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Jaufen im Grundlagentempo ging schon seit jeher kommt nur immer an wie schnell man dabei ist hehe...
naja so zwischen 10.000 und 15.000 im Jahr werdens schon gewesen sein die letzten Jahre (plus Krafttraining und Schwimmen), von nichts kommt nichts, allerdings hab ich erst die letzten Jahre wirklich trainiert, vorher ziemlich viel falsch gemacht, zu viel und zu halbschnell hehe , und sicher wĂ€r mit noch fokussierterem Training noch mehr drin... allerdings liegen gerade die Studentenjahre hinter mir, seit einem Jahr ist alles etwas mĂŒhsamer, ihr versteht was ich meine hehe
 
24h Rad am Ring 21. / 22. August 2010
Der Bericht ist zwar schon 2 Jahre alt, aber in diesem Zeitraum wurden schon einige Fahrer angefixt.
Nun denne:

Ein Ring sie zu knechten


Kapitel 1 – Hölle
Hölle ist die Bezeichnung fĂŒr die in vielen Religionen herrschende eschatologische Vorstellung von der jenseitigen Unterwelt als Ort oder Zustand der Qual und Aufenthaltsort der DĂ€monen, an den zur jeweiligen Religion Unbekehrte oder ÜbeltĂ€ter (zusammengefasst: die Bösen) nach ihrem Tode gelangen. Der Begriff „Hölle“ (ahd. hella, mhd. helle) leitet sich vom Namen des Totenreichs der ger-manischen Mythologie, Hel, ab.
(Quelle: Wikipedia)

Kapitel 2 – GrĂŒne Hölle
GrĂŒne Hölle ist die Bezeichnung fĂŒr die in vielen auf RĂ€der ausgefĂŒhrten Religionen herrschende Vorstellung von der diesseitigen Überwelt (grĂŒn) als Ort oder Zustand der Qual und Aufenthaltsort der inneren Schweinehunde, an den zur jeweiligen Religion nach konvertierte oder angefixte (zusammengefasst: die Rennfahrer) ihren Höhepunkt der Sucht ausleben. Der Begriff „GrĂŒne Hölle“ leitet sich fĂŒr die Konfession der Rennradfahrer vom Namen des Totenreichs der germanischen Mythologie, Hel, ab und bedeutet soviel wie hecheln.
(Quelle: der Autor)

Kapitel 3 – Zufall
Im Sommer 2009 befand sich der ErzĂ€hler beruflich in der NĂ€he des Hauptbahnhofes Köln und schlenderte in einer ruhigen Minute, welche schon Stunden anhielt durch den Bahnhof. Den Großteil der Langeweile kann man in der Berufswelt des Autors entweder durch strebsames Darstellen seiner selbst oder durch Lesen verkĂŒrzen. Der Gang zum Zeitschriftenladen war einfacher. Und so kam es, dass zufĂ€llig das Magazin Tour 09/2009 auslag und gekauft wurde. [...]

Kapitel 4 – Angefixt
Der Bericht ĂŒber das 24h-Rennen auf dem NĂŒrburgring wurde so spannend und authentisch geschrieben, dass der Puls des Rezipienten beim Lesen in die Höhe schnellte.​
„Das hier ist meine Strecke, es gibt viele andere Strecken,
aber dies hier ist nun meine,
meine Strecke ist mein schlimmster Albtraum, es ist meine Qual,
ich muss sie meistern, wie ich mein Rad meistern muss,
ohne mich ist mein Rad nutzlos, ohne mein Rad bin auch ich nutzlos,
mein Rad verfehlt sein Ziel nie,
ich muss schneller treten als mein Schweinehund, denn sonst stoppt er mich,
ich muss ihn ĂŒberfahren, bevor er mich stoppt,
das werde ich,[
].“
(der Autor)​
Drei weitere Protagonisten wurden angefixt.​
Kapitel 5 – Sammelwahn
[...] Keine Möglichkeit wurde ausgelassen nicht mit dem Auto zu fahren. Zwischen den großen „AusflĂŒgen“ gab es noch quĂ€lende Kurzdistanzen von ĂŒber 60km, um die SprintfĂ€higkeit auszubauen. Lange Touren und Zeitfahreinheiten hatten eines gemeinsam: viele viele Höhenmeter sammeln.​
Kapitel 5.1 – Interlude
„Hi Thomas,
hi Frodo,
gestern war ich mit Martin auf der Nordschleife (2. Radtreff auf dem NĂŒrburgring) und bin begeistert ohne Ende.
Auf der Hinfahrt war ich schon nervös/aufgeregt – vielleicht auch wegen Respekts vor der berĂŒchtigten meinerseits unbekannten Hohen Acht.
Egal. Nachdem wir unsere Startnummern ans Bike befestigt hatten, ging es auch schon auf die Grand Prix Strecke. Geilomat! Glatter Asphalt! Keine bescheuerte Ampel! Kein Spinner im Auto der zeigt, wo der Radweg ist. Einfach nur fahren...
Wir sind zweimal die Grand Prix Strecke abgefahren, bevor es auf die Nordschleife ging. Die erste Runde sind wir gemeinsam zum Kennenlernen der Strecke gefahren, die zweite Runde sollte zum Testen der Geschwindigkeiten sein – also jeder fĂŒr sich.
Martin hatte in der ersten Runde starken Vorteil durch die Kurven-Kenntnisse aus den virtuellen Rennen. Er nahm die Kurven viel besser, und ich musste zwangslĂ€ufig an einigen Passagen mit der Angstbremserei „mein Leben schĂŒtzen“.
Die Fuchsröhre sind wir beide runtergeschossen, und ich hatte meinen bisherigen Rekord geknackt: 91,1km/h standen auf dem Tacho – yippie. SpĂ€ter noch mal Schwung holen und den Berg bei Adenau hoch; und dann 5km hoch zur Hohen Acht. Hoppla, dachte ich, es geht ja erst noch abwĂ€rts bis zum Bergwerk. Damit sind es ja nur 4km bis zum Gipfel. Ok - lĂ€uft. Martin musste kĂ€mpfen – hatte aber auch 2Liter im Rucksack auf dem RĂŒcken und eine Flasche im Halter - also gut 3kg GepĂ€ck. Das Karussell war dann erreicht; danach ging es wieder abwĂ€rts bevor es die letzten 500m noch mal steil bergauf ging. Geschafft, und wieder runter. SpĂ€ter nach der Dottinger Höhe hĂ€tte ich eigentlich mit einem geraderen Verlauf der Strecke gedacht. Aber da muss man doch noch hier und da aus dem Sattel.
Die zweite Runde wird eingelĂ€utet. Martin und ich trennen uns. Ich gebe Knallgas. Diesmal fahre ich die Kurven nahezu ideal. Ich mach mich auch beim Treten möglichst klein. Nun Schwung holen, in die lange Rechtskurve und in der Fuchsröhre die 100 knacken. Ich setze mich auf’s Oberrohr und leg’ die Brust auf den Lenker. Etwa 20 Sekunden stelle ich mir vor, wie es sich anfĂŒhlt, wenn mir jetzt bei diesem Speed die Gabel bricht. Hoffentlich hĂ€lt der Schnellspanner, hoffentlich hĂ€lt der Reifen – gut dass ich die Reifen vorher gewechselt hatte. Dann gibt’s ’nen Ruck. Die Steile Rampe lĂ€sst einem die Zentrifugalkraft spĂŒren. Ich werde langsamer. Nutze die abfallende Geschwindigkeit, um am Tacho die Vmax abzulesen. Was?! Ich drĂŒcke weiter, denke habe mich vertippt. Nein, nicht vertippt. Die Vmax war nur 89km/h. Verstehe ich nicht. FĂŒhlte sich anders an. Egal, weiter treten.
Und wieder runter nach Adenau. Die Schikane habe ich diesmal richtig genommen. Aber hier ohne Bremsen kann ich mir nicht vorstellen. Noch mal Schwung holen und die Adenauer Rampe hochjagen. 3-4mal Wiegetritt und dann wieder bergab bis zum Bergwerk. Ich versuche die 4km zur Hohen Acht mit möglichst konstantem Tempo zu fahren. Es gelingt mir. Viele ĂŒberhole ich, einige liegen auf dem GrĂŒnstreifen. Andere schmeißen ihre RĂ€der in den HĂ€nger des "Ich-kann-nicht-mehr-Wagens". Der HĂ€nger ist voll. Nach dem Karussell kurz wieder Gas geben, danach die letzten Meter zum Gipfel noch mal beißen. Einige schieben ihr Rad. Ich beiße weiter. Gleich oben. Dann geht’s wieder runter.
Die nÀxte Abfahrt. Ein paar Fahrer fahren vor mir. Der "Ich-kann-nicht-mehr-Wagen" fÀhrt an mir vorbei. Ich bleibe dran. Mist, wie nehmen die Vorderfahrer die Kurven. Wo wird der "Ich-kann-nicht-mehr-Wagen fahren"? Egal, ist dann so, wenn ich mal nicht ideal fahren kann. Irgendwann bin ich im Ziel. Bleibe stehen und warte auf Martin.
Ich fĂŒhle mich sehr gut. Besonders bei dem Gedanken, dass ich mir die Hohe Acht viel heftiger vorgestellt habe, nachdem was ich gehört und gelesen hatte.
Klar, man muss keulen, ABER die Strecke lohnt sich allemal. Die Gesichtsfalten, die auf der Hohen Acht entstehen, werden in der Fuchsröhre wieder glatt gezogen ;-)
WÀhrend ich auf Martin gewartet habe, habe ich mich mit einem Herrn von der Organisation unterhalten können. Er erzÀhlte mir auf Nachfrage, dass die Besen- /Reinigungsfahrzeuge vor jeder Veranstaltung mehrfach die Bahn reinigen. Ein Platten wegen Scherben ist so gut wie ausgeschlossen. Daher werde ich beim 24h-Rennen auf Satteltasche mit Schlauch und Pumpe ruhigen Gewissens verzichten.
[
]
Gruß
Markus
Kapitel 6 – ABCD
Je nĂ€her das Rennen rĂŒckte, desto mehr machten wir uns Gedanken ĂŒber das Wie? Checklisten wurden ausgearbeitet. Nichts sollte vergessen werden. Außerdem wollten wir es uns zumindest zwischen den Runden so angenehm wie möglich machen. Nichts sollte dem Zufall ĂŒberlassen wer-den. Die Taktik wurde geplant. Wie fahren wir? Schnell war klar, dass jeder nach einer Runde abgelöst wird (a-b-c-d –Taktik). So sind die Rundenzeiten am schnellsten. Damit eine lĂ€ngere Ruhezeit die Möglichkeit der Erholung bietet, wurde fĂŒr die Nachtphase a-b-a-b/c-d-c-d geplant. Als Staffel diente der Transponder, den man sich mittels Klettband um das Fußgelenk befestigen konnte. SelbstverstĂ€ndlich kam das fĂŒr uns nicht in Frage. Viel zu umstĂ€ndlich. Unser Staffel wurde eine Trinkflasche. Darum befestigt der Transponder und in der Flasche befand sich eine Kartusche Pannenspray.
Diese Lösungen sollten sich als perfekt herausstellen.​
Kapitel 7 – 
 das Wetter ist gut
Thomas und Regina kamen Donnerstag schon zu mir. Sehr spĂ€t, denn sie mussten noch nach Köln. Thomas hatte sich dort das Rennrad von einem Bekannten ausgeliehen. Freitag checkten wir unsere RĂ€der. Thomas stellte das geliehene Rad ein. Die Pedalen wurden gewechselt, der Radumfang festgestellt und der Tacho neu eingestellt. Thomas Sattel war schon maximal ausgezogen. Sein 3athlon Sattel liegt aber 4cm höher. Fing ja schon gut an. Aber Thomas’ Kniewinkel sah optisch doch gut aus. Ich putzte mein Rad noch auf dem letzten DrĂŒcker und fing an, den Wagen nach der Checkliste zu beladen. Irgendwann war dann irgendwie alles verstaut.
Wir fuhren los. An der ersten Ampel fiel es mir ein. Grillfleisch vergessen. Noch mal zurĂŒck. Zu Hause stand Inga mit dem Pavillon in der Hand. Hatte ich also auch vergessen. Checkliste also nicht anstĂ€ndig abgearbeitet. Ich fuhr wieder los. Thomas und Regi hatten an der Ampel gewartet. Ich rief Martin an. Er fuhr zur gleichen Zeit los.
Mein Zeitplan sollte aufgehen. Ankommen, Zelt, Pavillon und Bierzeltgarnitur aufbauen, an-schließend zur Nudelparty und dann frĂŒh ins Zelt. Ich rief Thomas an und schlug vor, dass ich mit Martin das Lager aufbaue und er sich mit Regi die Strecke anschauen könne. Bis zur Dunkelheit um 21:15 Uhr wĂŒrde man locker eine Runde schaffen.
Etwa 3km vor dem Ring°Boulevard kam der Verkehr zum Erliegen. Martin rief an. Er stand etwa 150m hinter uns. Wir wollten eigentlich um 19:30 Uhr bei der Einfahrt sein. Eine Stunde verging. Die DĂ€mmerung brach ein. Ich wurde ungeduldig. Es war ja auch kein Klo in der NĂ€he. Thomas nahm sein Rad und fuhr zum Ring°Boulevard, um die Startunterlagen zu holen. Dort erfuhr er, dass die Einfahrt erst um 20:30 Uhr, statt wie ausgeschrieben um 19:00 Uhr, geöffnet wurde. Eine weitere Stunde spĂ€ter ging es dann mal endlich im Schritttempo weiter. Die Nudelparty sollte um 23:00 Uhr enden. Um 23:00 Uhr erreichten wir unsere Parzelle. Der Hals war geschwollen, aber jammern half nichts. Thomas organisierte Nudeln und wir richteten das Lager ein. Um 2:00 Uhr lagen wir in den SchlafsĂ€cken und ruhten. Gegen 07:30 Uhr rief Kai an. Er wollte wissen wo wir liegen. Ich verließ das Zelt und schaute zum Himmel. ‚Zumindest das Wetter ist gut organisiert’.​
Kapitel 8 – „
 ins Leere gegriffen.“
Wir sprachen ĂŒber den Ort der StaffelĂŒbergabe. Hier an unserer Parzelle? Nein, diese Passage ist leicht abschĂŒssig und man mĂŒsste wieder unnötig bremsen – bedeutet Zeitverlust. Im Fahrerlager? Nein, zu eng, außerdem mĂŒsste man nach Überschreiten der Ziellinie noch etwa 4km Grand Prix Strecke absolvieren – wenig motivierend. Ende Nordschleife / Einfahrt Grand Prix Strecke? – perfekter Ort fĂŒr uns!
Um 09:45 Uhr bin ich mit Thomas zur Teamleiterbesprechung gegangen. ZunĂ€chst entschul-digte sich der Veranstalter fĂŒr das Einlasschaos am Vorabend. Danach folgten wichtige Informationen. U. a. wurde darauf hingewiesen, dass die Teams mit individueller Lösung zur Transponderbefestigung das Risiko von nicht automatisch registrierten Runden tragen. Mich beschlich ein GefĂŒhl der Unsicherheit, die ich aber verschwieg. Nach der Besprechung gab ich die Punkte an Martin und Kai weiter. Thomas wies uns noch in den Gebrauch des Pannensprays ein und ich wettete mit irgendjemand aus dem Team, dass wir das nicht brauchen werden.
Ich schaute auf die Uhr und wurde immer nervöser. Bis 12:45 Uhr hatte ich noch Zeit, dann musste ich zum Startblock F. Vorher noch zur Toilette. Ein letztes Mal checkte ich mein Rad. Mein Handy stellte ich auf lautlos und wĂ€hlte Thomas’ Nummer vor – fĂŒr den Fall der FĂ€lle.
Ich wollte mich aufs Rad setzen, als Kai die drohende Katastrophe bemerkte und fragte wo der Transponder sei? Ups, den hatte Thomas zuvor aus meinem Flaschenhalter genommen. HĂ€tte Kai nichts bemerkt, dann hĂ€tte ich bei der StaffelĂŒbergabe ins Leere gegriffen.​
Kapitel 9 – „Ich bin dann mal weg“
, sagte ich und fuhr zu den Startblöcken.
ZunĂ€chst starteten die anderen Disziplinen (24,4 – 75 – 150 -km).
Im Block schaute ich abwechselnd auf die Uhr und die Rennmaschinen der anderen Teilnehmer. Auch die Waden wurden inspiziert. Was fĂŒr den Mantafahrer der Fuchsschwanz ist, ist fĂŒr den Rennrad-fahrer die glatt rasierte Wade – der Indikator fĂŒr die LeistungsfĂ€higkeit. Meine Waden waren nicht ra-siert. Golfballmethode. Eine etwas turbulente Grenzschicht verlagert den Ablösepunkt der Strömung etwas nach hinten. Man ist schneller; glaube ich. Andere Rechnungen beweisen, dass man mit rasier-ten Beinen auf 40km bei 37km/h etwa 5 Sekunden schneller ist. Egal – Beinrasuren ĂŒberlasse ich eh den Chirurgen

PÄNG, Ring frei fĂŒr das 24h-Rennen.​
Kapitel 10.1 – Markus
Ich fuhr los. Langsam. Das Fahrerfeld war anfangs noch sehr dicht. Erst auf halber Grand-Prix-Strecke wurde die Geschwindigkeit schneller. Das zeigte mir zumindest mein Tacho an. Im Windschatten verliert man schnell das GefĂŒhl fĂŒr hohe Geschwindigkeiten – es fehlt einfach der Fahrtwind. Nach der Durchfahrt durchs Fahrerlager ging es auf die Nordschleife. Hatzenbach runter. Der Name klingt passend. Hastig sind 70km/h erreicht. Abwechslungsreiches Profil stand nun auf dem Pro-gramm. Hoch runter, wellig. Es kam die Quiddelbacher Höhe. Ich nenne es Schanze. Alle Schanzen der Strecke sollte man mit viel Schwung nehmen. Nur das spart Körner.
Irgendwann hörte ich hinter mir ein Martinshorn. TatsĂ€chlich, ein RTW! Oje, ein paar Meter weiter kĂŒmmerten sich am Rand zwei Ersthelfer um einen gestĂŒrzten Fahrer. Aber der RTW fuhr weiter – zu einem anderen Unfall.
Das Fahrerfeld war immer noch dicht. Aremberg. Die 90 Grad Rechtskurve zur Fuchsröhre muss man perfekt nehmen. FĂ€hrt man zu langsam in die Kurve, dann erreicht man seine bestmögliche Vmax nicht. FĂ€hrt man zu schnell, erreicht man eine hohe Geschwindigkeit an einer ungĂŒnstigen Stelle – Game over. Ich fuhr unter der BrĂŒcke durch, hörte bei 70km/h auf zu treten und ĂŒberließ der Gravitation den weiteren Verlauf. Es war ein komisches GefĂŒhl. Wo sonst der Fahrtwind die Geschwindigkeit „an-zeigt“, spĂŒrte ich kaum etwas.
Ich wagte nicht auf den Tacho zu schauen. Bei nĂŒchterner Betrachtung der Daten eigentlich scharf kalkulierter Leichtsinn: Einen Meter vor mir und neben mir, und hinter mir bestimmt auch nicht anders, fuhren die anderen Athleten. Sicherheitsabstand versus Windschatten. Windschatten gewinnt. Wer um die 100km/h auf 23mm breiten Reifen im dichten Peloton fĂ€hrt, hat entweder nicht mehr alle Ritter auf der NĂŒrburg oder er setzt auf LĂŒcke (ist wahrscheinlich aber dasselbe).
Der Scheitelpunkt wurde erreicht. Die Schanze stellte sich dank der Geschwindigkeit eher als Boden-welle dar.
Irgendwann war ich bei der Breidscheid Schanze. Noch etwa einen Kilometer und dann ging es vier weitere hoch zur Hohen Acht. An einigen Stellen standen Radler auf dem grĂŒnen Rand und pumpten Luft in ihre Lungen. Ich fĂŒhlte mich zwar leicht, hatte aber Angst, dass mir Endorphine ein falsches GefĂŒhl vorgaukelten. ‚Bloß nicht den Fehler machen und am Limit fahren. Wer weiß, wie oft ich noch hier hoch muss.’
Meine Schaltung gab ab und zu ein leises „klick klick“ von sich. Als Antwort erhielt es oft von anderen Fahrern ein „Ratsch! Klack! Krach!“. Sie hielten es nicht fĂŒr nötig beim Schalten den Pedaldruck zu verringern.
Endlich oben. Das Fahrerfeld hatte sich mittlerweile stark entzerrt. Ich konnte wieder abwĂ€rts fahren. BrĂŒnnchen. Mal wieder habe ich die Rechtskurve nicht richtig genommen, und mich trieb es dort auf die Curbs. Nichts passiert, da diese wahrscheinlich schon durch 1000 andere Fahrer platt gefahren worden sind. An einer anderen Stelle sah ich allerdings eine Frau, die sich schmerzverzerrt von den Curbs aufrappelte.
Dottinger Höhe erreicht. Ich schaute auf die Durchschnittsgeschwindigkeit. ‚Oh je, schneller als ich vermutete. Ich muss Thomas anrufen, damit er rechtzeitig am Wechsel steht.’ „Thomas! Bin kurz vor der AntoniusbrĂŒcke – etwa noch 3km.“ Die StaffelĂŒbergabe verlief unproblematisch. Ich fuhr zufrieden zum Camp, schaute dabei auf meine Vmax. 96,76km/h, persönlicher Rekord! Kai und Martin warteten gespannt.
Ich berichtete.
In den Pausen machte ich mich frisch und genoss mit einem Erdinger den Flair des Ringes.
Unsere Nachbarn hatten grad ihr AblösegesprÀch:
„Ich glaub’s nicht! Ihr Pfeifen! Ich reiß’ mir den Arsch auf und ihr macht hier ’n KaffeekrĂ€nzchen! Sieh zu, dass du losfĂ€hrst!
Boah, ich fahr keine Runde mehr
“
Oder auf dem Weg zur Toilette ein anderes Team:
„Meine Fresse, wo steht ihr Idioten denn?“
Ich musste grinsen.​
Kapitel 10.2 – Thomas
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Kapitel 10.3 – Kai
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Kapitel 10.4 – Martin
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Kapitel 10.5 – Markus
Die dritte Runde war meine schnellste. Mein Topspeed in der Fuchsröhre konnte ich nicht mehr erreichen. Die Fahrer, die mit einer Systemmasse von ĂŒber 100kg unterwegs waren, haben sehr wahrscheinlich die 100km/h auch ohne Windschatten noch locker geknackt. Aber diese Fahrer fluchten an anderen Stellen – in der Hölle.
Mir wurde aber auch etwas bange. Ich spĂŒrte schon die ersten Zuckungen in den Waden. ‚Das darf doch nicht wahr sein! Nicht jetzt schon!’
Es wurde dunkel. Die Nachtschichten sollten beginnen. Schlaflos im Sattel.
„thooOOmAAs!“
„jAA!“
„thOOMAAAAS!“
„jAAAA!“
Ablösung. Thomas setzte sich auf sein Rad und fuhr los. Zu schnell. Ich musste ein drittes Mal rufen, damit er langsamer fuhr. Übergabe. Ausrollen. Ins Lager fahren und den Elektrolythaushalt sanieren. Ich krampfte schon. Zwar war ich stolz auf meine Bestzeit, aber ich befĂŒrchtete, dass bei den anderen auch langsam das Krampfen begann.
Die Nachtfahrten (Runde 4 und 5) fuhr ich auf Sicherheit. Besonders die Abfahrten. Das THW hatte an drei kritischen Stellen die Strecke beleuchtet. Sonst sah ich kaum Licht. Hier und da ein rotes RĂŒck-licht. In jeder Abfahrt war ich froh einen anderen Fahrer in der NĂ€he zu haben, der zusĂ€tzliches Licht in den Kurven spendete. Sonst war es ruhig auf der Strecke. Wo tagsĂŒber noch der Wettkampf tobte, breitete sich nun Stille aus. Die AtmosphĂ€re in der GrĂŒnen Hölle war unbeschreiblich. Niemand sprach. Ich hörte nur AtemgerĂ€usche. Und sah einzelne Lichter – die Ringgeister.
Ablösung. Thomas fragte wie bei jeder Übergabe nach Tipps. „Mach langsam – pass auf!“, sagte ich diesmal.
Kai hatte zwar knapp 5 Stunden Ruhezeit, aber einschlafen konnte er nicht. Vielleicht der Puls? die Aufregung? oder doch die Spinne, die ihm im Zelt ĂŒber das Gesicht krabbelte? Ich rechnete damit, dass es mir Ă€hnlich ergehen wĂŒrde.
Nach meiner zweiten Nachtrunde hatte ich meine Ruhephase. Ich legte mich ins Zelt. Dank Oropax konnte ich tief und lang schlafen.
Mein Wecker klingelte. Sehr gut, das bedeutete, dass keiner ausgefallen war, sonst wĂ€re ich geweckt worden. Ich verließ das Zelt und sah Martin. Er schaute nicht gut aus und meinte, dass es er sich auch so fĂŒhle. Kai sei gerade erst losgefahren. Der Fahrplan hat sich also verschoben. Innerlich stellte ich mich schon auf Doppelrunden ein. Ich hĂ€tte noch schlafen können. Die BullitĂŒr ging auf. Thomas war wach und faselte etwas davon, dass er einen Einbruch hatte oder noch hĂ€tte. Diese SĂ€tze musste mein Unterbewusstsein herausgefiltert haben. Daran konnte ich mich nicht mehr erinnern.
Meine 6. Runde war wieder eine schnelle Runde. Ich fĂŒhlte mich gut. Die 7. Runde wĂŒrde ich noch alles geben und dann glĂŒcklich ins Ziel fahren. Ich hatte die 24h peinlichst genau meinen ErnĂ€hrungsplan (Schwerpunkt: GetrĂ€nke) eingehalten. Nach der 6. ließ ich es bleiben – ich hatte ja nur noch eine Runde. Fehler dieser Art wurden sofort bestraft!
Bis zum Bergwerk schien es so, als ob ich wieder eine 50er Zeit fahren wĂŒrde. Auf Höhe Klostertal schaute ich nach rechts. Mein Nebenmann schaute nach links. Eine tiefgrĂŒndige Unterhaltung ergab sich: „Moin!“. „Morgen! 
 anstrengend, wa?“ „Hölle!“.
Auf halbem Weg zur Hohen Acht kam der Mann mit dem Hammer. Erst nahm er mir den kĂŒhlen Wind und stellte mir anschließend die Sonne mitten ins Gesicht. Dann fing er an, mich mit dem Hammer zu bearbeiten. Meine Beine zuckten mit jedem seiner SchlĂ€ge. ‚Bloß keine falsche Bewegung riskieren, sonst gehen die Muskeln zu.’ Ich wollte weiter nach links schalten. Die Kette war aber schon ganz links. Ich trĂ€umte vom 28er Ritzel und beklagte, keine Nachbrennermischung dabei zu haben. Ich lernte die Hölle neu kennen. Ich sah wieder das „PimmelmĂ€nnchen“ auf dem Asphalt. Diesmal lachte es mich aus. Epo sollte es 50 Meter hinter der nĂ€chsten Rechtskurve geben. Gang 53x11 wurde empfohlen.
Die letzten Meter zur Hohen Acht erreichte ich kurz meine Vmin: 5,5km/h. Zum Absteigen zu schnell. Schieben ist langsamer. Ich erreichte den Gipfel. Meine Zeit war mir plötzlich völlig egal. Einfach nur ankommen. An der Verpflegungsstation wurde gedrĂ€ngelt. Stimmte ja, die Sonntagstourenschleicher waren ab 7 Uhr auch auf der Bahn. Respektlos. Ich war am Ende und drĂŒben fuhr eine Dame auf ihrem Klapprad und hatte einen Reiterhelm auf dem SchĂ€del.
Ich sah das Ziel. Andere Fahrer wurden von ihrem Team empfangen und sie fuhren geschlossen ĂŒber die Ziellinie. Ich wusste nun, was der Veranstalter meinte, als er sagte, die erfahrenen Nordschleifer wĂŒrden es machen wie die Jahre zuvor.
Ich hielt hinter der Ziellinie und mir wurden 4 Medaillen ĂŒberreicht. Die letzten Meter zur Parzelle rollte ich vorsichtig. Frisch umgezogen empfingen mich meine Mitstreiter. Auf dem Grill lag noch Fleisch, in der KĂŒhltruhe ein Radler

Nach 640km stand fĂŒr mich fest: Ein perfektes Team, ein perfektes Rennen.
[...]​
 
Hier meine kleiner Bericht vom diesjĂ€hrigen verregneten Tannheimer (ursprĂŒnglich fĂŒr Familie und Freunde verfasst). Eigentlich wollte ich das 4. Mal beim Dolomiti mitfahren (2001, 06 und 11 leider mit Aufgabe nach dem Giau), bekam aber keinen Startplatz. Da ich zum ersten Mal ĂŒber 200km fahren wollte und mein fahrerisches Können nicht einordnen konnte, hatte ich mir eine Zeit von rund 9 Stunden vorgenommen. Von den ĂŒber 1100 gemeldeten Fahrern fĂŒr die 230Km Runde, ging auf Grund des miesen Wetters, gerade einmal die HĂ€lfte an den Start.
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An einem Donnerstag im Monat Juli erreichten wir das Tannheimer Tal, ein kleiner vertrĂ€umter Ort namens GrĂ€n sollte fĂŒr die nĂ€chsten Tage unsere Zuflucht sein. Erschöpft von der langen Wanderschaft
 Ă€hm, stop – falsche Story

Nach knapp 3 Stunden auf deutschen Autobahnen kamen wir in GrĂ€n an, nette Pension und scheiß Wetter. GlĂŒcklicherweise regnete es nur Nachts und in den Vormittagsstunden, ab Mittag wurde es trocken und die Sonne kam trotzdem nicht raus. Egal, wir konnten uns einrollen und hatten auch wirklich Spaß. Freitag 14:00 rollten wir mit Marcel WĂŒst los und aus den angekĂŒndigten 50Km bei max. 28er Schnitt wurden 70Km mit einem 30er Schnitt – so viel zum lockeren Einrollen.

Samstag war es auch wieder nass, so dass unsere Hoffnungen fĂŒr Sonntag gegen Null gingen. Aber wie es im Leben so ist, Sonntag 6:00 der Wecker klingelt und draußen herrlichstes Regenwetter – toll. 10 Minuten vorm Start rollten wir endlich los, natĂŒrlich wieder zu spĂ€t dran
 Und als ich dann so nach unten sehe, bemerke ich das Fehlen meiner Trinkflaschen. Stopp!!! Kehrt Marsch und die Pullen geholt, dann mit Gas (Einrollen ist wichtig ) die 3 Km nach Tannheim. Dort legten wir einen formidablen rollenden Start hin und die Gruppe mit Gerrit Glomser und den angepeilten 9 Std. war unterwegs. Die nĂ€chsten 2 Stunden Dauerregen wurden nur durch eine unfreiwillige Pinkelpause meinerseits unterbrochen. Es ging nicht mehr und ich musste einfach rechts ran. NatĂŒrlich war nach 30 Sekunden Hochdruckpinkeln meine Gruppe nur noch am Horizont zu sehen. Ok, Gas geben und dran fahren
 Ich hatte 35 auf dem Tacho, der Wind blies mir ins Gesicht und die Gruppe entfernte sich immer weiter. Also Taktik Ă€ndern
 Ich ließ 4-5 langsamere heranfahren und wir bildeten eine kleine Gruppe. So konnten wir uns abwechseln und versuchen die 9 Std. Gruppe wieder zu erreichen. Nur dort fuhren ca. 50 Radler und die gaben mĂ€chtig Gas. Wie es manchmal so ist, schickte der Radlergott einen Linienbus vorbei, als dieser uns langsam ĂŒberholte spurtete ich in den Windschatten und lies mich ziehen. Bald hatte ich den Anschluß wieder hergestellt. Kurz vor der ersten Verpflegungsstation hatten wir einen 34er Durchschnitt, ganz ordentlich bei den VerhĂ€ltnissen. Dort verlor ich dann mein Gruppe, 3 Minuten reichten mir nicht und der Gerrit war gnadenlos.

Egal, ich rollte wieder los auf der Suche nach einer guten Gruppe. So richtig klappte das nicht und inzwischen erreichten wir den Flexenpass. Ich musste 2 mal anhalten und meine Blase erleichtern. Das Dilemma bei solchen Wetter ist, man trinkt wie gewohnt nur schwitzt man bei der KĂ€lte kaum, also muss es auf herkömmlichen Wege abgelassen werden. Ab da trank ich dann deutlich weniger und die Pinkelei hatte ein Ende. Der Pass selber war easy, der Arlbergpass war auch kein großer Akt, in Gegenteil ich ĂŒberholte immer wieder andere Radler. Richtung Imst fand ich dann Anschluß an eine zĂŒgig fahrende Gruppe. Das ca. 15km vor Imst meine Blase drĂŒckte (sogar richtig arg), musste ich unterdrĂŒcken, wollte ich noch eine Chance auf eine akzeptable Zeit haben. In Imst die Flaschen gefĂŒllt, gegessen und getrunken, Regenjacke aus und Ärmlinge runter gerollt. Dann aufs Rad und nach 50m links um die Ecke und gleich mal einen Schock bekommen. Da war eine Wand vor mir - vllt. nur 150m, aber steil wie das Matterhorn. Ca. 15% waren direkt nach der Pause zu bewĂ€ltigen, da fĂ€llte es einem ja bekanntlich am leichtesten

Danach wurde es etwas flacher und nach 30 Minuten kehrte auch der Regen zurĂŒck. F*ck
 Das Hahntennjoch wurde zum Scharfrichter. Die in der Bergflanke angelegte Strasse lag frei am Hang und zu allem Überfluss blies uns doch tatsĂ€chlich Wind entgegen. 13-14% und dann Gegenwind – was will man mehr. In manchen Augenblicken wollte ich absteigen, aber dann war der Wille wieder stĂ€rker. PulsmĂ€ĂŸig war alles im grĂŒnen Bereich, aber das waren gefĂŒhlte 18%. Andere Radler fuhren im Zickzack umso der Steigung etwas Gift zu nehmen, ein anderer fuhr den halben Berg im Stehen, vmtl. hatte er eine Standardkurbel und hĂ€tte es anders gar nicht mehr treten können. Irgendwann war ich dann oben und hatte eine tolle Idee – Dehnen. Prima, nur hatte ich wieder vergessen das ich Probleme bekommen, wenn die Belastung schlagartig nachlĂ€sst. Und so war es auch, ich bekam KrĂ€mpfe im Oberschenkel. Ich trank jede Menge heißen Tee (am Paß hatte es ca. 5°C) und aß belegte Brote, Riegel und was ich sonst so greifen konnte. Zwischendurch versuchte ich die Beine zu massieren und dehnte mich vorsichtig. Immerhin regnete es nun nicht mehr, die Straßen waren im oberen Drittel noch naß, aber auch das besserte sich. Ich rollte den Berg runter und wollte in einem FlachstĂŒck beschleunigen. Meine Fresse, wie soll ich das ins Ziel schaffen? Ich hatte Gummibeine. Mit einem kleinen Gang pedalierte ich in hohen Drehzahlen und nach einer Weile fĂŒhlten sich die Beine wieder gut an.

Am Fuß des Berges sammelte ich eine kleine Gruppe und wir hatten richtig GlĂŒck. Alle hatten noch Körner und wir rollten mit ~40 durchs Flache. Als ich an dritter Position lag, zeigten sich erneut KrĂ€mpfe. Ich lies mich zurĂŒckfallen und massierte meine Oberschenkel. GlĂŒcklicherweise konnte ich den Anschluß halten. Die letzte Verpflegungsstation lies ich aus und so bogen wir in den letzten Berg ein, den Gaichpass. Toll, gleich bei den ersten Umdrehungen bekam ich erneute KrĂ€mpfe, ich stieg ab und sah sich die Gruppe entfernen. Nach kurzem Massieren und pedalieren mit einem leichten Gang, verflĂŒchtigten sich auch diese KrĂ€mpfe. Ich fuhr weiter 10 Minuten und plötzlich geschah eigenartiges. Mir wurde klar, das es nur noch ~15-20km waren, ich dies auf einer Arschbacke schaffen wĂŒrde und ich musste richtig breit grinsen. Es wurde ein Lachen daraus und ich fing fast das Heulen an – mich durchströmten in diesem Moment richtige GlĂŒcksgefĂŒhle. Nach ein paar Kilometern erlebte ich das Gleiche noch einmal und mir wurde in diesem Augenblick klar, warum man sich so etwas antut. Kurz darauf sah ich den Zielort, ich ĂŒberholte noch zwei Radler und ĂŒberquerte nach 9:07 Std. (netto 9:04) die Ziellinie – was ein geiles GefĂŒhl :=)

Ob ich dort noch einmal fahre, weiß ich nicht. Die Vorbereitung war schon extrem – zumindest fĂŒr meine VerhĂ€ltnisse. Es war aber gut so, ich konnte den Marathon ernsthaft genießen (vom Hahntennjoch mal abgesehen) und hinterher hatte ich weder schwere Beine noch war ich sonderlich kaputt. Ich hatte mich aber auch nicht bis zur Erschöpfung gequĂ€lt, mein Durchschnittspuls lag bei 128. WĂŒrde ich im nĂ€chsten Jahr noch einmal fahren, dann wĂŒrde eine bessere Zeit das Ziel sein, nur hĂ€tte ich dann einen etwas höhreren Puls
 
Cool, ja, war ein krasser Tag!
Pinkelpausen und KrÀmpfe am letzten "Pass" hatten wir gemeinsam der Durchschnittspuls lag bei mir aber geschÀtzte 20-30 SchlÀge höher hehe
das tolle bei Regen ist halt, dass man mit 2-3 Flaschen durchkommt und die Privatverpflegung der Konkurrenz somit nicht so sehr ins Gewicht fÀllt wie bei Hitzerennen
 
In der Tat... ich wollte nur ankommen, war mein erster 200er.

Beim Dolomiti im nĂ€chsten Jahr fahre ich die große Runde und möchte unter 7 Std. bleiben. 2011 musste ich auf dem Giau aufgeben, hatte vorher nie erlebte Schmerzen im Innenschenkel und sinne seitdem auf Rache
 
hehe na dann viel GlĂŒck! hau rein!
wenn du noch einen 200er angehen willst, ist der Mondsee RM mit genau 200 km ein sehr guter, Ă€ußerst schöner, Tipp!
lg
 
ok, vllt 2014... fĂŒr 2013 suche ich im August / September noch etwas, sonst habe ich fĂŒr die 2. JahreshĂ€lfte keine Motivation. Denke da an den Surm oder Highlander...
 
Ich wollte den Fred mal wieder hochholen. Nicht das der unter geht!
 
Falls jemanden mein 2013er Dolo Ergebnis interessiert...

Do angereist und am NaMi schon schlecht gefĂŒhlt - Kratzen im Hals und schwere Glieder. Freitag Schnee bis nach Corvara runter, das konnte ja heiter werden... Am Sonntag fĂŒhlte ich mich eigentlich wieder gut, aber am 2. Berg merkte ich das die Beine nicht die mehr als 5000 Trainingskilometer abrufen konnten. Shice, waren jetzt 7 Monate Training umsonst...? Als Corvara das zweite Mal durchfahren wurde, wollte ich den Giau noch fahren. Am nĂ€chsten Pass (Campolongo) verlor ich aber bereits viele PlĂ€tze und ca. 10 Minuten. In der Abfahrt erholte ich mich etwas und auf dem folgenden (einzigen) FlachstĂŒck, fand sich zum GlĂŒck eine gute Gruppe. An der Gabelung Giau / Falzarego wĂ€hlte ich die vernĂŒnftige Variante. Meine Fahrzeit lag bei ca 3:25, damit konnte ich auf der 106er Runde noch ein gutes Ergebnis einfahren. Also gut, den Falzarego bin ich gut hoch, ĂŒberholt hat mich keiner, ich jedoch einige. Die Rechnung bekam ich zum Valparola - man war ich im Arsch. Bin halt kein wirklich guter Bergfahrer... Auf der Fahrt nach La Villa sind wir tĂŒchtig geballert, bergab konnte ich PlĂ€tze gut machen. Leider bekam ich in La Villa KrĂ€mpfe, aber nach 2-3 Minuten hatte ich die wegmassiert, dennoch kosteten die mich einige PlĂ€tze. Als es wieder ging, gab ich bis Corvara alles und erreichte nach 5:08 das Ziel. Das reichte fĂŒr den 102. Platz von 586 in meiner Altersklasse und 459er von 2683 gewerteten auf dieser Strecke. Somit gab es doch noch ein versöhnliches Ende fĂŒr mich
 
La Villa scheint bekannt zu sein fĂŒr KrĂ€mpfe Mir erging es dort genauso...... Allerdings hatte ich schon vorher auf der Abfahrt vom Valparola zweimal das VergnĂŒgen, nicht vernĂŒnftig weiterfahren zu können
 
ja, nach den Anstrengungen und der Abfahrt ohne wirkliche Erholung tut sich die Muskulatur schwer...

Hatte schon am Falzarego immer die Anzeichen, sobald ich den Tritt verÀndern wollte.
 
Hammer Bilder! Das macht Lust.

Ist auf dem Wunschzettel vermerkt
Wird aber vermutlich erst in der Midlife-Crisis was werden, wenn die Gören ausm Haus sind, dass dann auch hoffentlich steht ^^
 
Heute war Tannheimer Radmarathon ... bei perfektem Wetter (am Start um 6h) schon Kurz-Kurz ... leider wurde wieder die ersten 50km sehr hektisch gefahren; kurz vor Steeg kam es auch nach einer relativ engen Kurve bei einer Ortsdurchfahrt an der Spitze des Feldes zu einem Sturz mit 5-6 Beteiligten (konnte gerade noch ausweichen) ... dann war s eigentlich wirklich perfekt ... bis auf die 1000 Tode das Hahntennjoch hinauf bei gefĂŒhlten 40 °C ... und denn strammen Gegenwind die letzten 40km ins Ziel ... wer da keine Gruppe hatte, war dem Hammermann entgĂŒltig ausgeliefert ... super Veranstaltung mit einem wirklich giftigen Hahntennjoch nach 170 Streckenkilometern in den Beinen ... !!
 
Gestern war Arlberg Giro .. ebenfalls bei absolut perfektem Wetter gingen 1300 an den Start ... war super organisiert und a tolles Rennen !
 
Tour d'Energie Göttingen, gestern den 27.04.2014
Nach langen ĂŒberlegen ob ich doch auch mal einen Rennbericht schreibe oder nicht, habe ich mich letztendlich doch dafĂŒr entschieden, auch wenn dieser ein wenig sehr lang geworden ist.
Es ist aber nicht nur das Rennen, sondern auch das Drumherum, was mehr als chaotisch war

Fangen wir erstmal bei mir an. Ich bin 19, habe Probleme mit dem RĂŒcken, seit einem halben Jahr Belastungsasthma und leider dieses Jahr noch nicht so viel trainiert wie vorgenommen, also perfekte Bedingungen fĂŒr ein100km Rennen
 Aber dafĂŒr bin ich recht stark, was WettkĂ€mpfe angeht und am Berg nicht der langsamste.
Hier ist das Chaos, Hintergrundinfos und wie alles Anfing. Wen es nicht interessiert, scrollt einfach runter, aber ich finde es gehört dazu!
Alles fing an, dass ich mir am Anfang des Jahres ein RR zulegen wollte und mir so beim Spinning von ein Paar erfahrenen Rennradlern Tipps und Hinweise eingeholt habe. Dann kam Edgar an und meinte „Hey, ich suche noch wen fĂŒr mein Team fĂŒr die Tour d’Energie in Göttingen“ Ich schon am ĂŒberlegen, 100km ~1200hm und eine angestrebte Zeit von < 3h
 Ich der kleine zĂ€rtliche Yves der nur sein MTB gewöhnt war, letztes Jahr kaum km auf dem knapp 30Jahre alten Stahlrenner runter hatte, soll jetzt also einen 33er Schnitt hinlegen
 Nach lĂ€ngerem ĂŒberlegen habe ich dann doch ‚leider?‘ abgesagt.
Nein, die Geschichte ist zum GlĂŒck noch nicht beendet, sie fĂ€ngt somit erst an
Am Ende des MĂ€rzes habe ich mein RR gekauft, Einsteigerrad (von der selben Marke wie mein MTB). Also ab aufs Rad und angefangen das dritte Mal in diesem Jahr draußen zu trainieren (MTB braucht eine grĂ¶ĂŸere Inspektion und Ersatzteile ).
Wow, das macht ja richtig Spaß und die Kondition kommt auch langsam wieder . Also habe ich wieder angefangen draußen zu trainieren und ca. 2x die Woche Spinning gefahren. Dann kam der Gedanke, hĂ€tte ich mich doch anmelden sollen
 aber 100km sind ja doch schon ein Wort und ganz sicher wie auf den 2,25er Stollen fĂŒhlte ich mich dann doch noch nicht. Also habe ich ja alles richtig gemacht und ich habe ja noch Zeit fĂŒr andere Rennen. Hintrainieren will ich eigentlich fĂŒr Einsiedeln (MTB Halbmarathondistanz) in der Schweiz, welcher zum GlĂŒck erst Ende September stattfindet.
Doch dann kam die böse Überraschung
 Unser Edgar ist bei der Saisonvorbereitung auf Malle gestĂŒrzt und lĂ€uft nun mit KrĂŒcken rum, nachdem er noch weiter RR gefahren ist *Hut ab*. Da man mindestens 4 Fahrer fĂŒr ein Team braucht und Wolfgang, Hans und Sascha nur noch zu dritt waren, habe ich also am Dienstag mit Eddy gesprochen und ich sollte nun fĂŒr ihn an den Start gehen, die Freude hat die Angst des Versagens wettgemacht und so ging es mit dem guten Gewissen ins Bett, bald ein Rennfahrer zu sein
von Pfalz-Franky
Sorry fĂŒr die ganzen Rechtschreibfehler, aber ich bin doch jetzt Rennfahrer
. Diese Hoffnungen sollten jedoch bald zerstört werden

Der Wetterbericht hatte noch Sonne/ Wolken vorhergesagt mit angenehmen Temperaturen, doch umso nĂ€her das Rennen kam, desto schlechter sollten die Aussichten werden. Am Donnerstag noch mit Hans verabredet, da wir zusammen MTB und Spinning fahren, doch noch nie zusammen auf dem Rennvelo saßen . Keine 10 Kilometer sind wir gekommen, da war eine Frau auf dem Radweg der Meinung, sie mĂŒsste die unĂŒbersichtliche Kurve auf dem Radweg schneiden -.- Da ist es also passiert, ich bin gestĂŒrzt
 Am liebsten hĂ€tte ich sie einfach nur angebrĂŒllt, aber jeder macht ja mal Fehler, aber das schlimme war mein noch so neues Rad :‘(Lenker war alles andere als gerade und beim bremsen gab es so ein unschönes GerĂ€usch und SchlĂ€ge... Ich selber habe mir wahrscheinlich den Oberarm gezerrt und habe mir mein linkes Knie (womit ich zuvor schon Probleme hatte) stĂ€rker angeschlagen. Auf zum RadhĂ€ndler, gaaanz langsam und vorsichtig, dort das Laufrad zentrieren lassen. Super Arbeit! Doch meine Felge ist an der Stelle wo sie zusammengesteckt ist nicht mehr plan, sondern dort steht die eine Seite mehr raus, was auch diese SchlĂ€ge beim bremsen gibt. Zuhause bin ich dann ein wenig rumgehumpelt und den Arm konnte ich auch nicht mehr so gut belasten, naaa super! Dann wurde auch noch scheiß Wetter angesagt, habe nicht so viel trainiert, Arm tut weh, Knie ist im A**** und morgen (Freitag) darf ich noch eine Vertretungsstunde beim Spinning fahren. Sag ich’s Rennen doch noch ab, was ist wenn ich‘s nicht schaffe, Unmut machte sich in mir breit. Doch was wĂŒrden deine Onkels sagen habe ich mir gedacht *Ach so ein kleiner Kratzer, du bist doch noch jung und schaffst das! Beiß auf die ZĂ€hne und du packst das in deinem Tempo!* die Stimme von meinem Onkel aus der Schweiz, mit dem ich Einsiedeln fahren wollte, sagt mir in Gedanken auch nur, das ich teilnehmen muss. Schwanz einziehen kann jeder, also geht’s an den Start! Doch am Freitag beim Spinning hat sich alles verkrampft und hat wehgetan. Bin ich doch noch nur ein Warmduscher? Ich wollte doch eigentlich ein Rennfahrer werden !
So, gleich komme ich auch zum Rennen

Am Samstag den nicht al zulangen Weg nach Göttingen in angriff genommen, um die Start Nummern abzuholen. Hans als Fahrer, Edgar als Kommentator auf dem Beifahrersitz und ich hinten. Ich musste mich ja nach um tragen lassen. Hans hatte eine Nachricht von Wolfgang bekommen, er wolle nicht starten. Regen und Gewitter hĂ€tten sie vorher gesagt und das ist nichts fĂŒr ihn. Aber er war doch der einzigste mit Jahrelanger Erfahrung. Hans, Sascha und ich kommen vom Mountainbike Sport und sind noch nie ein Rennradrennen gefahren. Was soll das den bitte werden?? Unser Team, was wird aus unseren Team? - Eddy’s Team.
Von Sascha haben wir auch nichts mehr gehört. Sollte unser Traum hier zu ende sein? Wir hĂ€tten ja Wolfgangs Transponder einfach an das andere Bein machen können und gut ist. Aber nichts mehr gehört. Ein Hoffnungsschimmer kam mir, vlt. FĂ€hrt Wolfgang ja noch, es kann ja noch gutes Wetter geben. Ich kannte ihn bis zu dem Zeitpunkt auch nur einmal vom kurzen sehen. Sascha kommt aber bestimmt auch, er ist ein KĂ€mpfer, beim Spinning Marathon hat man das auch gesehen. Ja er muss kommen. Hans hat mit dem Gedanken gespielt, bei stĂ€rkerem Regen auch lieber zuhause zu bleiben, aber nein, soviel Pech kann ich/ können wir doch nicht haben! Außerdem ist Hans auf keinem Fall ein warmduscher, der zieht das durch
Ich kannte die Strecke gar nicht und Edgar hat uns im Auto jede SchlĂŒsselstelle erklĂ€rt. Wo muss ich antreten, wo brauche ich eine gruppe. Wie fahre ich welche Kurve, BodenschĂ€den uns wirklich alles Mögliche. Danke! Hans und ich kamen uns vor, als hĂ€tten wir einen Kommentator von Eurosport mit an Bort. So gut moderiert sind wir dann knapp 60km der Strecke abgefahren. Die ersten 40km sollten auch so gehen.
Sooooo, jetzt aber endlich zum Rennen!! Danke fĂŒrs durchhalten
Sonntag, der 27.04.2014 um 7 Uhr morgens klingelt dieser blöde Wecker. Ich konnte nicht gut einschlafen, die GrĂŒnde kennt ihr ja bereits von oben
 Noch im Bett das Wetter gecheckt. Regenrisiko nur noch 50% und Temperaturen von 14-18°. Super, nochmal GlĂŒck gehabt.
Ich habe also in Ruhe gefrĂŒhstĂŒckt und habe meine Tasche gepackt. Mit meiner Mum als TaschentrĂ€gerin / Radschieberin auf zum Hans gemacht. Tasche verstaut, RĂ€der ans Auto und schon hat‘s angefangen langsam zu Regnen. Auf ging‘s nach Göttingen und mein optimistisches denken hatte zu GlĂŒck Recht. Es wurde heller und wĂ€rmer. Wir haben uns also umgezogen und ein wenig entfernt vom großen Parkplatz geparkt. Verdammt, die Kette ist ja total verharzt Niemand den ich gefragt hatte, hatte Kettenöl dabei, naja, solange es nur das Öl ist, geht’s noch. Wir hatten noch genug Zeit und haben uns gemĂŒtlich warm gefahren und ich habe meine Konfirmandenblase entleeren können. Das Bund meiner Hose ist auch noch ausgeleiert (so ein******), als ich mir die Hose hochgekrempelt habe, um die wĂ€rme Salbe auf die Oberschenkel zuschmieren. Beim einfahren wurde es schon ein wenig kĂ€lter
 Kurze Hose, Armlinge und Windstopperweste, keine Regenschuhe wie die anderen Weicheier, ein Mountainbiker braucht sowas genauso wenig wie rasierte Beine *duck und weg*
Der Start war um 10.45Uhr fĂŒr unsere große Runde. 100km und ~1200hm, Startblock A-H. Ich war in E eingeteilt und Hans in F, ich also nach hinten gewechselt. Ahhh verdammt, ich wollte doch noch meinen Apfelsaft in der Flasche auffĂŒllen und pinkeln gehen. Nur ruhig bleiben Yves, nur ruhig bleiben. Schau mal da, dort ist ein Servicestand (von Tour glaube ich), die können mir ja die Kette ölen . Es ging bergauf und inzwischen war ich voller Freude. Nach lĂ€ngerem Gesuche das WC gefunden, welches neben dem FrĂŒhstĂŒcksbuffet war. Ich habe nur KohlensĂ€urewasser gefunden, also auf geht’s pinkeln und anschließend am Wasserhahn die Pulle fĂŒllen. Großer Tipp von mir, nehmt niemals eine durchsichtige Flasche, welche halbvoll mit Apfelsaft ist aufs Klo. Der Typ neben mir hat ein wenig doof geschaut
Ab in den Startblock und dann kamen wir auch bald schon dran. Wir sind nur noch zu zweit und starten recht weit hinten. Taktik war klar, langsam angehen lassen, das Feld im laufe des Rennens einholen, es soll laut Eddy erst ab Kilometer 50 richtig losgehen, denn dort kommen die Höhenmeter. Wenn es geht, probieren einen Zug zu erwischen, der einen mitzieht.
Startschuss fĂŒr unsre Gruppe. Vorne ein FĂŒhrungsmotorrad, dann nach ~2Kilometern fliegender Start. Das Feld hat sich sehr weit auseinander gezogen, das Tempo angehoben, das Motorrad habe ich erst gar nicht gesehen und wo der Start war habe ich auch verpeilt. Naja, war halt mal ein außergewöhnlicher Start ins Rennen und erklĂ€rt, warum manche zum Teil schon da Gas gegeben haben. Nur ruhig Yves, nur ruhig. 100km können verdammt lang sein (bin ich zuvor ja noch nie gefahren) und du weißt nicht was noch kommt. Also mit Hans unser Tempo gefahren und probiert langsam die Leute zu ĂŒberholen. Nicht mit diesen Cracks mithalten die da saumĂ€ĂŸig Gas geben, KrĂ€fte einteilen, das bekommst du in so Situationen doch normalerweise hin!
Also probiert in schnellere Felder zukommen und dann Platz um platz gut zu machen. Wenn die LĂŒcken grĂ¶ĂŸer wurden, die Gruppen fahren lassen und auf die nĂ€chste warten. Sind ja schließlich noch Gruppe G und H hinter dir. Wir sind in E gestartet. Der Puls war immer im oberen Bereich und wir waren zĂŒgig unterwegs. Tacho hatte ich leider keinen dran
 Wind war super, hey wo war der Wind? Er war ja gar nicht großartig da. Mein insgeheimes Ziel, die 3 Stunden zu knacken könnte ja vlt. was werden, auch wenn ich eigentlich nur dieses Rennen ĂŒberstehen wollte. Doch dann kamen sie schon, die ersten aus Gruppe G und H
 .Das Streckenprofil hatte zwei kĂŒrzere Steigungen bis Kilometer 40 (Hann MĂŒnden) und ging dann 10km flacher bis Hemmeln wo es dann die Serpentinen hoch geht. Hans hat mir immer zu verstehen gegeben *mach langsam, es sind doch erst 15Minuten rum, die holen wir uns noch*. Also probiert den Puls ein wenig zu senken und ein wenig das angeschlagene Knie schonen und fĂŒr den Arm ist es wahrscheinlich auch noch besser. Doch nach geschĂ€tzten 10-15km war es soweit, wo war Hans? Weg nicht mehr da. Hinter mir. Ich hatte ihm noch gesagt, er kann ruhig vorfahren, muss nicht auf mich warten. Egal, er holt mich eh noch ein, spĂ€testens an den Bergen. Ich also ein wenig Tempo gemacht, Positionen gut gemacht und wenn ein schnelleres GrĂŒppchen kam, dran gehangen. Die Pulsuhr sagte mir 174-182 SchlĂ€ge. Das ist doch zu viel und Berge haben wir auch noch keine drinnen gehabt
 Also ein wenig ruhiger, die schnellen fahren lassen und in einer angenehmeren Gruppe bleiben. Puls 162- 174, ja das halte ich durch. Geschwitzt hatte ich schon ganzschön und so war mir klar, dass ich das Tempo halten muss, ohne zu erhöhen. Es ging immer mal ein paar eher flache Aufstiege hoch und der eine oder andre war am Pumpen. Durch die Orte ging es besser als gedacht! Die StreckenfĂŒhrung war super, alles abgesperrt. Zuschauer waren auch am Straßenrand und die Kurven wurden langsam gefahren (mein GlĂŒck, da ich noch nie im nassen RR gefahren bin). Die Straßen waren besser als wie in Hessen und die meisten Fahrer haben Kurven und Inseln angezeigt und es war somit schön zu fahren! BefĂŒrchtungen hatte ich, dass ich nicht mit komme, da ich mit meiner Übersetzung selbst den Mount Everest hochklettern könnte (48/34 auf 10fach 11-32) und ich nicht so der Freund der hohen TF bin. Aber Kopf hoch kleiner Halbschweizer, das packst du!
Der erste ‚Anstieg‘.Ich bin am Berg recht gut und konnte so ohne grĂ¶ĂŸer MĂŒhe ein paar PlĂ€tze gutmachen, ohne mich wie manch anderer zu QuĂ€len. Der ein oder andere hat hier schon mĂ€chtig gepumpt. Ob das fĂŒr die gut gehen mag
Tempo war i.O. Felder gab es viele und es war schön zufahren. Dann auf einmal, vor dem zweiten Anstieg, hörte ich es von dem Straßenrand aus *Auf geht’s Sascha, das packst du, Attacke* blick nach rechts und da stand er mit seinen KrĂŒcken, Edgar. Ich nur noch gebrĂŒllt *Eddy*. Er meinte ich soll zu Sascha aufschließen und er hat nach Hans gefragt. Ich meinte, dass er gleich kommen sollte und so war es dann auch. Der nĂ€chste Lichtblick, ich also Sascha gesucht (dank dem Namen auf der RĂŒckennummer schnell gefunden) und dann mit ihm gefahren. Ein wenig geschwatzt und ihm erstmal ein paar SchlĂŒsselstellen erklĂ€rt, weil er kaum Ahnung von der Strecke hatte. Taktik erklĂ€rt, dass er bzw. wir uns einen Zug suchen und uns dann gut vorarbeiten. Kurz vor Hann MĂŒnden hat es angefangen zu Regnen. Nicht gerade wenig und dann waren wir durchnĂ€sst und es ging in die Abfahrten, Kurven wurden von allen angemessen gefahren und gefĂ€hrliche Kurven und Ă€hnliches waren beschildert, top!
Wir sind ganz gut als Team durchgekommen und waren mit ca. 10 anderen Leuten unterwegs. Langgezogene Rechtskurve, zum GlĂŒck kein Tacho gehabt, Nass. Ich in die Bremsen gegangen, links außen angefahren, Bremsen nicht gut gepackt. Soviel zum Thema ich bin noch nie im Regen gefahren. Der Bremsweg war gefĂŒhlte 500m lang und es wurde nicht viel langsamer, ich hatte ein wenig schiss, das mir der Vorderreifen wegrutscht (so einen Ă€hnlichen Sturz mit dem MTB gehabt). Die Kurve schneller als die anderen angefahren, gehofft das das Rad nach dem Sturz am Donnerstag hĂ€lt und das hat es zum GlĂŒck. Mich hat‘s als weiter nach außen getragen und die Reifen waren sehr schwammig und wollten ausbrechen, also noch weniger Kurvenlage und hoffen das ich noch weiter nach außen kann
 Wieder mit Sascha getroffen und auf den Kommentar von mir >alter mir ging gerade so der Stift< kam nur ein lĂ€cheln und ein *ich fand‘s geil*von ihm. Auf dem StĂŒck nach Hemmeln, welches fast flach ist, haben Sascha und ich uns dann aber leider verloren. Er war aber nicht weit hinter mir, wie ich spĂ€ter erfahren habe. Im Hinterkopf war dieses Stimme *die anderen beiden sind doch besser als du, mach langsam, nicht das sie dich dann abfressen und du nicht mehr kannst, Edgar hat‘s dir doch erklĂ€rt*. Der Teufel auf der anderen Schulter schaute auf die Pulsuhr und meinte da geht noch was. Den einfachen Weg kann ja jeder gehen, also noch einen Gang hoch, langsam an die Steigung gewöhnen und langsam an den anderen vorbei. Gefragt was wir denn fĂŒr ein Schnitt haben, Antwort eines anderen war 33km/h. Ein bisschen wenig, aber wenn ich die zwei anstiege gut nehme, kann es ja noch was mit 3:15 werden
An der Baumgrenze (Edgar meinte hier kannst du dann mal hochschalten) wurde der nĂ€chst grĂ¶ĂŸere Gang eingelegt und Tempo gemacht. Von dem ein oder anderen wurde ich noch ĂŒberholt, aber zwei von denen hatte ich oben dann wieder. Na siehste, kannst es doch noch! Zum Teil die „Konkurrenz“ am pumpen und schmerzverzerrt im Gesicht, wo man dachte die fallen doch alle gleich vom Rad. Ha, hĂ€ttet ihr mal langsamer gemacht und so ging es mit einem Pokerface an ihnen vorbei .
Da meine erste Flasche alle war und die zweite auch schon gut angetrunken, habe ich oben an der fast leeren Verpflegungsstation eine Banane genommen und meine Flasche mit KohlensĂ€urewasser fĂŒllen lassen. GenĂŒgend PlĂ€tze habe ich trotz kurzem Stopp gut gemacht. Nach dem Stopp eine Gruppe gesehen, es ging noch ein wenig hoch. Also hochschalten, Wiegetritt und Attacke. Kleines GrĂŒppchen oben gehabt, doch diese waren mir zu langsam, also auf das „große“ Kettenblatt und Tempo. So konnte ich gut aufschließen und es ging mit einem 10Mann Feld vorwĂ€rts und wir wurden ein paar Leute mehr. Da ich aber die eine oder andere LĂŒcke zufahren musste um aufzuschließen, war ich nicht mehr so frisch. FĂŒhrungsarbeit habe ich nicht so viel gemacht, da ich immer einzelne Personen mitgezogen hatte und wir vorne 2 hatten die nicht einmal aus dem Wind sind. Einer hat viel gefĂŒhrt und die anderen, weiter hinten haben sich viel ausgeruht nehme ich an. Ich war immer so um die Pos. 3 und als es dann wieder weiter bergauf ging, zum Hohen Hagen (dem gefĂŒrchtetsten Berg, da die meisten einfach nur Platt sind), ist unser GruppenfĂŒhrer alleine weggeschossen *staun, was fĂŒr ein Tier* ich mit 4 anderen hinterher, der Rest ist abgerissen. Ich kam auch nicht mehr ganz dran, aber nachdem ich von einem Zuschauer ein Duplo ergattert hatte ging es wieder, danke
Dann ging es hoch und ich hatte Nina eingeholt, welche aus Berlin kommt und ich dort dann kennenlernte. Dort waren wieder viele Zuschauer und ein wirkliches Grippeln in den Beinen, als es an den Bergsprint (Am Arsch Bergsprint, daaaaas ist lange und kein Sprint ) ging und die Zuschauer sich gefreut hatten, als ich angetreten hatte. Also mit Nina quatschend den Bergsprint, 2.5 ziehende Kilometer, hoch und dabei noch andere ĂŒberholt, man sahen die fertig aus! Mir wurden die Beine aber immer schwerer... . Fotographen (Zuschauer und auf den MotorrĂ€dern hinten drauf, man fĂŒhlte sich wie bei der Tour de France) gab es wirklich sehr viele, aber da war dann noch eine Automatische Fotostation. Ich die Arme am Berg hochgerissen, soll ja schließlich wie ein Sieger aussehen und ich bin ja jetzt schließlich ein RENFFAHRER . GlĂŒck gehabt das ich nicht volle Kanne auf die Schnauze gefallen bin und das Foto ist bestimmt auch nichts geworden , doch die Zuschauer konnten wenigstens mitlachen. Dann ging‘s in die Abfahrt, ich glaube hier schon mit ohne Nina. Unten wieder an eine Gruppe rangefahren und wir wurden immer grĂ¶ĂŸer, ich wieder vorne mit bei, aber gefĂŒhrt haben wieder hauptsĂ€chlich 2, bzw3. Wieso wollen sie nicht ablösen habe ich mir nur gedacht? Bergrunter kann ich vorne mit meinen 70kg eh nicht fahren, am Berg bin ich „zu schnell“ und auf der Geraden sind sie vorne einfach nicht mal zur Seite gefahren, dass man mal FĂŒhrungsarbeit abwechselt. Man muss noch dazu sagen, dass ich die HĂŒgel und auch lĂ€ngeren Anstiege gut genommen hatte bzw. zum Teil durchgedrĂŒckt hatte. Geholfen hat mir dabei Edgars Renneinweisung und die Stimme meines Schweizer Onkels, welche mir lachend sagte *Hach, wie nur 400hm? Keine 3km mehr berghoch? Bist du nen Mountainbiker oder ein Weichei, sowas Tritt man auf dem großen Kettenblatt durch! ). So habe ich mich weiter vorgekĂ€mpft und ja, es war evtl. ein Fehler
 Es hat verdammt nochmal Körner gekostet, aber ich war weiter vorne. Noch 20km

Aber umso weiter nach vorne ich kam, umso lĂ€nger war ich auf mich alleine gestellt (okay, es waren immer nur die kurzen StĂŒcke zum aufschließen
 *pfeifend wegschau*), bis ich an die nĂ€chste Gruppe kam. Aber als ich es geschafft hatte, war ich auch platt! Jetzt musste ich wie die anderen auch Keuchen. Jedenfalls kam auf einmal von hinten wieder Nina an, hach war das schön, ein „bekanntes“ Gesicht. Kurz gewitzelt und weiter. 10Mann Gruppe und hinter uns eine grĂ¶ĂŸere 20-30Mann. Ich kann euch nicht mehr genau sagen, wo und wann was war, da mein Kopf langsam ausgesetzt hat und ich nur noch Schmerzen in den Beinen hatte, mein Kampf gegen mich und meinen Verstand. Zwischenzeitlich ging nichts, kurz gewartet und aufgeschlossen, so konnte ich mich in der Gruppe halten und hatte keine puste mehr. Ich war öfters am ĂŒberlegen ob ich einfach bei ein paar langsameren Fahren bleibe. Doch das kostet wiederrum Positionen.. . Also nochmal alles geben. Zwischenfrage mal wieder an Nina, >wie weit?< >(Nina)Noch 10, bald haben wris.< >(ich am fluchen) diese #$“#! Zuschauer, die meinten vor 5-10Minuten schon es wĂ€ren nur noch 10km
< . Kurz vorm gefĂŒhlten KrĂ€fteverlust das Schild >noch 5Km<. Gesicht vor Schmerzen verzerrt und ich am Limit. Mich vorne in der Gruppe gehalten. Hinter uns die große Gruppe und vor uns, ganz kurz zu sehen, eine andere grĂ¶ĂŸere Gruppe, welche wir aber nicht mehr erreichen konnten, sie waren schneller als wir. Mein Verstand setzte langsam aus. Km fĂŒr km zog es sich. Doch dann war es fast geschafft, meinten die andern, Tempo ein klein wenig angehoben. Alle platt. Ich wollte doch eigentlich Sprinten, aber das ging nicht mehr. Und außerdem habe ich gelesen, dass es dort zu Raufereien kommt. DANN da vorne ist es bald zu ende dacht ich! Rechts fast neben mir Nina, ich fragte >Ist das da das Ziel< mit einem lĂ€cheln bekam ich ein >JA< zurĂŒck und schon wurde es schneller. Vor uns der großer aufgeblasene Torbogen, ich hatte kaum noch Platz neben vor und hinter mir, vorsuchte trotzdem keinen Platz zu verlieren, aber es war kurz vor StĂŒrzen, also ein ganz mini bisschen Tempo raus. Doch halt, verdammt da vorne (200m weiter) ist ja erst das Ziel, der Bogen war die VorankĂŒndigung. Also nochmal rangeklotzt und so ging‘s Richtung Ziel. Rechts Nina neben mir, die mich die letzten 5km mit gezogen hat und immer gut Windschatten lieferte. Ich sie mit einem erleichterten GefĂŒhl vorgewunken und sie noch vor mir reinfahren lassen. Was fĂŒr ein GefĂŒhl! Ich kannte es von einem anderen Marathon, wo ich vorgelassen wurde, da ich von Zuschauern behindert wurde. Geben ist in diesem Fall doch schöner, vor allem hat sie mehr fĂŒr mich geleistet! In diesem Sinne, ich hoffe du liest das hier auch, danke Nina!! Im Ziel ein dauergrinsen! Beine waren zu und ich glĂŒcklich! Was fĂŒr ein Rennen. NĂ€chstes Jahr wieder!
Zuhause angekommen, irgendwann die Ergebnisse gefunden. UND DA WAR ES, das schönste GefĂŒhl war wieder da! Hier ist es: Platz 808 von knapp 1700 ins Ziel angekommenen und ~2.700 Starten und DIE ZEIT *Jaaaaaa geil dachte ich, geil du hast es geschafft! 2:59:59Std.* Ha Kinderspiel, hĂ€tte mir ja noch 0.758 Sekunden (die Messung ging bis in die tausendstel) zeitlassen können . So ging ein Superschönes Rennen zu ende. Teamwertung leider nicht erreicht, da wir nur zu dritt waren, nĂ€chstes Jahr sind wir aber wieder am Start, dann auch mit Edgar!
-FĂŒr Fehler ĂŒbernehme ich keine GewĂ€hr und es ist doch ein wenig lang geworden...
Text wird evtl. noch ein bisschen ĂŒberarbeitet, gerade keine Zeit mehr gehabt -
 
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