Eigentlich wollte ich preislich darunter bleiben, bzw. vor allem eigentlich kein neues Rad kaufen.
Wenn Du wirklich noch ganz am Anfang stehst und Dir die Tücken von Gebrauchtware nicht vollständig bekannt sind, wäre ein Gebrauchtkauf nochmal sehr gut zu überlegen, es sei denn, Du findest eine absolut vertrauenswürdige Quelle, welche Dir am besten auch nach dem Kauf zur Seite steht. Bei der berühmten amerikanischen Firma wirst Du da eher nicht fündig, auch nicht bei den dortigen Kleinanzeigen. Die aufgerufenen Preise zeugen von Größenwahn und wenig Sachverstand. Was bei Fotoapparaten oder ähnlichem die "Dachbodenfunde" sind, heißen bei Fahrrädern "Scheunenfund". Klar, Berlin ist gepflastert mit Scheunen, in denen beinahe fabrikneue Fahrräder die letzten dreißig Jahr überwintert haben, alle knapp 100 Kilometer gefahren.
Insofern ist der Hinweis auf Decathlon sehr berechtigt (und auch der Hinweis, sich selbst um Schrauben und Schräubchen zu kümmern). Neunfach reicht dreimal aus, wir haben mit Fünffach-Zahnkränzen angefangen (eigentlich sogar mit Torpedo-Dreigangnabe). Vor allem: Laß Dich nicht wahnsinnig machen mit der Ideologie der Ausstattungs-"Gruppen". Die Gruppen haben mehr mit Abschöpfungskunst zu tun als mit wirklichem Gegenwert, es sei denn, Du fährst Rennen oder meinst, zum Zigarrettenholen müßte man im Rolls-Royce fahren. Ich selbst habe beim Neuaufbau eines älteren Rennrades bewußt Neunfach-Sora genommen, die neueren Fahrräder bekommen alle maximal zehnfach.
Wie dringend ist die Anschaffung? Wenn Du dranbleibst, wird das erste Fahrrad sowieso nicht dein letztes bleiben. Das jetzt gesparte Geld und die jetzt gemachten Erfahrungen investierst Du in drei oder fünf oder zehn Jahren dann in Dein Wunschfahrrad (dann weißt Du auch, was Du Dir wünschen sollst).
Ganz wichtiger Rat: Beschäftige Dich, am besten ab sofort, mit Fahrradtechnik, auf deutsch, kauf Dir ein Buch. "Das blaue Buch der Fahrradtechnik" von Park-Tools kann ich sehr empfehlen.