Die mehr oder weniger leise Empfehlung von Aspirin durch die Trainingsleiter war in unserem Verein schon gegenüber den Jüngsten üblich, die man ja als die späteren „C-Klasse-Aspiranten” bezeichnen könnte und damit ein gefälliges Wortspiel hätte. Dabei ging es gewiß nicht direkt um die dauerhafte Erhöhung des Leistungsniveaus, denn dies ist bei 10-14 Jährigen noch nicht wichtig, sondern vielmehr um das Einimpfen der Systematik „Konsumiere etwas und werde dadurch schneller”.
Selbstverständlich bringt die Einnahme von Aspirin immer eine gewisse und unmittelbare Leistungssteigerung; selbst für einen RTF-Fahrer wird sich die Schmerzgrenze, ab der er freiwillig vom Sattel steigt, erweitern — ich spreche hier aus eigener, einmaliger Erfahrung (die Rechnung in Form von heftigen Muskelschmerzen kam einige Zeit später).
Gefährlich ist der Mißbrauch von Aspirin dadurch, daß er für einen vorerkrankten Körper, beispielsweise schon bei einem im Anzug befindlichen grippalen Infekt, dessen Frühzeichen nicht immer erkannt werden, oder bei sonstwie geschwächter Verfassung, in Verbindung mit Leistungssport tödlich enden kann.
Ich kann jedem einigermaßen verstandesbegabten und selbstverantwortlichen Menschen nur davon abraten.