Hallo zusammen,
nach Jahrzehnten noch eine Wortmeldung zu diesem Themenkomplex:
Ich war selbst in der Zeit ein Jahr beim PSV-Köln bei Dieter Kolsar. Das eine Jahr hat mir voll und ganz gereicht und ich habe mich danach auf mein Studium konzentriert.
Es hört sich recht schlimm an was Herr Tiffe berichtet, die Prosa tut ein Übriges dazu, aber sie ist ehrlich! Es ist kaum zu glauben doch die Sachlage stimmt.
Bei meinem ersten (und letzten) Trainingslager mit dem PSV ging es ab Woche zwei nur noch darum wer saubere „Speere“ (Spritzen hat). Das Trainingspensum war brutal und hatte nichts mit einem sinnvollen Training zu tun. In diesem Trainingslager bin ich das erste Mal mit leistungssteigernden Substanzen in Berührung gekommen. Ich hatte Dieter Koslar darauf angesprochen, doch dem war dies, mit Verlaub, Scheiß egal! Wenn das die anderen machen, dann müsst ihr das halt auch machen so sein Kommentar. Lasst euch nur nicht erwischen!
Das stand auch immer unter seinen Trainingsplänen mit einigen anderen dummen Sprüchen:
„Wer schon glaubt ganz oben zu sein der ist auf dem Weg nach unten“
„Doping führt zu Vereinsausschluss“
Dieter Koslar war kein Mensch dem man seine Kinder hätte anvertrauen sollen, ein durch und durch asozialer Charakter. Viele haben unter Ihm leiden müssen, viele sind an dem was mit Ihnen gemacht wurde zerbrochen. Es sind nicht nur die prominenten Namen die in diesem Thread auftauchen! Dieter Koslar war mit weitem Abstand unterste Schublade. Ich habe nun einiges an Lebenserfahrung gesammelt und kamm mir daher dieses Urteil erlauben.
Das auch als Mahnung an alle Eltern: Schaut euch die Leute ganz genau an denen Ihr eure Kinder gebt!
Frank Nowak war in diesem besagten Jahr auch mit dabei, ein ganz lieber Mensch. Frank war schon vorher mit Dogen in Kontakt gekommen. Für Ihn war das Fahrradfahren eine große Hoffnung. Seinem Papa wollte Er zeigen, dass Er es schaffen kann. Sein Papa war für Frank eh immer was ganz besonderes. Frank sagte immer: Wenn mein Papa wüsste was wir hier machen…
Drei Jahre nach meinem Jahr beim PSV rief mich Frank an und bat dringlich um ein Treffen. Frank erzählte mir was in den letzten Jahren passiert war. Glatter Horror, ich war geschockt! Frank ist im Knast gewesen, die Anschuldigungen gegen Ihn wogen sehr stark. Frank bat um einen Rat wie Er aus der Situation hinauskommen könne, in den Knast wollte Frank nie wieder zurück!
Frank war lieb aber schwach, ich gab Ihm den Rat das Umfeld komplett zu wechseln, weit weg in eine andere Stadt zu ziehen. Je größer der Abstand zu Köln umso besser! Alle alten Freunde vergessen und ein ganz neues Leben anfangen!
Das war leider das letzte Treffen das ich mit Frank hatte. Frank hat sich nie wieder gemeldet, wie es ausging wissen wir.
Ich kann nur hoffen, dass es nun im Sport anders zugeht als in diesen Zeiten. Das erlebte ist unvergesslich, der Leistungssport für mich eine unheimlich negative Lebenserfahrung. Das Erlebte kann aber nicht als Lebensentschuldigung dienen, wir können daraus unsere Lehre ziehen und uns neu ausrichten. Sich von der Vergangenheit zu trennen gelingt dabei leider nicht jedem.
Wir haben nur das eine Leben und sollten auch was drauß machen!