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Zum Thema Doping

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huskyblues

Zum Thema Doping ein sehr interessanter Artikel aus der FAZ von heute.
Ferner gab es einen interssanten Kommentar zum Thema Dopingbekämpfung in Deutschland der das angebliche und selbsternannte "Musterländle"
in der Antidopingfront in einem weniger schönen und sehr bedauernswerten Zustand beschreibt.
So schieben die Verbände und zuständigen Ministerien eine Entscheidung Dopingvergehen als Straftat zu behandeln vor sich her
bzw. gegeneinander zu ohne Entscheidungswilligkeit und bei einem Dopingsymposium auf dem unteranderem Donati referierte
hielten es weder Vertreter des Inneministeriums als zuständige Sportbehörde noch Vertreter aus Sportverbänden für nötig zu erscheinen.

Dem Tenor des Kommentars das Deutschland zu einem Maulhelden in Sachen Dopingkampf verkommt/kommen ist und durch vormals belächelte Staaten
wie Italien, Frankreich, Belgien, USA in der Praxis überholt wurde finde ich wenig amüsant sondern eher beschämend.
 
ich habe mich mit diesem Thema intensiv beschäftigt und einige Gespräche mit den Spitzen der Ministerien geführt. Es will auch niemand hier wahrhaben: es geht nur, den Drogen/Doping insgesamt den Kampf anzusagen: in Deutschland gibt es rechtlich das Problem, dass man Sportler die Drogen (Doping) nehmen nicht bestrafen kann, wenn man andere Konsumenten von einer Bestrafung ausnimmt. Das mag in anderen Ländern funktionieren, in Deutschland aber nicht.....im Grundgesetz steht: vor dem Gesetz sind ALLE gleich. Entweder bekämpft man Doping/Drogen insgesamt, nur allein für den Sport geht das nicht. Wie so in Italien: Doping als Sportbetrug verurteilen geht auch nicht, dann muß man anderen Sportbetrug wie Windschattenfahren, Runden tauchen usw. auch bestrafen....usw.....es mag zwar hier manchen nicht passen, aber es ist rechtlich mal so.....
 
Bei allem Respekt, aber das hört sich wirklich seeeehr fundiert an... </ironie>
:blabla: :blabla: :blabla:
 
das frag ich mich auch , nur was hat das mit Doping zu tun ?
 
Sportbetrug wie Windschattenfahren - Bis anhin glaubte ich immer sauber gefahren zu sein. Hilfe, ich bin ein Sportbetrüger.....! Ich kann nur hoffen, dass wirkliche Dopingvergehen nicht so viel Spass machen als gekonntes Windschattenfahren, oder ist dies vielleicht der Grund für die grasierende Verbreitung?
Gümmeler
 
Matthias Beltz zum Thema Doping:

"Auf deutschem Boden soll nie wieder ein Joint ausgehen!"


Freundlich grüßend
Marthaler
 
Marthaler schrieb:
Matthias Beltz zum Thema Doping:

"Auf deutschem Boden soll nie wieder ein Joint ausgehen!"


Freundlich grüßend
Marthaler
ich dachte der Spruch ist von Wolfgang Neuss
 
ein interessanter artikel aus der faz, aber mit reichlich dünner schlussfolgerung. ist meiner ansicht nach völlig einerlei, wieviele epo-ampullen geklaut wurden und wer sie womöglich in umlauf gebracht hat. auch von behörden und öffentlichen institutionen schärfere maßnahmen einzufordern, ist zu kurz gedacht und überholt. das problem liegt doch mehr in der wahrnehmung des sports und des sportlers in der öffentlichkeit. viele menschen brauchen idole, seien es nun sportler, schauspieler oder musiker. und so bekommen die leute den übermenschen serviert, keine normalsterblichen, denn die sieht man ja jeden tag auf der straße, im büro oder im spiegel. die nachfrage nach übermenschen steigt in dem maß, wie die mittelmäßigkeit und beliebigkeit des alltags zunimmt. bedient und gesteigert wird diese nachfrage durch die medien (wer hätte das gedacht?).

wer es im sport oder sonstwo im öffentlichen leben schafft, ein solcher übermensch zu werden, dem wird auch doping verziehen, man denke nur an zülle und virenque. sozusagen als dank dafür, dass diese helden einen aus der mittelmäßigkeit des alltags reißen. da ist das volksgedächtnis dann gern mal extrem kurz und das rechtsempfinden deutlich anders gelagert als gegenüber einem normalo, der "schmutzige" drogen konsumiert oder dealt. und weil es ja idole sind – warum sollte man ihnen nicht nacheifern, wenn doch die doping-substanzen immer billiger werden? im übrigen sind das ja im weiteren sinne medikamente, ohne den kriminellen beigeschmack von heroin oder koks...
ob man diese schieflage mit restriktiven maßnahmen seitens ministerien oder institutionen wieder geradeziehen kann, bezweifle ich ernsthaft.
 
jason42q schrieb:
ich dachte der Spruch ist von Wolfgang Neuss

Jason, gerade war ich mit meinem neuen Stevens SCF 1 auf dem Frankfurter Hauptfriedhof und habe Beltz gefragt. Ja, du hast recht. Beltz hat Neuss zitiert.

Freundlich grüßend
Marthaler
 
Marthaler schrieb:
Jason, gerade war ich mit meinem neuen Stevens SCF 1 auf dem Frankfurter Hauptfriedhof und habe Beltz gefragt. Ja, du hast recht. Beltz hat Neuss zitiert.

Freundlich grüßend
Marthaler
dann fahr ich gleich morgen zum Städtischen Waldfriedhof Berlin-Zehlendorf
um Neuss wieder zu beruhigen.
gruss jason
 
Marthaler schrieb:
Matthias Beltz zum Thema Doping:

"Auf deutschem Boden soll nie wieder ein Joint ausgehen!"


Freundlich grüßend
Marthaler


Nach durchsicht der BDR-Dopingbestimmungen habe ich erfreulicherweise festgestellt, dass kiffen ausdrücklich nicht zum Doping gehört. Wäre ja auch noch schöner.
 
Kabelbinder schrieb:
Nach durchsicht der BDR-Dopingbestimmungen habe ich erfreulicherweise festgestellt, dass kiffen ausdrücklich nicht zum Doping gehört. Wäre ja auch noch schöner.
Dann ist der BDR nicht auf dem letzten Stand.
Nach meinem Stand ist Kiffen ein Dopingtatbestand nach den Richtlinien der Wada.
Ferner wurde es schon des öfteren geahndet.
 
so... und da haben wir den salat.
der eine darf kiffen und der andere wird dafür 2 jahre gesperrt
 
Kiffen dope: ) ist aber nun auch eindeutig, ich wiederhole: eindeutig, leistungsteigernd!
 
kiffen hin oder her. Doping soll die Leistung steigern und das tut THC nunmal nicht. Soviel dazu. Dummbatzen, die ... Hoffentlich dürfen bald auch nur noch Antialkoholiker an den Start :-D Ätsch!

Grundsätzlich bin ich gegen Doping und betreibe es auch nicht! Zumindest nicht zur Leistungssteigerung. Im jüngeren Alter war das eher ein Fall fürs Abfeiern und das ist bekanntlich das Gegenteil von Leistungssteigerung.

Aber warum Dopen Spitzensportler? Jeder weiß es: Die Leute stehen am Straßenrand und schreien "Schneller, schneller!" Der Moderator sagt: "7 Sekunden unter seiner Bestzeit - mal wieder eine enttäuschende Leistung!" Unsere Vorbilder sind unsere eigenen Produkte. Wir machen uns sozusagen zu Dopingunterstützern, wenn wir immer höhere Leistungen verlangen. Ulle hätte sich das ganze Ewig-Zweiter-Gejammer mit ein paar Mittelchen auch sparen können.

Ich kann mir das nicht vorstellen, wie das im Profisport ist und werde mich davor hüten, die ach so bösen Dopingsünder zu verteufeln. Ich liebe sie nicht, aber ich kann nicht sagen, ob ich mich in deren Situation anders verhalten würde. Also lehne ich mich auch nicht so weit aus dem Fenster ...

Nun aber wieder zurück zum Thema. Der Artikel in der FAZ ist wirklich sehr interessant. Insbesondere das Thema Doping im Amateur- und Hobby-Bereich. Erschreckend! Das äußerste was ich mal gemacht hab, ist zwei Aspirin vor ner RTF einzuwerfen, weil ich echt nicht fit war (ja, Aspirin ist verboten doch doch) .. aber das verbuch ich jetzt mal unter Testlauf und kann nur sagen: Dass Aspirin auf der Dopingliste steht ist durchaus berechtigt:d

Aber anscheinden muss ich aber wohl künftig vermuten, wenn jemand wie beim Jedermannrennen wie Jens Voigt den Berg hochstrampelt, dass der auf irgendwas drauf ist. Schade .. das ist echt schade.

p

Hier ein etwas älterer Bericht. ebenfalls aus der FAZ:
(toll finde ich aber, dass in Belgien die Rennen udn RTFs offensichtlich am Nachmittag stattfinden und nicht wie bei uns am Morgen *nerv*)
***
Schlucken und strampeln - bis der gelbe Bus kommt
Dopingkontrollen unter belgischen Hobby-Radsportlern fördern eine erschreckende Mentalität zutage
Von Claus Hecking

10.*September*2003*BRÜSSEL. Zweimal pro Woche tingelt Hans Cooman durch Flandern. Es ist meist schon später Nachmittag, wenn der Brüsseler Sportarzt in seinen kleinen gelben Bus steigt, um in die Provinz zu fahren: hin zu einem der unzähligen kleinen Amateurradrennen, die fast jeden Abend irgendwo in einem flämischen Dorf stattfinden. Diese "Kirmesrennen" sind in Belgiens nördlicher Landeshälfte fester Bestandteil des öffentlichen Lebens. Etwa 60 000 flämische Hobbysportler radeln mindestens einmal pro Jahr um die Wette, auf der Jagd nach Siegerkränzen aus Plastik, Aluminiumpokalen und Ehrenurkunden, beklatscht von ihren Angehörigen. Die Stimmung vor Ort ist zumeist prächtig - aber nur so lange, bis Cooman kommt. Schließlich ist der Arzt Koordinator des Anti-Doping-Programms der Flämischen Gemeinschaft - und sein gelber Bus ein mobiles Dopinglabor.

"Es ist beängstigend, wie die Leute mit ihrem Körper umgehen", klagt Cooman, Doping ist im Radsport für jedermann etwas ganz Alltägliches geworden." Über 400 Amateurradfahrer haben Cooman und seine Berufskollegen im ersten Halbjahr 2003 getestet; fast zehn Prozent der Kontrollen waren positiv. In den vergangenen vier Monaten habe die Quote der Ertappten sogar knapp fünfzehn Prozent betragen, sagt Cooman, "und das ist nur die Spitze des Eisberges. Ich fürchte, in Wirklichkeit ist die Zahl der gedopten Fahrer noch viel größer." Schließlich sind die Fahnder in der Wahl ihrer Mittel beschränkt. Zwar läßt die flämische Regierung bereits seit 1991 Dopingkontrollen im Breitensport durchführen, doch dies geschieht ausschließlich in Form von Urinproben im Anschluß an Wettkämpfe. Blutproben sind bislang ebenso tabu wie systematische Trainingskontrollen; außerdem fehlt Coomans Team das Geld für den aufwendigen Nachweis der künstlichen Zufuhr von Substanzen wie dem Hormon Erythropoietin (EPO) oder anderen Blutdopingmitteln. "Zur Zeit finden wir bei unseren Kontrollen vor allem Amphetamine und anabole Steroide", sagt Cooman. EPO und ähnliche Stoffe sowie Wachstumshormone seien jedoch wohl mindestens ebenso verbreitet.

"Doping ist Teil der Radsport-Kultur geworden", glaubt Chris Goossens, Mitglied des Beirats der flämischen Antidopingkommission. Die Gründe hierfür lägen auf der Hand: "Die Amateure nehmen sich die Profis zum Vorbild und denken: Warum soll ich selbst das nicht auch einmal tun?" Trotz rund 900 Kontrollen pro Jahr sei die Chance noch immer gering, ertappt zu werden. Hinzu kommt, daß die meisten Mittel einfach zu beschaffen sind. Unter den Fahrern gebe es zahlreiche Dealer, sagt Cooman, "wir glauben, einem Netzwerk auf der Spur zu sein". Erst in der vergangenen Woche (F.A.Z. vom 6. September) verhaftete die Staatsanwaltschaft einen flämischen Tierarzt, der jahrelang unerlaubte Hormonpräparate entwickelt und an Landwirte sowie Radrennfahrer verkauft hatte. Doch selbst wenn diese Quellen einmal versickern sollten, gäbe es für die Sportler genug Ausweichmöglichkeiten, an ihren Stoff heranzukommen, sagt Cooman. "Wenn Sie eine Kreditkarte haben, dauert eine Bestellung im Internet nicht einmal fünf Minuten."

Gerade bei den Hobbysportlern ist das gesundheitliche Risiko durch Doping besonders hoch. Zum einen sind die Mittel aus dem Internet oder vom örtlichen Dealer oft mit anderen Chemikalien gestreckt; zum anderen erhalten die Amateure im Gegensatz zu den Profis keine regelmäßige medizinische Betreuung. "Die Leute wissen nicht, was sie tun", sagt Goossens. "Es ist lebensgefährlich, ohne ärztliche Aufsicht EPO oder irgendwelche Wachstumshormone einzunehmen." Vor allem langfristig habe der systematische Medikamentenmißbrauch gravierende Folgen: "In den nächsten zehn Jahren wird es vorzeitige Todesfälle von Vierzig- oder Fünfzigjährigen geben." Die Warnungen der Ärzte haben nun auch die flämischen Politiker aufgeschreckt. Das Regionalparlament wird voraussichtlich noch in diesem Jahr beschließen, die Kompetenzen der Fahnder auch auf Blut- und Trainingskontrollen auszuweiten - und damit Flanderns Vorreiterrolle in der Dopingbekämpfung zu stärken.

Der deutsche Radsport ist von solchen Zuständen weit entfernt. "Da es noch kein Anti-Doping-Gesetz gibt, dürfen wir nur Fahrer mit einer Lizenz unseres Verbandes testen", sagt Karsten Schütze, Generalsekretär des Bundes Deutscher Radfahrer. Die Ergebnisse der flämischen Kontrollen seien erschreckend; unter den deutschen Hobbyradfahrern sei Doping jedoch weitaus weniger verbreitet. Goossens ist anderer Meinung. "Bei entsprechenden Kontrollen wären die Zahlen in Deutschland wohl auch nicht deutlich niedriger", mutmaßt der Arzt aus Antwerpen. "Doping ist heute ein weltweites Phänomen."
Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.09.2003, Nr. 211 / Seite 33
***
 
derrabe schrieb:
Kiffen dope: ) ist aber nun auch eindeutig, ich wiederhole: eindeutig, leistungsteigernd!

Es hilft zumindest das überaus öde Wintertraining einigermaßen erträglich zu machen.
 
Da hat es doch der Belgier auf den Punkt gebracht.

Doping ist ein weltweites Problem.

Und das in allen sportlichen Schichten, vom Profi bis zum Amateur.Das ist nunmal leider so.
Und nur weil es der eine macht muß ich das nicht auch tun.
 
ich erinnere an ein früheres posting. als wir vor 2 jahren gebrieft wurden vor der d-tour, wurde darauf hingewiesen, dies sei ein rennen unter der aufsicht der uci, sprich vorbehaltlich mit dopingkontrollen, am nächsten tag lagen 30 (in worten dreissig) atteste bei der tourärztin. ach so ich hab vergessen zu schreiben, ich bin natürlich das amateurrennen gefahren.
kupfi
 
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