- Im Singular "Hallo Randonneur:in!"
- Im Plural ist das so nicht möglich, weil "Hallo Randonneur:innen!" die Weglassprobe nicht besteht. Du müsstest daher den sperrigen Umweg über die Doppelnennung (also "Hallo Randonneure und Randonneurinnen!") gehen, eine neutrale Wortum- oder -neubildung vornehmen oder das Substantiv gleich vollständig weglassen:
- "Hallo Radfahrende!"
- "Hallo Randonnierende!"
- "Hallo Mitfahrende!" oder "Hallo Mitfahrer:innen!"
- "Hallo zusammen!"
Generell bin ich, was die Bezeichnung einer Frau als "Randonneuse" angeht im Deutschen arg skeptisch. Gerade im Plural "Hallo Randonneure und Randonneusen!" tappe ich sofort in die Friseusen- und Masseusen-Falle und denke an den Schlager von Mickie Krause
.
Weil der Begriff selbst ja aber französisch ist habe ich da mal versucht zu gucken, auf die Schnelle jedoch nichts brauchbares gefunden. Es wurde aber schnell klar, dass die französische Situation noch um einiges komplizierter ist als unsere - sowohl was die Sprache selbst, als auch was das Festhalten der Unsterblichen an ihren mysogynen Sprachstrukturen betrifft. Egal, mit ein bisschen googeln findet man trotzdem etwas:
- le randonneur; les randonneurs (masculin)
- la randonneuse; les randonneuses (féminin)
und tada
- ly [sic!] randonneure; les randonneures (genderneutral)
Ich selbst bin nicht frankophon, aber soweit ich das verstanden habe würde man auf französisch schreiben: "Cher·e randonneur·e·s!" Neben der Tatsache, dass der Artikel 'ly' einen hochinoffiziellen Charakter hat zweifle ich aber generell an einer direkten Übertragbarkeit der Worte 'randonneure (
sg.) / randonneures
(pl.)' ins Deutsche.
Kommen wir zurück zur eigentliche Frage: für die unter uns, die gendergerechte Sprache nutzen möchten habe ich keine bessere Antwort als die, in der Anrede die Einzahl zu nutzen - was ja passen würde, denn jede Person kann sich so individuell angesprochen fühlen.
Bei der (Selbst-)Beschreibung einer gemischten Gruppe wird es schon schwieriger. Ich würde da, ganz nonchalant, auf einen Ausweichbegriff zurückgreifen: "Wir sind Langdistanzfahrer:innen." oder "Darf ich Ihnen eine Gruppe von ca. 50 Radwanderer:innen in die Tankstelle schicken?" Das gilt im Deutschen aber nur für ein binäres Sprachverständnis. Gender
neutral im Sinne einer non-binären Bezeichnung ist 'Randonneur:in' natürlich trotzdem bei weitem nicht.
Und zu guter Letzt: solange man keine wissenschaftliche Arbeit über die Szene schreiben möchte kann man mMn auch "Randonneur:innen" verwenden
.