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Wie viel habe ich falsch gemacht? : )

Schwertfisch

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27 Oktober 2022
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Hallo zusammen,

vor ca. 15 Jahren bin ich als Jugendlicher 5 Jahre sehr viel Rennrad gefahren. Zum Teil 5x in der Woche um die 100 km.
Dazu habe ich meinen Alltag mit dem MTB abgefahren, öfters noch einmal um die 40 km am Tag.
Die 5 Jahre liefen ohne Trainingsplan ab.
Gegen Ende des Sommers konnte ich 100 km alleine mit ca. 33 km/h fahren auf recht flachem Profil.
In den Jahren bin ich ein paar RTF gefahren, die liefen auch gut, bin in der ersten Gruppe mitgefahren und konnte auch mal Führungsarbeit leisten. Bin sogar einmal 540 km am Stück gefahren mit ausreichend Verpflegung.
Zusammengefasst hatte ich das Gefühl viel Druck auf dem Pedal zu haben, ich habe aber trotzdem das Gefühl gehabt, mehr kann ich nicht leisten. Alleine einen höheren Schnitt zu fahren war unvorstellbar. Bei den RTF hatte ich das Gefühl, die ganzen Tempowechsel aber gut zu vertragen.
Ich wog damals 64 kg auf 178 cm. Ich hatte damals einen Pulsmesser, der Maximalpuls lag bei ca. 211 Schlägen, mein Ruhepuls bei ca. 56 Schlägen. Ich bin eigentlich jeden Tag den ich gefahren bin mit einem Durchschnittspuls von 160 gefahren.
Für Ernährung, Trainingszonen oder andere Dinge habe ich mich kaum interessiert.
Ich hatte Zucker in den Trinkflaschen aufgelöst, manche Einheiten bin ich ganz ohne Essen gefahren. Mir war nur wichtig, dass ich viel Trinke. Oft bin ich die letzten 10 km mit Hungerast gefahren, Einfahren und Ausfahren war nicht.
Im Winter habe ich nicht trainiert, oder es zumindest ein paar Wochen doch durchgehalten, ich erinnere mich aber daran, dass ich meistens, wenn es wieder wärmer wurde und auf das Rad gestiegen bin, nur um die 50 km fahren konnte. Deutlich langsamer, obwohl ich weiterhin meinen Alltag mit dem MTB abgefahren war.

Obiges zu resümieren finde ich heute katastrophale Zustände.

Ich habe dann für ca. 2 Jahre keine Zeit zum Fahren gefunden, den Alltag mit dem Auto erledigt.
Mit diesem Zustand bin ich dann mit Freunden zum Rennradfahren in die französichen Alpen.
Alpe d'Huez und Co. habe ich mich hochgequält.
Ich erinnere noch wie ich am letzten Tag oben auf dem Col du Galibier stand und entschieden habe, ich fahre jetzt runter, verlade alles im Auto und wenn ich zu Hause bin verkaufe ich alles. So lief es dann auch.

Lange Zeit war Ruhe im Karton.

Vor drei Jahren habe ich mir ein Fully gekauft. Genussfahrten durch den Wald, habe ich ca. alle 8 Wochen auch gemacht.
Da mir das Downhill Spaß gemacht hat bin ich damit viel in den Bikepark.
Vor 3 Monaten war ich mit einem Freund nahe Alpe d'Huez in einem Bikepark und das Thema Rennrad ließ mich nicht mehr los.
4 Wochen steht nun ein Rennrad in der Wohnung, 3 Touren später weiß ich, ich kann 3,5 Stunden mit vernünftiger Ernährung auf dem Rad mit einer NP von 138 Watt fahren. Laut Golden Cheetah liegt die CP bei 168 Watt für eine Stunde.

Es geht mir um Spaß, um Touren und Entdeckung und darum dem Körper etwas Gutes zu tun.
Meine Ziele sind lange, ruhige Touren zum Genießen der Natur, aber auch mal wieder darum, bei einer RTF ein paar Tempowechsel wegzustecken, oder mal 10 km alleine mit guter Kraft zu führen, ohne den Rest der Ausfahrt zerlegt zu sein.

Nun Frage ich mich, wie baue ich darauf auf.
Ich bin die 3,5 Stunden sehr gleichmäßig gefahren, Pulsdrift 15 Prozent! Ich deute es so, dass Bedarf an mehr ruhigen Ausdauereinheiten ist. Vielleicht 2,5 Stunden in Herzfrequenzbereich 2 von 5.

Was mich besonders interessiert ist die Frage, ob eine Erhöhung der CP 60 zwangsweise auch eine höhere Grundlagenleistung mit sich bringt.

Übertreibungen veranschaulichen Themem finde ich einfacher, also:
Würde ein Radsportler dauerhaft daran trainieren, dass er für eine Stunde eine möglichst hohe Durchschnittsleitung hat, dann hat er eine hohe FTP. Bedeutet dies gleichzeitig, dass er auch für eine dreistündige Tour mehr Leistung bringen kann, wenn er dies nicht explizit trainiert.

Wenn ich jetzt die Länge meiner Touren nicht weiter ausdehnen möchte, also max. 3,5 Stunden aber mehr Leistung treten möchte, wie gehe ich dann an die Thematik heran?
Öfters finde ich die Hinweise ca. 80 Prozent in Herzfrequenzbereich zwei zu trainieren. Die restlichen 20 Prozent können ja mit anderen Bereichen abgedeckt werden, also mit Intervallen die zu meinen Zielen passen.

Ist es denn so, dass 80 Prozent und 20 Prozent für meine Ziele die richtige Thaktik sind? Wie die 20 Prozent strukturiert werden ist sicherlich auch entscheidend, aber hebt diese Kombination effektiv die Durchschnittsleistung über eine lange Tour an?

Viele Grüße!

Christoph
 
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