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Kugellagerfett als Montagepaste?

bisschenradeln

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Hey, ich wechsle gerade an meinem Bike einige Teile (Hollowtech II Tretlager, Kettenblätter an einer FC-RS500-Kurbel, Kassette) und habe in den verschiedenen Video-Tutorials gesehen, dass man dafür teils Montagepaste, teils andere Fette verwendet.

Ich hab noch folgendes Fett fürs Rad vorrätig:
https://www.obi.de/schmierstoffe/kugellagerfett-50-g/p/1759612

Kann ich das sowohl für das Tretlager (hier landet es ja auch nur auf dem Gewinde) als auch für die Schrauben der Kettenblätter verwenden, oder muss ich mir Montagepaste zulegen?
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von benjorito

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Hilfreichster Beitrag geschrieben von benjorito

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... und manches Mal möchte man es sogar noch fester haben, dann nimmt man Schraubensicherung (funktioniert aber nur bei Metall auf Metall). Das mache ich zB bei den Kettenblattschrauben der GRX-Kurbel, seit ich mal 2 Stück unterwegs verloren hatte, weil die sich gelöst hatten.
 
Wie bitte???

Schraubensicherung???

Ist das dein Ernst???
Ich habe das bei den Kettenblattschrauben noch nie gemacht, kann man m.E. aber durchaus so machen, wenn die sich trotz korrektem bzw. maximalem Drehmoment im Fahrbetrieb wieder lösen. Ist auf jeden Fall sinnvoller als immer weiter anknallen, bis das Gewinde abschert. Ach ja: Auf keinen Fall trocken montieren, sonst riskiert man festfressen bzw. knacken. Außen zu den Kettenblättern hin auf jeden Fall Fett, innen Fett, Montagepaste oder im Extremfall eben Schraubensicherung.
 
Das mache ich zB bei den Kettenblattschrauben der GRX-Kurbel, seit ich mal 2 Stück unterwegs verloren hatte, weil die sich gelöst hatten.
ACHTUNG: (Carbon)Montagepaste ist KEIN Fett. Das ist eine Paste mit Partikeln drin die die Reibung erhöhen.
Also das Gegenteil von Fett.
Wenn es darum geht, ein Festfressen/Verschweißen zu vermeiden, kannst du es nehmen.
Nur eben nicht dort, wo höhere Haftreibung erzielt werden soll.

Vielen Dank für eure Antworten! Dann stellt sich allerdings noch die Frage, welche der beiden Funktionen man bei Kettenblattschrauben erzielen möchte. Fetten, damit die sich in Zukunft wieder lösen lassen, oder mehr Haftreibung, weil sie sonst gerne mal verloren gehen?
 
Vielen Dank für eure Antworten! Dann stellt sich allerdings noch die Frage, welche der beiden Funktionen man bei Kettenblattschrauben erzielen möchte. Fetten, damit die sich in Zukunft wieder lösen lassen, oder mehr Haftreibung, weil sie sonst gerne mal verloren gehen?
Ich würde normalerweise Kettenblattschrauben trocken einsetzen.

-Alternativ Schraubensicherung "mittelfest" nehmen.

LG Klaus
 
Vielen Dank für eure Antworten! Dann stellt sich allerdings noch die Frage, welche der beiden Funktionen man bei Kettenblattschrauben erzielen möchte. Fetten, damit die sich in Zukunft wieder lösen lassen, oder mehr Haftreibung, weil sie sonst gerne mal verloren gehen?
In meinem Fall wollte ich verhindern, dass die sich wieder lösen, nachdem ich zwei Schrauben verloren hatte. Die GRX-810-Schrauben sind aus relativ dünn dimensioniertem Alumaterial und wenn die festgezogen werden läuft man Gefahr, die abzudrehen. Ich hatte die Schrauben zunächst nur nachgezogen - das angegebene Maximaldrehmoment war bei mir ziemlich am äußeren Limit. Mir sind beim Festziehen mit dem Drehmomentschlüssel sogar zwei Schrauben gebrochen, daher stieg ich auf Schraubensicherung um. Ich will natürlich nicht ausschließen, dass ich mit dem Drehmo zu hektisch war...
Um das nochmalige Lösen zu verhindern habe ich dann bei allen Kettenblattschrauben Schraubensicherung mittelfest verwendet und bin beim Drehmoment 1 Nm unter dem max. Drehmoment geblieben. Das hält seither gut. Einmal musste ich ein Kettenblatt tauschen und das Lösen hat auch wieder funktioniert (daher auch nur mittelfeste Schraubensicherung)
 
Ich habe das bei den Kettenblattschrauben noch nie gemacht, kann man m.E. aber durchaus so machen, wenn die sich trotz korrektem bzw. maximalem Drehmoment im Fahrbetrieb wieder lösen. Ist auf jeden Fall sinnvoller als immer weiter anknallen, bis das Gewinde abschert. Ach ja: Auf keinen Fall trocken montieren, sonst riskiert man festfressen bzw. knacken. Außen zu den Kettenblättern hin auf jeden Fall Fett, innen Fett, Montagepaste oder im Extremfall eben Schraubensicherung.

+1

An den berüchtigen Campa Torx-Kettenblattschrauben (= Gewinde im kleinen KB) ist das gar nicht so falsch bzw. besser als nach fest kommt ab...
 
In meinem Fall wollte ich verhindern, dass die sich wieder lösen, nachdem ich zwei Schrauben verloren hatte. Die GRX-810-Schrauben sind aus relativ dünn dimensioniertem Alumaterial und wenn die festgezogen werden läuft man Gefahr, die abzudrehen. Ich hatte die Schrauben zunächst nur nachgezogen - das angegebene Maximaldrehmoment war bei mir ziemlich am äußeren Limit. Mir sind beim Festziehen mit dem Drehmomentschlüssel sogar zwei Schrauben gebrochen, daher stieg ich auf Schraubensicherung um. Ich will natürlich nicht ausschließen, dass ich mit dem Drehmo zu hektisch war...
Um das nochmalige Lösen zu verhindern habe ich dann bei allen Kettenblattschrauben Schraubensicherung mittelfest verwendet und bin beim Drehmoment 1 Nm unter dem max. Drehmoment geblieben. Das hält seither gut. Einmal musste ich ein Kettenblatt tauschen und das Lösen hat auch wieder funktioniert (daher auch nur mittelfeste Schraubensicherung)
Macht aus meiner Sicht in Deinem Fall so Sinn (wobei man sich natürlich wieder fragen könnte, warum die Hersteller hier mit grenzwertigem Leichtbau statt mit soliden Schrauben unterwegs sind). Selbstverständlich nimmt man, wie eigentlich überall am Fahrrad, immer nur Loctite mittelfest, dann sollte man die Schrauben eigentlich immer zerstörungsfrei wieder lösen können; mit endfest hat man wohl früher oder später ein Problem.
 
Neben dem 'Sicherungs'effekt, hat z.B. Loctite auch den Zweck (oder Nebeneffekt) dass die Gewinde nicht korrodieren. Und da sich die Festigkeiten hervorragend mit den entsprechenden Mitteln wählen lassen, gehört das an einigen Stellen zu (meinem) Standard.
Gerade an Kettenblatt-Schräubchchen ist das mit dem Erreichen des Streckbereichs ein Tanz auf der Rasierklinge. Die Erfahrung mit den Campa-Befestigungskonstruktionen (-dimensionierungen) haben mich geprägt :rolleyes:
 
Zur Ausgangsfrage:

ich sehe keinerlei Problem dabei, hierfür Kugellagerfett zu verwenden.

Montagepaste tauchte im Radbereich nach meiner Erinnerung erst nach 2000 merklich auf, davor nahm man eben das Fett was zur Hand war für Metallteile. Die Räder fielen auch nicht auseinander!
 
Zur Ausgangsfrage:

ich sehe keinerlei Problem dabei, hierfür Kugellagerfett zu verwenden.

Montagepaste tauchte im Radbereich nach meiner Erinnerung erst nach 2000 merklich auf, davor nahm man eben das Fett was zur Hand war für Metallteile. Die Räder fielen auch nicht auseinander!
Montagepaste erhöht die Reibung. Das ist - so denke ich - eine "Krücke" bei Carbonteilen, wo das Drehmoment nicht so hoch sein darf, um trotzdem eine stabile Verbindung zu erhalten. An einem Stahlrad wurden halt alle Schrauben gut festgeknallt, dann hatte man das Problem eher nicht.
Dann könnte es noch sein, dass manche Schrauben heute auch - v. a. aus Leichtbaugründen - etwas schwächer dimensioniert werden als zur Eddy Merckx-Zeit bzw. aus Alu statt Stahl sind.
 
Montagepaste erhöht die Reibung. Das ist - so denke ich - eine "Krücke" bei Carbonteilen, wo das Drehmoment nicht so hoch sein darf, um trotzdem eine stabile Verbindung zu erhalten.
Nein, diese "Carbonmontagepaste" ist nicht gemeint, die hat auch an Gewinden nix zu suchen. Die hier gemeinte Montagepaste - gern als "Anti-Seize" bezeichnet - dient dem Zweck, Kontaktkorrosion zu vermeiden. Und die ist explizit auch für Gewinde geeignet.
 
Nein, diese "Carbonmontagepaste" ist nicht gemeint, die hat auch an Gewinden nix zu suchen. Die hier gemeinte Montagepaste - gern als "Anti-Seize" bezeichnet - dient dem Zweck, Kontaktkorrosion zu vermeiden. Und die ist explizit auch für Gewinde geeignet.
Ah ok, danke, das war mir entgangen! Ich habe bislang einfach stur ganz "normales" Fett (weißes Hanseline-Lithiumfett, schon viele Jahre alt und will nicht leer werden) verwendet, hatte aber noch nie eine Anti-Seize-Paste vermisst :)
 
Ah ok, danke, das war mir entgangen! Ich habe bislang einfach stur ganz "normales" Fett (weißes Hanseline-Lithiumfett, schon viele Jahre alt und will nicht leer werden) verwendet, hatte aber noch nie eine Anti-Seize-Paste vermisst :)
Die braucht man auch nur ganz selten wirklich; geschraubte Innenlager sind ein typischer Anwendungsfall. Kann aber wirklich ein Problemlöser sein wenn es sonst knackt oder wenn man eine Verbindung nicht noch zusätzlich fetten will, weil sie ohnehin schon schlecht hält. Carbon-Montagepaste ist wie geschrieben etwas völlig anderes und hat den Zweck, die Reibung bei Klemmverbindungen zu erhöhen. Beides gehört neben einem ordentlichen Fett und und gutem Öl in eine Hobby-Fahrradwerkstatt.
 
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