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Komme nicht aus "falschen" SPD-SL Cleat

Alexander108

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Wolfenbüttel
Hallo,

mein Name ist Alexander. Das ist mein erster Post hier. Ich habe nach sieben Jahren Rennrad Abstinenz wieder angefangen und habe nun meine 8 Jahre alten Shimano SPD Schuhe getauscht und bin auf SPD-SL umgestiegen.

Am Donnerstag bin ich das zweite mal "umgefallen". Grundsätzlich komme ich aus dem Pedal. Ich habe die Angewohnheit, aus dem rechten Pedal zuerst herauszugehen, um mich dann nach rechts "fallen" zu lassen, indem ich leicht nach rechts lenke. Das klappt eigentlich ganz gut.

Am Donnerstag hat es nicht geklappt. Ich musste an einer Kreuzung zweier Landstraßen abbiegen, habe mich links eingeordnet und wollte zum Stehen kommen. Doch dann hat ich ein PKW rechts von mir gestellt (relativ nahe) und meine übliche Routine hat nicht funktioniert, da ich nicht rechts einlenken konnte (zumindest habe ich es nicht getan). In der Konsequenz neigte sich das Rad nach links und ich kam mit links nicht aus dem Pedal.

Ich habe etwas experimentiert und wie es aussieht ist das in der konkreten Situation sehr, sehr schwierig. Rechts bin ich schon raus und habe daher keinen Halt mehr und kippe schon langsam nach links. Irgendwie ist das gesamte Gleichgewicht dahin. Hinzu kommt, dass das linke Cleat ca. vier bis sechsmal weniger ein- und ausgeklickt wird. Sollte ich grundsätzlich beim Fahren an eine Kreuzung oder Ampel beide Schuhe ausklicken? Das erscheint mir irgendwie nicht sinnvoll.

Vielen Dank für Ratschläge.

VG Alexander
 

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Re: Komme nicht aus "falschen" SPD-SL Cleat
Ich fahre LOOK aber kann man die Auslösehärte bei Schimpanski-Pedalen nicht einstellen? Ansonsten mal an einer Laterne festhalten und das wirklich üben - bis es im schlaf klappt. Oder mal ein anderes System ausprobieren.
 
Vielen Dank. Die Pedale habe ich sofort auf die geringste Auslöse-Härte eingestellt. Ich nutze die gelben Original Shimano Cleats und Garmin Rally RS Pedale. Cleats sitzen auch fest an den Schuhen.

Natürlich muss ich mehr üben.

Es ist nicht so, dass ich generell Schwierigkeiten habe raus zu kommen. In 99% der Fälle klappt es.

Meine Frage bezieht sich auf die Situation in der ich auf einer Seite bereits raus bin und nun in die falsche Richtung kippe. Nach meiner Beobachtung ist es bedeutend schwerer bis unmöglich da raus zu kommen. Was kann ich tun, um in dieser Situation richtig zu reagieren?

Vielen Dank

VG Alexander
 
Meine Frage bezieht sich auf die Situation in der ich auf einer Seite bereits raus bin und nun in die falsche Richtung kippe. Nach meiner Beobachtung ist es bedeutend schwerer bis unmöglich da raus zu kommen. Was kann ich tun, um in dieser Situation richtig zu reagieren?
Kann es sein, dass Du viel zu früh ausklickst?
Ich fahre eigentlich nie im ausgeklickten Zustand. Das wird erst gemacht wenn ich quasi schon fast stillstehe. Wenn ich dann in eine Richtung kippe, geht ganz automatisch das betreffende Bein zur Seite um mich abzufangen. Dabei wird ohne darüber Nachzudenken ausgeklickt.
Ich muss da gar nichts bewusst machen oder gar noch Überlegen welche Reihenfolge.
 
Bin nicht sicher, ob es gut ist, sich das Ausklicken immer nach derselben Seite anzugewöhnen. Ich hab anfangs, als ich noch unsicher war, tatsächlich beidseitig ausgeklickt und zwar frühzeitig im Anrollen vor Kreuzungen bzw. potenzielle Stop-Situationen. Damit gewinnst du keine Ästhetik-Wertung, aber auf die Fresse fallen ist noch weniger ästhetisch.

Es hilft auch, mit einem Plan in solche Situationen zu fahren, d.h. sich vor Kreuzungen/Stop-Situationen kurz bewusst zu machen, wie man an die Situation/Kreuzung ranfährt, also Lenker links oder rechts einschlagend und dann entsprechend diese Seite zuerst auszuklicken. Beim Linksabbiegen würde ich normalerweise links ausklicken bzw. links in Ausklickbereitschaft bleiben.
 
Kann es sein, dass Du viel zu früh ausklickst?
Ich fahre eigentlich nie im ausgeklickten Zustand. Das wird erst gemacht wenn ich quasi schon fast stillstehe. Wenn ich dann in eine Richtung kippe, geht ganz automatisch das betreffende Bein zur Seite um mich abzufangen. Dabei wird ohne darüber Nachzudenken ausgeklickt.
Ich muss da gar nichts bewusst machen oder gar noch Überlegen welche Reihenfolge.
Klar, das ist der übliche Ablauf, wenn man routiniert ist und der Prozess intuitiv und mit 100%iger Sicherheit funktioniert. Für den Anfang meines Erachtens aber nicht ideal, da Fehlertoleranz = null. Außer man ist Anhänger der ganz harten Schule ("Lernen durch Schmerz") .

Ich meine, es geht ja am Anfang auch darum, die Angst vor dem Umfallen bzw. einem misslungenen Ausklicken zu nehmen. Das erreicht man eher dadurch, dass man sich Zeit gibt fürs Ausklicken und es eben gerade nicht auf den letzten Drücker macht. Natürlich klickt man nicht einen Kilometer vor der Ampel aus, aber schon so, dass man ggf. noch Zeit für einen zweiten Versuch hat.
 
Natürlich klickt man nicht einen Kilometer vor der Ampel aus, aber schon so, dass man ggf. noch Zeit für einen zweiten Versuch hat.
Da ich den Text des TE so interpretiere, dass zwischen Ausklicken und Anhalten zum Abbiegen so viel Zeit vergangen ist das ein Pkw genügend Zeit hatte an ihm vorbei zu fahren und den Platz, den er zum Anhalten vorgesehen hatte, teilweise zu blockieren, gehe ich eben von einem sehr frühen Ausklicken aus.
 
Vielen Dank dopero und johnny68.

Natürlich klicke ich nicht km-weit vorher aus. Aber vielleicht 8m bis 10m vor der Kreuzung. Ich fahre dann langsam ran und kann, wenn es frei ist, einfach nur Druck geben und das ausgeklickte Pedal ist wieder drin. Der PKW war vielleicht 100m schon dicht hinter mir und hat sich gleich rechts von mir hingestellt, so dass mein Manöver (rechts lenken und kippen lassen) kritisch war, womit ich nicht gerechnet habe.

Was ich gut finde ist die Idee, wechselweise auszuklicken, als, mal rechts und mal links. Links abbiegen: links ausklicken. Mit der Taktik wäre ich zu 99% nicht in die Situation gekommen.

Auch der Hinweis von prince67, sich mittig zu stellen erscheint mir sinnvoll, wenn es geht. In der Situation ist die Kreuzung sehr breit und das hätte die Situation möglicherweise verschlimmert, weil es die Fahrerin dazu ermutigt hätte noch näher ranzufahren.

Allerdings ändert das alles nichts am Kern der Frage: Was, wenn man doch in die falsche Richtung kippt (oder passiert das irgendwann einfach nicht mehr)? Wie kommt man in weniger ca. 1s aus einer frei mehr oder weniger drehenden Kurbel, wenn man gleichzeitig den Impuls hat, sich mit dem Bein abzustützen, was verhindert, dass man raus kommt. Ist vielleicht wie mit der afrikanischen Affenfalle, in der die Ureinwohner Früchte ein ein Baumloch gegeben haben, das gerade groß genug war, dass der Affe mit ausgestreckter Hand reinkommt. Greift er nach den Früchten und macht eine Faust kommen die Jäger mit Gebrüll, der Affe bekommt Panik, "vergisst" die Faust zu öffnen und ist gefangen. Nun ja, irgendwie bin ich der Affe in der Situation und der Jäger heißt Schwerkraft. Ich muss also vielleicht wirklich mal an einer Wand genau diese Situation bewusst üben.

Das war sehr hilfreich. Vielen Dank!
 
Meine Frage bezieht sich auf die Situation in der ich auf einer Seite bereits raus bin und nun in die falsche Richtung kippe. Nach meiner Beobachtung ist es bedeutend schwerer bis unmöglich da raus zu kommen. Was kann ich tun, um in dieser Situation richtig zu reagieren?
Wie (auch von Dopero) gesagt, so einfach das auch klingt, siehe meinen Link oben, langsam fahren, bzw. balancieren, stehen bleiben lernen. Das ist vom Kopf dann ganz was anderes, dann bleibt man halt (fast) stehen, und kann sich dann quasi in Sicherheit wiegend, ganz in Ruhe überlegen, ob und wann man ausklickt.

Ich beobachte Leute, die sitzen schon lang auf dem Rad, und klicken trotzdem immer noch 50 Meter vor jeder Kreuzung einen Fuß aus, das ist einfach nur am Thema vorbei und absolut hirnrissig und überflüssig. In den meisten Fällen muss man dann gar nicht ausklicken, lässt einzwei Autos im Querverkehr vorbei und kann direkt wieder weiterfahren.

In keiner anderen Sportart wird komischerweise so wenig Wert auf Technik gelegt wie bei „uns“; einerseits macht es vielleicht den Reiz des Radfahrens aus, andererseits führt es dann halt zu solchen Problemen. Dabei bräuchte man nur 0,1% von dem investieren, was für man an Technik für Tennis, Tanzen, Fußball oder Schwimmen benötigt.

Edit: ..und das Langsamfahren kann man natürlich erstmal mit jedem normalen Rad/Plattformpedal üben!
 
Danke, Teutone. Das scheint mir wirklich wesentlich besser zu sein, als meine Taktik 10m vorher, mehr sind es wirklich nicht, auszuklicken. Aber es spielt auch keine Rolle, ob man 10m, 5m oder 100m zu früh ausklickt. Ich werde da mal etwas üben.
 
Um Deine Frage zu beantworten:
Der noch eingeklickte Fuß ist doch vermutlich unten?
Wenn Du jetzt zu dieser Seite kippst, dann sollte ein Ausklicken im Panikmodus immer noch möglich sein, bevor Du aufschlägst. (Das Kippen des Rades erleichtert Dir das Ausklicken (weil "nach außen" immer mehr "nach unten" wird).) Ggf. mal auf einer Wiese probieren.
Zumindest mit Look Keos (und Deltas) funktioniert das bei mir, wenn ich es alle 1000? Versuche mal benötige. Bisher bin ich ( dabei ;) ) niemals gestürzt.
 
Vielen Dank grüner Sphinx. Es ist vermutlich wirklich mangelnde Übung. Ich kann gar nicht sicher sagen, wo der Fuß war (oben oder unten). Ich werde das mal beobachten. Ist ja auch nur einmal passiert aber es hat mich schockiert und die Peinlichkeit war noch schlimmer (die einzige Blessur, der blaue Fleck am Ellenbogen ist schon weg aber es ist noch sehr präsent im Kopf). Ich will das nicht wieder erleben. Ich bin früher mit SPD Pedalen gefahren und da war es viel, viel leichter raus zu kommen.
 
Wenn man nach links lenkt, kippt man nach rechts. Liegt da vllt. das Problem, also dass du zur falschen Seite lenkst und immer unbewusst gegen ein nach links kippendes Fahrrad ankämpfst, was nur
Wirklich? Wenn ich nach rechts einschlage, neigt sich mein Rad auch nach rechts. Ich unterstütze das natürlich mit dem gesamten Oberkörper. Kommt mir wenig intuitiv vor. Das muss ich mal ausprobieren.
 
Nein, ist tatsächlich so. Wenn Du nach rechts lenkst, kippt das Rad nach links, weil der Aufstandspunkt unter Deinem Schwerpunkt nach rechts wandert.

Genau das lernt man z. B. beim Fahrsicherheitstraining mit dem Motorrad. Man gibt einen Lenkimpuls (drückt den Lenker nach vorne) auf die Seite, in die man ausweichen will. Also das Hindernis ist links, man will nach rechts ausweichen und drückt den Lenker rechts nach vorne, lenkt also nach links und fährt damit automatisch nach rechts.
 
Nein, ist tatsächlich so. Wenn Du nach rechts lenkst, kippt das Rad nach links, weil der Aufstandspunkt unter Deinem Schwerpunkt nach rechts wandert.

Genau das lernt man z. B. beim Fahrsicherheitstraining mit dem Motorrad. Man gibt einen Lenkimpuls (drückt den Lenker nach vorne) auf die Seite, in die man ausweichen will. Also das Hindernis ist links, man will nach rechts ausweichen und drückt den Lenker rechts nach vorne, lenkt also nach links und fährt damit automatisch nach rechts.
Spannend. Muss ich wirklich mal ausprobieren. Vielleicht ist das schon die Lösung.
 
Du machst dir zu viele Gedanken, wann, wie, wo ausklicken. Du musst durch Regelmäßigkeit es schaffen, das der gesamte Ablauf im Unterbewusstsein abläuft.
 
In keiner anderen Sportart wird komischerweise so wenig Wert auf Technik gelegt wie bei „uns“; einerseits macht es vielleicht den Reiz des Radfahrens aus, andererseits führt es dann halt zu solchen Problemen. Dabei bräuchte man nur 0,1% von dem investieren, was für man an Technik für Tennis, Tanzen, Fußball oder Schwimmen benötigt
Finde ich auch, und wird auch oftmals völlig vernachlässigt, auch von mir in der Anfangszeit. Ein wenig Techniktraining lässt sich ja aber vor / während / nach jeder Tour praktizieren, oder auch einfach mal so. Möglichkeiten gibt's da ja genug. Während meiner Quarantäne bin ich bspw regelmäßig in die Garage und habe da meine "Runden" um 2 Gegenstände gedreht....
Und das bessere Fahrgefühl merkt man relativ schnell.
 
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