asphalt sanft dahingleitet. Ich will da noch gar nicht von Disc Laufrädern, besonders in 700C, reden, bei denen bereits der erste Bremsversuch ordentlich in die Speichen geht.

Und das ist genau, was ich gemeint hatte: an den Stammtischen ist der Laufradbau quasi derart "mythologisiert" worden, dass selbst ein solche Kleinigkeiten wie dieser kleine Seitenschlag - es handelt sich um ein 20-Speichen Hinterrad wohlgemerkt - der womöglich leicht zu beheben ist, sofort Ach und Wehe geschrien wird und der Nächste schon dabei ist, den Verbraucherschutz anzurufen oder Fackel und Heugabel vom Haken zu nehmen.

Mal ein Seitenschlag, eine glängte oder gleich gebrochene Speiche passiert eben mal. Man kann die Wahrscheinlichkeit nur auf ein Minimum reduzieren, aber nicht völlig ausschließen. Genauso, wie man selbst bei einem mit allen Laufradbauer-Tricks und sorgfältig gespanntem Rad nicht zu 100% sicher sein kann, dass man nicht doch nach kurzer Zeit noch einmal ran muß.
 
Du hast ja recht, und der Nachbarfred mit Docs Gezeter faerbt vielleicht auch;)
Mir ist nur nicht klar, was da im Gefuege "durcheinander " kommen soll.
Beim TE ist das ja auch kein Drama, das ist ein gesetzter Speichenkopf oder Nippel, allerdings sollte das auf Gewaehrleistung rauszentriert werden.
Wenn Du aber weiter recht haettest, und die Laufraeder einmal im Jahr auf den Bock muessten, faende ich das nicht mehr ok, auch wenn ich das ebenfalls befürchte. Einmal Einfahren und Nachzentrieren ok, staendig Nachzentrieren ist nicht state of the Art, sondern unterdimensioniert. Das war vielleicht vor 30 Jahren noetig.
 
Du hast ja recht, und der Nachbarfred mit Docs Gezeter faerbt vielleicht auch;)
Mir ist nur nicht klar, was da im Gefuege "durcheinander " kommen soll.
Beim TE ist das ja auch kein Drama, das ist ein gesetzter Speichenkopf oder Nippel, allerdings sollte das auf Gewaehrleistung rauszentriert werden.

Ich beschreibe mal kurz einige Laufräder, die ich in Alu in letzter Zeit so in Händen hatte:
Ungeöste Felgen: Teils scharfe Grate auf der Innenseite. - Könnte blöd für den Reifen werden. Besonders am Felgenstoß. (Von Außen gut abgedreht, von Innen aber scharfkantig.) Späne in/an den Bohrungen (nicht nur den Speichenlöchern)
Ungeöste Felgen: Teilweise ebenfalls die "üblichen" Grate. Späne an irgendwelchen Bohrungen. Wie es wohl unter den eingepreßten Ösen aussieht?
(Ich hatte mal mit dem Radhändler um die Ecke so eine geöste Felge mit Rissen an einigen Speichenlöchern aufgedremelt. Kein Wunder, wenn die Ösen irgendwann mal anfangen zu klappern, wenn da Späne zwischen sind.)

Tja, was bevorzuge ich nun? Ösen oder Ösenlos? Ösen verhindern das "Fressen" der Speichennippel in den Felgenboden. Wenn die Ösung aber nicht so toll ist, ist es auch wieder blöd. Die ösenlosen Felgenböden kann man durch Unterlegscheibchen weitgehend schonen.

Aber kommen wir mal zur Felgenqualität ganz allgemein. Da liegen längst nicht alle so annähernd ideal plan. Also werden die kleinen Macken per Speichenspannung "geglättet". Rund um den Felgenstoß ist die Speichespannung ohnehin nie ganz gleichmäßig hinzubekommen.

Jetzt können also all diese kleinen Dinge dazu führen, dass sich die Speichen erst einmal noch ein wenig setzen. Dann kommt noch hinzu, dass sich die Speichen auch im Nabenflansch noch ein wenig "breitmachen".
Deswegen ist es gar nicht sooo abwegig, ein neues Laufrad nach ein paar hundert Kilometern ruhig noch einmal zu überprüfen.

Und Carbon? Nun ja, so ein Wunderwerk ist das Material auch nicht. Wer sich neue Felgen mal angeschaut hat, sieht eben auch, dass das auch nur Material ist. Ein etwas anderes Material, mit einigen anderen Eigenschaften, aber eben auch nur Material, das in Form gebracht wurde, Löcher bekommen hatte, ... (Irgenwelche Lufteinschlüsse oder ähnliche Macken kann man hingegen ohne technische Hilfsmittel meist nicht sehen. Ich würde solche Dinge aber auch bei Hochpreisigstem nicht wirklich ausschließen können.)

Dass sich da noch etwas setzen kann, erstaunt mich nicht wirklich.

Wenn Du aber weiter recht haettest, und die Laufraeder einmal im Jahr auf den Bock muessten, faende ich das nicht mehr ok, auch wenn ich das ebenfalls befürchte. Einmal Einfahren und Nachzentrieren ok, staendig Nachzentrieren ist nicht state of the Art, sondern unterdimensioniert. Das war vielleicht vor 30 Jahren noetig.

Vor 30 Jahren hatten wir zum Teil deutlich schlechteres Material. Nun haben wir zwar die Möglichkeit, auf gute Speichen, schön dicke Nabenflansche, ... zurückgreifen zu können, wenn man das aber dafür nutzt, die Speichenzahl auf ein Minimum zu drücken, berauben wir uns eben selbst der möglichen Dauerhaltbarkeit.
Was bei "Bergflöhen" noch unproblematisch sein kann, wird schon bei "normalgewichtigen" Fahrern problematischer zu bewerten sein.

Deswegen hilft oft nicht, wenn in Foren nach einem bestimmten LRS gefragt wird, der Fragende mehr als 80kg hat und ein paar Bergflöhe schreiben; "Kannst'e nehmen, hält bei mir seit 2 Jahren".

Und mal ehrlich: Die Masse an Fahrern fährt gar nicht so sehr reduziertes Material. Eher so konservativ Aufgebautes.
Wenn ich mir mal Smoliks alte Angaben so anschaue, dann bewegt sich die Masse eher in dem Bereich:
http://www.smolik-velotech.de/laufrad/ (Unter "Was hält wieviel")
Durch das bessere Material sind auch die Kilometerangaben auf der Seite nicht mehr so zutreffend.
(Wobei mir auf Smoliks Speichenwechselintervallen zuviel rumgeritten wird. Er bezog sich da nicht auf Normalfahrer, sondern auf Wettkampfmaterial. Und da darf nun wirklich nie eine Speiche brechen. Er schrieb ja auch irgendwo, dass man die alten Speichen für andere Anwendungen weiternutzen könne.) ;)

Er nannte damals als Richtwert noch ein Fahrergewicht von 70-75kg. Ich selber bin eher im 90er Bereich. :eek:
Ok, das Material ist besser geworden. Aber ich baue mir lieber keine 20/24 oder 24/28er Laufräder auf, sondern nutze lieber 32/32, 32/36, 36/36. - Je nach Anwendungszweck. Dann profitiere ich vom besseren Material in Richtung "sorglos".

Bringt mir ja nix, wenn ich mit meinem Gewicht schon in Richtung Maximalbelastung lt. Herstellerangabe komme. Klar, das wird nicht gleich unter mir zusammenbrechen. Aber problemlose Dauerhaltbarkeit erwarte ich nicht, wenn ich im Grenzbereich unterwegs bin. (Wer seinen Automotor immer hübsch im obersten Drehzahlbereich hält, hat ja wohl auch nicht vor, den Wagen noch 10 Jahre zu fahren.) :cool:
 
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