Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

[ad-mh]

Die Polizei hat das aus gefährliche Körperverletzung gewertet. Daher stellt der Staat den Strafantrag. Der Typ ist auch nicht abgehauen danach.

Gut...
Auto als Waffe.

 

[SprintLooser]

Wobei das echt interessant ist.
Er hat dich ja nicht nur zum Ausbremsen gewzungen, sondern danach auch noch körperlich attackiert.
Ich vermute also stark, die erste Situation ist nach neuer Rechtssprechung ein zivilrechtlicher Fall, den du selbst anzeigen müsstest und die Körperverletzung macht die StA?
Oder wird hier beides zusammen genommen?

 

[solution85]

Schnelle Genesung!
Hat er noch irgendwas gesagt, sich vor der Polizei gerechtfertigt oder so? Klingt noch dreister, einfach da zu bleiben. Da erwartet man fast die Flucht.7/

Also wir haben kein Wort gewechselt und standen auch recht weit auseinander. Was er gegenüber der Polizei gesagt hatte weiß ich nicht. Als er anfing auf mich einzutreten, haben die Passanten angefangen zu schreien, das er aufhören solle. Er hatte darauf hin auch recht schnell von mir abgelassen. Vielleicht ist er ja nach seinen Ausbruch danach zur Besinnung gekommen?

 

[flolj]

Autofahrer und ihre Straße, da darfst du nicht dazwischen kommen. Zumindest einige sehen es als ihr gottgegebenes Recht an, gegenüber anderartigen Verkehrsteilnehmern jedweden Anstand zu verlieren. Immer wieder unfassbar. Leider.

Anderer Fall, der die Kultur ganz gut illustriert: Auto aus der Seitenstraße nimmt mir die Vorfahrt, ich knall in die Seite. Nichts weiter passiert, aber der Lenker war ganz gut rumgebogen. Carbongabel. Entsprechend natürlich erstmal nicht mehr risikofrei zu fahren. Schuldfrage und sonstige Abwicklung lief auch ohne Probleme. Aber als nicht-Autofahrer bin ich aufs Rad angewiesen. Auf die Frage nach Nutzungsausfallentschädigung analog zum Auto sagte mein Anwalt nur "keine Chance, Deutschland ist nunmal Auto-Land"

 

[solution85]

Ein "wichtige" Sache habe ich ja noch gar nicht erwähnt. Der Schläger fuhr natürlich einen SUV. Die Klischees müssen ja schließlich auch erfüllt werden.

 

[KonniR]

Gute Besserung!
Man kann nur hoffen dass da auch ein psychologisches Gutachten erfolgt. So jmd. hat einfach nichts auf der Straße zu suchen. Vermutlich kannste froh sein, dass er dich nicht einfach überfahren hat.

 

[Fluse]

Ein "wichtige" Sache habe ich ja noch gar nicht erwähnt. Der Schläger fuhr natürlich einen SUV. Die Klischees müssen ja schließlich auch erfüllt werden.

Natürlich. What else..
Ich finde auch so jemand ist nicht fähig im Straßenverkehr zu agieren. Nächstes Mal fährt er dann über den Radler drüber, wenn er sich ärgert?!
So ein Kontrollverlust geht gar nicht.

 

[Recordfahrer]

in Dieburg

Ich habe gerade das Fahrrad von der Polizei geholt. Jetzt kann ich endlich auch mal ein Thema aufmachen, wo ich frage ob man dieses Carbonteil noch fahren kann.

Eigentlich sind die Verletzungen aushaltbar, bis auf den Muskelfaserriss im Quadrizeps. Mal schauen wie lange mich das beAnhang anzeigen 987342gleitet.

Oje, gute Besserung. Hauptsache Du kommst sprichwörtlich mit einem blauen Auge davon. Da werde ich mir in Zukunft dann doch lieber die eine oder andere Handgeste sparen, dem Typ war es ja offensichtlich egal, ob da Zeugen sind oder nicht. Da sollte man sich wohl lieber nicht in falscher Sicherheit wiegen. Das wird ja immer schlimmer, so ein Stück , so große Toilletten gibts ja gar nicht, um das wegzuspülen.

Was den Muskelfaserriss anbelangt, stehen wohl drei Wochen Pause an, aber da gibt es sicher noch verschiedene andere Meinungen. Ich drücke Dir jedenfalls die Daumen, dass das schnell überstanden ist, zumindest was die Verletzungen und den Sachschaden betrifft. Das andere dauert sicher deutlich länger. Alles Gute!

 

[Thomthom]

Autofahrer und ihre Straße, da darfst du nicht dazwischen kommen. Zumindest einige sehen es als ihr gottgegebenes Recht an, gegenüber anderartigen Verkehrsteilnehmern jedweden Anstand zu verlieren. Immer wieder unfassbar. Leider.

Anderer Fall, der die Kultur ganz gut illustriert: Auto aus der Seitenstraße nimmt mir die Vorfahrt, ich knall in die Seite. Nichts weiter passiert, aber der Lenker war ganz gut rumgebogen. Carbongabel. Entsprechend natürlich erstmal nicht mehr risikofrei zu fahren. Schuldfrage und sonstige Abwicklung lief auch ohne Probleme. Aber als nicht-Autofahrer bin ich aufs Rad angewiesen. Auf die Frage nach Nutzungsausfallentschädigung analog zum Auto sagte mein Anwalt nur "keine Chance, Deutschland ist nunmal Auto-Land"

Da gibt es ausreichend Entscheidungen dazu...

 

[ad-mh]

https://www.juraforum.de/ratgeber/s...ld/gibt-es-einen-nutzungsausfall-beim-fahrrad
Der Herr RA sollte die Basics kennen.
Der BGH entscheidet in ständiger Rechtsprechung, dass es für Freizeitfahrzeuge keine Nutzungsausfallentschädigung existiert (BGH VI ZA 40/11).
Allerdings kann man nachweisen, dass ein Rad kein Freizeitfahrzeug ist.
Hier sind einmal sehr schön die Ausnahmen dargestellt.
https://www.kanzlei-voigt.de/aktuel...schaedigung-ist-auch-bei-wohnmobilen-moeglich
Ebenso kann man den Schaden eben nicht fiktiv sondern konkret geltend machen (Rechnung für ein paar Tage Mietrad).

 

[Gelöschtes Mitglied 36749]

Alles Gute @solution85.

Interessehalber mal eine Frage an @ad-mh. Gesetzt den Fall, das ist ein Jobrad, wie sieht es da mit Nutzungsausfall aus?

 

[ad-mh]

Da ist die Nutzung eindeutig beruflich.
Bietet Jobrad oder der angeschlossene Händler im Falle eines fremdverschuldeten Unfalls Ersatz (gegen Bezahlung) an?
Den Schaden kann man konkret (Rechnung) wie bei einem Mietwagen geltend machen.

 

[ad-mh]

Nebenbei eine ähnliche Problematik..

Auch das Problem "Firmenwagen" kann man lösen.
Einige Gerichte unterstellen, dass für einen Firmenwagen oder gewerbliches Fahrzeug keinen fiktiven Nutzungsausfallschaden lt. Tabelle geltend machen kann. Entweder man legt eine Rechnung für ein angemietetes Ersatzfahrzeug vor oder es gibt nichts. Jedenfalls kein Geld (was die Meisten interessiert).
Soweit das Fahrzeug aber (nachweisbar) über die 1% Regel mit privatem Nutzungsanteil versteuert wird, dann entsteht der Nutzungsausfall eben im privaten Bereich für jeden einzelnen Tag.

Am besten man fragt, einen RA, der sich damit auskennt.

 

[flolj]

https://www.juraforum.de/ratgeber/s...ld/gibt-es-einen-nutzungsausfall-beim-fahrrad
Der Herr RA sollte die Basics kennen.
Der BGH entscheidet in ständiger Rechtsprechung, dass es für Freizeitfahrzeuge keine Nutzungsausfallentschädigung existiert (BGH VI ZA 40/11).
Allerdings kann man nachweisen, dass ein Rad kein Freizeitfahrzeug ist.
Hier sind einmal sehr schön die Ausnahmen dargestellt.
https://www.kanzlei-voigt.de/aktuel...schaedigung-ist-auch-bei-wohnmobilen-moeglich
Ebenso kann man den Schaden eben nicht fiktiv sondern konkret geltend machen (Rechnung für ein paar Tage Mietrad).

Interesannt. Zwar habe ich auch noch andere Fahrräder, ist also fraglich ob es bei mir überhaupt durchsetzbar gewesen wäre. Aber da hätte ich von nem Rechtsanwalt jetzt auch was anderes erwartet. Deshalb gehe ich da ja hin

 

[ad-mh]

So ist das im Leben...

 

[dedieter]

Ein Gedanke hierzu: Bei den beiden zuletzt geschilderten Fällen wurde wohl jeweils mit der Hand ans/aufs Auto gehauen. Freilich so, dass kein Schaden entstehen konnte, aber immerhin.
Wenn man sich dann vergegenwärtigt, dass das eigene Auto bei den meisten mit Abstand das teuerste Konsumgut ist was man je angeschafft hat (nicht alle fahren Firmenwagen), fühlen sie sich wohl persönlich angegriffen.
Keine Zustimmung für deren Verhalten, aber vielleicht eine Erklärung.

Schlaft gut!
Didi

 

[Fluse]

Ein Gedanke hierzu: Bei den beiden zuletzt geschilderten Fällen wurde wohl jeweils mit der Hand ans/aufs Auto gehauen. Freilich so, dass kein Schaden entstehen konnte, aber immerhin.
Wenn man sich dann vergegenwärtigt, dass das eigene Auto bei den meisten mit Abstand das teuerste Konsumgut ist was man je angeschafft hat (nicht alle fahren Firmenwagen), fühlen sie sich wohl persönlich angegriffen.
Keine Zustimmung für deren Verhalten, aber vielleicht eine Erklärung.

Schlaft gut!
Didi

Klar, der Gedankengang an sich passt, aber wenn man mal guckt wieviele Schrammen von anderen kommen... (Einkaufswagen, Jeanshintern).... Da gibt's sogar einen Schaden, trotzdem hört man selten davon, dass ein Mann/Frau beim Edeka auf dem Parkplatz krankenhausreif geschlagen wurde. Bei solchen Ausrastern stimmt was mit dem Menschen grundsätzlich nicht.
Ich werde mich auf jeden Fall hüten Männern aufs Autodach zu klopfen.

 

[Condor76]

Klar, der Gedankengang an sich passt, aber wenn man mal guckt wieviele Schrammen von anderen kommen... (Einkaufswagen, Jeanshintern).... Da gibt's sogar einen Schaden, trotzdem hört man selten davon, dass ein Mann/Frau beim Edeka auf dem Parkplatz krankenhausreif geschlagen wurde. Bei solchen Ausrastern stimmt was mit dem Menschen grundsätzlich nicht.
Ich werde mich auf jeden Fall hüten Männern aufs Autodach zu klopfen.

Es ist schon ein Unterschied ob ein Kratzer durch ein unabsichtlichen Unfall mit einem Einkaufswagen passiert oder ob etwas vorsätzlich passiert.

 

[Madders]

Unfassbar was man hier immer wieder liest.
Bin wirklich gespannt wie die Vorfälle von solution und teutone ausgehen..!

 

[alexb]

Wenn man sich dann vergegenwärtigt, dass das eigene Auto bei den meisten mit Abstand das teuerste Konsumgut ist was man je angeschafft hat

Das an sich ist ja schon das Problem, dass für so viele Menschen das Auto so einen hohen Stellenwert hat. Und dem „Einsatz“ entsprechend wollen sie dann auch auf der Straße ungestört ihren Spaß.
Gestern bremst ein Golf neben mir runter und der Fahrer weißt mich auf den Radweg hin. Warum fährt der nicht einfach vorbei und verschwendet Energie an mich? Ja beim nächsten Mal muss er vielleicht mal etwas bremsen wegen einem Radler.