Ausbesserungen an Carbonoberfläche

[timberwolves]

Hallo an die Experten,

1) ich halt mich kurz. Womit kann man Lackschäden an Carbonrahmen bearbeiten? Sind ausschließlich nur kleine Abplatzer. Den Schaden möchte ich aus optischen Gründen beseitigen und gleichzeitig verhindern, dass der Lack an den betroffenen Stellen weiter abbröselt. Gibt's da günstige Möglichkeiten, die möglichst wenig Know-How benötigen? Nagellack? Hält das?

2) Ich möchte weitere Kratzer in der Sattelstütze verhindern. Wie schaffe ich eine möglichst glatte und saubere Oberfläche im Inneren des Sattelrohrs? Schleifpapier? Teflonspray? Oder erhöht das nur das Anzugsmoment an der Sattelklemme?

3) Anderes Thema: Ich wollte einen Teil des Innenzugs zum Umwerfer mit einem Plastikliner ummanteln. Grund ist die erhöhte Reibung in der Kurve, die der Innenzug kurz nach der Schaltzugführung vertikal nach oben zum Umwerfer macht . Könnt ihr mir einen (Plastik) Liner empfehlen,
der einen Außendurchmesser < 2,5mm hat. Am besten mit Endkappen, weil sonst zu schnell Schmutz reinkommt.

4) Teflon-Spray in die Außenhüllen / auf die Schaltzüge. Bringt's das wirklich?

Danke

 

[Al_Borland]

Hi,
Bin ich Experte? Ich antworte mal trotzdem.

zu 1): Ich würde erst mal abklären, woher die Abplatzer kommen. Wenn es sich um Steinschläge handelt, dann würde ich die Oberfläche so weit anschleifen, dass keine scharfen Übergänge an den Steinschlägen mehr vorhanden sind und danach mit geeignetem Klarlack nachversiegeln. Nagellack halte ich für ungeeignet, weil nicht robust genug.

zu 2): Sattelrohr ausreiben geht mit Hausmitteln am besten mit einem Besenstiel, um den man Schleifpapier wickelt. Mit "Gleitmitteln" wie Teflon- oder Silikonspray würde ich nicht arbeiten. Da vermutest du schon richtig. Das würde das nötige Anzugmoment an der Sattelklemme erhöhen und die Klemmung möglicherweise überbeanspruchen. Dann lieber mit Montagepaste arbeiten und kleinere Kratzer in der Stütze verschmerzen. Die lassen sich bis zu einem bestimmten Grad rauspolieren.

zu 3): Meinst du die Stelle vom Innenlager hoch zum Umwerfer? Da sollte doch die Zugführung unten am Lagergehäuse so weit nach oben reichen, dass der Zug nicht am Rahmen schleift. Oder verstehe ich da was falsch?

zu 4): Ich nehme bei Meterware immer ne Dose PTFE-Spray und sprühe das in die fertig abgelängten Zughüllen. Ich habe den Eindruck, sie halten länger. Kann aber auch Einbildung sein. Schaden wird's wohl nicht.

 

[timberwolves]

1)
- Mit Abplatzer meine ich eigentlich nur das Abblättern des Lacks am Ende der Gabel bei den Ausfallenden. Möchte verhindern, dass sich das "Abblättern" weiter ausbreitet.
- An der Kettenstrebe habe ich ein paar winzige Steinschläge. Und ein paar Schrammen vom Abstellen des Rades.

Ist bei Steinschlägen und kleinen Kratzern das Anschleifen notwendig oder reicht das Nachversiegeln mit Klarlack?

2)
Ich werd's mal mit feinem Schleifpapier versuchen. Danke für den Tipp

3)
Ja, die Stelle meine ich. Nein, die Schaltzugführung ist nicht lang genug.Schon ab Werk hatte der Rahmen einen recht billigen Plastikliner, der die kritische Stelle überbrückt hat. Ist ja auch egal.
Es geht ja eigentlich nur um einen guten Liner, dessen Außendurchmesser kleiner 2,5mm ist und am besten noch Endkappen zum Aufstecken hat.

 

[Danny]

1. lösungsmittelfreier Klarlack - in jedem gut soltiertem Baumarkt (Lösungsmittel griefen die struktur das Plastik - Verbundkunststoffes an und löst diese auf)

2.Die Innenseite von Carbonrohren haben fretigungsbedingt eine relativ plane Oberfläche - da hilft schmirgelpapier auch nichts. Der Lack platzt nur an den stellen ab wo der maximale Klemmdruck zwischen Sattelrohr und Sattelstütze herscht.Um ihn zu verringern gibt es spezielle breite Sattelklemmen die die Klemmkraft über eine größere Fläche verteilen. Um die Klemmkraft um bis zu 30 % zu verringern gibt es von Dynamics eine spetielle Carbon montagepaste die besteht aus einer einer Suspension von kleinen kunststoffteilchen die den druck gleichmäßiger verteilen und die Haftreibeung zwischen den Rohren erhöhen (sind weicher als Klarlack und zerstöhren ihn deshalb nicht)

3.Wenn ich richtig liege meinst du das Stück beim Tretlager - In sachen gleitreibung rate ich dir davon ab, da der Kurvenradius zu eng für herkömmliche Züge ist - die Reibung währe größer

4.Es gibt diverse Tests von der tour bis zur Bike die alle samt eindeutig belegen dass Außen und Innenzüge gleicher bauart gegenüber Ihrer mit teflon überzogenen oder mit Teflon eingesprühten Pendants keine messbaren Reibungs vorteile haben. - man sollte nur 1 x im Jahr die Züge raus mit Seifenwasser reinigen neu einölen oder einfetten (hält länger) und Gut is.
Das mit Teflon ist ein ganz lustiger Werbegag von Shimano der warscheinlich tausende dazu gebracht hat ihre alten guten Züge Ultegra züge wegzuwerfen um sich die neuen 7900 Dura Ace (teflonummantelt) die anstatt 13 $ auf einmal 25$ kosten zu kaufen
LG

 

[Al_Borland]

Züge reinigen ist einfacher gesagt als getan. Einmal rausgezogen ist es schwer, die beschädigungsfrei wieder einzufädeln. Die Endkappe muss ab, der Zug trieselt auf und sticht in den Liner der Zughülle. Seelig der, der es versteht, den Zug nach dem Ablängen neu zu verschweißen.

 

[Danny]

hast recht ist ne ordentliche pfriemelei mein tipp tesa rumbinden mim lötkolben zusammenlöten. funzt aber net immer

 

[Al_Borland]

Lötkolkben wolltsch schon immer mal probieren. Was brauchts da für Zinn bei Edelstahlzügen?

 

[freiradler]

Bei dem Aufwand wechsel ich dann lieber den Innenzug für 2-3€ und setzte den gefettet ein.

 

[cat07]

Lötkolkben wolltsch schon immer mal probieren. Was brauchts da für Zinn bei Edelstahlzügen?

Mach das auf der Arbeit folgender maßen:
Mit extra Flussmittel, das Lot sollte ohne Flussmittel sein.
Ist in dem Link ganz gut erklärt:

http://www.edelstahl-rostfrei.de/downloads/iser/MB_836.pdf

Gruß cat07

 

[Al_Borland]

Alles klar. Also Zinnlot ohne Flussmittel, idealerweise 99,9%. Mal sehen, was die Hausapotheke so hergibt...

€dit: Keine Chance. Ich hatte noch aus alten Zeiten reines Zinnlot. Keine Verbindung mit dem Edelstahldraht möglich. Weder mit dem 90W Prügel, noch mit dem Gaskolben.

 

[DanielSun]

Servus,

Zum Löten von Edelstahl benötigt man ein spezielles Flussmittel oder Lötöl (einfach mal danach googlen). Mit diesem ist es dann kinderleicht Edelstahl zu löten, ich habe schon Drähte mit nem herkömmlichen 45 W Lötkolben an 25er Flachmaterial gelötet. Das klappt da Edelstahl eine verhältnismäßig geringe Wärmeleitfähigkeit hat. Aber ob sich das lohnt, ich tausche dann doch lieber gleich den kompletten Zug mit Außenhülle.

 

[Al_Borland]

F-SW 12 ist wohl nötig, wenn ich das richtig lese. Mit F-SW 11 habe ich es schon probiert, das klappt nicht.

 

[Danny]

cat07 hat recht . man braucht ein spezielles lot für rostfreien edelstahl-bekommt man in jedem guten baumarkt. meins is vom conrad (ohne werbung machen zu wllen)