Wir halten fest: Von einem 28 Euro teuren Ticket verbleiben bei einem ausverkauften Konzert einer erfolgreichen Band in der Regel etwa 4 Euro beim Künstler, ungefähr soviel, wie der Staat durch seine Abgaben am Konzert einnimmt. Die Tournee- und Konzertveranstalter, die sich das Risiko eines solchen Konzerts teilen und die meiste Arbeit leisten, verdienen noch weniger. Wenn Sie aber eine Karte für dieses Beispielkonzert kaufen wollen, bekommen Sie das Ticket nicht für 28 Euro, sondern zahlen mindestens 32,20 Euro, oft jedoch bis zu 40,35 Euro. Hier kommen wieder die Tickethändler ins Spiel.
10 bis 15 Prozent beträgt die übliche Vorverkaufsgebühr: 10 Prozent erhält in der Regel die Vorverkaufsstelle, die wegen des Internet-Ticketings eine aussterbende Gattung ist. Mit 5 Prozent finanzieren die Konzertveranstalter einen Teil ihrer Werbung. So entsteht der günstigste Ticketpreis von 32,20, den Sie in Berlin nur in der Verkaufsstelle des örtlichen Veranstalters erzielen. Kaufen Sie aber Ihr Ticket bei einer Ticketingfirma, verlangt sie eine Gebühr von 1 bzw. 1,25 Euro, der Preis jetzt: 33,20. Beziehen Sie Ihr Ticket auf dem Portal des Tourveranstalters, und drucken es selbst aus, sollte es dabei bleiben. Der Tickethändler hat keine weiteren Kosten, kann sich 10 Prozent Vorverkaufsgebühr und seine Ticketgebühr einstecken.
Jetzt geht's um ihren Skalp
Soweit so gut. Jetzt beginnt die Geschäftemacherei, jetzt geht es um Ihren Skalp! Kaufen Sie Ihr Ticket beim größten deutschen Tickethändler, also bei Eventim, dann kostet Sie das nicht nur eine separate „Buchungsgebühr in Höhe von maximal 2 Euro“, sondern für das Selbstausdrucken noch mal 2,50 „Ticketdirect“-Gebühr.
Kommt das Ticket mit der Post, verlangen die Ticketfirmen fast immer 4,90 Euro. Das im Internet gekaufte und per Post zugesandte Ticket kostet dann bei Eventim 40,35 Euro, 12 Euro mehr! Das sind 44 Prozent Zusatzgebühren. Wohl gemerkt bei einer Band und einem Tourveranstalter, die sich für günstige Tickets von 28 Euro entschieden haben. Während die Künstler 4 Euro pro Ticket erhalten, gönnt sich CTS Eventim deutlich mehr, ohne an irgendeiner Stelle am Risiko beteiligt zu sein.