AW: Niemann Rennrad DDR
Niemann war eine Werkstatt, die wie andere auch, Diamant-Serienrennräder umgearbeitet hat.
Man kann aber nicht von Standardtypen sprechen, der Kunde gab das in Auftrag, was er wollte und es wurde das Material verarbeitet, das vorhanden war. Wenn ein Kunde geschmiedete Ausfallenden und Anlötteile brachte, wurden die verwendet. Wenn nicht, dann wurden ggf. "Hausmittel" genommen. So war das halt damals. Man könnte sagen, dass jeder Niemann ein Einzelstück ist. Man kann gut erkennen, dass hier recht viel gemahct worden ist. Außer dem standardmäßig gekürzten Hinterbau und Gabel wurden die alten unsinnigen Bremszugstopper unterm Oberrohr entfernt und ordentliche Führungen obendrauf gelötet. Außerdem sieht es so aus, als wurden auch Schalthebelsockel angelötet und sogar ein Startnummernhalter. Über die Ausfallenden kann man nix sagen, da fehlen Detailbilder.
So gesehen ist das Rad auf jeden Fall erhaltenswert. Wenn der Lack schlecht ist, dann kann neuer drauf, das hat man ja "damals" auch nicht anders gemacht. Pulver würde ich nicht nehmen, ich sehe da gegenüber einem ordentlichen und dünn aufgetragenen Einbrennlack keinerlei Vorteile, außer vielleicht im Preis.