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alleine am Berg - wo ist das Problem?

Kai

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Als Laie ohne Rennerfahrung habe ich mir immer schon die Frage gestellt, worin genau das Problem liegt alleine am Berg zu fahren. Wenn man die Fahrer nach den Etappen hört dann wirdn es immer so dargestellt, dass man alleine am Berg erhebliche Nachteile hat.

Ganz naiv würde ich vermuten dass man alleine am Berg einfach nur seinen Rhythmus finden braucht und sich nicht an anderen orientieren muss, also eher ein Vorteil. Wie beim Bergzeitfahren.

Spielt die Psyche bzw. der Kopf so eine große Rolle, dass man in einer Gruppe in der Lage ist entscheidend über sich hinauszuwachsen?
 
Wenn du gut drauf bist, insbesondere an der Spitze des Rennens, wirst du ein entsprechendes Tempo fahren und das bestmöglichste geben. Der Ansporn ist da.
Hast du hingegen 'einen in den Schuhen' wirst du alleine, im allgemeinen, langsamer fahren und das Fahrverhalten anpassen. In einer Gruppe wirst du versuchen zu vermeiden, dass die dich zurücklassen und entsprechend mehr versuchen, das Tempo mitzuhalten, mehr zu leiden. Das Rennen geht ja nach dem Berg weiter und als Solist wird es umso schwerer. Dann bist du unter Umständen ganz weg vom Fenster. Es lohnt sich möglichst bei der Gruppe zu bleiben, ansonsten geht das Leiden auch nachher noch weiter. Ein wieder Aufschliessen, sofern noch möglich, kostet auch enorm Kraft.
Gümmeler
 
Kai schrieb:
Als Laie ohne Rennerfahrung habe ich mir immer schon die Frage gestellt, worin genau das Problem liegt alleine am Berg zu fahren. Wenn man die Fahrer nach den Etappen hört dann wirdn es immer so dargestellt, dass man alleine am Berg erhebliche Nachteile hat.

Ganz naiv würde ich vermuten dass man alleine am Berg einfach nur seinen Rhythmus finden braucht und sich nicht an anderen orientieren muss, also eher ein Vorteil. Wie beim Bergzeitfahren.

Spielt die Psyche bzw. der Kopf so eine große Rolle, dass man in einer Gruppe in der Lage ist entscheidend über sich hinauszuwachsen?

Stimme mit Gümmeler absolut überein. Ich finde den Unterschied immerwieder interessant, wenn ich die Trainingsrunde allein, oder in der Gruppe bestreite. Es gibt Anstiege an denen die Geschwindigkeit um einige km/h in der Gruppe höher liegt, als wenn ich den Anstieg allein fahren würde. Vorausgesetzt die HF liegt im notwendigen Bereich. Ausgenommen natürlich kleine Ego-Trips wenn man in weiter Ferne einen Radler sieht und diesen unter Vernachlässigung der GA-Level "versägen" will. :D
Der Geschwindigkeitsvorteil liegt sicher nicht primär im physischen Windschatten, sondern eher im psychologischen Windschatten.
Bei der vorletzten Giro-Etappe zog DiLuca Simoni auch die Naturstrasse hinauf. Alleine hätte er sicherlich nicht diesen Husarenritt in der selben Durchschnittsgeschwindigkeit geschafft.
In einer Gruppe, und sei sie noch so klein, verbessert das Leiden der anderen oftmals deine eigene Möglichkeit die temporären Schmerzen zu ignorieren, und nur auf deinen Rythmus zu achten.

Grüsse
 
Hallo,

ich fahre seit 2 Wochen im RSLC Holzkirchen mit, vorher fast immer allein. Dort in der Gruppe und auch beim Amade am letzten Sonntag habe ich dieselben Erfahrungen gemacht.
Alleine läßt man eher die Beine hängen und trottet nach oben, schaut ja keiner zu. Aber in der Gruppe hast Du den Ehrgeiz, (innerhalb Deiner Möglichkeiten), dranzubleiben oder zumindest nicht letzter zu werden beim offenen Bergsprint.
Als ich neulich alleine eine 70er Runde mit ca 700 hm gefahren bin, dachte ich, ich komme nicht mehr nach Hause und hab 3 h gebraucht. :(
Gestern in der Gruppe waren 75 km nach 2:35 abgehakt. :wink2:
 
Bin am Sonntag hier gefahren: http://www.tour-de-hesselberg.de/ - war ein Rundkurs mit 3x ca. 22km. Waren eigentlich nur zwei kleine Anstiege drin.

Die erste Runde bin ich mit einer Gruppe gefahren, die Anstiege waren dabei kein Problem. Danach musste ich leider abreissen lassen, und bin mit nur einem weiteren Fahrer zusammen, alleine weiterfahren. Die Anstiege haben in den Oberschenkeln gebrannt, das war der Hammer....obwohl die max. 500m lang waren und nur minimal anstiegen....die dritte Runde konnten wir wieder aufschliessen, und sind dann in einer ca. 40 Mann-starken Gruppe richtig ueber die "Berge" geflogen.
Dadurch ist fuer mich eigentlich klar, das es am Berg immer leichter ist in einer Gruppe zu fahren....
 
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