• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Konfliktsituationen im Verkehr

Meine Güte, warum gleich so beleidigt? Ich sage nur was nahe liegt.
Der Verkehrsfluß ist doch offensichtlich. Alle sind in Bewegung. Was soll das für eine Ampelschaltung sein? Der Fußgängerüberweg hat ein Schild und zumindest die Fußgängerampel müsste im Bild sein, wenn es sie gäbe.
Da kein Schild zu sehen ist, könnte man auch von rechts vor links ausgehen, was in Russland auch gängig ist.
 
Da kein Schild zu sehen ist, könnte man auch von rechts vor links ausgehen, was in Russland auch gängig ist.
Ich habe gerade mal im Streetview geschaut. Da ist keine Ampel und die Vorfahrtsreglung ist wie vermutet.
1710364629157.png
 
Nein der Radfahrer hatte keine Vorfahrt. Laut Bericht ist es die Kreuzung Krestovskiy-Allee/Ryukhinastr. Der Radfahrer kommt von der Ryukhinastr.
siehe hier googlemaps
Hier nochmal ein Bild von etwas weiter hinten. Man sieht das Vorfahrtsschild und auch die Kamera mit der aufgezeichnet wurde.
1710399205023.png
 
Mal ganz nüchtern betrachtet, wem kann man hier was vorwerfen?

Dem Fahrer des weißen Autos ganz klar: er hat die Tür geöffnet ohne den rückwärtigen Verkehr zu beachten.
Dem Radfahrer: er hat kurz vorher die Vorfahrt missachtet und ist danach noch in die Bahn des Autos gefahren, was ich zwar verstehen kann, aber eben trotzdem falsch ist.
Dem schwarzen Auto: er ist zu dicht hinter dem Radfahrer gefahren und konnte deswegen nicht mehr reagieren.
Der einzige dessen Fehler gerechtfertigt werden kann, ist für mich vom Fahrer des schwarzen Autos, da er, wenn der Radfahrer streng regelkonform gefahren wäre, sich nicht zu eng hinter ihm befunden hätte.

Ich habe aber erkannt, dass ich hier der einzige bin, der das so sieht. Ist auch okay. Ich will mich nicht weiter drüber streiten.
 
Also man kann schon argumentieren das die Lücke ausreicht zum einreihen. Wenn dann hätte ich eher gesagt das er dem Auto davor die Vorfahrt genommen hat.

Das Schwarze Auto hätte sofort die Geschwindigkeit anpassen müssen und den Abstand so einhalten müssen das es rechtzeitig bremsen kann, selbst wenn wir jetzt sagen das der Radfahrer sich die Vorfahrt genommen hat.
 
Der einzige dessen Fehler gerechtfertigt werden kann, ist für mich vom Fahrer des schwarzen Autos, da er, wenn der Radfahrer streng regelkonform gefahren wäre, sich nicht zu eng hinter ihm befunden hätte.
Das ist Quatsch. Es dauert vom Einbiegen bis zum Überfahren 7, in Worten sieben Sekunden!!! Da kann mir niemand mehr erzählen, dass das an irgendeinem vermeintlichen Vorfahrtsverstoß gelegen haben soll.

Bei einer Reaktionszeit von 1 Sekunde (großzügig) hätte der PKW noch 6 Sekunden Zeit gehabt, seine Geschwindigkeit anzupassen und den Abstand einzuhalten, was problemlos möglich gewesen wäre.

Überleg einfach, es wäre ein Traktor gewesen und der schwarze PKW wäre ihm auf Höhe des weißen PKW hinten drauf gefahren. Wäre dann der Traktor Schuld gewesen (auch nur zu 1%), weil er 25m davor abgebogen ist? Nie im Leben. Warum sollte es also beim Radfahrer irgendetwas ausmachen?

Das einzige, was viele hier wohl dem Radfahrer vorwerfen würden (siehe DIskuttion mit @coswinger) ist, dass er die Hand nicht rausgehalten hat beim seitwärts fahren.
Allerdings hat er einen Schulterblick gemacht und ist das nicht auch eine Richtungsanzeige (Juristen hier?)
 
Also man kann schon argumentieren das die Lücke ausreicht zum einreihen. Wenn dann hätte ich eher gesagt das er dem Auto davor die Vorfahrt genommen hat.

Das Schwarze Auto hätte sofort die Geschwindigkeit anpassen müssen und den Abstand so einhalten müssen das es rechtzeitig bremsen kann, selbst wenn wir jetzt sagen das der Radfahrer sich die Vorfahrt genommen hat.
Natürlich hat die Lücke gereicht zum einreihen. Nur hat dann eben der Abstand nach hinten nicht mehr gepasst. Der Autofahrer hat auf der Kreuzung wahrscheinlich noch gedacht, der Radfahrer wartet bis ich vorbei bin. Als er dann etwa auf Höhe Fußgängerweg gemerkt hat, der Radfahrer fährt auf meine Spur, hat er gebremst. Das ist alles noch völlig undramatisch, wäre da nicht plötzlich die Tür gewesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich mir so das ein oder andere YT-Video über russischen Straßenverkehr ansehe, dann erscheint mir Eure Diskussion, wer hier welche Regel verletzt hat, recht müßig. Dort scheinen Verkehrszeichen, Ampeln oder Fußgängerüberwege noch nicht einmal Empfehlungscharakter zu haben.
Aber vielleicht kann man ja für hiesige Verhältnisse was lernen.
 
Überleg einfach, es wäre ein Traktor gewesen und der schwarze PKW wäre ihm auf Höhe des weißen PKW hinten drauf gefahren.
Da liegt Dein Logikfehler. Das schwarze Auto hatte ja zum Unfallzeitpunkt die Geschwindigkeit des Radfahrers und wäre nicht aufgefahren.
Eine physikalisch ähnliche Situation gibt es öfters bei zähflüssigem Verkehr auf der Autobahn. Man hält ausreichend Abstand, jemand fährt dann in die Lücke und der Abstand passt nicht mehr. Wenn dann in dem Moment vorne einer scharf bremst, fährt man auf, obwohl man kurz vorher noch genügend Abstand hatte. Hätte man selber jetzt zum Zeitpunkt des einfahrens in die Lücke eine Vollbremsung hinlegen sollen, dass der Abstand gleich passt?
 
Wenn ich mir so das ein oder andere YT-Video über russischen Straßenverkehr ansehe, dann erscheint mir Eure Diskussion, wer hier welche Regel verletzt hat, recht müßig. Dort scheinen Verkehrszeichen, Ampeln oder Fußgängerüberwege noch nicht einmal Empfehlungscharakter zu haben.
Aber vielleicht kann man ja für hiesige Verhältnisse was lernen.
Ja stimmt, die Diskussion ist müßig. Aber vom russischen Straßenverkehr abgesehen, ich denke in Deutschland hätte das genauso passieren können.
 
Sehe ich auch so. Der Radfahrer hat keinen Fehler gemacht sondern die beiden Autofahrer.
Der türöffnende Autofahrer hat wohl den größten Fehler gemacht. Das ist allerdings etwas, das jedem, der sich nicht ganz explizit mit "Dooring" Unfällen beschäftigt mal passieren kann.

Der Radfahrer hat durchaus auch einen Fehler begangen: zu knapp am Auto vorbeigefahren. Sollte man niemals tun, mache ich auch nie und weise meine Kinder auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit darauf hin (mit leider nicht zuverlässigem Erfolg).

Der Autofahrer hinter dem Radler hätte sicher etwas mehr Abstand halten müssen. Ob er den Unfall hätte verhindern können ist aber fraglich. Die Abstände sind so berechnet, dass man auch einem stark bremsenden vorausfahrenden Fahrzeug nicht hintendrauf fährt. Wenn jemand plötzlich von jetzt auf gleich mit 0km/h vor einem steht, da befürchte ich, dass die wenigsten das noch verbremsen.

Jedem von uns sollte das ein lebendes Beispiel sein immer mit großem Abstand an parkenden Autos vorbeizufahren (auch wenn hinten jemand ungeduldig wird oder hupt), denn das ist die einzige Möglichkeit so eine Situation unbeschadet zu überstehen.
 
Ich finde es eigentlich nur erschreckend, wie schnell unvorhergesehen ein so dramatischer Unfall geschehen kann. Jeder ist mal unachtsam oder macht mal Fehler. Jeder ist mal nicht ganz regelkonform Rad gefahren oder hat gerade mit tausend Gedanken im Kopf die Tür geöffnet. Jeder der drei Beteiligten wird ein schweres Paket zu tragen haben.
 
Ja stimmt, die Diskussion ist müßig. Aber vom russischen Straßenverkehr abgesehen, ich denke in Deutschland hätte das genauso passieren können.
Wie oben geschrieben, passiert es aber in der Realität nicht. Seit 2013 registriere ich deutschlandweit sämtliche tödliche Fahrradunfälle, dabei kam es in den bislang über 5000 ausgewerteten Fällen 36-mal zum fatalen Sturz nach Dooring (=3x/Jahr). Nur in einem der Fälle war der Radfahrer dabei im Mischverkehr unterwegs und wurde nach dem Sturz von einem Überholer erfasst. Der "Überholer" war eine Straßenbahn, der man wohl kaum vorwerfen kann, sie hätte weiter links fahren können. Der Fahrer hätte daher womöglich nicht überholen dürfen, aber ob er das hätte sehen können, hängt auch davon ab, ob der Parker in einer geschlossenen Reihe stand, oder ob die Radfahrerin zum Umfahren des Parkers erst spontan ausgeschert ist. Falls die Straßenbahn da schon dicht genug hinter ihr war, hätte sie an der Engstelle Nachrang gehabt.
 
Wie oben geschrieben, passiert es aber in der Realität nicht. Seit 2013 registriere ich deutschlandweit sämtliche tödliche Fahrradunfälle, dabei kam es in den bislang über 5000 ausgewerteten Fällen 36-mal zum fatalen Sturz nach Dooring (=3x/Jahr). Nur in einem der Fälle war der Radfahrer dabei im Mischverkehr unterwegs und wurde nach dem Sturz von einem Überholer erfasst.
Und was ist mit dem da: https://www.sueddeutsche.de/panoram...-toedlichen-fahrradunfall-in-berlin-1.3547944 ?
Soweit ich weiss gibt/gab es in der Hermannstraße keine RVA. Und ich erinnere mich an einen anderen Fall, in dem eine gedoorte Frau von einem nachfolgenden Fahrzeug überfahren wurde, auch hierzulande. Weiss aber nicht mehr in welcher Stadt das war - ist aber sicher noch keine 10 Jahre her.
 
Das war keine Kollision mit dem nachfolgenden Überholer, so wie es die Regel in den insgesamt wenigen Fällen ist.

Neben der Sache mit der Straßenbahn im Mischverkehr gibt es sonst nur noch drei Fälle von Dooring mit Überrollen durch nachfolgende Überholer, wo das Opfer zuvor auf einer Radverkehrsanlage neben den rechts liegenden Parkreihen unterwegs war (je 1x Schutzstreifen, 1x Hochbordradweg, 1x Radfahrstreifen).
 
Wenn ich mir so das ein oder andere YT-Video über russischen Straßenverkehr ansehe, dann erscheint mir Eure Diskussion, wer hier welche Regel verletzt hat, recht müßig. Dort scheinen Verkehrszeichen, Ampeln oder Fußgängerüberwege noch nicht einmal Empfehlungscharakter zu haben.
Aber vielleicht kann man ja für hiesige Verhältnisse was lernen.

Was willste uns damit sagen?
Das wir noch froh sein können das es hier nicht so ist wie bei den Russen?
 
Zurück
Oben Unten