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Radcore - Der Wiener Kreisel

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Re: Radcore - Der Wiener Kreisel
ich bin nur smart gefahren und immer an zweiter stelle geklebt :)
 

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wieder mal gelitten - echt gelitten - bei diesem neuen giro alpe adria
wieder mal viel zu heftig angepresst mit dem spitzenfeld - das radcore-gen eben
dann nach 100 km dieser Anstieg namens Vrsic-Pass - was weiss ich, wieviele hm - zu viele
zu steile, sehr steile - sauerstoffmangel, viele schieber, krämpfe krämpfe
auch ich krampfe von kehre zu kehre
die landschaftlichen schönheiten verschwimmen im delirium
gundi vorneweg, sie hat die beste kondition, die besten beine, gratulation zum 4. Platz in
ihrer Altersgruppe
diese Rundfahrt ist großartig; die straßen auf den vrsic extra gesperrt, downhill über pflaster
schön wars wieder mal, more soon, more pics soon
 
Wie der Alpe Adria Giro mich die Demut lehrte oder Ambitionen sind etwas Schönes, nur sollten sie im Rahmen bleiben.

Hoch motiviert Gundi in ihrem Heimrennen und noch dazu bei der Premiere des wunderschönen Alpe Adria Giros weit nach vorne zu fahren, stehen wir am Start Die Taktik, die moderate Steigung rauf nach Tarvis nicht zu schnell anzugehen, ist vergessen und der Radcore Zug dampft rauf, wir dampfen bereits auch alle, denn die Temperaturen sind bald dementsprechend. Auf die ersten zwei Laben wird gepfiffen, Gundis Sohnemann und Vater laben uns perfekt fliegend am ersten Pass dem Bredil. Calogero und ich sind noch bei Gundi, zumindest ich fühle mich bärenstark. Gundi geht in die Abfahrt als gäbe es kein Morgen, die verdammten körpereigenen Glückshormone übernehmen das Kommando. Keine Ahnung welcher Teufel mich reitet, aber so einen taktischen Stiefel bin ich noch nie zusammen gefahren. Im sanften Gefälle bis Bovec versuchen Calogero und ich im Geschwindigkeitsrausch völlig sinnlos Löcher zuzufahren. Knapp vor Bovec krampfelt Calogero und ich fühle mich wie der brave Richie Porte, der als letzter tapferer Edeldomestik bei Gundi bleibt. Auf die große Labe in Bovec wird wieder gepfiffen, die engagierte Publikumskulisse lässt uns nur Wasserflaschen im Vorbeifahren nehmen, um sie gleich nach ein paar Schlucken in Profimanier wegzuwerfen. Zur vorderen Gruppe komme ich nicht mehr hin, auf die nächst hintere zu warten, bin ich zu blöd, die Endorphine meinen, das geht schon. So ziehe ich Gundi entlang der Soca rauf bis der Ast mir sagt, dass die Endorphine mir nur was vormacht haben. Ich gehe ein, wie eine Primel. Versuche noch zu essen, der Riegel will nicht rutschen. Gundi lässt mich stehen in der Meinung ich komme gleich, wenn ich gejausnet habe. Die Wahrheit ist, ich komme ihr schlicht und ergreifend nicht mehr nach. Zum Ast gesellt sich der Grant. Knapp vor dem Aufstieg zum Vrsic kommt von hinten eine relativ entspannte große Gruppe mit Calogero und Gerlad68 und reicht mich durch, dass ich nur mehr an den Riis Radweitwurf denken kann. Die Gesamtkombi (Ast, Grant, Hitze) beschert mir Krämpfe, die mich (bei fünfmal habe ich aufgehört zu zählen) für jeweils für mehrere Minuten vom Rad reißen. Aber wie es so ist bei Krämpfen am Berg, nach 100 HM sind sie wieder da, eigentlich schon gleich nach dem Aufsteigen. Außerdem ist der Vrsic von der Seite eine ordentliche Sau und mein präpotenter Verzicht auf die Kompaktkurbel wird auch mental ein Thema. Wäre der Besenwagen da gewesen, wäre ich zum ersten Mal bei einem Rennen ausgestiegen. Aber für den Besen waren wir doch zu weit nach vorne gefahren. So schleppe ich mich drüber und finde in Kranjska Gora noch zwei Jungs mit denen ich bis Villach runter knalle, ohne die wär ich ins Taxi gestiegen, 5 km vor dem Ziel bekomme ich noch einmal gleichzeitig in beiden Beinen solche Krämpfe, dass ich mit keinem Fuß mehr ausklinken kann. Glücklicherweise, war das Tempo grad so hoch, dass ich noch lange genug rollen konnte, bis sich ein Bein erbarmt hat und mir den Ausstieg ohne Sturz gewährt hat. Nochmal Pause und einbeinig durch die Villacher Innenstadt, wieder beidbeinig durchs Ziel.

Der brave Calogero bleibt am Vrsic bei Gundi, wobei, wie berichtet wird, auch der reißen lassen musste und erst später wieder ran gekommen ist, weil Gundi in der sanften Abfahrt nach Villach eine Gruppe sausen lassen musste und sie kommen gemeinsam ins Ziel.

Also ein perfektes Rennen, Gundi ist sensationell gefahren, hat in dem starken internationalen Feld nur um eine gute Minute das Stockerl verpasst. Die Domestiken, waren/sind fix und fertig, so wie es sich gehört.

Im Rennkalender nächstes Jahr vormerken. Wunderschönes Rennen: Landschaftlich ein Traum, sehr gut organisiert und bei der Publikumskulisse in Italien und Slowenien, darf mach sich ein bissl, wie einE echteR RennfahrerIn fühlen ;-)
 
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Den Vrsic haben wir wohl alle unterschätzt. Alles davor und danach ist als pre- und post-race Phase einzuordnen. Trotzdem alles in allem ein Rennen, an dem man schon alleine wegen der landschaftlichen Schönheit einmal teilnehmen sollte. Wir haben uns alle vorgenommen die Gegend nochmals in Ruhe anzusehen ...
Auf jeden Fall hat Gundi uns gezeigt wo der Hammer hängt obwohl sie im Rennen Magenprobleme hatte. Dem restlichen Radcore Team kann ich nur empfehlen brav zu trainieren, sonst schaut's bald düster aus mit Domestiken-Tätigkeiten für unsere Damen.
 
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Witzig ist dass sich der Bikeboard Bericht fast mit dem von Shimagnolo deckt ;)
http://bikeboard.at/Board/Alpe-Adria-Giro-2014-th198579

Also irgendwie war an dem Tag der Krampf im Bier vom Vortag?

Wahrlich verblüffend, genau meine G'schicht, beruhigt mich jetzt, dass es anderen auch so gegangen ist, obwohl habe eh schon genug auf der Strecke gesehen im Kampf mit Krampf, überdurchschnittlich viele. Denke das Profil hat Selbstüberschätzung gefördert, wäre so als würde der Ötztaler mit dem Brenner beginnen und alle voll motiviert reinfahren, dazu die Hitze noch nicht gewohnt und eventuell der Spritzwein ;-)
 
Wahrlich verblüffend, genau meine G'schicht, beruhigt mich jetzt, dass es anderen auch so gegangen ist, obwohl habe eh schon genug auf der Strecke gesehen im Kampf mit Krampf, überdurchschnittlich viele. Denke das Profil hat Selbstüberschätzung gefördert, wäre so als würde der Ötztaler mit dem Brenner beginnen und alle voll motiviert reinfahren, dazu die Hitze noch nicht gewohnt und eventuell der Spritzwein ;-)

Du meinst, zu wenig Spritzwein, um seine entkrampfende Wirkung zu verspüren?
 
Wie der Alpe Adria Giro mich die Demut lehrte oder Ambitionen sind etwas Schönes..
Danke für den schönen Bericht!! Bin sehr motiviert am Sonntag den Vršič nachzufahren, da ich am Samstag in Kärten poltern bin. Naja etwas optimistische Planung.
Dem restlichen Radcore Team kann ich nur empfehlen brav zu trainieren, sonst schaut's bald düster aus mit Domestiken-Tätigkeiten für unsere Damen.
Also falls sich der Spieß bald umdreht und wir in Zukunft von den Damen unterstützt werden, fand ich erst gar nicht zu trainieren an.
 
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