Teutone
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Der Runde Tritt ist ein Mythos ohne praktische Relevanz, dass ist in der Literatur gut dokumentiert.
Gut abgeschrieben.. ich kenn die Argumentation. Letztlich geht es mir aber darum, dass viele aufgrund falscher Einstellungen oder Motorik mit dem Oberkörper rumwackeln als ob sie mit dem Rücken treten, und untenrum unkoordiniert in die Pedale hacken oder sich mit zu dicken Gängen nen Wolf drücken. Da ist ein bissl Motorik-Training nach "alter Schule" nicht verkehrt. Aber es finden sich immer irgendwelche Studien, die gegenan eseln.. sollen sie, ich fahr einfach beschwerdefrei, ästhetisch und schnell weiter..
Die geringere Belastung der Wadenmuskulatur kann ich übrigens bestätigen, weil meine Sehnendysfunktion massive Auswirkungen auf die Wadenmuskulatur hat, es betrifft jedoch nicht die fürs Radfahren hauptsächlich benötigte Kraft, sondern die Stabilisation des Fusses.
Ich wüsste nicht, was der Vorteil sein soll, außer, man hat irgendwelche Gebrechen!? Solche Spezialfälle kann ich nicht beurteilen, ich bin kein Orthopäde. Aber ansonsten freuen sich meine Oberschenkel über jedes Watt Tretleistung, das Ihnen von den Waden abgenommen wird. Wofür schlepp ich die sonst mit mir rum, nur als tote Oberschenkelverlängerung? Auch freut sich der Anfänger ja immer darüber, wenn es darum geht, "den Rücken zu entlasten". Ich wiederum freue mich drüber, dass er sich im Laufe der Zeit so ausgebildet hat, dass er sich quasi ohne Armhilfe ewig in Aero-Haltung halten kann. Das entlastet die Hände (keine Taubheit) und Schultern, und vermeidet diesen furchtbaren Anblick, wo Leute mit durchgestrecktem Arm über dem Lenker hängen.. wo man denkt, wenn ich dem jetzt den Arm wegschubse, schlägt er sich direkt am Vorbau die Zähne aus.. nur die aufgeblähte Windjacke würde seinen Fall verlangsamen..
Kurz gesagt, die Pedalachse gehört direkt unter den Fußballen, und Sattel/Lenker so ausgerichtet, dass spätestens in Unterlenkerhaltung bei angewinkelten Armen der Oberkörper waagerecht ist. Gern auch schon in "vorderer Hörnchenhaltung". Alles andere sind Eingeständnisse an sein eigenes motorisches Unvermögen (in Verbindung mit dem Willen, nichts dran zu ändern), orthopädische Gebrechen oder einfach der fester Glaube an irgendwelche Zahlenkolonnen oder Winkelfunktionen, ohne den Blick fürs Ganze zu behalten.
Neulich hab ich mich einer Triathletin angenommen, die bei einem "renommierten süddeutschen Bikefitter" war.. und seitdem nur Beschwerden hatte.. gestreckt war die Ferse etwa 4 cm über dem Pedal schwebend, etc., etc.. ich weiß nicht, welche Winkel da sonst dafür umso besser gestimmt haben, aber die ganze Einstellung war über alles gesehen einfach nur Schrott. Soviel zum Thema "Bikefitter"..