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Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?

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Re: Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?
Ich bin ja auch bei Kollegen verschrien, weil ich auf Schülerbitten und -anfragen nur reagiere, wenn sie in ganzen, sinnvollen Sätzen vorgetragen werden. Ein Deutschkollege meinte zu mir, ich solle mich nicht so anstellen, Sprache lebt und verändert sich, die Jugend bestimmt, wie wir alle bald sprechen. Hmm, ich hoffe, meinen Teil dazu beizutragen, dass diese Sprache mir verständlich bleibt...
Wenn Sheldon Brown "axle" schreibt, kann man entweder wissen was er meint oder warten bis einem jemand das Gleiche mit "spindle" erklärt.
Letzteres halte ich für sprachlich unpraktisch, denn es geht ja um Kommunikation, da braucht man nicht immer eine "Welle" zu machen (auch wenn bei uns die Semantik der Begriffe "Achse" und "Welle" klarer getrennt ist).
Experten neigen leider manchmal dazu sich sprachlich die Hose mit der Kneifzange anziehen zu wollen aber ohne solche Korrektive wär's auch blöd.
Ganze Sätze erleichtern die Kommunikation meist erheblich. insofern machst Du das als Pädagoge schon richtig.
 
...der nicht sprachgewandte Franke schickt jeder seiner Dreiwortsätze ein "wast scho" hinterher.
Will meinen: ich kann es nicht in Worte fassen aber du wirst schon wissen was ich meine.

Meine Lieblingssätze beginnen mit:
Fakt ist...
Rein theoretisch
...
Ich bin ja kein ... aber...

beliebte Kurzsätze der 10er:
genau! (auf eine ungestellte rethorische Frage im Selbstdialog)
OKeeee
Das (meist nicht explizit ausgeschriebene) "ich bin ja ein... und desshalb..."
erfreut sich auch einer gewissen Beliebtheit.
Wobei ich für mich schon sagen muß. dass ich sowas gerne in Kauf nehme, wenn man so viel dabei lernen kann wie bei Dir.
 
...Letzteres halte ich für sprachlich unpraktisch, denn es geht ja um Kommunikation, da braucht man nicht immer eine "Welle" zu machen (auch wenn bei uns die Semantik der Begriffe "Achse" und "Welle" klarer getrennt ist).
Experten neigen leider manchmal dazu sich sprachlich die Hose mit der Kneifzange anziehen zu wollen aber ohne solche Korrektive wär's auch blöd. ...
"Welle" ist der in Deinem Beispiel richtigerweise angewendete Fachbegriff, wohingegen der Gebrauch des Wortes "Achse" vermuten ließe, daß man es eben nicht besser weiß. Sprachliche Präzision hat nichts damit zu tun, daß sich irgendwer die Hose mit der Kneifzange anziehen möchte; sie ist eher eine Frage der Respektbezeugung an das sprachliche Gegenüber.
Ganz schwer haben es übrigens die Juristen: Dort ist die Schreibweise der Fachbegriffe kongruent mit der Alltagssprache.
Wenn ich in der Zeitung "Mord" oder "Totschlag" lese, ist es in Wahrheit oftmals weder das eine noch das andere. Für jemanden, der etwas davon versteht - das sind nicht Journalisten -, ist das grausam.
..., denn es geht ja um Kommunikation, da braucht man nicht immer eine "Welle" zu machen. ...
Gerade weil es um Kommunikation geht, erwarte ich, daß der andere klar formuliert und ich nicht nachfragen oder
"zurücklesen" muß. Die heute zur Verfügung stehenden schnellen Kommunikationsmittel und deren automatische Korrekturmöglichkeiten (!) sorgen aber - die Sprache betreffend - für eine gewisse "Beliebigkeit". Darunter leidet die Qualität.
Ich nehme das zuweilen mit Humor und nehme mir etwa die Freiheit, mich über falsch geschriebene, sinnlose (Fremd)wörter zu belustigen. Den Vorwurf, ich würde mir die Hosen mit der Kneifzange anziehen, muß ich dann wohl aushalten.
 
Gerade weil es um Kommunikation geht, erwarte ich, daß der andere klar formuliert und ich nicht nachfragen oder
"zurücklesen" muß. Die heute zur Verfügung stehenden schnellen Kommunikationsmittel und deren automatische Korrekturmöglichkeiten (!) sorgen aber - die Sprache betreffend - für eine gewisse "Beliebigkeit". Darunter leidet die Qualität.
Arbeit an der Sprache ist Arbeit an den Gedanken
 
Wenn Sheldon Brown "axle" schreibt, kann man entweder wissen was er meint oder warten bis einem jemand das Gleiche mit "spindle" erklärt.
Letzteres halte ich für sprachlich unpraktisch, denn es geht ja um Kommunikation, da braucht man nicht immer eine "Welle" zu machen (auch wenn bei uns die Semantik der Begriffe "Achse" und "Welle" klarer getrennt ist).
Experten neigen leider manchmal dazu sich sprachlich die Hose mit der Kneifzange anziehen zu wollen aber ohne solche Korrektive wär's auch blöd.
Ganze Sätze erleichtern die Kommunikation meist erheblich. insofern machst Du das als Pädagoge schon richtig.
Um solche Kleinigkeiten geht es da meist gar nicht. Ich arbeite schließlich an einer Gesamtschule. Aber bei Fragen wie: "Kann ich mal Kreide?" ist es bei mir aus.
 
"Welle" ist der in Deinem Beispiel richtigerweise angewendete Fachbegriff, wohingegen der Gebrauch des Wortes "Achse" vermuten ließe, daß man es eben nicht besser weiß. Sprachliche Präzision hat nichts damit zu tun, daß sich irgendwer die Hose mit der Kneifzange anziehen möchte; sie ist eher eine Frage der Respektbezeugung an das sprachliche Gegenüber.
Ganz schwer haben es übrigens die Juristen: Dort ist die Schreibweise der Fachbegriffe kongruent mit der Alltagssprache.
Wenn ich in der Zeitung "Mord" oder "Totschlag" lese, ist es in Wahrheit oftmals weder das eine noch das andere. Für jemanden, der etwas davon versteht - das sind nicht Journalisten -, ist das grausam.

Gerade weil es um Kommunikation geht, erwarte ich, daß der andere klar formuliert und ich nicht nachfragen oder
"zurücklesen" muß. Die heute zur Verfügung stehenden schnellen Kommunikationsmittel und deren automatische Korrekturmöglichkeiten (!) sorgen aber - die Sprache betreffend - für eine gewisse "Beliebigkeit". Darunter leidet die Qualität.
Ich nehme das zuweilen mit Humor und nehme mir etwa die Freiheit, mich über falsch geschriebene, sinnlose (Fremd)wörter zu belustigen. Den Vorwurf, ich würde mir die Hosen mit der Kneifzange anziehen, muß ich dann wohl aushalten.
Sprachliche Präzision ist ein weites Feld und Hildes Kollege hat das schon ganz gut auf den Punkt gebracht. Die Zuordnung von Begriffen und deren Bedeutungen ist tatsächlich nie ganz präzise zu orten, in den Rechtswissenschaften wird ja davon auch ausgiebig Gebrauch gemacht.
Es geht mir aber im Grunde nur darum, dass man sich erst mal darum bemühen sollte das Gemeinte zu verstehen, bevor man sich über Begrifflichkeiten auslässt. Das verstehe ich jedenfalls unter Respekt vor meinem Gegenüber. Davon abgesehen macht eine korrekte Fachsprache noch keinen guten Schrauber.
 
Um solche Kleinigkeiten geht es da meist gar nicht. Ich arbeite schließlich an einer Gesamtschule. Aber bei Fragen wie: "Kann ich mal Kreide?" ist es bei mir aus.
Das ist ganz schlimm! Kinder fangen sprachlich ja mit Infinitiven, also Verben, an. Und plötzlich heißt es “Kann ich mal die Butter?“. Ich stelle dann auch auf durchzug, auch wenn ich mich über den korrekten Artikel ein wenig freue... Nervig, wie schnell Kinder auf das sprachliche, intellektuelle und sittliche Niveau ihrer Eltern sinken können.
 
armin_fuchs.jpg
 
Um solche Kleinigkeiten geht es da meist gar nicht. Ich arbeite schließlich an einer Gesamtschule. Aber bei Fragen wie: "Kann ich mal Kreide?" ist es bei mir aus.
Wie jetzt? Kreide? Die gibts bei Euch noch? Hoffentlich doch nur im Sportunterricht, um Absprungmarken anzubringen.
Kann ich mal Digitalpakt????

Herzliche Grüße
himmelblau...

P.S. Fröhliche Weihnachten!
 
Wie jetzt? Kreide? Die gibts bei Euch noch? Hoffentlich doch nur im Sportunterricht, um Absprungmarken anzubringen.
Kann ich mal Digitalpakt????

Herzliche Grüße
himmelblau...

P.S. Fröhliche Weihnachten!
Digitalpakt? Ich kann mit Kreide an die Tafel 1en und 0en malen...
Neinnein, wir haben in einigen Räumen auch schon Beamer, nur keine Rechner, mit denen wir diese bedienen können, eigene dürfen wir ja nicht benutzen. Aber in einigen Jahren soll es besser werden. Hören wir jeden Fall seit vielen Jahren. ;)
 
Einsen und Nullen? Informatik?;)
Bei mir: Digitalpakt: Viiieel Gerede, kein Ergebnis.
Schulförderverein: Wenige Worte, 13 Beamer (der Rest für alle Räume) plus Rechner.

Wenn man keine Eigeninitiative ergreift, macht das System wenig Spaß.
 
Einsen und Nullen? Informatik?;)
Bei mir: Digitalpakt: Viiieel Gerede, kein Ergebnis.
Schulförderverein: Wenige Worte, 13 Beamer (der Rest für alle Räume) plus Rechner.

Wenn man keine Eigeninitiative ergreift, macht das System wenig Spaß.
Kommt auf die Schulform an. Am benachbarten Gymnasium hat die Stadt schon vor Jahren alle Räume mit Beamern ausgestattet. Alle Lehrer und alle Schüler bekamen ein IPad, damit das auch Sinn macht. Der NW-Vorsitzende erzählte letztens von 15.000€, die in digitale Messaparate investiert wurden, um so einiges auch auf Schülersätze aufzustocken. Diese Sachen kennen wir nicht mal als einmaliges Vorführzeug. Da hat man doch ein klein wenig das Gefühl eines Gefälles der Zuwednung der Stadt. Aber wir sind ja die, die Chancengleichheit schaffen...
 
Kommt auf die Schulform an. Am benachbarten Gymnasium hat die Stadt schon vor Jahren alle Räume mit Beamern ausgestattet. Alle Lehrer und alle Schüler bekamen ein IPad, damit das auch Sinn macht. Der NW-Vorsitzende erzählte letztens von 15.000€, die in digitale Messaparate investiert wurden, um so einiges auch auf Schülersätze aufzustocken. Diese Sachen kennen wir nicht mal als einmaliges Vorführzeug. Da hat man doch ein klein wenig das Gefühl eines Gefälles der Zuwednung der Stadt. Aber wir sind ja die, die Chancengleichheit schaffen...
Das hört sich nicht so gut an, da bei euch. Da hat die Stadt ihre Hausaufgaben nicht erledigt. Jedenfalls ist die Stadt dafür zuständig und keine Fördervereine. Wir haben hier seit 10 Jahren die Schulen (6 Grundschulen und eine Gesamtschule) nach und nach mit interaktiven Whiteboards ausgestattet. In ungefähr 2 Monaten sind dann alle Klassen mit so etwas ausgestattet und wir können demnächst anfangen die ältesten, 10 Jahre alten, Teile gegen was neues zu ersetzen. Für die Oldschool-Lehrer gibt's dann in den Klassen noch normale Whiteboards. Kreide brauchen die eventuell noch im Kunstunterricht.
 
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