(Schneeräum-)Ressourcen sind halt endlich und natürlich räumt man da zuerst, wo am meisten betroffen sind.
Bei uns am Land geht's eigentlich, in der Stadt (10 km entfernt) werden Wohngebiete teils auch nicht geräumt, weil sie mit dem Räumen nicht immer hinterherkommen. Trifft aber Autos wie Radfahrer gleich, insofern weiß ich nicht, was das mit der Verkehrwende zu tun hat...
Das lasse ich so nicht (gerne) gelten.
Verkehrswende kann nur funktionieren, wenn alle sicher unterwegs sein können. Die Schwächsten und Gebrechlichsten zuerst, dann die Umweltfreundlichsten.
Was ist bei uns? Autos können fahren, alles andere fliegt auf die Schnauze.
ABER: Bei uns ist seit Freitag (heute ist Dienstag wohlgemerkt) bekannt, dass es stark schneien und kalt werden wird. Wir sind keine Welthauptstadt mit nur einem Räumfahrzeug. In DIESER Zeit hätte selbst ich es vermutlich VON HAND geschafft, sämtlich Straßen im Ort zu streuen.
Aber: Die Kommune streut keinen Split, der auch bei Eis recht guten Grip gibt, sondern nur Salz. Und wir Anwohner, die wir die 80 cm zum Fahrbahnrand freischaufeln, dürfen nur Split streuen, kein Salz. Ergo: Wir kommen nicht über die vereiste Straße drüber, es sei denn, wir investieren in (bei mir) mind. 25 kg Split. Was ein LKW in 5 Sekunden verstreut hat übrigens.
Anstatt die Kommunen in Schutz zu nehmen sollten man sich doch mal fragen, wie es funktionieren könnte. Mein Chef lässt "Glatteis" nicht gelten, der will, dass ich zur Arbeit komme! Ein Oberschenkelhalsbruch ist auch schnell passiert. Übrigens auch mit Spikebereifung am MTB (wenn es Eisbergmäßig zugeht).
Und "woanders" geht es auch. Sei es in Kopenhagen (hier werden alle Radverkehrswege (!) VOR den Fahrbahnen geräumt und gestreut) als auch in
Oulu/Finnland , wo selbst bei heftigen Minusgraden ordentlicher Schüler-Radverkehr herrscht.
Also: Wie bekommen wir auch unter winterlichen Bedingungen eine Verkehrswende hin, die einen nicht zum Auto zwingt sondern sicherstellt, dass man auch mit dem Rad zur Arbeit oder zu Fuß (zügig) zum Bus kommt?