Das kann ich auch ohne Nachfrage in Frankfurt sagen, man nimmt ein paar 100 oder besser 1000e zahlungswillige Komparsen, denen man einen grölßeren Geldbetrag abknöpft, damit sie als schmückendes Beiwerk beim Profirennen auftauchen dürfen, dann verlegt man den Event in das Herz einer der wirtschaftlich prosperierendsten Regionen des Landes und sucht sich dort ein paar potente Sponsoren, die ein paar Scheinchen aus der Porto-Kasse beisteuern und schon werden auch die örtlichen Behörden einer Streckensperrung zustimmen. Eigentlich ganz einfach ?Ganz recht. Beim heuer gleichzeitig stattfindenden IronMan Frankfurt war und wird eine komplette 90km lange Schleife für die Radstrecke nahezu komplett gesperrt. Den ganzen Tag lang. Es geht also. Sollte sich der BDR mal bei Ironman erkundigen, wir die das machen.
Der Punkt bei der DM war nicht, dass der Verband arm ist, das ist eine subjektive Bewertung, der ich mich natürlich enthalteDas geht nicht nur beim Ironman mit dem von @pjotr beschriebenen Szenario. Bei einem Triathlon in der Nähe von Frankfurt wurde eine ganze Bundesstraße über Stunden nur für Jedermänner gesperrt damit sie dort das Radfahren austragen. Auch bei World Tour Rennen, der Deutschland-Tour und bei Jedermannrennen geht es. Würde der BDR-Vize keine Krokodilstränen über den "Fahrzeugverkehr" und "betroffene Geschäfte" vergießen, sondern der Verband Geld für die entsprechenden Genehmigungen in die Hand nehmen, dann finden sich sicher auch interessierte Ausrichter. Ich denke nicht dass der BDR so ein armer Verband ist, dass er nicht in der Lage ist eine anständige DM zu stemmen.
Aber was spricht dagegen die Meisterschaft einfach mehrmals an einem Ort zu veranstalten. In Australien lief das viele Jahre auch so. Das würde Planungssicherheit geben und wäre für eine Region vielleicht auch attraktiver.Der Punkt bei der DM war nicht, dass der Verband arm ist, das ist eine subjektive Bewertung, der ich mich natürlich enthalte(Der Vollständigkeit halber: Einblicke in Finazen und Mitgliederentwicklung gibt es hier: http://www.rad-net.de/html/bdr/bekanntmachungen/2019/20190410_berichtsheft-bhv2019.pdf )
Die ursprünglich angedachte Strecke wurde von den Behörden offenbar einfach nicht genehmigt, deswegen musste man auf den Pendelkurs ausweichen bei dem die Gefahr einer Begegnung unterschieldicher Gruppen auf der Fahrbahn bestand, weswegen man zurückgefallene Fahrer einfach rausgenommen hat. Was die Hintergründe der Nicht-Genehmigung waren entzieht sich meiner Kenntnis, vielleicht hätte die Sperrung des ursprünglich angedachten Kurses Anwohner "zu sehr" beeinträchtigt, zu großes Verkehrschaos erzeugt, vielleicht die Zufahrt zu einem Krankenhaus oder Altenheim abgeschnitten, was auch immer. Das wissen nur die Beteiligten vor Ort.
Die eigentliche Crux bei all den Problemen der DM war soweit ich das sehe, dass sich erst kein Ausrichter fand und dann die Vorbereitungszeit sehr kurz war. Langfristig terminierte Großveranstaltungen mit vielen Jedermännern und potenten, lokal vernetzten Sponsoren im Hintergrund wie die Rennen in Hamburg, Köln und Frankfurt haben es natürlich wesentlich einfacher durch die größere Lobby in Verhandlungen mit Entscheidungsträgern in den relevanten Behörden, Alternativrouten zu suchen und Lösungen für organisatorische Probleme zu finden. Bei einer Veranstaltung, die jedes Jahr an anderem Ort nicht zuletzt durch Freiwillige durchgeführt wird, ist das naturgemäß weit schwieriger.
Aber was spricht dagegen die Meisterschaft einfach mehrmals an einem Ort zu veranstalten. In Australien lief das viele Jahre auch so. Das würde Planungssicherheit geben und wäre für eine Region vielleicht auch attraktiver.