AW: Rad am Ring 2010: 4er Team 24h mit klassischen Rädern?
Denkt daran, daß Ihr mit anderen Fahrern eine Strecke teilen würdet und daß Eure
Bremsen, sagen wir Seitenzugbremsen wie Universal "Extra", Universal "Super 68", et cetera, ja selbst die stärkeren Mittelzugsysteme, wie Weinmann "Vainqueur 999", Universal "61" oder Mafac "Racer", "Tiger" (habe gerade einen Satz montiert, also füge ich sie der Aufzählung hinzu) im Vergleich zu moderen Dual-Pivot Bremssystemen kompakter Bauart (also Post-"Altenburger Synchron"), selbst mit neuer Bremsbelägen und in technisch perfektem Zustand, in etwa eine Leistung erbringen, als würde man Salz auf den
Reifen streuen. Denkt auch an den häufig größeren Radstand der Räder aus der Zeit bis in die 60er Jahre und deren geringere Wendigkeit - von historischen Bahn- und Criteriumsädern einmal abgesehen.
Ihr würdet dort keine Strecke antreffen, die nur für Euch abgesperrt wäre, stattdessen hättet Ihr Euch dem Fahrverhalten anderer im Vollen anzupassen.
Bei aller Liebe zu meiner Sammlung fände ich meine eigene Teilnahme am Rad am Ring im hohen Maße selbstgefährdend und verantwortungslos gegenüber der Gesundheit anderer.
Gruß
Peter
Also ich weiß nicht was einige immer für Probleme mit alten
Bremsen haben. Bis auf einige Billigteile an alten Billigrädern (die heutigen Pendants sind aber oft auch nicht besser) habe ich noch nie Probleme gehabt, damit zum stehen zu kommen.
Dieses Jahr war ich auf Drexls O'gau-Fahrt und bin am Sonntag noch weiter über Ammersattel und Oberjoch und selbst die lange Abfahrt vom Oberjoch nach Sonthofen war, noch dazu mit Gepäck, kein Problem. Selbst überholen langsamer Autos ging. Hier war eher das Gepäck ein wenig hinderlich.
Wichtig ist halt ein guter technischer Zustand von Bremse, Zügen und Belägen und daß deren Reibwert mit den verwendeten
Felgen harmoniert. Dazu neue, gute
Reifen (z.B.
Grand Prix 4000 mit transparenter Flanke), denn man kann immer nur soviel
Bremsen, wie man maximal über die
Reifen auf die Fahrbahn übertragen kann.
Eine Gefährdung anderer sehe ich aber nicht. Gefährlich sind solche Veranstaltungen wie Rad am Ring oder Vattenfall allemal, wenn einige tausend Fahrer mit ganz unterschiedlichem Können an den Start gehen.
Gefährlich sind aber eher die "Schreckbremser und Schlenkerfahrer", die vorher noch nie oder nur selten in der Gruppe fahren und trainieren und mit Ihrem Rad nicht richtig vertraut sind.
Natürlich ist es erstmal ein Unterschied, wenn ich vom "Neuen" Renner, mit dem ich das ganze Jahr trainiere "mal eben" auf einen alten Stahlrenner umsteige.
Bei so einer Aktion würde ich aber davon ausgehen, daß alle Teilnehmer im Vorfeld fast ausschließlich und mehrere tausend Kilometer auf Ihrem Klassiker trainieren. Dann ist man sowohl Fahrverhalten als auch Bremse und Schaltung so gewohnt, das einem wohl eher ein Umstieg auf den neuen Renner seltsam und gefährlich vorkommt. (Nervöses Fahrverhalten, leicht zu überbremsen, Carbonteile am Limit)
Im übrigen sollte man auch alte Autos mit Trommelbremsen nicht unterschätzen. Eine Trommelbremse schafft ausreichend dimensioniert eine weit höhere Bremsleistung als Scheibenbremsen und sogar ohne Bremskraftverstärker (selbstverstärkend), wenn es sein muß.
Leider aber nur im kalten Zustand. Die Wärme wird sie als geschlossenes System nur schlecht los, was auf langen Abfahrten oder "scharfer" Fahrweise leichter zu Fading bis zum Totalausfall führen kann.
(Muß man halt wissen und entsprechend fahren)
Da ist die Scheibenbremse überlegen, sonst nicht.
Viele Grüße
Axel