Einsetzen des Steuersatzes war eine schnelle Sache, fixiert mit dem Vorbau, richtig eingestellt wird er später. Dazu das Vorderrad eingebaut, was für den vernünftigen Aufbau am Montageständer Voraussetzung ist. Mein Montageständer mag keine vorderradfreien Räder, gleicht von der
Machart diesem.
Der nächste Schritt zeigt, dass es doch leichte Unterschiede zum alten Rahmen gibt. Die Ösen an der Gabel liegen ein klein wenig anders, dadurch passen die Schutzblechstreben nicht mehr, sie sind zu kurz, neue müssen her und auf die korrekte Länge gebracht werden.
Gleiches gilt für das Schutzblech hinten. Hier vor allem deshalb, weil die Schutzbleche nicht gemeinsam mit dem Träger montiert werden, sondern separat. Eine Öse mehr ermöglicht das und ich will es nutzen.
Habe aber noch irgendwo Streben in Originallänge rumfliegen, also keine neuen Kosten. Immerhin.
Die Gepäckträgermontage gefällt gleich. Der Träger sitzt nur ein oder zwei Zentimeter tiefer als die 28‘‘-Version, die ich am anderen Rad hatte, aber optisch ist der Unterschied deutlich. Sieht besser aus, kompakter.
Das Lichtkabel führe ich übrigens durch ein Trägerrohr. Habe mal bei Tubus nachgefragt. Wenn man ausreichend Abstand zu Rundungen und Schweißstellen lässt, ist ein kleines Loch im Rohr nicht erheblich. Die „Im-Rohr-Verlegung“ des Lichtkabels überzeugt nicht nur optisch, man kommt mit der Tasche (Ortlieb Backroller) dem Kabel auch nicht in die Quere.
Aber dann kommt die Kurbelmontage und damit das erste böse Erwachen. Die Lagerschalen laufen sauber rein, ich stecke die Kurbel durch – und es macht sanft „klack“. Das kleine KB touchiert die Kettenstrebe. Das kann ja wohl nicht wahr sein! Wie denn das? Aber tatsächlich! Die Kettenstrebe ist im Weg, mit einem kleineren KB wäre mehr drin, aber ich habe schon 33 Z, weniger geht nicht, brauche und will ich auch nicht. Soviel ist sicher: Einer Standardkurbel ist hier völlig ausgeschlossen.
Ich setze einen übrig gebliebenen
Spacer zwischen Lagerschale und rechte Kurbel. Jetzt passt es mit dem Abstand zur Kettenstrebe. Ist keine große Lücke, aber es ist eine.
Leider erwache ich ein zweites Mal böse: Der linke Kurbelarm lässt sich nicht voll und ganz auf die Achse schieben. Was rechts der Spacer wegnimmt, fehlt nun teilweise links. Knapp liegen beide Befestigungsschrauben im Achsbereich, aber es ist richtig eng.
Also Kontaktaufnahme mit Patria. Erfahre dort, dass der Rahmen ausschließlich für 3fach-Kurbeln gedacht ist, deren kleinstes Blatt mit 30 Z locker zur Kettenstrebe passt. Dann lässt sich die Kurbel auch ohne Spacer ganz reinschieben und auf der linken Seite ist die Achse wieder lang genug.
Beim anderen Rahmen ging das auch mit der Kompaktkurbel. Aber war ich zu naiv, von einem Randonneur-Rahmen zu erwarten, dass die weit verbreitete Kompakt-Kurbel da problemlos passt. Auf die Idee war ich gar nicht gekommen, sonst hätte ich vorher nachgefragt.
Womit die Frage gestellt ist: Wie hoch ist das Risiko, den linken Kurbelarm zu montieren, wenn der nicht komplett auf der Achse sitzt. Da treten ja schon gute Kräfte auf.
Im Kopf gehe ich schon mal durch, was die Konsequenzen sind:
- neuer linker STI
- neuer Umwerfer
- neue Kurbel
Zumindest Umwerfer und Kurbel könnten natürlich vom alten Rad genommen werden. Ein Versuch wäre es wert. Es ist 9fach-Tiagra-Zeug. Kann passen. Oder auch nicht.
Mal sehen, was die Bucht hergibt.