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Siegfried über den Limes - 200 Kilometer durch den Odenwald

jlf_cleaner

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Am Samstag, den 18. Juli um 8 Uhr fahre ich mit Freunden und Bekannten 200 Kilometer auf den Spuren der Nibelungen und Römer durch den Odenwald. Wenn jemand von euch auch interessiert ist mitzufahren, gebt mir doch bitte hier kurz Bescheid.

Wir treffen uns also vor 8 Uhr am Café Adria am Neuen Messplatz in der Mannheimer Neckarstadt, wie der GPS-Strecke entnommen werden kann. Etwa 80 Prozent der Strecke kenne ich aus meinen Touren, aber einige Zwischenstücke sind eben noch Neuland - diese Fahrt wird die Premiere für den gesamten Rundkurs darstellen.

Nach der Anfahrt über Viernheim und Heppenheim können wir den Odenwald begrüßen. Wir fahren den Krehberg hinauf und passieren in Ober-Hambach die berüchtigte Odenwaldschule. Den Anstieg betrachte ich mit seinen kurzen harten Kehren als typisch für den Odenwald. Über die Städtchen Lindenfels und Reichelsheim geht es hinauf zum Spreng, den wir über einen Waldweg anfahren, um die parallele Bundesstraße zu vermeiden. Nach Bad König steht zwischen uns und dem Mittagessen das mir noch unbekannte Hainhaus, wo wir den Odenwaldlimes kreuzen. Dann haben wir uns das Mittagessen in der Fachwerkaltstadt von Miltenberg verdient.

Nach der Pause rollen wir gemächlich das Mudtal hinan, um mit nur einem einzigen Anstieg zur Seitzenbuche den Limes und die Wasserscheide des Odenwalds in Nord-Süd-Richtung zu überqueren. Nun folgen auf dem Heimweg entlang des Neckars noch drei kapitale Anstiege. Natürlich können wir uns den höchsten Berg des Odenwalds, den Katzenbuckel, nicht entgehen lassen; ebenso den Königstuhl. Dazwischen nehmen wir noch einen Anstieg aus dem Neckartal mit, der regelrechte Serpentinen mit Blick zum Katzenbuckel bietet: die Wimmersbacher Steige. Viele Jahre der Perfektionierung kommen nun dem Rückweg über die Felder durch Ladenburg zugute und beenden schließlich in Mannheim unsere Runde durch den Odenwald.
 
Tolle Sache, das! Und geht direkt vor meiner Haustür vorbei. Wenn meine Urlaubsvorbereitungen Radfahren an dem WE erlauben sollten, bin ich jedoch schon im Nordschwarzwald verabredet. Viel Spass & gute Fahrt!
 
Klingt spannend. Allerdings bin ich jenes Wochenende in Norddeutschland unterwegs.
Den Track hab ich mir aber mal vorsorglich heruntergeladen ;-)
 
Die Strecke sieht toll aus, da wäre ich gerne dabei. Leider sind das mit An- und Abfahrt weit über 300km, dazu bin ich zur Zeit wohl doch zu unfit.
 
Zumindest kurz möchte ich berichten:

Zu fünft sind wir wie geplant am Samstag gestartet; drei Randonneure und zwei Rennradler. Um die Uhrzeit war die Landstraße von Viernheim nach Lorsch relativ verkehrsarm und wir konnten schnell in den Odenwald starten.

Wir haben viele Baustellen im Weg gehabt (klar, ich bin die Strecke nicht vorher abgefahren), die erste im Anstieg zum Krehberg, die dadurch aber vollkommen verwaist war. Schön so!

Der Schotteranstieg zum Spreng hat für Irritationen gesorgt, da einige schieben mussten - und die parallele Bundesstraße war auch kaum befahren; hätten wir uns also sparen können. Die B47 habe ich aber wirklich schon mit schrecklichem Verkehr erlebt.

In Bad König haben wir an einem supernetten Türkensupermarkt auftanken können, bevor es in den schönen Anstieg zum Limes und die genial laufende Abfahrt zum Main hinab ging. Die Abfahrt alleine ist die Anfahrt wert! Zum Mittagessen haben wir es nicht nach Miltenberg geschafft, da uns kurz zuvor ein Biergarten über den Weg gelaufen ist. War sehr lecker.

Der Nachmittag bot zunächst drückende Hitze, dann konnten wir uns aber am legendären Gaimühle-Anstieg zum Katzenbuckel erfreuen. Der weitere Weg über die Wimmersbacher Steige und die folgende Mini-Kreisstraße ist ein Traum, danach Richtung Heidelberg haben wir den ersten nennenswerten Verkehr des Tages erlebt. Am Königstuhl wurde es schlagartig wieder ruhig und mir wurde bewußt, dass meine Beine doch schon ganz schön Arbeit verrichtet hatten. Bier in der Abendsonne auf dem Berg, so wie geplant! Nach 12 Stunden waren wir wieder in Mannheim, einige Mitstreiter sind noch mit dem Rad Heim über den Rhein gefahren. Schön war's, bis nächstes Jahr!
 
Ich hatte nun gestern endlich die Gelegenheit auf dieser Runde eine wunderschöne Herbsttour zu fahren. Es dürfte wohl wirklich die einzige nicht von mir selbst geplante Brevet-Strecke sein, die erstens rein zufällig genau an meiner Haustür und dann zweitens direkt an meinem Büro vorbei führt. So habe ich denn für die ersten 22km gleich mal eine leichte Abwandlung vorgenommen und bin ab Ladenburg südseitig am Neckar entlang meinen üblichen (autofreien) Weg zur Arbeit gefahren. Das Büro blieb, im wahrsten Sinne des Wortes, links liegen und dann ging es auf dem mit Abstand unerquicklichsten Teil der Originalstrecke raus aus Mannheim. Ich habe mich erstmal dazu beglückwünscht, nicht im Norden von Mannheim zu wohnen und nicht diese Strecke täglich zur Arbeit radeln zu müssen.

Nach der hakeligen Innenstadtdurchfahrt durch Viernheim rollt es dann endlich flott Richtung Heppenheim und Odenwald. Der völlig einsame Anstieg zum Krehberg war für mich Neuland und ich war sehr angetan davon. Hinsichtlich Höhenmeter und Steigungsprozenten ist es wohl wirklich einer der 3 härtesten Brocken im Odenwald, neben Katzenbuckel und Königstuhl von Heidelberg aus. Das Wetter präsentierte sich novembermäßig grau in grau und kühl. Mein Outfit kam mir doch ne Spur zu leicht vor. Doch ab Bad König gab es erste blaue Lücken im Himmel und ab Miltenberg schien schließlich richtig die Sonne mit Temperaturen bis zu 16°. Dort habe ich ziemlich Ortseingangs bei einem Griechen ganz anständig gegessen und bin so nicht weiter in die Stadt reingefahren.
Main.JPG


Die sonnige Weiterfahrt durchs Gabelbachtal brachte noch mal so richtig schön den Herbstwald zur Geltung.
Gabelbachtal.JPG

Seitzenbuche.JPG


Am Katzenbuckel habe ich eine weitere kleine Streckenmodifikation vorgenommen und bin noch hochgefahren bis zum Parkplatz der Turmschenke, der den höchsten mit Rennrad erreichbaren Punkt dieses höchsten Odenwaldgipfels darstellt. Ich hatte damit gerechnet, hier gegen Sonnenuntergang zu sein und war nun doch etwas früher dran.
Katzenbuckel.JPG


Nach der für mich ebenfalls neuen Abfahrt nach Eberbach und einem Imbiss dort ging es bei fortschreitender Dämmerung die Wimmersbacher Steige hoch - einen Anstieg, den ich wegen seiner moderaten Steigung, der Serpentinen und der Ausicht auf das Neckartal sehr schätze. Oben senkte sich schließlich die Nacht über das letzte Abendrot. Grund für eine weitere Streckenmodifikation: Da die Orginalstrecke ab Waldwimmersbach über vom Feierabendverkehr stark frequentierte Straßen Richtung Königstuhl führt, habe ich mir rund 4km mehr gegönnt, bin nach Lobbach runter, von dort auf einer wenig befahrenen Kreisstraße nach Meckesheim und dann schließlich den schönen Elsenzradweg nach Bammental und von dort auf einem Schleichweg zum Beginn des Stoppomaten. Ich hab sogar ein Kärtchen gezogen. Aber nach dem ich einigermaßen entspannt durch die Dunkelheit hochgekurbelt war, ging der Zielstempel nicht. Ich hab nach Armbanduhr die Zielzeit draufgeschrieben. Mal gucken, ob ich dieses Jahr noch als einer der letzten in die Wertung komme.

Der "nächtliche" Blick (auch wenns erst 18:40 war) auf Heidelberg ist doch immer wieder sehenswert.
Königstuhl.JPG


Es freut mich, dass ich diese schöne Tour dieses Jahr noch machen konnte. Durch die einbrechende Dunkelheit hatte es auch eine ordentliche Portion "Brevet-Flair". Unterwegs war ich rund 11,5h brutto und 9:32 in Bewegung. Für den letzten Winterpokalpunkt musste ich am Ende noch die sprichwörtliche "Runde um den Kirchturm" drehen:). So waren es insgesamt 225km mit 2.940hm. Vielen Dank @jlf_cleaner für die Idee:daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @kendo05 , danke für Deinen Bericht! Ich habe gar nicht mehr dran gedacht, die Runde dieses Jahr noch mal zu fahren - schön zu sehen, dass es jemand gemacht hat.

Gerne würde ich die Strecke weiter verbessern. Deiner Beschreibung von Waldwimmersbach bis Meckenheim kann ich folgen - kannst Du mir zeigen, wie Du von da bis zum Königstuhl gekommen bist? Wohl kaum über die Bundesstraße.

Wie war die Bundesstraße bis hoch zum Spreng?

Und tja, die Ausfahrt aus Mannheim... ich fahre ja sehr gerne durch den Käfertaler Wald, aber mit dünnen Reifen haben da auch schon Mitfahrer gestreikt.
 
Die Bundesstrasse von Lindenfels nach Reichelsheim habe ich noch nie als besonders schlimm empfunden. Allerdings meide ich, wenn es irgendwie geht die Hauptverkehrszeiten. Aber es gibt andere Bundesstrassen in der Gegend (die B460 Fürth - Heppenheim kommt mir da spontan in den Sinn) die den ganzen Tag ununterbrochen die Hölle sind.

Naja, aber zur Spreng: Ich bin, glaube ich, noch nie die Bundesstrasse dort hoch gefahren, vielleicht ein, zwei Mal runter, aber mit Sicherheit noch nie hoch. Es gibt zwei schöne Alternativen (landschaftlich wie verkehrsärmer) die ich regelmässig nutze, beide allerdings ein paar Kilometer länger:

1. In Reichelsheim links auf die K75 nach Fränkisch-Crumbach, ein sehr kurzes Stück B38 und dann rechts (L3260) in Nieder-Kainsbach über Stierbach und Ober-Kainsbach hoch zur Spreng.

2. Hinter Reichelsheim rechts (L3105) nach Unter-Ostern, dort im Ort links (K51) über Rohrbach ins Mossautal nach Ober-Mossau und dort dann links (L3260) hoch zur Spreng.

Ich werde nächstes Jahr mal deine Streckenbeschreibung zum Anlass nehmen Heidelberg zu besuchen und den südlichen Odenwald mit seinen Höhen zu erkunden. Allerdings werde ich mir den Abstecher nach Mannheim sparen und vermutlich von Heidelberg ein Stück den Neckar wieder hoch um dann noch einmal den Odenwald über Peterstal, Gorxheimertal und Mörlenbach bis Heppenheim unter die Reifen zu nehmen.

Einsteigen werde ich entweder in Lindenfels mit dem Auto, damit ich mich zum Schluss noch auf den Schwimmbadanstieg freuen kann, oder ich mache mit Anfahrt einen 300er aus der Strecke. :eek: :D :daumen:
 
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