Hackepeter
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Hacker im Acker (sächsisches300 km Brevet)
Wer die Strecke schon kennt,weiß das sie sehr schön ist,aber nur unbillig zu haben ist.Man muß sich schon Randonneuer nennen lassen, um diese fahren zu können.
Allen Wetterorakeln zum Trotze trafen sich also so ziemlich 30 Personen dieser Fahrradspezies, um sich auf dieses Abenteuer einzulassen.
Der Wind frischte auf ,die Sonne schien und los ging die Fuhre.
Tückischerweise wählte Olaf die Streckenvariante ,welche dem Uhrzeigersinn folgen wollte.
AktuellerVorteil: Erst schön wellig und Gegenwind(ca.650 Hm)…-Nachteil:ab Meissen ganz schön wellig ( ca.1500 Hm) und Rückenwind.
Der Randonneuer wurde in der „Roubaix“-Pflasterschikane in Püchau zum ersten Mal auf die Probe gestellt. Der Sattel verließ den gewohnten Ort und nordete sich,gleich einer Kompassnadel selbstständig ein. Um das Malheuer zu beseitigen mussten kräftige Faustschläge in den imaginären Schoß herhalten.
Da war Treffsicherheit gefragt .Der lustlos sich im Fahreracker bewegende Akteuer wurde kurz vor Erreichen der ersten Kontrolle in Bad Düben auf eine weitere Technische Probe gestellt,als sich beide Pedalen aus ihrem Sitz lockerten und schön silberig glänzende Späne aus dem Gewindesitz hervortraten.
Es zahlt sich eben aus ,das Rad zum Tretlagerwechsel in die Fachwerkstatt zu bringen.
Das Ungemach wurde mit vereinten Kräften mit Stefan Donath ,unter zu Hilfenahme eines nicht unscharfen Taschenmessers gemeinsam gemeistert.
Hierbei entging Inschenör nur knapp einer ambulanten Daumenamputation.Zum Dank für diese erfolgreiche Operation hinterließ der Monteuer Seine Brille am Ort des Geschehens.
Geschickt konnten Wir Uns mit vereinten Kräften wieder an das Feld heranmogeln.
Dank der großen Schar von Tretwilligen konnte der Schnitt auch im Gegenwind hochgehalten werden und bekam recht selten mal die fünfunddreissig nach unten hin zu spüren.
Dankbarerweise nahm irgendwann vor Torgau die Gruppe um Romy das Tempo raus und Wir kullerten rekonvaleszent der schnellen Gruppe ,welche als buntes Wölkchen am Horizont entschwand ,hinterdrein.
Hinter Torgau wurden Wir auf der Schaumkrone einer Tempowelle und im Windloch eines Litauischen Autotransporteuers wieder an den „Hackeracker“ herangeführt.
Das Feld surrte von nun an schön gleichmäßig gegen den Wind ,die Führungswechsel klappten gut und Wir erreichten in schöner Kreiselmanier Falkenberg.
Kurz vorher flog meinem „schlechten Sportfreund“ eine Seiner acht Speichen des Hinterrades von dannen. Der Inschenöör hat aber nicht umsonst einen Notfallkoffer mit der Last eines Klavieres auf dem Buckel , als das nicht auch dafür eine Lösung gefunden werden kann.
Nach erfolgter Notreparatur wurde dem Deliquenten das Werkzeug ,mit dem Hinweis auf die Charakterstärke und die Risikobereitschaft eines Randonneuers,sofort wieder abspenstig gemacht.
Der Inschenör ist schließlich Teamfähig- bis in die letzte Faser Seines Wesens.
Vorsicht ist also immer geboten.
In der Kurve in Schmerkendorf hinterlegte Lutze Herrmann zum Beweis Seiner Anwesenheit schnell noch ein paar Hautzellen auf dem Asphalt.
Hinter Bad Liebenwerda kamen Wir endlich in die lange erwartete Rückenwindpassage und das bis dahin kompakt fahrende Feld riß nun endgültig auseinander.Kurz vor Meissen hatte ich nun auch endgültig keine Lust mehr zum Schnellfahren. An der Tanke schnell noch ein Radler ins Gewürge und los ging es dem Triebischtal entgegen.Der Hackeracker hatte sich meiner schon längst entledigt, als ich es hinter Deutschenbora vor einem Güterzug qualmen sah.
Der Inschenöör handelte sofort.
Purzelbaumbremsung –Paparazzometer raus und hastiges Hochkriechen durch den wurzeligen Bahndamm erschloß sich als eine Bewegung.
Da stand in altehrwürger Schönheit eine 90 jährige preussische G12 .Der Prototyp der Deutschen Einheitsgüterzuglokomotiven.Bevor der mächtige Dreizylinder in die Radreifen griff ,kochte Sie noch ein bisschen Wasser auf. Die Sicherheitsventile säuselten und die Fotografenschar bebte in freudiger Erwartung ob des bevorstehenden Ereignisses.In der Hoffnung diese schöne Maschine zum ersten Mal im Leben in Bewegung sehen zu können griff auch ich in die Radreifen und knödelte das Triebischtal hinauf. Kurz darauf wurde dem Enthusiasten mit einem Lauten Zischen des Dreizylindertriebwerkes das Nachsehen gegeben.
Sensationell des Ganze.
Auf einem 18% Ekelanstieg traf ich auf Herrn Sombeck welcher gerade Seinen Wandercrosser bergan bugsierte.
Der erste Schweißtropfen des Tages klatschte auf’s Oberrohr.Es geht also doch noch mit dem Anstrengen.
Kurz vor Penig traf ich noch auf einen Cannondale Driver aus Halle .Wir quatschten schön miteinander und wenn so ein Randonneuer schon mal rollt kommt er in dieser Gegend Deutschlands auch mal an Amerika vorüber.
Der Prototyp einer Fussballerkneipe/-Spielhölle steht in Penig und nennt sich Rollmopsschänke. Der halbe Liter Cola ist nicht unter drei EUS zu haben.Der Besuch ist trotz alledem erlebenswert ,denn so was hat der Radästhet auch nicht jeden Tag zur Verfügung .
Nun noch schnell den Aufstieg aus der Muldesenke und schon konnte der fiese Gegenwind bis zum Rochlitzer Berg genossen werden.
Hinter Bad Lausick schlossen Wir noch auf ‚ne Dreiergruppe auf und weiter ging zu fünft dem Ziel entgegen.
Der Grimmaer Berg schien dabei irgendwie nicht stattzufinden,so schnell waren wir über Ihn hinweg.
Kurz vor Anbruch der vollständigen Finsternis waren Wir 20 Minuten nach der in etwa achtköpfigen Spitzengruppe um Anett (respekteinflößende Leistung),Olaf,Lutze Herrman und Stefan Donath im Ziel.
Beim „schlechten Sportfreund“ Mirko wurde die Risikobereitschaft mit einem haltbaren Hinterrad belohnt und der Inschenör muss mal wieder um die Erneuerung der „schlechten Freundschaft“ nachsuchen.
Also wieder ein geniales Ding mit fast dreißiger Schnitt bei fast 2300 Hm.
Ab und zu mal ein Randonneur sein lohnt sich also. Und die lustigen Gespräche danach ebenso.
Grützii
ULF
Pfotos
Wer die Strecke schon kennt,weiß das sie sehr schön ist,aber nur unbillig zu haben ist.Man muß sich schon Randonneuer nennen lassen, um diese fahren zu können.
Allen Wetterorakeln zum Trotze trafen sich also so ziemlich 30 Personen dieser Fahrradspezies, um sich auf dieses Abenteuer einzulassen.
Der Wind frischte auf ,die Sonne schien und los ging die Fuhre.
Tückischerweise wählte Olaf die Streckenvariante ,welche dem Uhrzeigersinn folgen wollte.
AktuellerVorteil: Erst schön wellig und Gegenwind(ca.650 Hm)…-Nachteil:ab Meissen ganz schön wellig ( ca.1500 Hm) und Rückenwind.
Der Randonneuer wurde in der „Roubaix“-Pflasterschikane in Püchau zum ersten Mal auf die Probe gestellt. Der Sattel verließ den gewohnten Ort und nordete sich,gleich einer Kompassnadel selbstständig ein. Um das Malheuer zu beseitigen mussten kräftige Faustschläge in den imaginären Schoß herhalten.
Da war Treffsicherheit gefragt .Der lustlos sich im Fahreracker bewegende Akteuer wurde kurz vor Erreichen der ersten Kontrolle in Bad Düben auf eine weitere Technische Probe gestellt,als sich beide Pedalen aus ihrem Sitz lockerten und schön silberig glänzende Späne aus dem Gewindesitz hervortraten.
Es zahlt sich eben aus ,das Rad zum Tretlagerwechsel in die Fachwerkstatt zu bringen.
Das Ungemach wurde mit vereinten Kräften mit Stefan Donath ,unter zu Hilfenahme eines nicht unscharfen Taschenmessers gemeinsam gemeistert.
Hierbei entging Inschenör nur knapp einer ambulanten Daumenamputation.Zum Dank für diese erfolgreiche Operation hinterließ der Monteuer Seine Brille am Ort des Geschehens.
Geschickt konnten Wir Uns mit vereinten Kräften wieder an das Feld heranmogeln.
Dank der großen Schar von Tretwilligen konnte der Schnitt auch im Gegenwind hochgehalten werden und bekam recht selten mal die fünfunddreissig nach unten hin zu spüren.
Dankbarerweise nahm irgendwann vor Torgau die Gruppe um Romy das Tempo raus und Wir kullerten rekonvaleszent der schnellen Gruppe ,welche als buntes Wölkchen am Horizont entschwand ,hinterdrein.
Hinter Torgau wurden Wir auf der Schaumkrone einer Tempowelle und im Windloch eines Litauischen Autotransporteuers wieder an den „Hackeracker“ herangeführt.
Das Feld surrte von nun an schön gleichmäßig gegen den Wind ,die Führungswechsel klappten gut und Wir erreichten in schöner Kreiselmanier Falkenberg.
Kurz vorher flog meinem „schlechten Sportfreund“ eine Seiner acht Speichen des Hinterrades von dannen. Der Inschenöör hat aber nicht umsonst einen Notfallkoffer mit der Last eines Klavieres auf dem Buckel , als das nicht auch dafür eine Lösung gefunden werden kann.
Nach erfolgter Notreparatur wurde dem Deliquenten das Werkzeug ,mit dem Hinweis auf die Charakterstärke und die Risikobereitschaft eines Randonneuers,sofort wieder abspenstig gemacht.
Der Inschenör ist schließlich Teamfähig- bis in die letzte Faser Seines Wesens.
Vorsicht ist also immer geboten.
In der Kurve in Schmerkendorf hinterlegte Lutze Herrmann zum Beweis Seiner Anwesenheit schnell noch ein paar Hautzellen auf dem Asphalt.
Hinter Bad Liebenwerda kamen Wir endlich in die lange erwartete Rückenwindpassage und das bis dahin kompakt fahrende Feld riß nun endgültig auseinander.Kurz vor Meissen hatte ich nun auch endgültig keine Lust mehr zum Schnellfahren. An der Tanke schnell noch ein Radler ins Gewürge und los ging es dem Triebischtal entgegen.Der Hackeracker hatte sich meiner schon längst entledigt, als ich es hinter Deutschenbora vor einem Güterzug qualmen sah.
Der Inschenöör handelte sofort.
Purzelbaumbremsung –Paparazzometer raus und hastiges Hochkriechen durch den wurzeligen Bahndamm erschloß sich als eine Bewegung.
Da stand in altehrwürger Schönheit eine 90 jährige preussische G12 .Der Prototyp der Deutschen Einheitsgüterzuglokomotiven.Bevor der mächtige Dreizylinder in die Radreifen griff ,kochte Sie noch ein bisschen Wasser auf. Die Sicherheitsventile säuselten und die Fotografenschar bebte in freudiger Erwartung ob des bevorstehenden Ereignisses.In der Hoffnung diese schöne Maschine zum ersten Mal im Leben in Bewegung sehen zu können griff auch ich in die Radreifen und knödelte das Triebischtal hinauf. Kurz darauf wurde dem Enthusiasten mit einem Lauten Zischen des Dreizylindertriebwerkes das Nachsehen gegeben.
Sensationell des Ganze.
Auf einem 18% Ekelanstieg traf ich auf Herrn Sombeck welcher gerade Seinen Wandercrosser bergan bugsierte.
Der erste Schweißtropfen des Tages klatschte auf’s Oberrohr.Es geht also doch noch mit dem Anstrengen.
Kurz vor Penig traf ich noch auf einen Cannondale Driver aus Halle .Wir quatschten schön miteinander und wenn so ein Randonneuer schon mal rollt kommt er in dieser Gegend Deutschlands auch mal an Amerika vorüber.
Der Prototyp einer Fussballerkneipe/-Spielhölle steht in Penig und nennt sich Rollmopsschänke. Der halbe Liter Cola ist nicht unter drei EUS zu haben.Der Besuch ist trotz alledem erlebenswert ,denn so was hat der Radästhet auch nicht jeden Tag zur Verfügung .
Nun noch schnell den Aufstieg aus der Muldesenke und schon konnte der fiese Gegenwind bis zum Rochlitzer Berg genossen werden.
Hinter Bad Lausick schlossen Wir noch auf ‚ne Dreiergruppe auf und weiter ging zu fünft dem Ziel entgegen.
Der Grimmaer Berg schien dabei irgendwie nicht stattzufinden,so schnell waren wir über Ihn hinweg.
Kurz vor Anbruch der vollständigen Finsternis waren Wir 20 Minuten nach der in etwa achtköpfigen Spitzengruppe um Anett (respekteinflößende Leistung),Olaf,Lutze Herrman und Stefan Donath im Ziel.
Beim „schlechten Sportfreund“ Mirko wurde die Risikobereitschaft mit einem haltbaren Hinterrad belohnt und der Inschenör muss mal wieder um die Erneuerung der „schlechten Freundschaft“ nachsuchen.
Also wieder ein geniales Ding mit fast dreißiger Schnitt bei fast 2300 Hm.
Ab und zu mal ein Randonneur sein lohnt sich also. Und die lustigen Gespräche danach ebenso.
Grützii
ULF
Pfotos