Mittlerweile bin ich 2017 meine dritte RTF-Saison gefahren. Gegenüber 2015 konnte ich mich verbessern und mehr Auswahl bei den Rädern habe ich mittlerweile auch.
Jahresrückblick 2017
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und jetzt gibt es überall wieder Jahresrückblicke. Für mich ein Grund meinen ganzen persönlichen Jahresrückblick aufzuschreiben.
Januar 2017
Aus sportlicher Sicht begann das Jahr sehr bescheiden. Nachdem mich ein hartnäckiger Virus zwei Monate lahm gelegt hatte, war im Januar nicht mehr viel von meiner Fitness übrig. Die ersten Fahrten der Westfalen Winter Bike Trophy litten darunter. Teilweise musste ich die kürzeren Strecken fahren. Trotzdem fuhr ich meine ersten Punkte für die Jahreswertung ein.
Dafür wurde im Januar mein 87er Bianchi Rekord 910S fertig. Nach den ersten Probefahrten musste ich das ein oder andere noch nachbessern, doch hatte ich einen sehr sportlichen klassischen Renner in meinem Fuhrpark. Ich wollte das Rad für Klassikerfahrten einsetzen.
Februar 2017
Ich hatte noch nicht wieder zur alten Form zurück gefunden, fuhr aber wieder die längeren Strecken, auch wenn die Kraft zum Ende ganz schön nachließ. In Neuenrade kam ich dann mental und körperlich bei einer Regenfahrt auf anspruchsvoller Strecke an meine Grenzen und ein Stück darüber hinaus. Eine interessante Erfahrung, zumindest im Nachhinein.
März 2017
Der März begann mit einer CTF in Coesfeld. Hier wagte ich mich sogar auf die 67 km Strecke. Das war im Gelände schon eine Hausnummer. Ich meisterte die Herausforderung, wenn auch mit letzter Kraft. Aber immerhin ging es mit meiner Fitness langsam bergauf. Einen Tag später startete ich dann zum letzten Lauf der WWBT in Iserlohn. Trotz Muskelkater schaffte ich die 56 km Strecke eine Stunde vor der Zeit. Da ich alle 9 Läufe der WWBT absolviert hatte, bekam ich eine spezielle Kaffeetasse und nützliches Zubehör zur Fahrradreinigung. Außerdem kam ich aufgrund der Läufe und einiger zusätzlicher CTF mit einem 33 Punktepolster zur ersten RTF des Jahres.
Doch die erste richtige Fahrt mit dem Rennrad war direkt ein Brevet über 200 km. Ich startete in Münster und musste schnell feststellen das meine Fitness bei weitem noch nicht ausreichend war. Ich kam mit Abstand als Letzte kurz vor Zielschluss an. Und das bei einer flachen Strecke. Das Jahr zuvor war ich zur gleichen Zeit auf der fast gleichen Strecke noch deutlich schneller. So musste ich meine Brevetpläne revidieren. Es schien mir unmöglich nur zwei Wochen später einen 300er Brevet zu fahren. So konzentrierte ich mich zunächst wieder auf die RTF. Hier stand traditionell Sölde auf dem Programm. 75 km waren für den Anfang genau das Richtige. Ich fuhr mit meinem neu aufgebautem Kinesis Team Rad. Das hatte ich im Herbst zuvor als Alurahmen (90er Jahre) gekauft und während des Winters überwiegend mit neuen Teilen (Shimano 10-fach) aufgebaut. Sölde war die erste größere Tour mit dem Rad. Das sollte sich im Verlauf der RTF noch rächen, da ich Probleme mit dem neuen Sattel bekam.
Ansonsten fuhr ich im März viele RTF und holte mir langsam die Fitness die ich brauchte. Ende März machte ich dann noch einige längere Touren. Am Berg spürte ich noch die mangelnde Kraft, aber ansonsten war ich wieder im Plan. Das stimmte mich zuversichtlich.
April 2017
Der Monat begann hervorragend. Mein Kinesis Team Rad bekam einen bereits bewährten Sattel. Bei der RTF in Bochum konnten wir dann beide beweisen was in uns steckte. 114 km mit einem Schnitt von über 25 km/h bedeuteten einen großen Sprung nach vorne für mich. Der gelbe Renner passte jetzt hundertprozentig. Die RTFs in Düsseldorf und Haltern bestätigten dann meine gute Form. In St.Tönis dann eine 150er RTF mit viel Gegenwind. Ich fuhr in einer kleinen Gruppe und fuhr gerade bei Gegenwind oft vorne. Trotzdem kam ich auf einen Schnitt von knapp 26 km/h. Der April schien wirklich ein guter Monat zu werden.
Ende April verbrachte ich das Wochenende dann in Bielefeld beim Bianchitreffen. Hier kam mein weißes Bianchi dann endlich mal zum Einsatz. Ich schaffte es mit dem Rad sogar ohne richtige Bergübersetzung hoch zum Hermannsdenkmal. Das hätte ich im März bestimmt noch nicht geschafft.
Mai 2017
Der Mai begann mit einer Erkältung. Ich startete trotzdem die RTF in Dortmund, aber nur auf der 71er Strecke und mit gebremstem Elan. Eine Woche später absolvierte ich in Werne auch nur die kürzere Strecke. Das gleiche in Capelle. Eigentlich waren an beiden Tagen die 150er Strecken geplant, als Vorbereitung auf kommende Brevets. Doch da die Gesundheit nicht ganz mitspielte, hieß es Schadensbegrenzung zu betreiben. Nur keinen längeren Ausfall riskieren.
Im Mai wurde dann auch mein Randonneur fast fertig. Er basierte auf dem Rahmen eines Koga Miyata Traveller von 1992. Leider musste das gelbe Kinesis bald die 10-fach Shimano Schaltung hergeben, da ich die für das Koga brauchte. Das Kinesis sollte dann mal neu aufgebaut werden. Noch mit dem Peugeot (das Koga war noch nicht fertig) fuhr ich dann Mitte Mai noch einen 200er Brevet in Münster. Ich wollte sehen wie fit ich war. Dieses Mal lief es gut und ich konnte sehr zufrieden sein. Am Tag danach dann eine 113 km RTF in Gelsenkirchen. Hier explodierte meine Form geradezu. Die Strecke war nicht ganz flach und ich überraschte mich selber als ich an den Steigungen vorne in einer Gruppe Tempo machte. Ich musste dann später raus nehmen, da einige meiner Mitfahrer Probleme bekamen. In Witten lief es dann Ende Mai auch wieder gut auf der 150er Strecke. Gerade berghoch wurde ich stärker, solange es nicht richtig steil wurde.
Am letzten Maiwochenende fuhr ich dann zum Klassikertreffen nach Hannover. Ich hatte wieder das Bianchi dabei. Samstags gab es eine rasante Ausfahrt mit fast 28 km/h Schnitt. Sonntags fand dann ein Teilemarkt statt, wo ich so einige Teile ergattern konnte. Da das Treffen an der Radrennbahn Hannover statt fand, hatte ich auch noch die Gelegenheit das erste Mal mit einem geliehenen Faggin Bahnrad auf einer Bahn zu fahren. Nach ein bisschen Übung hatte ich den Bogen raus und fuhr eine Runde nach der anderen. Ein tolles Gefühl.
Juni 2017
Der Juni fing erst einmal mit Urlaub an. Natürlich nahm ich ein Rad mit. Es ging nach Workum/NL am Ijsselmeer. Hier wollte ich eine Woche auf einem Campingplatz verbringen. Und Pfingstmontag fuhr ich dann mit meinem Peugeot und einigen Mitfahrern die Fietselfstedentocht, einen 235 km Marathon. Der lief trotz teilweise Gegenwind sehr gut. Ich kam auf einen Schnitt von 25 km/h. Die Tocht in Bolsward ist für mich einer der Höhepunkte der Saison. Wieder bekam ich eine schicke Medaille.
Zurück in Deutschland fuhr ich mangels RTF dann Touren und die Klassikerausfahrt in Münster. Mitte Juni dann endlich wieder RTF. Ich fuhr die 154 km in Herbern. Es lief wieder sehr gut. Ich war also gut auf Kurs. Ich fuhr nur noch wenige RTF im Juni. Die meisten RTF waren mit sehr langen Anfahrten bei sehr früher Startzeit nicht attraktiv für mich.
Juli 2017
Anfang Juli startete ich in Wuppertal. Dort war leider gar nichts los. Viele waren wohl beim Start der Tour de France in Düsseldorf. Das Wetter war auch nicht toll. Es regnete den ganzen Tag ohne Unterlass. Deshalb nahm ich das Koga, wegen der Schutzbleche. Da die RTF aber auch viele Steigungen hatte, machte sich das hohe Gewicht bemerkbar. Unterwegs bekam ich dann auch noch leichte Knieprobleme. Trotzdem kam ich gut ins Ziel. Am nächsten Tag hielten sich die Knieprobleme bei der RTF in Sölde. Ich hoffte sie in der Woche danach auskurieren zu können.
Am Wochenende darauf ging es zu meinem zweiten Saisonhöhepunkt nach Nortorf bei Kiel. Hier startete ich wieder beim 24 Stunden Marathon und hatte mir einiges vorgenommen. Es lief zunächst auch gut und vor allem ohne Schmerzen. Vier Runden am Stück (112 km) in einer für mich guten Zeit. Dann eine erste kurze Pause und es ging wieder auf die Strecke. Jetzt stellten sich nach kurzer Zeit wieder die Knieprobleme ein. Ich nahm etwas Geschwindigkeit raus, aber es nutzte nichts. Nach nur zwei Runden fuhr ich wieder raus und machte eine längere Pause. Danach wieder auf die Strecke. Immer noch Schmerzen. Jetzt kamen noch Muskelkrämpfe dazu. Nach nur acht Runden und 280 km gab ich auf. Ich war ziemlich enttäuscht, aber die Vernunft siegte. Ich legte mich ein wenig hin und humpelte Morgens zum Frühstück. Dann ging es zurück nach Hause.
Nur eine Woche später startete ich dann in Boekelo/NL einen 300 km Brevet durch die Niederlande. Aufgrund meines Knies fuhr ich etwas gebremst, kam aber zwei Stunden vor der Zeit ins Ziel. Das Knie tat nur noch etwas weh.
Ende Juli war ich dann beim Bundesradsporttreffen in Hannover. Eine Woche lang nur RTF fahren. Leider waren es nur 6 RTF, da eine wegen starker Überschwemmungen ins Wasser fiel. Mein Knie hielt wieder und ich konnte an die gute Form im April anschließen. Ein echtes Highlight der Saison.
August 2017
Der August fing mit ein paar Radtouren an. Nach dem BRT war ich irgendwie gesättigt, was RTF anging. Erst am 20. August dann wieder eine RTF. Die 150er Strecke in Bocholt war schön, die Verpflegungssituation eher nicht. Na ja. Aber ich war fit.
Eine Woche später fuhr ich dann alleine in Moers die 156 km mit einem 27er Schnitt. Es lief gut. Einen Tag später fuhr ich dann nach Münster um meinen Neuerwerb, ein Rickert Spezial, abzuholen. Natürlich drehte ich mit dem Rennrad auch direkt eine Runde durchs Münsterland. Mein Keller füllte sich so langsam mit Rädern.
September 2017
Das Rickert nahm ich dann auch Anfang September zur RTF nach Oberhausen mit. Das Rad fuhr sich richtig gut und wird wohl meinem Peugeot in Zukunft bei RTF Konkurrenz machen. Das war dann für einige Zeit meine letzte RTF, da ich einen Todesfall zu betrauern hatte und mir nicht mehr der Sinn nach Punktejagd stand.
Dafür fuhr ich ab und zu die ein oder andere kürzere Tour. Und ich war bei der Klassikerbörse in Köln, wo ich ein restaurierungsbedürftiges RIH Mistral kaufte. Noch ein Rad mehr.
Oktober 2017
Mitte Oktober fuhr ich dann zum Saisonabschluss doch noch mal eine RTF. In Haltern fuhr ich mit Günter die 114 km in einer annehmbaren Zeit.
Danach kamen noch ein paar kürzere Touren, aber nichts was sportlich forderte.
Dafür wurde ich mit der Restaurierung des RIH fertig. Die war doch aufwändiger und teurer wie gedacht. Eine erste Probefahrt war vielversprechend. Das Rennrad von 1981 war eine gute Ergänzung zu meinem Bianchi für Klassikerfahrten. Ende des Monats führte ich dann noch die Hugo Rickert Gedenkfahrt zum 6. Todestag des genialen Rahmenbauers.
November 2017
Der November fing mit einer Fahrt in die Nähe von Mönchengladbach an. Etwas Geld wechselte die Besitzerin und ich war im Besitz eines 1994er GT Karakoram. Ich brauchte unbedingt ein vernünftiges MTB für den Winter. Und ich fand es in den Kleinanzeigen. Eine erste Fahrt über matschige Feldwege war vielversprechend.
Mitte November war dann Clubfest mit den Ehrungen. Ich hatte trotz meiner Probleme die meisten Punkte und wurde Vereinsmeisterin bei den RTF.
Um meine Form ins nächste Jahr zu retten, folgten einige längere Touren über 100 km, unter anderem auch in den Niederlanden.
Dezember 2017
Anfang des Monats war ich dann bei den Ehrungen des Bezirks. Immerhin erreichte ich wieder den 2. Platz der RTF-Wertung in meiner Altersklasse. Es gab einen schönen Pokal fürs Regal.
Ansonsten versuche ich im Dezember noch möglichst viele Kilometer zusammen zu bekommen. Denn die neue Saison fängt schon im Januar an.
Alle meine Ziele habe ich für 2017 nicht erreicht. Aber zumindest teilweise habe ich mich gegenüber 2016 verbessert. Und es ist für 2018 noch Luft nach oben. Auf jeden Fall bin ich nach der langen Saison wieder motiviert. Ich hoffe das hält lange vor.
10 alte Räder mit Baujahren zwischen 1981 und 2000 tummeln sich mittlerweile bei mir. Bin mal gespannt was 2018 noch dazu kommt.