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Konfliktsituationen im Verkehr

Ja, stimmt. ÖPNV ist nur gut, wenn jeder eine Haltestelle in nicht weniger als 50m von der Haustüre hat, sonst kann man das der 74jährigen nicht zumuten. Und gut ist eh nie was und wenn man das findet, dann aus seiner eigenen egoistischen Perspektive. Dazu kennst du Stuttgarts ÖPNV offenbar ebenfalls wie deine Westentasche...

Wieder reine Polemik.

Es gibt z.B. Konzepte, die Busse auf Ruf halten lassen oder Ideen wie selbstfahrende Minibusse, die Wohngebiete an Haltestellen von S- und U-Bahn anschließen - in meiner 2 Heimat in Italien z.B. geht sowas demnächst in Praxisbetrieb.


Lass stecken, die Diskussion ist echt für die Katz, du weißt eh alles besser.👎

Nun, im Gegensatz zu Dir habe ich wieder eine Quelle geliefert - für etwas, was eigentlich logisch ist: je attraktiver der ÖPNV., desto eher lassen Menschen das Auto stehen.

Attraktivität bemisst sich dabei ziemlich einfach:

Zumindest nicht langsamer als das Auto
Gut erreichbar für jeden
Gut nutzbar auch für Einkäufe, mit Kinderwagen, Rollator und Rollstuhl
Sauber und sicher (in FFM in S- und U-Bahn übrigens auch außerhalb der Innenstadt ein immer größeres Problem.)

Du hast letztendlich in einem nämlich recht: Menschen sind vielfach bequem. Deshalb muss der ÖPNV so bequem sein, wie die Karre, eigentlich ganz selbstverständlich.

Den in Deutschland bevorzugten Weg, das Auto unbequemer zu machen, damit man nichts (wenig) am ÖPNV machen muss, führt nur zu einem: noch weniger Akzeptanz für andere Verkehrskonzepte.

Danke aber für den Link zu Zürich, das ist durchaus interessant.
 
Steile Behauptungen die hier aufgestellt werden. Was ich auf die Schnelle zu dem Thema gefunden habe, ist die ADAC "Mobil in der Stadt" Studie. In der hat Frankfurt a.M. klar abgebaut im Zufriedenheitsranking. Von insgesamt 15 Städten haben das aber auch 13 weitere und zwar massiv. Ob das jetzt auch alles an den Grünen liegt?
https://www.adac.de/specials/ani-adac-monitor-mobil-in-der-stadt/

Du, ich bin aus Frankfurt und seit Jahren aktiv im Thema und gut mit Verantwortlichen vernetzt. ;)

An was das in anderen Städten liegt, kann ich nicht beurteilen. Hier jedenfalls sind die Grünen entscheidend mitverantwortlich und es betrifft alles, was mit Verkehrsplanung zu tun hat - frag mal Radpendler auf beliebten Routen, die plötzlich vor Baustellen-Sperrungen stehen zu denen es entweder keine oder nur absurde Umleitungen gibt.

https://www.faz.net/aktuell/rhein-m...ezernat-bedroht-bruecken-statik-19360584.html

Das ist insbesondere deshalb bitter, weil sie vor allem gewählt wurden, um hier endlich Verkehrskonzepte umzusetzen, die wirklich etwas verändern statt nur ein paar rote Fahrradstreifen auf die Straße pinseln und Autofahrern das Leben schwer zu machen, ohne für eine Verkehrs-Alternative zu sorgen.

Im Ergebnis ist es so, dass heute viele aufgrund dieser Erfahrung lieber wieder mehr aufs Auto setzen würden und Änderungen skeptischer gesehen werden als vorher. So schafft man weder Akzeptanz für eine Verkehrswende noch für Radverkehr.
 
Du, ich bin aus Frankfurt und seit Jahren aktiv im Thema und gut mit Verantwortlichen vernetzt. ;)

An was das in anderen Städten liegt, kann ich nicht beurteilen. Hier jedenfalls sind die Grünen entscheidend mitverantwortlich und es betrifft alles, was mit Verkehrsplanung zu tun hat - frag mal Radpendler auf beliebten Routen, die plötzlich vor Baustellen-Sperrungen stehen zu denen es entweder keine oder nur absurde Umleitungen gibt.

https://www.faz.net/aktuell/rhein-m...ezernat-bedroht-bruecken-statik-19360584.html

Das ist insbesondere deshalb bitter, weil sie vor allem gewählt wurden, um hier endlich Verkehrskonzepte umzusetzen, die wirklich etwas verändern statt nur ein paar rote Fahrradstreifen auf die Straße pinseln und Autofahrern das Leben schwer zu machen, ohne für eine Verkehrs-Alternative zu sorgen.

Im Ergebnis ist es so, dass heute viele aufgrund dieser Erfahrung lieber wieder mehr aufs Auto setzen würden und Änderungen skeptischer gesehen werden als vorher. So schafft man weder Akzeptanz für eine Verkehrswende noch für Radverkehr.
Wie weit du mit Verantwortlichen vernetzt bist kein weder ich noch jemand anderes beurteilen.
Genauso wenig kann ich den ÖPNV in Frankfurt beurteilen, da ich wo anders wohne.
Deswegen eben die Suche nach Studien oder Medienberichten.

Nur die Aussage, dass es alles nur eine Schutzbehauptung wäre, halte ich doch für ziemlich plump. Wenn der Krankenstand so hoch ist, wie er ist dann muss man darauf reagieren. Frachkräftemangel besteht ja mittlerweile fast überall. Was soll die Lokalpolitik in Frankfurt daran ändern? Die Löhne werden, so weit ich weiß, durch einen landesweiten Tarifvertrag vorgegeben... da machen dann Ausgaben für sinnfreie Projekte wohl auch keinen Unterschied.
 
Ich bin 9 Jahre lang 33km mit dem Auto zur Arbeit gependelt.
  • Fahrzeut Auto => 30 Minuten
  • Fahrzeit ÖPNV => 2h52M
Man spart keine Zeit?
Jetzt mit einem generalisierenden Kommentar auf einen anderen zu antworten, ist ja jetzt auch nicht grad sinnvoll.
Ich brauch für aktuell 35km von Potsdam nach Berlin, mit Öffis und Rad, 1 Stunde und 10 Minuten. Würde ich direkt zum Berliner Hbf fahren, dann würde ich sogar noch 10 Minuten sparen.
Mit dem Auto werden da gerne mal anderthalb Stunden draus.
Es kommt halt immer drauf an wo man wohnt.
 
Jetzt mit einem generalisierenden Kommentar auf einen anderen zu antworten, ist ja jetzt auch nicht grad sinnvoll.
Ich brauch für aktuell 35km von Potsdam nach Berlin, mit Öffis und Rad, 1 Stunde und 10 Minuten. Würde ich direkt zum Berliner Hbf fahren, dann würde ich sogar noch 10 Minuten sparen.
Mit dem Auto werden da gerne mal anderthalb Stunden draus.
Es kommt halt immer drauf an wo man wohnt.
Richtig!
 
Ich bin 9 Jahre lang 33km mit dem Auto zur Arbeit gependelt.
  • Fahrzeut Auto => 30 Minuten
  • Fahrzeit ÖPNV => 2h52M
Man spart keine Zeit?
Ich würde die "keine Zeitsparaussage" mal so interpretieren, dass jeder eine persönliche maximale Pendelzeit pro Tag hat. Liegt die bei z.B. 60 min, komme ich mit dem Auto meist weiter als mit dem ÖPNV. Ich kann somit weiter fahren und ziehe auch Arbeitsstätten in Betracht, an die ich nur mit ÖPNV nicht denken würde.
Somit erhöht das Auto den Pendelradius, aber spart nicht wirklich Zeit. Und da ist was dran.
Als krasses Beispiel, zu DDR-Zeiten hat man zu 95% in dem Ort gearbeitet, in dem man auch gewohnt hat. Viele hatten gar kein Auto. Heute fährt mancher täglich weit über 100km zum Job und das obwohl nicht selten die gleiche Tätigkeit auch viel näher möglich wäre.
 
Ich würde die "keine Zeitsparaussage" mal so interpretieren, dass jeder eine persönliche maximale Pendelzeit pro Tag hat. Liegt die bei z.B. 60 min, komme ich mit dem Auto meist weiter als mit dem ÖPNV. Ich kann somit weiter fahren und ziehe auch Arbeitsstätten in Betracht, an die ich nur mit ÖPNV nicht denken würde.
Somit erhöht das Auto den Pendelradius, aber spart nicht wirklich Zeit. Und da ist was dran.
Als krasses Beispiel, zu DDR-Zeiten hat man zu 95% in dem Ort gearbeitet, in dem man auch gewohnt hat. Viele hatten gar kein Auto. Heute fährt mancher täglich weit über 100km zum Job und das obwohl nicht selten die gleiche Tätigkeit auch viel näher möglich wäre.
Genau so ist es.
 
Ich bin 9 Jahre lang 33km mit dem Auto zur Arbeit gependelt.
  • Fahrzeut Auto => 30 Minuten
  • Fahrzeit ÖPNV => 2h52M
Man spart keine Zeit?
Früher™: 30 Minuten Fußweg als akzeptable Zeit zum Überwinden der Strecke A nach B, weil Job in der Nähe
Dann 30 Minuten mit Rad, der Job konnte etwas weiter weg sein als zu Fuß.
Dann 30 Minuten ÖPNV, der Job konnte noch etwas weiter weg sein als mit dem Rad.

Heute 30 Minuten Auto, Job noch weiter weg, will Strecke A>B ja auch in 30 Minuten, wie damals zu Fuß, zu bewältigen.

Überall ist die Zeit, die man aufbringen muss, dieselbe.
 
300 Millionen jährlich in Flandern (Nordbelgien) für den Ausbau Radverkehr:

"Auch im Jahr 2024 hält die Mobilitätsministerin Lydia Peeters an dem jährlichen Investitionsrhythmus von 300 Millionen Euro fest. Konkret sollen 319,5 Millionen Euro in 369 Radverkehrsprojekte investiert werden."

Lydia Peters ist übrigens sozusagen Kollegin des deutschen Verkehrsministers Wissing in der flämischen FDP-Schwesterpartei Open VLD.

Förderung und Finanzierung des Radverkehrs in Deutschland, Haushaltsmittel 2024: 360 Millionen Euro.

Einwohner Flandern: 6,7 Millionen
Einwohner Deutschland: 84,3 Millionen

47,61 pro Kopf vs 4,27 pro Kopf

Noch Fragen?

https://www.openvld.be/mobiliteit_minister_peeters_stelt_investeringsplan_van_2024_voor

https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/...r/finanzielle-foerderung-des-radverkehrs.html
 
300 Millionen jährlich in Flandern (Nordbelgien) für den Ausbau Radverkehr:

"Auch im Jahr 2024 hält die Mobilitätsministerin Lydia Peeters an dem jährlichen Investitionsrhythmus von 300 Millionen Euro fest. Konkret sollen 319,5 Millionen Euro in 369 Radverkehrsprojekte investiert werden."

Lydia Peters ist übrigens sozusagen Kollegin des deutschen Verkehrsministers Wissing in der flämischen FDP-Schwesterpartei Open VLD.

Förderung und Finanzierung des Radverkehrs in Deutschland, Haushaltsmittel 2024: 360 Millionen Euro.

Einwohner Flandern: 6,7 Millionen
Einwohner Deutschland: 84,3 Millionen

47,61 pro Kopf vs 4,27 pro Kopf

Noch Fragen?

https://www.openvld.be/mobiliteit_minister_peeters_stelt_investeringsplan_van_2024_voor

https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/...r/finanzielle-foerderung-des-radverkehrs.html

Wir finanzieren dafür Radwege in Peru. ;)

OK, ernsthaft: nur auf das eingesetzte Geld zu schauen, hüpft zu kurz. Kommt auch darauf an, wie und in was man investiert. Aber auch das ist in Deutschland leider schlimm, siehe Fahrradparkhäuser, die man nur über eine Treppe erreicht ...
 
In Deutschland wird das Geld natürlich super gezielt eingesetzt, die Belgier sind dafür zu dumm.

Nicht wahr? Besonders weil die Deutschen als Radnation richtig Expertise haben.
 
"Rekordzahl von Berufstätigen fährt mit Rad zur Arbeit: Umweltfreundliche Wende hat begonnen

Fast 4 von 10 Belgiern nutzen das Fahrrad oder den Roller, um zumindest einen Teil des Weges zur Arbeit zurückzulegen. Das waren noch nie so viele.

Die Beliebtheit des Fahrrads nimmt von Jahr zu Jahr zu. Im Jahr 2021 fuhren 33 Prozent der Pendler mit dem Rad zur Arbeit, 2023 waren es bereits 39 Prozent."

https://www.vrt.be/vrtnws/de/2024/01/10/belgien-fahrrad-berufsweg-populaer-oeko-wende/
 
heute ein bisschen Futter für @Coswiger erlebt:
ich fahre auf einer Vorfahrtsstraße geradeaus. an einer Kreuzung kommt von Links ein Auto (entsprechend mit Vorfahrt achten). ich rausch durch und merke noch, wie das Auto ohne irgendwie abzubremsen kurz hinter mir auf meine Spur einbiegt. Wäre ich etwas langsamer gewesen oder eine Sekunde später dort lang hätte der mich wohl voll erwischt. ich werd etwas langsamer um mal zu fragen, ob das so sinnvoll ist.

wer sitzt im Auto? das typische Rentnerpärchen. beide gucken stur gerade aus. keine Anstalten sich zu entschuldigen oder überhaupt ein Schuldbewusstsein zu haben.
und das ist eben was, das ich bei diesem Klientel oft beobachte. da gibts auch keine Selbstreflexion, da hebt man keine Hand um sich zu entschuldigen (dann ist sowas für mich dann meistens auch erledigt). so als hätte man mit der Welt um sich herum nix zu tun. als wäre man eh von dem ganzen Verkehr überfordert. und jetzt noch diese Radfahrer überall. seine Fahrweise ändert man auch nicht mehr . ich fahre halt so für den Rest meines Lebens und wenns mal knallt, ja, Pech... 🤷‍♂️
 
achja: wäre es nicht super praktisch, wenn wir diese Verkehrspolitikdiskussion in einem zweiten Thread diskutieren würden? /s
 
47,61 pro Kopf vs 4,27 pro Kopf

Noch Fragen?
Ja: warum ist der Radanteil in NL (wo bekanntermaßen mindestens ebenso viel "für" den Radverkehr getan wird) dann nicht schon längst bei 500% angekommen?😈 Die Radfahrleistung stagniert dort trotz Multimilliarden Investitionen seit Anfang der 80er Jahre bei ca. 900-1000km pro Einwohner, während sie in "wir kriegen mal wieder nix auf die Kette"-Deutschland stetig wächst, auf zuletzt 690 km* in 2022. Ursache, Wirkung, Korrelation, Kausalität - so schwierig.

*) der enorme Zuwachs relativiert auch den überraschend starken Anstieg der Opferzahl in 2022.

Image1.jpg
 
Wie sehr das Rad genutzt wird, vom deutschen statistischen Bundesamt: https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema/Verkehr/Fahrrad.html?nn=217548

"Emissionsfrei, geringe Unterhaltskosten, sportliche Bewegung und die Parkplatzsuche entfällt auch: Fahrradfahren bietet viele Vorteile. In den Niederlanden fuhren 2019 rund 61 % der Bevölkerung ab 15 Jahren Fahrrad. Das war der höchste Anteil im EU-Vergleich."

Deutschland erscheint in der Grafik auch:

Fahrrad.png
 
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