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Audax Sachsen

Hackepeter

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25 November 2006
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Hacker im Acker (sächsisches300 km Brevet)

Wer die Strecke schon kennt,weiß das sie sehr schön ist,aber nur unbillig zu haben ist.Man muß sich schon Randonneuer nennen lassen, um diese fahren zu können.
Allen Wetterorakeln zum Trotze trafen sich also so ziemlich 30 Personen dieser Fahrradspezies, um sich auf dieses Abenteuer einzulassen.
Der Wind frischte auf ,die Sonne schien und los ging die Fuhre.
Tückischerweise wählte Olaf die Streckenvariante ,welche dem Uhrzeigersinn folgen wollte.
AktuellerVorteil: Erst schön wellig und Gegenwind(ca.650 Hm)…-Nachteil:ab Meissen ganz schön wellig ( ca.1500 Hm) und Rückenwind.
Der Randonneuer wurde in der „Roubaix“-Pflasterschikane in Püchau zum ersten Mal auf die Probe gestellt. Der Sattel verließ den gewohnten Ort und nordete sich,gleich einer Kompassnadel selbstständig ein. Um das Malheuer zu beseitigen mussten kräftige Faustschläge in den imaginären Schoß herhalten.
Da war Treffsicherheit gefragt .Der lustlos sich im Fahreracker bewegende Akteuer wurde kurz vor Erreichen der ersten Kontrolle in Bad Düben auf eine weitere Technische Probe gestellt,als sich beide Pedalen aus ihrem Sitz lockerten und schön silberig glänzende Späne aus dem Gewindesitz hervortraten.
Es zahlt sich eben aus ,das Rad zum Tretlagerwechsel in die Fachwerkstatt zu bringen.
Das Ungemach wurde mit vereinten Kräften mit Stefan Donath ,unter zu Hilfenahme eines nicht unscharfen Taschenmessers gemeinsam gemeistert.
Hierbei entging Inschenör nur knapp einer ambulanten Daumenamputation.Zum Dank für diese erfolgreiche Operation hinterließ der Monteuer Seine Brille am Ort des Geschehens.
Geschickt konnten Wir Uns mit vereinten Kräften wieder an das Feld heranmogeln.
Dank der großen Schar von Tretwilligen konnte der Schnitt auch im Gegenwind hochgehalten werden und bekam recht selten mal die fünfunddreissig nach unten hin zu spüren.
Dankbarerweise nahm irgendwann vor Torgau die Gruppe um Romy das Tempo raus und Wir kullerten rekonvaleszent der schnellen Gruppe ,welche als buntes Wölkchen am Horizont entschwand ,hinterdrein.
Hinter Torgau wurden Wir auf der Schaumkrone einer Tempowelle und im Windloch eines Litauischen Autotransporteuers wieder an den „Hackeracker“ herangeführt.
Das Feld surrte von nun an schön gleichmäßig gegen den Wind ,die Führungswechsel klappten gut und Wir erreichten in schöner Kreiselmanier Falkenberg.
Kurz vorher flog meinem „schlechten Sportfreund“ eine Seiner acht Speichen des Hinterrades von dannen. Der Inschenöör hat aber nicht umsonst einen Notfallkoffer mit der Last eines Klavieres auf dem Buckel , als das nicht auch dafür eine Lösung gefunden werden kann.
Nach erfolgter Notreparatur wurde dem Deliquenten das Werkzeug ,mit dem Hinweis auf die Charakterstärke und die Risikobereitschaft eines Randonneuers,sofort wieder abspenstig gemacht.
Der Inschenör ist schließlich Teamfähig- bis in die letzte Faser Seines Wesens.
Vorsicht ist also immer geboten.
In der Kurve in Schmerkendorf hinterlegte Lutze Herrmann zum Beweis Seiner Anwesenheit schnell noch ein paar Hautzellen auf dem Asphalt.
Hinter Bad Liebenwerda kamen Wir endlich in die lange erwartete Rückenwindpassage und das bis dahin kompakt fahrende Feld riß nun endgültig auseinander.Kurz vor Meissen hatte ich nun auch endgültig keine Lust mehr zum Schnellfahren. An der Tanke schnell noch ein Radler ins Gewürge und los ging es dem Triebischtal entgegen.Der Hackeracker hatte sich meiner schon längst entledigt, als ich es hinter Deutschenbora vor einem Güterzug qualmen sah.
Der Inschenöör handelte sofort.
Purzelbaumbremsung –Paparazzometer raus und hastiges Hochkriechen durch den wurzeligen Bahndamm erschloß sich als eine Bewegung.
Da stand in altehrwürger Schönheit eine 90 jährige preussische G12 .Der Prototyp der Deutschen Einheitsgüterzuglokomotiven.Bevor der mächtige Dreizylinder in die Radreifen griff ,kochte Sie noch ein bisschen Wasser auf. Die Sicherheitsventile säuselten und die Fotografenschar bebte in freudiger Erwartung ob des bevorstehenden Ereignisses.In der Hoffnung diese schöne Maschine zum ersten Mal im Leben in Bewegung sehen zu können griff auch ich in die Radreifen und knödelte das Triebischtal hinauf. Kurz darauf wurde dem Enthusiasten mit einem Lauten Zischen des Dreizylindertriebwerkes das Nachsehen gegeben.
Sensationell des Ganze.
Auf einem 18% Ekelanstieg traf ich auf Herrn Sombeck welcher gerade Seinen Wandercrosser bergan bugsierte.
Der erste Schweißtropfen des Tages klatschte auf’s Oberrohr.Es geht also doch noch mit dem Anstrengen.
Kurz vor Penig traf ich noch auf einen Cannondale Driver aus Halle .Wir quatschten schön miteinander und wenn so ein Randonneuer schon mal rollt kommt er in dieser Gegend Deutschlands auch mal an Amerika vorüber.
Der Prototyp einer Fussballerkneipe/-Spielhölle steht in Penig und nennt sich Rollmopsschänke. Der halbe Liter Cola ist nicht unter drei EUS zu haben.Der Besuch ist trotz alledem erlebenswert ,denn so was hat der Radästhet auch nicht jeden Tag zur Verfügung .
Nun noch schnell den Aufstieg aus der Muldesenke und schon konnte der fiese Gegenwind bis zum Rochlitzer Berg genossen werden.
Hinter Bad Lausick schlossen Wir noch auf ‚ne Dreiergruppe auf und weiter ging zu fünft dem Ziel entgegen.
Der Grimmaer Berg schien dabei irgendwie nicht stattzufinden,so schnell waren wir über Ihn hinweg.
Kurz vor Anbruch der vollständigen Finsternis waren Wir 20 Minuten nach der in etwa achtköpfigen Spitzengruppe um Anett (respekteinflößende Leistung),Olaf,Lutze Herrman und Stefan Donath im Ziel.
Beim „schlechten Sportfreund“ Mirko wurde die Risikobereitschaft mit einem haltbaren Hinterrad belohnt und der Inschenör muss mal wieder um die Erneuerung der „schlechten Freundschaft“ nachsuchen.
Also wieder ein geniales Ding mit fast dreißiger Schnitt bei fast 2300 Hm.
Ab und zu mal ein Randonneur sein lohnt sich also. Und die lustigen Gespräche danach ebenso.
Grützii
ULF

Pfotos
 
AW: Audax Sachsen

Du machst mich fertig :eek:

30er Schnitt beim welligen 300er ...

Ich waer gern mitgefahren, musste aber feststellen, dass ich in der Nacht bzw. am naechsten Morgen nicht mehr rechtzeitig heimgekommen waere (Sonntag 9:00 Treffen wg. Konfirmation meines Grossen, davor waere noch Umstieg auf Anzug und Krawatte noetig gewesen ... :rolleyes: ).
So fehlt mir also aus der saechsischen Serie immer noch der 300er.

LG ... Wolfi :)
 
AW: Audax Sachsen

Also,den Streß hätt ich mir auch nicht angetan.
Naja,fast dreißiger Schnitt.Der Wind hat Uns auch nicht gerade unterstützt.
hab garnicht gewusst,daß Du den dreihunderter noch nicht bei Uns gefahren bist.
Wo Du doch quasi bei PBP östlich eingebürgert warst.
Besten Gruß
ULF
 
AW: Audax Sachsen

Das Mitteldeutsche 600 km Brevet ( Lang & Hoch)

Mit List und Tücke dem Schicksal eines abhängig Beschäftigten zum Wochenende hin entronnen, kam nun der freundlichere Teil der Wochenendgestaltung zum Tragen.
Die Singlespeedeuropameisterschaften in Dresden mussten leider beiseite geschoben werden, um in Altenbach auf das Rückgrat der Mitteldeutschen Randonneuerszene zu stoßen,welche sich auf der heimlichen 700 km Tour mal wieder die Kante zu geben gedachte.
Wir waren so circa 20 Radfahrer ,welche sich mittlerweile schon öfters über die Spur gefahren sind.
Ich ließ nichts unversucht und konnte zwei von meinen“ schlechten Freunden“ mit einer persönlich ausgesprochenen Einladung zu diesem denkwürdigen Ereignis ködern ( Motto:Nicht nur Lang ..sondern auch Hoch). Außerdem sollte es nass und kalt werden.
Also bestes Radwetter für diese Unternehmung.
Ich hatte mal wieder an Alles gedacht und musste also noch mal nach Hause ,um warme Radsachen zu holen.
20.00 Uhr.
Der Start stand kurz bevor .
Und es ging los .Die Zahl auf dem Radcomputer wurde an Leipzig-Halle-Teutschenthal vorbei recht hoch gewählt,so dass in der Gulf Tanke in Rattmansdorf noch schnell ein halbes Bierchen drin war. Die Gespräche wogten im Feld hin und her und Wir kamen gut voran.Es war ganz angenehm im Peleton dahin zu schlurfen aber ein Schnitt um die 29 leicht berghoch riefen den Radfahrer in mir schnell zur Vernunft und ich, ließ die Beine dann endgültig im Mansfelder Land hängen .Der Dicke Mond betrachtete ,den durch die typischenen Kegelhalden des Kupferschieferbergbaues dahingondelnden Randonneuer, mit Seinem fahlen Lichtfinger und wies Ihm den Weg in Richtung Ostharz.
Hinter dem Mansfelder Revier traf ich auf meine, dem Feld ebenfalls abtrünnig gewordenen „Schlechten Freunde“ Mechse und Mirko und Wir beschlossen zusammen zu bleiben.
Langsam zeigte sich recht nördlich das erste Licht des beginnenden Morgens und ging nach einer frostigen Durchfahrungen des Bodetales, vom schwarzweiß Bild in Farbfernsehen über.Buchstäblich das konnten Wir am Aussichtspunkt an der Rappbodetalsperre genießen .
Unfreiwillig wurde Uns Ingo ,durch Sein Navi mißgewiesen für ein paar Kilometer zum Begleiter.
Über 200 km im Gefüge passierten Wir kurz vor 6 Uhr die leckeren Bäckereien in Schierke, um auf den Brocken zu jubilieren.Der Weg nach oben ist zur Zeit ziemlich Mountainbike-mäßig,da Wasserdurchlässe gebaggert werden.
In der Wetterstation auf dem Gipfel konnte Uns erwartungsfroh das heranziehende Schlechtwetter auf dem Satellitenfilm vorgeführt werden.
Was soll’s… erstmal ließen Wir in Schierke die Bäckereien nicht außer Acht ,um anschließend das hübsche Fachwerkstädtchen Stollberg zu bewundern.
Vor zwei Jahren bin ich im Dunklen dort durch und wurde allein fahrend ,die Vision nicht los,in den engen Fachwerkgassen auf den Golem zu stoßen.
Naja im Hellen und zu Dritt stellte sich keine Visionen mehr ein.
In den Khyffhäuserspitzkehren warteten aber schon die Motorrad-Golems um dem Radfahrer ‚ne Gänsehaut beizubringen. Hatte alles was von Kirmes für große Jungs.Öl und Schleifspuren schienen auf ganz großen Spaß hinzudeuten.Auf dem Gegenanstieg von Bad Frankenhausen herauf, sorgte allerdings eine Schwadron Simson SR 2 für den notwendigen Ernst in den Kurvenfahrten und ließen Ihre Kontrahenten auf Kawasaki und Co.in den Zweitaktfahnen um Sauerstoff ringen.
Ab Frankenhausen eskortierte Regen und Gegenwind das Radfahrerelend.
Hinter Wiehe wurde es wieder wellig als Wir aus der Goldenen Aue emporkrochen.Die historischen Napoleonisch-Preussischen Schlachtfelder bei Auerstedt querend ereichten Wir am späten Nachmittag den Marktplatz in Bad Sulza .
Hier grillte in surrealer Manier ein etwas torkelnder Kneipier seine Thüringer Köstlichkeiten unter ‚nem kleinen Zelt bei vollstem Regenschauer.Das qualmende Zelt auf leerem,regenglänzenden Marktplatz hatte schon was.Daneben befand sich ein Spielzeugladen,welcher seit 1985 verlassen schien…->aber noch voll dekoriert war.War schon geschlossen und das alte Geld habe ich eh nicht mehr.Aber auf der Eisenbahnplatte stand ‚ne schöne Lok .
Wir verabschiedeten Uns von der freundlichen Gastwirtschaft und stießen ,nun ein bisschen mehr mit nachlassendem Seitenwind über die Camburger und Dornburger Saaletalgeländewellen zum Hermsdorfer Kreuz vor um hinter Neustadt- Orla,Schleiz die Plöthener Teiche bei voller Dunkelheit zu passieren.
Es war in der Dunkelheit ein ständiges Auf und Ab vorbei an den Ausläufern der Bleilochtalsperre hin zu den Ausläufern des Rennsteiges ,welcher kurz hinter Harra vor Lichtenberg gequert werden konnte.
In der Gruppe fuhren Wir aber doch recht langsam und Müdigkeit schaffte sich Platz im Gemüt,so dass die Gefährten ‚ne kleine 10 Minuten Schlafpause in ‚ner Sparkassen- Automatennische vorschlugen.Danach gings auf jeden Fall besser weiter aber ich wurden mehr und mehr das Gefühl nicht los ,dass Uns die Zeit vehement davonlief.
Hin und wieder bahnte sich das Licht des Vollmondes durch die dahinziehenden Wolkentürme bis zu den Randonneueren vor ,als Wir hinter Hölle-Issigau den Rasthof Berg erreichten.Meiner Ansicht waren Wir recht spät unterwegs aber mal zur Ruhe kommen sollten Wir schon.
Als der Morgen graute und sich die Morgensonne sich durch die kalt dahinziehenden Wolkentürme schob ,passierten Wir das Vogtland und sahen am auftauenden Horizont das Erzgebirge mit seinen Erhebungen hinter unserem Rücken abtauchen.
Da nun auf dieser Tour alles von Rang und Namen mitgenommen wird, tauchte natürlich irgendwann auch der Klassiker der Deutschen Radsportgeschichte ,die Steile Wand von Meerane vor Unseren kalten Nasen auf.
Dort ging es um Ruhm und Ehre als ich mich mir im Duell mit einem MTB Fahrer im Fichkona, Trikot den Weg nach oben bahnte.Ich fand es war eine besonders schöne Erfahrung ,das Ding mal nach oben zu heizen.Die Schwarz -Weiß Reportagen mit Papier unterm Trikot und durchdrehenden Rädern auf regennassem Pflaster und pustenden Bergwertungsfahrern sind für immer im Gedächtnis.
Es ging weiter .
Langenleuba Niederhain sorgte wie immer für Verwirrung bei den modernen Radwanderern und wir verloren echt viel Zeit auf ‚ner Strecke die eigentlich klar vor Uns lag.Naja,-Randonneuerschicksal.
In den Nachmittagsstunden schleckerten Wir in Kohren Sahlis auf dem Marktplatz ein leckeres Eis und Wir waren zunehmend sicher die Slow Motion Wertung bei der diesmaligen Fahrt für Uns entschieden zu haben.Das hat mich schon ein wenig geärgert.
Teamfähig will ich auch mal sein. Als Wir um 16.00 bei Olaf in Altenbach eintrafen waren Wir auch wirklich die Letzten die ins Ziel kamen .Die Hälfte der Starter hat die Tour abgebrochen .das ist überhaupt nicht ehrenrührig denn:-…Egal,-es geht ja um Nichts .
Aber ‚ne Tour am Stück mit 710 km und 8100 Hm zu fahren hat trotzdem was und wird immer in Erinnerung bleiben.Ich freu mich im Nachhinein besonders ,dass Wir das als Team gemeistert haben und Ich das Ego hintenangestellt habe .
Aber „schlechte Freunde“ findet man so schnell nicht wieder.
Horrido
ULF

Jippii
Fotos
 
AW: Audax Sachsen

(...) hab garnicht gewusst,daß Du den dreihunderter noch nicht bei Uns gefahren bist.
Wo Du doch quasi bei PBP östlich eingebürgert warst.
Besten Gruß
ULF
Ja, 300 'fehlt' mir. Es hat aber fuer PBP gereicht, drei von vier Brevets in Sachsen gefahren zu sein, um als Sachse gewertet zu werden :D

2005 und -06 war ich jeweils nur zum 200er da, 2007 bin ich den 300er im Weserbergland und in Osterdorf gefahren, 2008 waren mir alle Sachsen-Termine zu spaet (weil ich eine Serie voll machen musste vor dem geplanten Osterdorfer 1000er) und 2009 war an dem Wochenende Konfirmation vom Grossen.

Die Haelfte aufgegeben beim 700er? Das ist ja krass. Ich habs mit einem eher flachen 600er gut sein lassen, das Wetter hat uns von groben Problemen verschont. Kalte Nacht wars halt, aber nass waren nur manche Strassen, von oben kam nix.

LG .... Wolfi :)
 
AW: Audax Sachsen

Na, es ging ja in diesem Jahr um nichts.Da war vielleicht die Gesundheit vordringlicher.Es sollte halt Spass machen.
Und wenn man den wegen dem schlechten Wetter verliert, kann man es nicht verdenken.Manche sind nach Hause gefahren und hatten weit über 500 km auf der Uhr.
Grüsse in den Süden
ULF

http://www.bikemap.net/route/171944#lt=51.46085&ln=11.67847&z=7&t=0
 
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