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Alex Singer Artikel auf SPON

Ich finde, dass der Artikel die Gegebenheiten in mehrfacher Hinsicht nicht richtig angeht.
Singer war schon zu den späteren Zeiten von Csuka senior nicht mehr innovativ, also sollte man heute nicht so tun, als seien Singer-Räder wirklich "besser" als andere aus vergleichbaren Teilen. Erstaunliche Gesamtkunstwerke sehe ich in den aktuellen Rädern ehrlich gesagt auch nicht mehr, das können andere mittlerweile besser.
Wollte man also die Einzigartigkeit von Singer herausstellen (was sich absolut lohnt), hätte man auch in der großen, alten Zeit anfangen müssen, und natürlich mit zeitgenössischen Vergleichen. Wettbewerbsräder unter 7 Kilo trotz Gepäckträger aus Stahl, selbstgebaute Umwerfer und Flaschenzug-Bremsen, Chain Rest am Ausfallende (was heute niemand mehr kennt, obwohl im Zeitalter der Steckachsen eigentlich die große Stunde dieser Idee gekommen sein müsste), Nivex-Schaltung unter der Kettenstrebe usw., und vielleicht auch einen Abschnitt über die große Zeit der Renntandems. In so einem Artikel könnte man natürlich auch gut den einen oder anderen Seitenhieb auf den heutigen Stand der Technik unterbringen, der eben sooo innovativ und ganz toll besser auch nicht ist. Das hat Jan Heine in einem simplen Blogbeitrag jedenfalls viel besser hinbekommen.
Wollte man jedoch den Sinn handgefertigter Maßrahmen herausstellen, müsste man darauf wesentlich besser eingehen und Singer eher als ein mögliches Beispiel präsentieren, bzw. als Aufhänger eines entsprechenden Artikels.
Und wollte man schließlich einen über mehrere Generationen bestehenden Familienbetrieb präsentieren, hätte mehr von der Singer-Vorgeschichte in den Artikel gehört. Zumindest mal ein paar Bilder von Singer selbst und Csuka senior, und natürlich auch von deren Meilensteinen, und dann eher ein Interview mit dem Junior, der das heute immernoch macht.
So, wie der Artikel aufgebaut ist, schreit er ja geradezu nach den Hipstervorwürfen. Der Vergleich mit den "goldenen Italienern" ist obendrein lächerlich und schürt das Feuer nur zusätzlich, denn dadurch wird der Hipsterstempel wirklich mit aller Macht geschwungen.
 

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Re: Alex Singer Artikel auf SPON
...und jetzt stellt euch einfach mal vor, der Rest der Artikel im Spiegel hat die gleiche journalistische Qualität:eek: Besser noch versetzt euch in die Lage derjenigen über deren Fachgebiet geschrieben wird. Ich kann versichern man möchte den ganzen Tag laut schreiend herumlaufen :confused:
 
Naja früher hatten die immer ein paar solcher Artikel auf Vorrat um, falls nötig, den Druckbogen 'aufzufüllen'. Mann kann ja nicht jede beliebige Seitenzahl drucken. Somit war, je nach Anzeigenaufkommen, mal noch Platz für einen seichten Artikel irgendwo da hinten. Ob das in Zeiten von Spiegel-Online immer noch ähnlich gehandhabt wird? :rolleyes:
 
Ach Rolf,

ich hab doch nur ein, zwei Kommentare von nicht Betriebsblinden gelesen. Nicht generalisiert, nicht analysiert oder übertragen. Einfach nur zur Kenntnis genommen was ein oder zwei Leute da schnell hingeschrieben haben.

Oh, Du beziehst das also auf Dich. Schade, war so nämlich nicht gemeint. ;)
 
...und jetzt stellt euch einfach mal vor, der Rest der Artikel im Spiegel hat die gleiche journalistische Qualität:eek: Besser noch versetzt euch in die Lage derjenigen über deren Fachgebiet geschrieben wird. Ich kann versichern man möchte den ganzen Tag laut schreiend herumlaufen :confused:
Soo ein Desaster ist der Artikel nun auch wieder nicht :D Steht ja nix Falsches drin.
Ich denke, mit dem Autor Neukirch ist seine eigene Begeisterung im Weg gestanden, er schreibt in etwa wie es einer tut, der vom Radl, auch vom klassischen, fasziniert ist, ohne Tag und Nacht dafür zu leben, und gerade die "Constructeurs" "entdeckt" hat.

90% der aasigen Kommentare dürfte von Leuten stammen, die den ersten Satz gelesen haben, dann den restlichen Artikel überflogen haben ("bla bla 7000€ bla bla") und die dann ihre Standard-Neid-Hipstersindehschaize"-Tiraden abgesetzt haben.
 
Soo ein Desaster ist der Artikel nun auch wieder nicht :D Steht ja nix Falsches drin.
Ich denke, mit dem Autor Neukirch ist seine eigene Begeisterung im Weg gestanden, er schreibt in etwa wie es einer tut, der vom Radl, auch vom klassischen, fasziniert ist, ohne Tag und Nacht dafür zu leben, und gerade die "Constructeurs" "entdeckt" hat.

90% der aasigen Kommentare dürfte von Leuten stammen, die den ersten Satz gelesen haben, dann den restlichen Artikel überflogen haben ("bla bla 7000€ bla bla") und die dann ihre Standard-Neid-Hipstersindehschaize"-Tiraden abgesetzt haben.

Also die Mühe den Artikel nebst Kommentaren zu lesen habe ich mir gemacht und ich würde Dir nicht widersprechen, jedenfalls nicht ganz laut.
Indes ist es das solide Halbwissen des gerade Bekehrten, das den Artikel kennzeichnet und den Ausgangspunkt meines Posts bildet. Imho gibt es dies Halbwissen, diese Begeisterung oder auch mal selbstgerechte Empörung auch als Hintergrund anderer Artikel, die dann nicht ganz richtig aber gern ganz falsch sind :confused: Wie Du ganz richtig sagst sie stehen ihm oder besserer Erkenntnis im Weg:rolleyes:
 
Solche Artikel gab es auch schon in den 80ern, damals noch als Sonderbeilage, allerdings vom Stern...kann mich noch gut erinnern an die "wilden New Yorker Fahrradkuriere auf ihren crazy Bahnrädern"...Spiegel habe ich damals auch gelesen (natürlich nur wenn ich die Praline und Co. vom "Lesezirkel schon durch hatte), der war irgendwie intellektueller damals (so weit ich das überhaupt beurteilen kann).
 
der Beitrag des Autors ist ja nicht für die" Erleuchteten" gemacht Wäre der Beitrag in einer Fachzeitschrift ( RR Bravo ) dann könnte man sich aufregen
 
Nein, GERADE deshalb kann man sich aufregen! Hier wurde wieder mal die Gelegenheit verschenkt, dem unbedarften Publikum etwas zu sagen, das es noch nicht weiß bzw. nicht (mehr) versteht, und damit den Blickwinkel zu erweitern. Gute Artikel über allerlei grundsätzliche Sinnzusammenhänge braucht es heute um so mehr, weil mittlerweile wirklich Wissen verlorengeht und durch Vordergründigkeit und Geschwätz ersetzt wird.
 
Ich finde den Artikel eigentlich ganz gut. Natürlich hätte die Historie mit den technischen Wettbewerben noch etwas besser beschrieben werden können und Ernest und Roland Csukas Rolle kommt auch zu kurz aber ich finde es toll, dass diese Art Räder herzustellen überhaupt der breiten Öffentlichkeit vorgestellt wird.
 
Der Laden ist eben KULT, hat ein Lager mit kultigen alten Teilen und eine Historie. Ob es heute woanders bessere Rahmenbauer gibt, spielt keine Rolle. Wer einen Singer will, bekommt ihn nur dort oder gebraucht.
 
AUFWENDIGE Lackierung ist ein Unding. Das Adjektiv ist nicht mit wendig iS von beweglich verwandt sondern mit dem Wort Aufwand...spon..
Aber jetzt lese ich mir mal andere kommentare durch.
 
Die aufwendige Lackierung ist schon ganz richtig so. Es gibt beide Schreibweisen, aufwändig und aufwendig. Die vom Duden empfohlene Schreibweise ist "aufwendig". Das hat übrigens auch nichts mit "wendig" zu tun, sondern mit "aufwenden" "aufbieten". Das schreibt man immer mit "e".
So ist Spon in der Hinsicht nichts vorzuwerfen. ;)
 
.....anders als -sp o n erlaube ich mir, der Rechtschreib"reform" nicht zu folgen ............
Was den Artikel für unsereiner Forum interessant macht , sind die guten Bilder des Ladens, der Fassade und auch der Räder. Vile tiefer kann ein feuilletonistischer Artikel nicht dringen, nicht nur weil der bei s-pon erscheint, sondern weil das geschrieben wird, was dem publikum zuzumuten ist - wie sich an den Kommentaren trefflich erkennen läßt.
Bei anderen Wertobjekten würden sich wenigstens zufriedene oder unzufrieden Kunden melden, wie bei anderen Distinktionsobjekten. Stattdessen finden lächerliche Preis/leistungs oder Technikdebatten statt, nicht selten gemischt mit Sozialaggression.
Der richtigste Hinweis ist immer nochder auf andere Nischenhersteller, die man auch in Deutschland besuchen könnte und vergleichbares anbieten. Aber da fehlt natürlich der für einen Journalisten unerläßliche historische Faden, der Singer ja auszeichnet. Immerhin ist es der Familie gelungen Ladengebäude und Handwerk in die dritte Generationzu tragen. Das ist im Immobilienteich Paris/Levallois nicht selbstverständlich....
 
Zuletzt bearbeitet:
Weiß nur eins....

Ein Radfahrkollege besitzt so einen Singer - Randonneur, hat er in jüngerer Vergangenheit machen lassen.

Auf einer gemeinsamen Ausfahrt haben wir mal die Räder getauscht (Ich - Plastikschüssel)....
Das Ding lief wie auf Schienen - unendlich komfortabel + ruhiges Fahrverhalten.

Den Preis finde ich ok - wie vorher schon mal gesagt, so etwas kauft man einmal im Leben.
In einem der Beiträge hier im Forum existiert ein Foto des Magazins von Singer - sehenswert!
 
allez2.jpg
allez1.jpg
 
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