Hab mich als bedenkentragender Ersttäter mit der Strecke bißchen auseinandergesetzt - und Erfahrungen u.a. hier im Forum nachgelesen.
Hat sich der Streckenverlauf der TdE denn merklich verändert seit Bestehen bzw. in den letzten Jahren ??
Nein, der Streckenverlauf ist abgesehen von einem Jahr wo es mal eine (wohl baustellenbedingte) größere Änderung gab seit 6 oder 7 Jahren immer gleich. Die Schlüsselstellen waren aber auch schon bei früheren Streckenvarianten überwiegend identisch.
Paar Tips und Eindrücke aus >10 Teilnahmen: Es geht flach los, d.h. es wird meistens ziemlich nervös gefahren. Ab Km 15 geht es bereits bergauf. Das ist aber ein "Roller-Anstieg" mit überweigend niedrigen Steigungsprozenten und ein paar Flachstücken. Unangenehm ist vor allem die "schiefe Ebene" zwischen Jühnde und Meensen, weil dort bei der bei uns vorherrschenden Windrichtung oft der Wind drauf steht und die Strecke weitgehend ungeschützt ist.
Hinter Meensen geht es länger und teilweise rasant und nicht ganz ungefährlich bergab Richtung Werra/Wesertal. Dort ist es dann abgesehen von einer Welle wieder für gut 10km flach. Erfahrungsgemäß "rumpelt" es hier aber immer wieder, weil bei manchem die Konzentration beim vermeintlich entspannten Mitrollen in den großen Gruppen nachlässt. Letztes Jahr haben sich z.B. dort welche außerhalb der Orte an einer Fahrbahnverengung mit mobiler Leitplanke "aufgehängt" und sind gestürzt, obwohl die Straße dort breit genug ist. Wenn man hinten in einer Gruppe mitrollt, kann man so ein Hindernis aber durchaus über- bzw. zu spät sehen. Man muss also auch hier konzentreirt sein.
Ab Km 50 beginnt der Spass dann richtig, es geht gut 5,5 km mit rund 5-6 % bergauf zum Brahmwald. Für den Anstieg muss man je nach Leistungsstand ca. 13-30 min einplanen. Gruppen fallen hier natürlich auseinander. Danach kommt eine moderate Abfahrt sowie ein welliges Teilstück nach Dransfeld zum Fuß des letztes Anstiegs, dem Hohen Hagen. Bereits die Anfahrt nach Dransfeld steigt längere Zeit leicht an, so dass man am Fuß des Berges je nach Tempo schon mal gut "vorgeglüht" ist. Der Anstieg sind dann knapp 3,5km, der steilste Abschnit bereits relativ weit unten. Danach zieht es sich dann mit brenneden Oberschenkeln richtig schööööönn laaaaaaang bis nach oben in das Waldstück. Belohnt wird man für die Plackerei durch meist viele Zuschauer und eine tolle Stimmung an der Strecke!
Nachdem man den Scheitelpunkt des Anstiegs beim Funkturm passiert hat, kommt eine teilweise sehr heikele Abfahrt. Eine diffizile Kurvenkombination, die im mehrfach ihren Radius verändert, sorgte früher regelmäßig für zahlreiche Ausflüge ins Grünzeug. Mittlerweile hat sich aber wohl herumgesprochen, was einen dort erwartet und auch die aufwändigen Sichereitsmaßnahmen der Veranstalter mit Schildern, Strohballen etc. tun ihr übriges. Von ganz Sturzserien an dieser Stelle, die in den ersten Jahren durchaus vorkamen (und teilweise auf Youtube besichtigt werden konnten), hat man in letzter Zeit nichts mehr gehört. Ist man dort vorbeigekommen, geht es weiter leicht bergab bevor die Strecke dann flach wird, hier und da unterbrochen von der einen oder anderen Welle, die nochmal schön wehtun kann aber einen dann sicehr auch nicht mehr von der verdienten Zieleinfahrt abhalten können.
Alles in allem ist die Strecke nicht übermäßig schwer und gut zu fahren, sicher auch, wenn man kein Bergfloh ist. Zudem ist die Orga und das "Drumherum" wirklich schön. Man merkt, dass den Veranstaltern "etwas an den Teilnehmer liegt" und man nicht nur Beiwerk eines Profirennes ist, das geduldet wird, weil man die Kohle braucht.