Doch, die hatte auch 1977 schon begonnen. Es gibt auch französische Räder aus den 50ern und 60ern, die mit Campagnolo-Parts ausgestattet waren, oder in den 70ern mit Shimano.
Generell und komplett verallgemeinernd kann man wohl sagen, dass sich französische und italienische Räder bis ca 1980 die Waage halten. Klassische französische Hersteller waren zB Bertin, Carre, Gitane, Herse, Méral, Mercier, Motobecane, Peugeot, oder, was Teile angeht, Huret, Mafac, Simplex, Spidel, Stronglight, TA...
Ab ca. 1980 dann ging es dann langsam bergab.
Einige haben sich langsam von selbst aus dem Rennen geschossen - wie Bertin, die bis in die frühen 80er Spitzen-Räder hergestellt haben, deren Modelle in der Folgezeit jedoch immer einfacher geworden sind.
Andere, wie z.B. Simplex, haben schlicht den Anschluss verpasst. Bei Simplex war besonders tragisch, dass sie sich davor auch noch unnötig den Ruf versaut haben durch die großflächige Verwendung ihres Delrin-Plastiks. Die Schaltwerke funktionieren toll und sind quasi früher Leichtbau - die teureren Modelle ohne Delrin schalteten teils sogar besser als die Campa Super Record - , aber das Delrin sah "billig" aus, und Viele trafen ihre Entscheidung schon beim ersten Blickkontakt ("Boh nee, Plastik? Geh' mir weg mit Simplex!")
Du findest auch richtig schöne französische Räder aus der Zeit um 1990 (ich fahre z.B. u.a. ein 93'er Peugeot-Cologne aus Reynolds 531, aber Schaltung, Bremsen und Naben sind da schon von Shimano). Für einen komplett französisch aufgebauten Klassiker musst du aber wenigstens bis 1985 zurückgehen. Wenn du was richtig Feines willst, halt die Augen zB offen nach einem Peugeot PY10 oder Pro10 mit viel Spidel-Krams, einem Motobecane C4/5, oder einem Mercier.