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Trainingsbügel

der_Mart

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Hallo liebe Klassikrennfreunde,

ich hätte da mal eine bescheidene Frage an die versammelten Fachkundigen:

es geht um diese Trainingsbügel, also diese besondere Lenkerform, die irgendwie gar nicht "Rennrad" aussieht aber doch "Rennrad" ist...:confused:

Wann (also zu welcher Zeit), warum und wer fuhr denn sowas? Der Name lässt ja auf "Trainigszwecke" schließen, aber haben 'ernsthafte' Rennfahrer denn nicht mit Rennlenkern trainiert? Waren die Teile für den Winter gedacht, damit man leichter manövrieren kann? Fand man die eher an Randonneurs- oder "Sporträdern" und überhaupt: wird man hier ausgelacht wenn man das an sein altes Rennrad schraubt:D?

Hintergrund der Frage ist, dass ich etwas "Rücken" hab, und mit der Streckung auf dem Rennrad grad gar net so dolle klarkomm. Jetzt gäbs die Möglichkeit entweder einen kürzeren Vorbau zu kaufen, aber bei den schönen alten Teilen bleibt da ja nur Nitto und die kosten wieder gleich so viel Geld, oder aber ich installier einfach mal probehalber so einen Trainingsbügel,der mir "entgegen" kommt und damit die Streckung kürzer macht....
Für 16€ bei Singlespeedshop.de könnt ich mir das halt eher leisten:D

Als Radgeschichtlich Interessierter wüsst ich halt nur gern was die Teile einst für nen Sinn machten usw... (s.o.)

Beste Grüße,
Mart

Edith sagt: ja ich hab die SuFu und sogar Google bemüht aber eben nicht die Antworten auf die obigen Fragen gefunden... ;-)
 
AW: Trainingsbügel

So ist es. In der Stadt fahre ich gerne Trainingslenker wegen der Übersicht. Auf langen Strecken oder ner schnellen Hausrunde eher Rennlenker, dasselbe gilt aus Stylegründen auch für Fahrten im Klassikerumfeld. :)

Gegeben hat es solche Formen eigentlich immer schon, an "Halbrennern". Passt schon.
 
AW: Trainingsbügel

Chill hat das schon richtig beschrieben. Ganz wie es beliebt.
Nur wegen der abwechslungsreicheren Griffmöglichkeiten und der aerodynamischen Unterlenkerposition macht ein Rennlenker auf längeren Runden Sinn.
Hier ein beliebter 3ttt-Lenker von 1981:
 
AW: Trainingsbügel

Oder,

hier die gekröpfte Variante von ca. '85...

gazelle-stadtgurke-01.jpg


... in an den Lenkerenden gekürzter Version in "falsch" herum. Das sieht zwar so überhaupt nicht nach Rennrad aus, für die Stadt aber besonders tauglich. Außerdem muß man mit dieser Version den Vorbau nicht so weit herausziehen, um eine angenehme Lenkerhöhe hinzubekommen...

gebügelte Grüße

Martin
 
AW: Trainingsbügel

Danke Leute, der zweite Teil meiner Frage ist somit beantwortet: gehen tut alles.
Aber was ist mit dem ersten Teil?
Wer hat wann wo und warum solche Teile früher gefahren? Waren die schon immer für Stadträder gedacht? Für ein wie auch immer geartetes "Training"? Als Rückbaumöglichkeit für Rennlenkergeschädigte (wie mich:eek:)?
 
AW: Trainingsbügel

Manche Raeder sehen mit Trainingsbuegel erst so richtig elegant aus - meine Meinung.
Das duerfte fuer Dich das richtige sein OHNE den Vorbau aendern zu muessen. Waehrend Du beim Rennbuegel in Bremshaltung weit vor dem Vorbau greifst, greifst Du beim Trainingsbuegel ja dahinter (naeher am Koerper). -> Aufrechtere Haltung -> mehr Luftwiederstand -> mehr Trainingseffekt ;-)

Ob eine aufrechtere Haltung fuer den Ruecken in jedem Fall besser ist sei mal dahingestellt. Was auf jeden Fall hilft ist eine abwechslungsreiche Haltung (Wiegetritt, aufrecht, gestreckt, etc.).
 
AW: Trainingsbügel

@der_Mart: "Trainingsbügel" sind tendenziell vielleicht eher bei der älteren Hobbyfahrer-Fraktion zu sehen. Ich hab allerdings schon immer diverse Lenkerformen probiert und mochte diese "Trainingsbügel" schon immer. Aber es ist wirklich frei, genau den Lenker zu benutzen, den man gerade braucht. Dies sollte Dein Kriterium sein. Du bist ja schließlich kein Profi, der irgendwas zu demonstrieren hat. ;)
Manche Raeder sehen mit Trainingsbuegel erst so richtig elegant aus - meine Meinung.
Find ich auch! :)
Hier ein paar Vorschläge:
Cinelli "Pabst-Modell", flacher 3ttt (beide 80er), Kint/Steenbergen (70er), moderner MTB-Lenker
 
AW: Trainingsbügel

das mit dem elegant aussehen find ich durchaus auch.
von den hier geposteten bildern gefällt mir eigentlich Smunolo's gekröpfte Version am besten. Sieht dann für den Laien aber eben auch wieder wien Trekker aus irgendwie....
Es ging mir auch nicht wirkloich darum "was werden denn die Leute denken" sondern ich fragte mich warum die Dinger den grade Trainingsbügel heißen.
Ich seh an den Bildern auch, dass man da sehr schön bei den Rennbremshebeln bleiben kann, das find ich gut.
werd mir noch etwas Zeit nehmen mich mit dem rennlenker anzufreunden, aber wenns nix wird hab ich schonmal ne gute Alternative. Dankeschön
 
AW: Trainingsbügel

Wenn Du schmerzverzerrt und in lausigerHaltung fährst nur um auf Biegen und Brechen Rennlenker zu fahren, sieht das auch nicht elegant aus... :)

vitusarbeit4.jpg


Mein Alltagsrad vor ein paar Jahren. Später auf Rennlenker zurückgebaut für Klassikerfahrten:

DSCN0954.jpg


wechselfrei1.jpg


Mein schnelles Rad für punkige Touren damals...

wechsel3.jpg


Danach neues Alltagsrad, seit 3 Jahren

rechts1.jpg


Langstreckenrad/Randonneuse, wird gerade durch was neues ersetzt...

MTB usw. zeig ich jetzt nicht... immer auch eine Schlampe als Rad für Kneipe oder Bahnhofsgegend die man einfach abstellen kann, möglichst hässlich damit sie nicht geklaut wird aber technisch okay.

Erlaubt ist, worauf Du Dich wohlfühlst. Der allerschlechteste Lenker ist gerade MTB Lenker. Wenn Du das schwarze Wechsel anguckst siehst Du dass es seltsame Bremshebel hat- der Grund ist dass es auf die Weise am Lenker komplett gegriffen werden kann und es so ne Menge Positionen gibt- häufiger Wchsel der Position und Haltung macht das Rad bequemer.
 
AW: Trainingsbügel

es geht um diese Trainingsbügel, also diese besondere Lenkerform, die irgendwie gar nicht "Rennrad" aussieht aber doch "Rennrad" ist...:confused:
Wann (also zu welcher Zeit), warum und wer fuhr denn sowas? Der Name lässt ja auf "Trainigszwecke" schließen, aber haben 'ernsthafte' Rennfahrer denn nicht mit Rennlenkern trainiert? Waren die Teile für den Winter gedacht, damit man leichter manövrieren kann? [...]
Als Radgeschichtlich Interessierter wüsst ich halt nur gern was die Teile einst für nen Sinn machten usw... (s.o.)
Wir haben das anderswo schon mal diskutiert, aber ich find' das jetzt nicht mehr ... Ich glaube, dass Du mit Deiner Vermutung ganz recht hast, und dass die originären Trainingsbügel (nur) zum Winter- oder Ausdauertraining an "echte" Rennräder montiert wurden (dann wohl auch oft zusammen mit einer starren Nabe). Mein Eindruck ist, dass dabei in der Regel die Rennbremsgriffe weiterverwendet wurden - alle Lenker, bei denen das nicht möglich ist, sind vermutlich keine originären Trainingsbügel, auch, wenn der Begriff in den 1980er Jahren ziemlich "ausgefranst" ist.
Ich hab' ein billiges Kaufhaus-Rad von 1976, bei dem man das gut sehen kann - die Züge waren auch so lang bemessen, dass man sofort auf einen Rennlenker hätte umbauen können (siehe Bild - das "Lenkerband" ist da noch das originale). Und so etwas gab es eben auch an bzw. für richtige(n) Rennräder(n) - man sieht das noch ab und zu, vor allem an Rädern der 1970er Jahre. @concor: Dass in den späten 1970er/frühen 1980er Jahren oft Damenräder damit ausgerüstet waren, stimmt, aber ich glaube, dass es da eine ältere Tradition gegeben haben muss, die ursprünglich tatsächlich etwas mit dem originären "männlichen" Radsport zu tun hatte. In Frankreich z.B. waren solche Lenker schon in den 1950er Jahren sehr verbreitet.
Für mich fuhr sich das aber grauenhaft schlecht, weil die Form der Rennbremsgriffe nur dann genau paßt, wenn sie in einer Ebene mit dem Lenker montiert sind (wie man auf dem zweiten Bild gut sieht), und wenn man den Lenker dann schräg stellt, stehen die Griffe nach oben, so dass die Handgelenke überstreckt werden. In der damaligen Diskussion gab es auch durchaus andere Meinungen, aber ich fand es extrem unbequem, und mir taten die Handgelenke immer schon nach kurzer Fahrtstrecke weh. Ich hab' dann die Rennbremsgriffe gegen die entsprechenden Sportrad-Modelle getauscht, und gut war's. :)
Ansonsten bin ich schon ein großer Trainingsbügel-Fan - vermutlich, weil mein erstes "richtiges" Rad 1983 mit einem solchen ausgestattet war (auf dem dritten Bild nur zu erahnen ...) - ich finde, man ist damit für die meisten Anforderungen im "richtigen Leben" gut ausgestattet; nur für Fahrten bei Gegenwind, schnelle Bergabfahrten und natürlich für das "Foto Finish" beim Ampelsprint :D ist man mit einem Rennlenker besser bedient.
Optisch sieht ein Rennlenker an einem eleganten schnellen Rad aber natürlich wiederum um Welten besser aus - ich experimentiere gerade mit verschiedenen Lenkerformen (z.B. auch einem Moon Bar) an meinem künftigen Straßenreiserad, und eigentlich sieht alles andere als ein Rennlenker immer doof und plump aus ... :eek:
 

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AW: Trainingsbügel

Ich finde den Lenker auf dem ersten Bild von Chill sehr schön und elegant. Der auf dem Wechsel-Rad gefällt mir nicht so, ist aber wahrscheinlich sportlicher?
Hast Du noch Bilder von oben?
 
AW: Trainingsbügel

wechsel2.jpg


Der Vorbau wurde später silberfarben was besser harmoniert. Das Rad ist nicht fotogen, n Natur sieht es nicht übel aus und gefällt vor allem älteren Radsportlern von denne ich auch mehrfach darauf angesprochen wurde. 3 haben sich später denselben Lenker besorgt. Der Lenker ist ein Standardteil bei mir das ich immer in beiden Klemmweiten in der Schublade habe- Nitto Moustache. Bridgestone brachte den in den 90ern raus und der Designer gehört zu den bekanntestne Raddesignern in USA, er führt die eigene Firma Rivendell jetzt.

Diese Lenkerform gabs auch vor hundert Jahren schon. Die invers montierten Zeitfahrhebel sind zu ungewöhnich um jedem auf den ersten Blick zu gefallen. Bequem ist das Rad aber sehr...
 
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Eigentlich finde ich ja Rennräder ohne Rennbügel kastriert. Dennoch habe ich auch ein Radl, bei dem ich diese Lösung bevorzugt habe und recht elegant finde. Die meisten hier kennen das Radl schon, trotzdem noch mal Bilder:

_DSC4307.jpg


_DSC4312.jpg


schönen Abend

Klaus
 
AW: Trainingsbügel

Ob elegant oder nicht, es kommt bei echten Fahrern auf die Bedienbarkeit an. Deswegen fahren die meisten Langstreckler Rennlenker, manche Randonneurlenker (wobei mir nicht so ganz bewusst ist, warum die auf langen Strecken besser sein sollen, abgesehen viellecht vom manchmal leicht nach hinten gebogenen Oberlenker), manche aber auch Träninxlenker. Auf eine, Brevet letztes Jahr war auch einer mit einem Hornlenker dabei, das sah recht bequem aus und schien ihm sehr gut zu passen. Vielleicht probier ich das ja auch eines Tages nochmal aus.
Richtig elegant ist wohl der französische Bügel, also der, wo die Lenkerenden gerade nach hinten gehen. Bei der richtigen Sitzposizion und Lenkerhöhe ist das sehr bequem.
Aber wer Wert legt auch Vielfale an Griffmöglichkeiten, der kommt am Bocklenker kaum vorbei. Der wird eigentlich nur noch übertroffen vom "Drop-Bar", der mal kurzzeitig Mode war, namentlich, als LeMond grade seine letzte TdF gewann.
lemond90.jpg
 
AW: Trainingsbügel

Übrigens, die Variante von Klaus ist die perfekte Möglichkeit, die Bremshebel von Universal auch ohne die mittlerweile atomisierten Hütlis weiterzufahren. Perfekt!

Paul-Peter

Eigentlich finde ich ja Rennräder ohne Rennbügel kastriert. Dennoch habe ich auch ein Radl, bei dem ich diese Lösung bevorzugt habe und recht elegant finde. Die meisten hier kennen das Radl schon, trotzdem noch mal Bilder:

_DSC4307.jpg


_DSC4312.jpg


schönen Abend

Klaus
 
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