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Mechanische Scheibenbremsen - permanentes Nachstellen

Passt mehr oder weniger in diesen Thread: Bei meiner BB7 Road S steht ein Wechsel der Bremszüge und -hüllen an.
Möchte hier noch mal in die Expertenrunde fragen, mit welchen "druckfesten" oder "kompressionsfreien" Zughüllen, bzw. welchen dann hoffentlich gleichermaßen "dehnugsfreien" Zügen die besten Erfahrungen an mechanischen Scheibenbremsen gemacht wurden?

In meinem Fall erhoffe ich mir durch diese Maßnahme eine Verbesserung des Bremsverhaltens. Nach hinten läuft die Hülle komplett durch, da es keine Anschläge am Rahmen gibt (könnte man auch mal ändern). Entsprechend lang ist die Hülle und man spürt am Unterschied zwischen hinten und vorne, dass man besonders beim Bremsen hinten eindeutig auch Verformungsarbeit an Zug und Hülle verrichtet. Das möchte ich ändern.

Also Slickwire von Sram? Oder Jagwire? Odyssey Linear Slick? Delta Duraslick? Oder noch was tolleres?
Was den Zug betrifft: kennt jemand den hier? Die Sachen vin Trickstuff haben ja schon Hand und Fuß - eine passende Hülle ist leider nicht im Angebot. Die sind ja auch eher Hydraulik-Spezialisten.

Freue mich über Eure Tips!
 
Wenn die Hülle durchläuft hilft es, sie an taktisch günstigen Punkten zu fixieren. Möglichst gerade Stücke, vor und nach Bögen (Tretlager bzw. Sattelklemme) kurz halten, kurz davor, kurz danach fixieren. Die Hülle arbeitet nur (bzw. überwiegend), wenn sie sich bewegen kann. Bögen mit Beweglichkeit benötigst Du nur am Übergang Lenker Rahmen, auch das Bögelchen Rahmen Bremskörper kann man klein halten, ohne enge Radien oder Knicke reinzubauen.
Schön sind die geschliffenen Jagwire Innenzüge, laufen leicht, ohne daß irgendeine Beschichtung durchgeschliffen wird, welch dann in Fransen hängt und reibt.
Ich bin aushilfsweise 'ne BB5 mit billigem Shimanoaussenzug, durchgehend, am MTB gefahren, keine Beschwerden. Und zwar links 'ne Elixir rechts für hinten die BB5.
 
Ich habe vor kurzem von Standard Shimano auf Jagwire Road Pro umgestellt. Zeitgleich aber auch die STI von 5600 auf 5700 getauscht, da die mehr Bremszug einholen. Das Bremsverhalten beider BB7 hat sich deutlich verbessert und ist jetzt so, wie ich mir das vorstelle. Bei meinem 58er Poison-Rahmen mit hinten durchgehender Verlegung der Außenhülle reichte übrigens das Standard-Set der Jagwire Road Pro. Es gibt auch eine Variante mit längeren Hüllen/Zügen, bezeichnet mit Road Pro XL.
 
Danke schon mal für die beiden Tips.
Interessant der Hinweis bezüglich der Zugführung. Habe bisher in erster Linie versucht, kleine Radien zu vermeiden, was aber z.T. evt.l auf Kosten der geraden Stücke bzw. zu Gunsten beweglicher Bereiche ging. Werde mal drauf achten…
Dann hole ich mir wohl die Jagwire. Bei meinem 60er Rahmen mit dem Bremssattel auf der Kettenstrebe werde ich vermutlich das "XL" Set benötigen. Aber ich messe vorher sicherheitshalber nach. Der Trickstuff-Zug ist leider nur in 150cm Länge erhältlich. Das wird fast sicher zu kurz sein - schade, der hätte mich mal interessiert.
 
Ich denke, ich weiß jetzt warum viele so einen starken Verschleiß der organischen Beläge an allen Bremstypen haben und wir hier an der Mosel nicht

Es fehlt das "Initiale Einbremsen" mit sehr sehr hohen Temperaturen. Wir machen das e das zwar auch nie, aber wir haben hier immer 250-380 Höhenmeter am Stück bei der Heimfahrt, offensichtlich führt das mehrmalige ziemlich heiß werden zum gleichen Resultat. (Nicht zu verwechseln mit den normalen Einbremsen, dass man immer durchführen muss)

Die Beläge gasen dabei aus und werden härter! bremsen aber meist trotzdem besser nach dem "Initialen Einbremsen"!

Härtere Beläge halten länger...... Wir haben das Problem des ewigen Nachstellens nicht.



Eigentlich muss man beim "IE" solange bremsen bis Fading eintritt.

Fading ist allerdings verbunden mit extrem, starkem Abbau (bis hin zum Verlust) der Bremskraft, der auch durch höhere Handkräfte nicht kompensiert werden kann. Fading entsteht durch Ausgasen der Beläge. Sind die Beläge einmal ausgegast, kommt es nicht mehr zum Fading.
Diese Maßnahme kann man natürlich nur an wenigen Abfahrten durchführen und es sollte klar sein, dass man nur mit einer Bremse Fading provoziert. Um zumindest mit einem Laufrad noch etwas verzögern zu können.
Besser also die Kombi mehrerer Abfahrten nutzen.




All diese Infos betreffen organische Beläge.
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant der Hinweis bezüglich der Zugführung. Habe bisher in erster Linie versucht, kleine Radien zu vermeiden,
Im Prinzip gibt es einen einfachen Test:
Zieh den Bremshebel (geht auch im Stand). Wenn die Zugbögen dabei einen Affentanz veranstalten, kannst Du Dir vorstellen, wo Deine Bremskraft hingeht. :D
 
Druckstabile Hüllen wie Nokon, TRp Disc Connect, Sram Slickwire, etc bewegen sich wenig
Und man sollte bei mechanischer Disc solche auch verwenden.
 
Ich habe noch nie an irgendeinem Rad Kupferpaste verwendet.
Das muss immer ohne gehen

Das muss ohne gehen! Aus folgendem Grund:
Der direkte kontakt von Alu (Bremssattel) und Kupferpaste sollte vermieden werden. Ich zitiere aus einer Beschreibung aus dem Netz (mit eigenen Ergänzungen):
"Kupfer und Aluminium haben gravierend unterschiedliches elektrochemisches Potential. Werden beide in einem System kombiniert, muss mit galvanischer Korrosion gerechnet werden. Galvanische Korrosion, auch Kontaktkorrosion genannt, zerfrisst das unedlere Metall (und zwar das Aluminium) ...."
Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Korrosionselement
 
@flitzepeu: Fett ist allerdings ein sehr schlechter Elektrolyt! Nein, die Korrosion wird nicht das Problem sein, denn im KfZ-Bereich wird Kupferpaste auch in Kontakt mit Alu verwendet. Dennoch ist die beim Fahrrad fehl am Platze, weil unnötig und wegen des Risikos, Fett auf Scheibe oder Beläge zu bekommen.

Ich habe inzwischen meine Bremszüge gewechselt und mir die guten Jagwire Road Pro eingebaut.
Ich nun kann diejenige bestätigen, die auf druckfeste Hüllen bei mechanischen Scheibenbremsen "bestehen": Doch, der Unterschied ist recht dramatisch. Endlich ein echter Druckpunkt. Un wenn man gerade seine Bremsscheibe frisch zentriert hat, und die Beläge mit entsprechend wenig Spiel einstellen kann, bekommt man einen schön sauberen Druckpunkt im ersten Drittel des Hebelweges hin. So hatte ich es mir eigentlich auch vorgestellt.

Noch ein Tip: Avid legt den mechanischen Bremsen so Zugeinsteller bei, die einfach in eine Unterbrechung der Hülle engearbeitet werden. Die hatte man mir "pflichtbewusst" auch mit eingebaut aber sie waren mir von Anfang an ein Dorn im Auge:
  1. sehen sie grausam aus, egal wo man sie einbaut
  2. sind sie technisch reine Redundanz, denn ich habe ja zwei weitere Verstellmöglichkeiten: Das Einstellrad sowie die Klemmung des Zuges am Bremssattel
  3. vermatschen sie die Bremskraft, denn sie stellen ja 2 weiter Anschläge dar und sind obebdrein aus so fipsigem Kunsttoff, dass sie sich bei beherztem Bremsen sicher richtig schön zusammen schieben.
Die sind also raus geflogen und diese Maßnahme hat sicher genauso viel gebracht, wie der Umstieg auf die besseren Züge.
Also: Wer bei mechanischen Bremsen solche Zugversteller im Lieferumfang findet: Gleich in die Tonne damit! (Hab gerade mal kurz recherchiert: Alle schimpfen auf die Dinger)
 
Die original Avid Zugeinnsteller sind hässlich, aber man kann auch mit ihnen einen guten Druckpunkt bekommen.
Wir verbauen sie fast immer, weil die Masse der Kunden das so wünscht.
Mittlerweile gibt es dezentere Versionen. Z.B. : Jagwire CCG017 Inlineadjuster, diese passen an Bremse und Schaltung
 
Die original Avid Zugeinnsteller sind hässlich, aber man kann auch mit ihnen einen guten Druckpunkt bekommen.
Echt? 2 weitere Enden (immer eine Quelle leichter Ungenauigkeit, zumindest bei Spiralhüllen) und dann noch dieses (Weich-) Plastik und ein ganz schlechtes Gewinde. Für die Dinger sollte sich Avid schämen. Natürich kann ich nicht mit Sicherheit sagen, dass meine Verbesserung zum Großteil am Entfernen dieser Teile lag, da ich verschieden Maßnahmen gleichzeitig durchgeführt habe.
Wir verbauen sie fast immer, weil die Masse der Kunden das so wünscht.
Ach ja, der Kundenwunsch. Und sei er noch so abwegig… Kenne ich auch…
Mittlerweile gibt es dezentere Versionen. Z.B. : Jagwire CCG017 Inlineadjuster, diese passen an Bremse und Schaltung
Genau. Und bei denen sind die entscheidenden Teile aus Alu. Ganz was anderes.

@elmar schrauth, wie stehst Du zu meinem obigen Punkt 2?
…sind sie technisch reine Redundanz, denn ich habe ja zwei weitere Verstellmöglichkeiten: Das Einstellrad sowie die Klemmung des Zuges am Bremssattel
Wozu denn überhaupt? Also welche Verbesserung bringen diese Versteller?
 
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