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Paris-Roubaix 2015

Ich mag KMH, sie sieht immer so leicht anrüchig aus, so als wäre sie mit ihren Gedanken beim Interview ganz woanders. Wo, mag ich mir gar nicht vorstellen. Ist ja auch kein Wunder, immer diese durchtrainierten, vor Testosteron platzenden Männer...
 
Das Rennen war neutralisiert, letztlich hatte keiner einen Vor- oder Nachteil. Das macht die Dummheit aber nicht besser.

Das ist doch genau der Punkt. Wenn ein erheblicher Teil der Rennfahrer sich nicht an die Regeln hält und sich der Veranstalter nicht darum schert, dann ist das Zirkus, aber kein ernsthafter sportlicher Wettkampf. Und wo soll denn die Grenze gezogen werden, welche Regelverletzungen sanktioniert werden und welche nicht?
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Mal davon abgesehen, dass es wohl eher 50 als 80% gewesen wären, na und? Das würde weder das "Monument" noch den Radsport nachhaltig schädigen. Es wäre vielleicht sogar mit Respekt aufgenommen worden, nach dem Motto, die meinen es ja wirklich ernst mit der Erneuerung und der Einhaltung von Regeln.
Das Problem ist, dass nach der Schranke etwa 100 Fahrer ein Rennen ausgetragen haben. Wenn im Nachhinein 60 davon disqualifiziert werden, ist die Rangliste nichts mehr wert, da der Sieger absolut zufällig ist. Wer weiss, ob nicht ein Fahrer hätte gewinnen können, der weit hinten in der Rangliste gelandet ist, weil er für einen Fahrer gearbeitet hat, der über die geschlossene Schranke ist?
Wenn man schon ein Exempel statuieren will, dann hätte man die 60 sofort aus dem Rennen nehmen sollen.
Das Rennen war neutralisiert, letztlich hatte keiner einen Vor- oder Nachteil. Das macht die Dummheit aber nicht besser.

Das ist doch genau der Punkt. Wenn ein erheblicher Teil der Rennfahrer sich nicht an die Regeln hält und sich der Veranstalter nicht darum schert, dann ist das Zirkus, aber kein ernsthafter sportlicher Wettkampf. Und wo soll denn die Grenze gezogen werden, welche Regelverletzungen sanktioniert werden und welche nicht? Über Regelverletzungen wird hinweg gesehen, wenn eine Disqualifikation der Spannung abträglich wäre, weil es einen besonders Prominenten erwischen würde? Oder einen, der größere Beträge für nützliche Zwecke spendet? Oder über Regelverletzungen wird hinweg gesehen, wenn es alle tun? Faustschläge werden nicht sanktioniert, weil der Schläger prominent ist oder ein Publikumsliebling? Für alles das gibt es genug Beispiele aus der Vergengenheit, gut getan hat es dem Radsport nicht. Und das Problem begriffen haben scheinbar die meisten Beteiligten immer noch nicht, weder Veranstalter noch Fahrer und auch manche Kommentatoren in diesem Forum nicht
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Und noch ein Aspekt. Gerade weil es ein "Monument" ist, geht es auch um viel Geld. Direkt (Prämien) und indirekt (Vermarktungsfähigkeit). Wenn da ein Mitfavorit regelgerecht an der Schranke hält, muss er davon ausgehen können, dass andere, die einfach durchfahren, dafür auch zur Rechenschaft gezogen werden und keinen Vorteil aus dem Regelverstoß ziehen können. Derjenige der die Regeln beachtet, muss davon ausgehen können, dass er nicht dadurch am Ende selbst der Gekniffene sein wird. Und wenn das nicht der Fall ist, geht gerade dadurch der "Renncharakter" verloren, jedenfalls der Charakter eines fairen Rennens.
Eigentlich bringst Du es im ersten Satz auf den Punkt: die Aktion war dumm und wahnsinnig gefährlich.
Aber es war ein Entscheid, den die Fahrer innerhalb von Sekunden in der Hitze des Gefechts gefällt werden musste und den die meisten im Nachhinein gesehen wahrscheinlich anders gefällt hätten.
Das kann man nicht mit dem Entscheid zu dopen vergleichen. Wenn ein Fahrer in den 90er oder frühen 0er Jahren entschieden hat zu dopen, weil er wusste, dass die Oberen wegschauen, dann hatte er alle Zeit der Welt um Chancen und Risiken gegeneinander abzuwägen. Am letzten Sonntag hat sich sicher keiner gedacht "ich fahre durch, die werden mich ja sowieso nicht disqualifizieren". Der normale Fahrer hat doch gedacht: "Scheisse, Stau. Ach Bahnschranke, ok. Scheisse, der vor mir geht, der links auch, ich muss auch noch rüber, sonst kann ich gleich aufgeben".
Auch die Reaktion der Öffentlichkeit kann man nicht vergleichen. Die Leute, die sich über die Geschichte aufregen, tun das doch vor allem darum, weil sie darin die Radfahrer (v.a. Rennradler) erkennen, über die sie sich auch im Alltag nerven (Stichwort: Nebeneinander fahren, Rotlichter ignorieren etc.) und nicht weil sie darin ein weiteres Beispiel der Korruption in den Radsportverbänden erkennen.
 
auf Dege hab ich nicht geachtet, aber Elmiger stand an der Schranke und war nachher mit ihm in der Spitzengruppe...
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Ja, der wurde hochoffiziellst betrogen, da sind wir uns in der Schweiz einig:
http://www.blick.ch/sport/rad/jury-...artin-elmiger-um-sieg-betrogen-id3651063.html
Aber das eigentliche Opfer in der Geschichte bin ja ich. Ich habe dem Elmiger mal einen Strava KOM abgenommen. Jetzt werde ich wahrscheinlich nie damit angeben können, einen Monument Gewinner geschlagen zu haben.
 
Warum gönnen die Gallier ihren Hochgeschwindigkeitszügen nur Halbschrankenanlagen?

Vollschranken erfordern jedenfalls in Deutschland eine optische (ggf. Fern-)Überwachung des Übergangsbereichs, um zu verhindern, dass ein Fahrzeug zwischen den Schranken eingeschlossen wird. Das dafür benötigte Personal spart man natürlich gerne ein, das wird in Frankreich kaum anders sein.
 
Ich mag KMH, sie sieht immer so leicht anrüchig aus, so als wäre sie mit ihren Gedanken beim Interview ganz woanders. Wo, mag ich mir gar nicht vorstellen. Ist ja auch kein Wunder, immer diese durchtrainierten, vor Testosteron platzenden Männer...

Das muss wohl an Deinem selektiven Wunschdenken liegen. Auch Jochen Breyer und Sven Voss werden ideenreichen Vorstellungen haben. Nur bist Du und die anderen Testosteron platzenden Männer vermutlich nicht in ihrer Zielgruppe und wenn doch, möchtest Du das wahrscheinlich nicht so genau wissen.
 
Der normale Fahrer hat doch gedacht: "Scheisse, Stau. Ach Bahnschranke, ok. Scheisse, der vor mir geht, der links auch, ich muss auch noch rüber, sonst kann ich gleich aufgeben".
Genau da liegt ja das Problem. Wenn die Fahrer wissen, daß sie nicht mit Konsequenzen rechnen müssen, werden wir solche Bilder noch öfter sehen müssen.
 
Die Konsequenzen des Ignoriens von geschlossenen Bahnschranken sollte einem erfahrenen Rennfahrer bewußt sein(Rennausschluß!). Die sich schließende Bahnschranken ist für einige eine Grauzone...
Die gängigen Reglements bei Eintages- und Etappenrennen sind da,auch bezüglich der Strafen, sehr eindeutig.
Versierte Kommissäre sollten derartige Situationen meistern.
Im nationalen Kalender gibt es leider kaum noch Fernfahrten,die Bahnübergänge wichtig erscheinen lassen.
Klassiker wie “Rund um Berlin“ hatten früher oft mehrere Stops an Bahnübergängen,wo nachher die Felder im vorherigen Abstand neu gestartet wurden.
Der nun verbotene Funk wäre beim Meistern solcher Situationen hilfreich.
P.S.
Ich freue mich sehr für Degenkolb und den jungen deutschen Radsport!
 
...wo nachher die Felder im vorherigen Abstand neu gestartet wurden.

Und das ist genau der Punkt. Wenn sich die Fahrer darauf verlassen könnten, dass das Rennen in so einem Fall wirklich neutralisiert wird, könnten sie auch ruhig an der geschlossenen Schranke warten. Aber das war ja am Sonntag nicht der Fall. Nach dem Bahnübergang wurde das Verfolgerfeld von der RL zwar wieder zusammengeführt, aber die zu dem Zeitpunkt Führenden haben ihren Vorsprung zwischenzeitlich munter ausgebaut. Da war keiner, der die eingebremst hat (oder ich habe es nicht mitbekommen). Folglich muss man sich auch nicht wundern, dass Fahrer sich über Regeln hinwegsetzen, wenn der Regelkonforme hinterher die A....karte gezogen hat.
 
Die Neutralisiererei kann aber auch mal schwierig werden.

Wenn es um die rituelle Ausreissergruppe geht und das Feld wird von einer Schranke aufgehalten, ist das ja kein Problem. Was macht man aber wenn sich mehrere Gruppen gebildet haben? Wie will man dann dafür sorgen, daß die nach der Schranke alle den gleichen Abstand haben? Das ist doch gar nicht zu organisieren. Jedenfalls nicht mit vertretbarem personellen Aufwand.

Funk ist verboten? Seit wann? Wo steht das?
 
Beim letzten Giro gab es auf der Etappe über Gavia und Stelvio doch auch mal zwischenzeitlich die Meldung, das Rennen sei wegen des Wetters neutralisiert. Ganz klar ist mir im Nachhinein nicht geworden, was da genau passiert ist, aber es scheint als, wenn eine saubere Neutralisierung in einem laufenden Rennen, wenn das Feld erst einmal zerpflückt ist, kaum mehr wirklich durchsetzbar ist.
Ändert natürlich nichts dran, dass man geschlossene Bahnschranke nicht ignorieren sollte ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde den Ausgang eines Rennens bedeutungslos im Verhältnis zur Gefährdung eines Menschenlebens (sei es nun direkt, weil ein Fahrer z.B. stürzt und vom Zug überrollt wird oder indirekt, weil das Verhalten übermütige Nachahmer aus dem Breitensport oder gar bei Kindern findet). Radprofis haben auch eine Vorbildfunktion. Ich mache keinem Fahrer einen Vorwurf, allzu verständlich ist das Verhalten in der Hitze des Rennens. Aber gerade weil die Entscheidung warten oder nicht nicht in der Hektik und voll mit Adrenalin getroffen werden kann, muss glasklar sein, dass an geschossenen Schranken zu halten ist.
 
Bei den großen Rennen bleibt je einer aus dem Kollegium der Kommisäre hinter einer der sich bildenden Gruppen,deren Zusammensetzung laufend dokumentiert und per Radio Tour z.T. bekannt gegeben wird.
Die bekommt man gut an Zwangsstops sortiert-wenn man es denn will und kann.
Deutsche Rennen,wo man dieses anwenden müsste, gibt es kaum noch(Ausnahmen wie “Cottbus-Görlitz-Cottbus“ausgenommen)da fast alles auf mehr oder minder großen Rundstrecken stattfindet.
 
War doch schön. Obwohl mich die Moderatorin sowas von ankotzt. Wenn Dummheit doch nur weh tun würde :D

Mal was anderes: Fährt Dege gar nicht bei Frankfurt-Eschborn?
 
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