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Mechanische Scheibenbremsen - permanentes Nachstellen

lagaffe

Giftick
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Mit Sicherheit gibt es dazu bereits eine Menge an posts, wenn ich auch mit der SuFu nicht wirklich fündig geworden bin.

Aber vielleicht hat irgend jemand inzwischen ein Mittel gegen das dauernde Nachstellen von mechanischen Scheibenbremsen gefunden:

Selber habe ich eine ganze Reihe dieser Bremsen montiert und kenne genügend andere, die entweder mit ab Werk oder von wem auch immer montierte Scheibenbremsen an ihren Crossern haben.

Allen gemeinsam ist, dass die Züge andauernd nachjustiert werden müssen, also der Zug via Stellschraube verkürzt werden muß, weil der Druckpunkt sonst erst erreicht wird, wenn der Hebel bereits den Lenker touchiert.

Unproblematisch ist die Grundeinstellung und das Einstellen des Druckpunktes. Auch wenn ich in der Regel alle Bremsen quasi vorspanne, um den wenigstens auf Halbem Hebelweg zu erwischen.
Aussenhüllen machen in der Regel eher geringe Probleme dabei. Mit Aussenhüllen, deren Drähte analog zu den Schaltaussenhüllen linear ( z.B. SRAM Slick Wire) verlaufen, habe ich auch schon eine der vermeintlichen Ursachen zu bekämpfen versucht. Es ändert offenkundig nicht wesentlich daran, dass die Züge innerhalb zweier kilometerreicher Tage wieder nachjustiert werden müssen.

Hat jemand eine Idee???
 
Weniger Bremsen :D

Ernsthaft: Da sich die mechanischen nicht selber nachstellen, mußt du das machen. Vieleicht helfen härtere Beläge?
 
Nachstellen bei Mechanischen ist unvermeidlich. Je schneller die Beläge abgerubbelt werden, desto öfter. Besonders mit Sand und Schlamm kann man organische Beläge auch mit unter 100km komplett runter fahren. Als Ausweg sehe ich eigentlich nur die hydraulischen Bremsen (die ja zur Zeit fast alle in der Rückrufphase stecken). Für die Minderung des Problems kannst du metallische oder semi metallische Beläge probieren. Die halten länger. Viele Informationen zu dem Thema findest du hier:
http://forum.cx-sport.de/showthread.php?t=4947

Eine hydraulische Bremse zum Nachrüsten, ohne die Schalthebel wechseln zu müssen, wäre z.B. die TRP HY/RD (Modell 2014) Dann hast du nur noch mit dem Verschleiß zu kämpfen.
 
Das ist auch mein "Wissenstand", daß dies einfach unvermeidlich zu sein scheint.

Nur mit dem Verschleiß der Beläge ist das aber auch nicht erklärt, Leider.....

Das beobachte ich auch, nicht zuletzt wegen der neuen TRP Bremsen, sowohl die von Dir genannte, als auch die, die beide Beläge bewegt..... Auch hier setzt sich das "Phänomen" des permanenten NAchstellens fort..

Aber Danke für Deine Hinweise.
 
Im Vergleich zu den zurückgerufenen hydraulischen finde ich das ja ein erträgliches Problem, oder?

Gruß, svenski.
 
Das sagst Du so in Deinem "jugendlichem Leichtsinn"........:D

Im Ernst: es geht dabei nicht um mich, sondern um das, was ich Anderen "antue"...... insofern hat das schon eine "mittelernste" Qualität.......

Aber insofern hast Du recht: das ist besser als gar keine Funktion..... in Anbetracht dessen, dass Leute dafür gutes Geld hinlegen ist das aber nicht befriedigend......................
 
Da bin ich aber froh, dass ich mir die mechanischen Scheiben selbst sngetan habe - und sie auch selbst nachstellen kann. ;)

Aber auch Felgenbremsen am Schlechtwetterrad mit weichen Belägen muss man immer wieder nachstellen.

Gruß, svenski.
 
Es kommt aber auch auf Einsatzbereich und verwendete Beläge an denke ich mal. Die originalen Sintermetallbeläge der BB7 Road habe ich an meinem Pompetamine jetzt nach ca. 11tk, verschleißbedingt ersetzt.

Und nachstellen des Druckpunktes idealerweise am der äußeren Belagnachstellung am Bremssattel, durch ändern der Seilzuglänge ändert man ja den Hebelarm an der Bremse.
 
Mal ein systematischer Versuch:
Bei mechanischen Scheibenbremsen wird ein relativ großer Seilweg in eine relativ geringe Auslenkung des Bremsbelages umgesetzt -> Untersetzung. Dies bedingt, daß ein geringe Dickenänderung des Belages eine relativ große Auswirkung auf den Druckpunkt am Bremshebel hat.

Wenn ich Lagaffe richtig verstehe, beobachtet er das Phänomen aber auch bei der TRP Hy/Rd - die ja eine (mini-) hydraulische Bremse ist und sich selbst nachstellen sollte.

Damit bleibt dann eigentlich nur noch Bremszug und -außenhülle als Verursacher. Daß sich Außenhüllen mehr oder weniger stauchen lassen ist bekannt und auch Züge längen sich. Aber eigentlich sollte das nach einer gewissen Nutzungsdauer durch sein.

Nachtrag: Bei der von mir verwendeten ParaBox tritt der Effekt übrigens nicht auf, allerdings sind da die Züge auch sehr kurz.
 
Dürfte bei einer ordentlich eingestellten TRP Hy/Rd nicht sein (ist ja nicht "Mini" sondern nur Geber, Ausgleichsbehälter und Nehmer in einem Gehäuse).
Bzgl. der rein mechanischen muss ich mich den Vorrednern anschliessen.
Wenn Du eine Strecke fährst, auf der Du die Scheibenbeläge signifikant runterbekommst, ist auch bei einer Mini-V Nachstellen angesagt.
Lästig bei den Einkolben mechanischen ist, daß Du auch den festen Belag kontrollieren und Nachstellen solltest. Wenn der deutlich weniger Nachstellen braucht, dann lässt der Fahrer die Bremse zu oft schleifen.
 
Wenn Du eine Strecke fährst, auf der Du die Scheibenbeläge signifikant runterbekommst, ist auch bei einer Mini-V Nachstellen angesagt.
Das kann ich bestätigen.
Ich fahre ja die Mini-V auch an meine Sportcrosser im matschigen Gelänge. Und es in der Tat so das ich die Bremse ca. alle 50 km an der Flex-pipe nachstellten muss, weil die Bremsleistung sonst signifikant schlechter wird.
Wenn man das 4-5mal gemacht hat reicht auch leider auch der Verstellberich derr Flex-pipe nicht mehr...
 
Mmmhhhhh..................

Ich fasse mal meine bisherigen Erfahrungen zusammen:

Problem Nummer 1:

Rennbremshebel und der eigentlich erforderliche Seileinholweg der sog. "road" Bremssättel passen eigentlich nicht richtig zusammen. Wo man bei gewöhnlichen Rennbremsen oder auch Cantileverbremsen einen sicheren Druckpunkt im ersten Drittel des Hebelweges einstellen kann, kommt es auch bei penibler Einstellung bei Scheibenbremsen erst ab etwa dem halben Weg in Richtung Lenker hin.

Wenn man nur anch Anleitung den Zug klemmt, bekommt man das nicht hin. Ich bin dazu übergegangen, grundsätzlich den Hebel am Bremssattel quasi "vor zu spannen". Ansonsten muß man die Einstellschraub schon in der Grundeinstellung bis zur Hälfte rausdrehen.

Problem Nummer zwei: Die Bremsbeläge müssen also relativ eng zueinander stehen. Und weil Scheiben selten wirklich rund sind, bzw. garantiert nach einer Weile einen Seitenschalg aufweisen, kommen natürlich ein paar zehntel Millimeter auf den Belagsabstand hinzu.
Der Abrieb der Beläge sorgt für das Übrige..

eigentlich weniger problematisch scheinen die Bremsaußenhüllen zu sein. Wenn man nicht gerade völllig locker gewickelte Spiralkabel hat, ist der "Kompressions-Weg" auch nicht unüberschaubar groß, wenngleich sich dies widerum auf die Bremsbelageinstellung hinzu addiert.

Das machen Aussenhüllen mit linaer verlaufenden Drähten statt der Spirale schon besser, räumen aber nicht die anderen Probleme aus dem Weg.

Die TRP HY/RD habe ich noch nie montiert, sondern habe im cx-forum da den ersten Bericht gelesen und eine Weile beobachtet...

Ich denke, dass die Hauptursache in Problem Nummer 1 liegt. Weil der Seileinholweg für Rennbremshebel zu groß ist, wird auch deren Toleranz offenkundig schon bei wenigen zehntel Milimetern Abstand, die die Bremsbeläge mit der Zeit entwickeln, sehr schnell überstrapaziert. Im Schlimmsten Fall zieht man die Hebel bis zum Lenker durch ohne bremsen zu können.

Und scheinbar ist das nicht nur Bei Campa und SRAM Hebeln so, sondern auch bei aktuellen Shimano Hebeln, die ja ein wenig anders übersetzt sind......

Ehrlich gesagt, habe ich gehofft, mich nur doof angestellt zu haben, oder irgend etwas übersehen zu haben. Das beruhigt mich zwar :D, aber mit der "Gesamtsituation" bin ich weiterhin unzufrieden.........
 
Das Problem 1 kann ich nicht ganz nachvollziehen. Die Scheibenbremsen für Rennbremshebel sind ja extra kürzer übersetzt, bewegen sich also mehr, bei gleichem Seileinzugweg (verglichen mit den MTB-Varianten). Dafür hat der Hebel halt eine stärkere Untersetzung. Daß damit die Hüllen kritischer werden, als bei den Metern Seileinzug von V-Bremshebeln ist klar.
Du kannst ja spaßeshalber (und unter sicheren Experimentierbedingungen) den Hebel nochmal verkürzen, indem Du den Zug nicht von oben auf die Lasche des Schwenkhebels der Scheibenbremse klemmst, sondern von unten. Damit gibts sogar so etwas wie ein degressives Verhalten, d.h. erst viel Bewegung, wenn der Hebel senkrecht steht viel Kraft. Ob die Kraft dann reicht, weiß ich aber nicht.
 
Das wird wohl auch so sein, in gewissen Grenzen. Zudem ist der sicher nur ein Kompromiß, da vermutlich bei "genau passendem" Seileinzugsweg die erforderliche Handkraft größer werden muß um genug Bremsleistung zu erzielen.

Aber das ändert nichts daran, dass die beiden Wege nicht wirklich zueinander passen.
 
Das Problem ist doch, wieviel Eiern gestehe ich der Scheibe zu, ohne das es klingeln darf?
Wenn ich Laufräder mit +/- 1mm in eine Rennbremszange stecke, dann bekomme ich auch bestenfalls nach der Hälfte des Hebelweges einen Druckpunkt, oder der Sch.... schleift.
Da rächt sich halt, daß der Rennbremshebel aus ergonomischen Gründen weniger Weg hat, als ein Flatbarhebel, und daß er gleichzeitig nicht nur am Hebelende, sondern auch von oben mit akzeptabler Handkraft bedient werden soll.
Wenn alle nur Unterlenker fahren würden, könnte man mit dem kleinen Finger (bester Hebel) die Untersetzung nochmal halbieren.

Ansonsten, einige Bremsen erlauben das Einstellen des bewegten Belages, unabhängig von der Hebel/Seilzugstellung. Wenn nicht (z.B. BB5) ist das Vorspannen des Hebels schon die richtige Lösung. Das Problem, bei Kontakt mit der Scheibe sollte der Hebel senkrecht zum Zug stehen, sonst verschenkt man Kraft. Dazu muss man den Belag verstellen können, oder ständig den Sattel nachjustieren. Letzteres ist keine Lösung.
 
Na ja, nicht wirklich, Felgenbremsen sind da genügsamer.Und Du hast mehr Spielraum....

Der Unterschied ist einfach da.

Man kann schon eine Reihe von Maßnahmen ergreifen, um das Ganze zu einer funktionierenden Bremsanlage zu machen: Den fixen Belag maximal möglich herausdrehen, damit der bewegliche so wenig Weg wie möglich gehen muß. Den Sattel entsprechend justieren usw.....

Aber alles hilft nicht gegen eben jenes Phänomen, dass man oft die Stellschraube bewegen muß. Und das auch bei Bremssätteln bei denen beide Beläge unabhängig justiert werden können.
 

Wenn der Zug so eingestellt ist dass er am Druckpunkt senkrecht zum Hebelarm steht wird er wenn man immer nur am Zug den Bremsverschleiß ausgleicht immer schräger stehen, also mehr Kraft benötigen. Stellt man immer an der Bremse nach sollte alles so bleiben wie es ist.
 
Ich fahr die Bengal am CX und muss sehr selten nachstellen. Ich versuch aber auch möglichst wenig zu bremsen.
Hatte vorher die TRP HY/RD dran, die aber erstens sehr schnell verschließende Beläge hatte
und auch mit der automatischen Belag-Verstellung nicht nachkam bzw. das die Beläge sich nicht von selber nachgestellt haben.
Hier, ab Post #129 fängt das Dilemma an Testtagebuch TRP HY/RD - Seite 4 - CX-Sport

Also, bei den richtigen Belägen kann man durchaus lange ohne nachstellen fahren.
Man muss halt nur etwas bewusster fahren, was ja aber auch der Effizienz zugute kommt.
Einmal weniger bremsen, heißt einmal weniger neu Gas geben ;)
Wenn es schlammig oder sandig wird, brems ich wirklich nur dann, wenn es unbedingt für meine Fahrsicherheit notwendig ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde darauf tippen, daß Dein HY/RD Dilemma darauf zurückzuführen ist, daß Du die Bremsen, auf der Suche nach dem möglichst knappen Druckpunkt, über den Zug "zu eng" eingestellt hast. Der Geberkolben muss soweit zurückfahren können, daß er zum Ausgleichsbehälter hin aufmacht.
Ein dezidierter Hydraulikhebel lässt eine solche Einstellung gar nicht zu, bei einer seil-angesteuerten Hydraulik kann man das über einen zu knappen Zug dagegen machen. Das o.g. Minimum an Hebelweg bis zum Druckpunkt braucht eine Hydraulikbremse einfach.
Ich erinnere mich, daß St.John genau diesen Umstand als Tip von TRP bekommen, und selber auch bestätigt hat.
 
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