AW: Aber auch Verständnis
Man kann ja Verständis dafür haben, daß die Profi-Sportler dopen, aber soll man deswegen alles so lassen wie es ist? Sollte man nicht lieber die Verhältnisse ändern, daß kein Doping mehr nötig ist?
Trotz all der Enthüllungen glaube ich ja inzwischen nicht mehr, daß sich etwas ändert. Jeder, der "auspackt", sagt nur, was er unbedingt muß, und nennt nur Namen, die schon bekannt oder unwichtig sind.
Das Gros der Radsport-Fans interessiert sich nichtmal dafür. Zuerst hat sich jeder an der Unschuldsvermutung festgeklammert (was ja sogar noch in Ordnung war), aber jetzt, wo alles rausgekommen ist, heißt es halt "Na gut, ist halt so, was will man machen". Kann man auch schön in dem "Giro-Thread" beobachten, da beschweren sich sogar Leute, daß bei Eurosport das Thema Doping überhaupt nur angesprochen wird. Wirklich zu stören scheint das niemanden.
Außerdem: Es ist eine GANZ billige Ausrede zu behaupten, irgendjemand würde einen höheren Schnitt fordern. Das machen weder die Hobby-Rennradfahrer, denn die wissen, wie schwer das ist, und der Dicke mit dem Bier vorm Fernseher bemerkt keinen Unterschied, ob die nun mit 17 oder 19km/h einen Berg hochfahren. Es ist vielmehr so, wie Zabel es gesagt hat: Es wird gedopt, weil es geht. Andere Gründe gibt es nicht.
Die einzige Hoffnung, die ich habe, ist, daß einer der Ärzte so richtig auspackt. Vielleicht greift dann die "Geständniswelle" auf Fahrer bzw. Ärzte anderer Rennteams über. So lange nur die Telekom am Pranger steht, wird sich nichts ändern. Traurig, aber wahr.
Der Oberhammer ist, dass ein doping-erfahrener Bundestrainer auch heute für den bundesdeutschen Radsport-Nachwuchs zuständig ist
Besonders grotesk finde ich, daß der lt. Spiegel auch noch "Anti-Doping-Beauftragter des Behindertensportverbandes" war. Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es zum lachen.