AW: Crash bei Gruppenausfahrt - den Vordermann verzeihen/verhauen/verklagen ?
Mir kommt die Fragestellung inzwischen eher "rhetorisch" daher. Vom Verstand her will der Mark ja scheinbar gar keinen verklagen und/oder vermöbeln. Nur emotional sieht er sich etwas "unschlüssig"
.
Vermutlich ersetzt das Forum hier die Selbsthilfegruppe.
So in etwa.
Um aus dem Crash etwas Allgemeingültiges abzuleiten - zumindest für mich trifft das zu - denke ich, wird hier das Risiko des Windschattenfahrens deutlich.
Das Wesen des Radsports ist nunmal überwiegend die Überwindung des Luftwiderstandes und dieser überwindet sich in der Gruppe eben wesentlich leichter. Somit macht Windschattenfahren Sinn. Außerdem finde ich eine gut laufende Gruppe ungemein ästhetisch.
Ich hoffe manchem wird aber klar, daß er als Mitglied einer Gruppe eine Gefahr für seine Hintermänner darstellt.
Man nehme eine Geschwindigkeit von 40 Km/h an. Bei einem Abstand von einem Meter - eigentlich zuviel um den Windschatten sinnvoll auszunützen bleiben einem 90 Millisekunden oder 9/ 100 sec. bis zum Crash.
Bei 50 cm sind es 45 Millisec., bei 20 cm Abstand noch 18 Millisekunden also 1,8 Hunderstel sek. bei 10 cm Abstand noch 9 (!) Millisec.
Korrigiert mich wenn ich falsch gerechnet habe.
Anmerkung: Die Nervenleitgeschwindigkeit von der Retina zur Sehrinde beträgt wenigstens 75 Millisec, und von der motorischen Hirnrinde zu den Handmuskeln nochmal 42 - 56 Millisec. (je nach Körpergröße).
Das sind schonmal mindestens grob 130 Millisec. reine Nervenleitungszeit ohne Reaktionsverzögerung, Latenz der
Bremsen und Hebel und Bremsweg.
Selbst bei einem Meter Abstand hätte man bei 40 Km/h keine Chance zu
Bremsen. Seitlich versetzt fahren ist gut, hat aber bei mir nicht gereicht, wenn der Vodermann quer auf der Straße liegt.
Ich meine nur man sollte sich darüber im Klaren sein, daß man seine Hintermänner potentiell gefährdet wenn man in der Gruppe stürzt, da häufig kaum eine Chance für den Hintermann zum Ausweichen/
Bremsen besteht.
Mark