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Aber auch Verständnis

Radlos

Stehpinkler
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Ich habe ja schon geschrieben, das ich Doping mit lebenslange Sperre bestrafen würde. Aber mal ehrlich.....Du kommst als junger Bursche zu einem Team, und möchtest einen Profivertrag. Da winkt die dicke Kohle, da winken Ruhm, Werbeverträge und vieles mehr. Aber Du fährst immer hinterher, und Du weißt Deine Kollegen "helfen ein wenig nach". Man bietet Dir auch "Hilfe" an. Was machst Du? Entweder Du verzichtest auf all die schönen Dinge, oder Du steigst ein in den Dopingexpress.Also ich möchte mal behaupten, das die Mehrheit hier im Forum sich hätten auch "helfen" lassen. Was hat man denn für eine Wahl? Viele Profis haben ne Menge Kohle verdient, was wahrscheinlich ohne "Hilfe"nicht möglich gewesen wäre. Und bereuen auch nicht wenn Sie nach Karriereende auffliegen, denn die Knete haben sie im Sack. Ja......wenn sie alles zurück zahlen müßten, dann......... Also mal ehrlich,was würdest Du machen?
 
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Hätte man mir im zarten Alter von sagen wir 20 Jahren einen Profivertrag angeboten und ich würde sagen wir die ersten 2 Jahre nur hinterherfahren und eigentlich gar kein Land sehen egal wieviel Zeit ich ins Training stecke und ich wüsste die anderen nehmen das Zeug.
Nun ich weiss nicht ob ich jede "Hilfe" dann noch kategorisch ablehnen würde.

Der Traum vom Profiradfahrer ist sicher schwer zu begraben und im Zweifel würde bei den meissten die Ehrlichkeit auf der Strecke bleiben. Eben weil es die anderen doch auch tun.

Aber das muss aufhören. Deshalb in allen Sportarten lebenslange sperren bei Erstvergehen.(Beim Rudern ist das möglich aber da gehts halt auch nicht um viel Geld)
 
AW: Aber auch Verständnis

Ich zweifel irgendwie an dieser andauernden vereinfachten Denkweise:

Einsteig - Total schlecht im Vergleich fahren - Doping als letzter Ausweg

Ich glaube mit diesem Schema macht man es sich zu einfach. Man kann so vieles optimieren, ohne erstmal auf Doping zurückzugreifen. Und selbst mit Doping kann man dann auch einiges verschlechtern anstatt verbessern. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, daß ein Einsteiger in ein Profiteam derart hinterherfährt, daß er keine andere Wahl als das Dopen hat. Das ganze hat sicher auch viel mit Bequemlichkeit zutun. Der Mensch sucht sich gerne die Wege des geringsten Widerstands/Aufwands.

Von daher: In meinen Augen faule Ausrede.
 
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Ich habe es an anderer Stelle schon geschrieben: Ich war nie in einem Rad-Verein, weil mich meine Eltern nicht ließen. Tom Simpson ist 1967 an Doping während der 13. Etappe der TdF zum Mont Ventoux gestorben. Da war ich neun Jahre alt. Ich verstand als Kind nicht, was das mit meinem Wunsch Rennrad im Verein zu fahren zu tun haben soll, und dass meine Eltern nicht begreifen wollten, dass ich nicht dopen, sondern Rennen fahren wollte. Ich bekam von meinen Eltern später noch nicht einmal ein Rennsportrad wie alle anderen, mit denen ich dann im Verein Fußball spielte.

Nun habe ich aus verschiedenen Quellen aber entnommen, dass es mit dem Dopen nicht erst bei den Profis, sondern bereits im Alter von etwa 12 Jahren los geht.

Wenn das so stimmen sollte, und meine Eltern mir damals meinen Wunsch erfüllt hätten, dann würde ich nun seit ca. 37 Jahren dopen und fände es mittlerweile wahrscheinlich ganz in Ordnung?
Ich habe noch nicht einmal ein stink normales Fahrrad bekommen. Meine Mutter(Gott sei Ihrer Seele gnädig) hatte immer sehr sehr viel Angst um ihre Kinder. Und sie hatte Angst das wir uns tot fahren würden. Erst mit 16 Jahren, als meine Kollegen ein Moped hatten,ich weiß es noch genau ,eine Kreidler RS, da bekam ich ein Fahrrad:mad:
 
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hi,

Zabel hat auf der PK gesagt:" Nichts ist älter als der Erfolg von gestern."

Ich finde diesen Satz echt brutal, er zeigt den ganzen Druck was die Jungs haben. Und die Radsportler sitzen immer am kürzesten Hebel.

Aber natürlich entschuldigt das das Dopen nicht.

Danke
 
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Wenn ich für das Verhalten eines anderen Menschen Verständnis habe bedeutet das noch lange nicht, dass ich dieses Verhalten gutheiße. Aber wo Einsicht und Reue glaubhaft sind, bin ich gerne bereit, diesem Menschen ohne Vorurteil zu begegnen. Das beziehe ich auf die einzelnen Fahrer, die mit viel Anstrengung den Sprung in ein Profi-Team geschafft haben.

Sobald es darum geht, Doping als Geschäftemacherei zu betreiben (alle Beteiligten neben den Fahrern), widert es mich an. Da studieren Leute auf Kosten des Steuerzahlers jahrelang Medizin und haben anschließend nichts Besseres zu tun, als junge Sportler unnötig gesundheitlichen Risiken auszusetzen, nur damit die eigene Einkommensquelle gesichert bleibt. Pfui deibel.

Der Oberhammer ist, dass ein doping-erfahrener Bundestrainer auch heute für den bundesdeutschen Radsport-Nachwuchs zuständig ist und der Dachverband namens BDR ihn in Amt und Würden lässt. Alles eine miese, verlogene Gesellschaft. Null Verständnis, null Toleranz.

Nur gut, dass es noch ein paar Jugendliche gibt, die keinen Bock auf Kirmes-Rennen haben und das Radfahren auch ohne Rennen genießen können. Wer nur durch Medaillensegen seine Selbstbestätigung erfährt, wird früher oder später die schmerzhafte Erfahrung machen, das alles, was einen Anfang hat irgendwann auch ein Ende hat und dass jedes durch äußere Erfolge aufgebaute Ego dazu verurteilt ist, eines Tages wie ein Kartenhaus zusammenzufallen.

Den größten Erfolg hat jeder von uns längst verwirklicht: wir leben. Erst wenn ich das in meinem Leben realisiere, kann ich meinen eigenen Weg gehen und gute Entscheidungen für mich selbst treffen.

Zu guter letzt noch eine Anmerkung zu Erik Zabel. Vor 5 (oder 6) Jahren bin ich mal als Zuschauer zur TdF nach Frankreich gefahren. Irgendwo im Massif Central stand ich auf einer Böschung und sah die Tour-Kolonne, dann das Fahrerfeld die ansteigende Straße herannahen. Für ein paar wenige Sekunden fixierte ich meinen Blick auf Zabel und hatte den ganz persönlichen, starken Eindruck, dass dieser Mann unter enormem Leistungsdruck stand. Tatsächlich gewann er an diesem Tag die Etappe. Heute würde ich sagen, dass er sicherlich vielen Dingen ausgesetzt, trotz aller Erfolge aber nie so recht glücklich gewesen ist. Dieses Umfeld von Lug und Betrug ist vermutlich für viele Fahrer nicht das, was sie sich als junge, erfolgreiche Radsportler erwünscht hatten.
 
AW: Aber auch Verständnis

Der Traum vom Profiradfahrer ist sicher schwer zu begraben und im Zweifel würde bei den meissten die Ehrlichkeit auf der Strecke bleiben. Eben weil es die anderen doch auch tun.

Leute, vergesst ihr denn völlig, dass es auch negative gesundheitsschädliche Auswirkungen gibt? Ihr würdet dopen und euch selbst gefährden, wegen einer Profikarriere? Nur die obersten 10-20 Fahrer können doch gescheit davon Leben, der Rest... ... rackt sich vielleicht nur zu Tode.

Dafür würdet ihr ein erhöhtes Risiko in Kauf nehmen, am morgen tot im Hotel gefunden zu werden?
Ich weiß, es trifft immer die anderen...

Manche hier sprechen vom Dopen, wie vom Abschreiben in der Schule.
 
AW: Aber auch Verständnis

Dafür würdet ihr ein erhöhtes Risiko in Kauf nehmen, am morgen tot im Hotel gefunden zu werden?
 
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Ich bin auch der Meinung, daß die Sportler unter einem enormen Erfolgsdruck stehen.
Liegt es aber auch nicht zum Teil an uns, den Zuschauern, den Sponsoren und den Veranstaltern?
Überlegt einmal, welche Schnitte z.B. bei der TdF vom Veranstalter gefordert oder vorgeschrieben werden?
Kann ein " normaler Mensch " solch einen Schnitt über 3 Wochen durchhalten?
Würde mancher einem Radrennen zuschauen, wenn die Sportler mit 20 Km/h die Strasse entlang rollen?
Leute, seid mal ehrlich, wer würde zuschauen von euch?
Richtig ist, daß Doping nicht das wahre ist, aber es bleibt den Profis teilweise nichts anderes übrig.
Ich bin nicht für Doping, aber wie oft habe ich bei einem " kleinen Rennen " schon die Sätze gehört: Mann sind die aber langsam.
Ich denke, daß mancher der Profis nur gezwungenermassen dopt, um sein Geld zu verdienen.
Was wäre die TdF mit einem 20 ziger Schnitt, wer würde zuschauen, wer würde das Rennen übertragen und wer würde sponsern?
 
AW: Aber auch Verständnis

Dafür würdet ihr ein erhöhtes Risiko in Kauf nehmen, am morgen tot im Hotel gefunden zu werden?

Das ging jetzt irgendwie daneben.
Aber mal ehrlich wer dopt muß damit rechnen mal tot im Hotel zu liegen.Das ändert nichts an der Tatsache, dass zum Profiradsport Doping so dazugehört , wie die Gerte zum Reiten. Sauberen Profisport wird es nicht geben. Und eigentlich ist es mir auch egal ob die sich die Berge mit oder ohne hochquälen. Niemand wird behaupten das eine TdF oder ein Giro gesund für die Fahrer ist. Den geneigten Fernsehzuschauer mit der Flasche Bier in der Hand, ist dies letzlich auch egal, hauptsache das Blut fließt und es ist mal ein richtiger Sturz zu sehen. Jeder bestimmt selbst was er möchte, bin ich für Doping schau ich mir die pro tour , den giro oder die tour an, oder ich lass halt die Jungs ohne meine Aufmerksamkeit fahren. Und das sportpolitische Gejammer ist nun schon gar nicht mehr zum Anhören, wenn Konsequenzen folgen sollten , müsste doch mal Herr Scharping als oberster Radfahrer an Rücktritt denken, ....aber er hat ja noch nie gedopt oder ?
 
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Leute, vergesst ihr denn völlig, dass es auch negative gesundheitsschädliche Auswirkungen gibt? Ihr würdet dopen und euch selbst gefährden, wegen einer Profikarriere? Nur die obersten 10-20 Fahrer können doch gescheit davon Leben, der Rest... ... rackt sich vielleicht nur zu Tode.

Dafür würdet ihr ein erhöhtes Risiko in Kauf nehmen, am morgen tot im Hotel gefunden zu werden?
Ich weiß, es trifft immer die anderen...

Manche hier sprechen vom Dopen, wie vom Abschreiben in der Schule.

Dafür würdet ihr ein erhöhtes Risiko in Kauf nehmen, am morgen tot im Hotel gefunden zu werden?


Definitiv: JA!!!!! Da man so etwas verdrängt!!!!

Wenn du in dem System steckst, deine Trainingspläne zu 100 % erfüllst und alles aus deinem Körper herausgeholt hast aber dann siehst, dass es noch andere gibt, welche noch schneller sind als du. Ich würde nicht lange (habe nicht lange) zögern! Es ging lediglich um die Deutsche Meisterschaft. Das war aber eine andere Sportart, welche im Winter immer wieder mit Doping in die Schlagzeilen kommt.
 
AW: Aber auch Verständnis

und solange geiz geil ist, nur geld interessiert und der zweite platz der erste verlierer ist, wird das auch so bleiben.
 
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Man kann ja Verständis dafür haben, daß die Profi-Sportler dopen, aber soll man deswegen alles so lassen wie es ist? Sollte man nicht lieber die Verhältnisse ändern, daß kein Doping mehr nötig ist?

Trotz all der Enthüllungen glaube ich ja inzwischen nicht mehr, daß sich etwas ändert. Jeder, der "auspackt", sagt nur, was er unbedingt muß, und nennt nur Namen, die schon bekannt oder unwichtig sind.

Das Gros der Radsport-Fans interessiert sich nichtmal dafür. Zuerst hat sich jeder an der Unschuldsvermutung festgeklammert (was ja sogar noch in Ordnung war), aber jetzt, wo alles rausgekommen ist, heißt es halt "Na gut, ist halt so, was will man machen". Kann man auch schön in dem "Giro-Thread" beobachten, da beschweren sich sogar Leute, daß bei Eurosport das Thema Doping überhaupt nur angesprochen wird. Wirklich zu stören scheint das niemanden.

Außerdem: Es ist eine GANZ billige Ausrede zu behaupten, irgendjemand würde einen höheren Schnitt fordern. Das machen weder die Hobby-Rennradfahrer, denn die wissen, wie schwer das ist, und der Dicke mit dem Bier vorm Fernseher bemerkt keinen Unterschied, ob die nun mit 17 oder 19km/h einen Berg hochfahren. Es ist vielmehr so, wie Zabel es gesagt hat: Es wird gedopt, weil es geht. Andere Gründe gibt es nicht.

Die einzige Hoffnung, die ich habe, ist, daß einer der Ärzte so richtig auspackt. Vielleicht greift dann die "Geständniswelle" auf Fahrer bzw. Ärzte anderer Rennteams über. So lange nur die Telekom am Pranger steht, wird sich nichts ändern. Traurig, aber wahr.

Der Oberhammer ist, dass ein doping-erfahrener Bundestrainer auch heute für den bundesdeutschen Radsport-Nachwuchs zuständig ist

Besonders grotesk finde ich, daß der lt. Spiegel auch noch "Anti-Doping-Beauftragter des Behindertensportverbandes" war. Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es zum lachen.
 
AW: Aber auch Verständnis

Ich habe ja schon geschrieben, das ich Doping mit lebenslange Sperre bestrafen würde. Aber mal ehrlich.....Du kommst als junger Bursche zu einem Team, und möchtest einen Profivertrag. Da winkt die dicke Kohle, da winken Ruhm, Werbeverträge und vieles mehr. Aber Du fährst immer hinterher, und Du weißt Deine Kollegen "helfen ein wenig nach".
Wo bleibt das gute alte Mobbing?!? Dem einen die Luft rauslassen, dem Anderen mit der Nadel einen kleinen Stich in den Pneu, dem 3ten Juckpulver in die Radhose, dem 4ten ausversehen das leere Bidon in die Speichen werfen! Man kann das doch auch fair regeln! "Drück auf's Knöpfchen Max!" :rolleyes:

hannibal8-1965greatrace.jpg


Gruss, Bidonvergesser
 
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Mal ein kleines Statement von einem Viel-Leser-Wenig-Schreiber.....

Es ist schon komisch was manche unter Doping verstehen vielleicht können sie es auch nicht so in Worte fassen wie sie möchten.

Doping ist Leistungssteigerung mit verbotenen Mitteln!

Jemand schrieb in einem Beispiel: .... ein 20jähriger bekommt einen Profi-Vertrag angeboten und fährt nur hinterher und nimmt dann die "Hilfe" an....

Ich denke nicht das dies ein realistischer Vorgang ist, denn man bekommt keinen Profivertrag ohne schon etliche Siege eingefahren zu haben. Wieviel Deutsche-Radsport-Profis gibt es denn? Und stellt das mal in das Verhältnis der Jedermänner/frauen und der Teilnehmer bei all den RTFs! Beim Fußball ist es genauso dort muss man schon richtig gut in der Jugend sein und auch mindestens in einem sehr guten Verein um überhaupt einmal die Chance auf einen Talentscout am Spielfeldrand zu haben.

Aber zurück zum Doping bzw. der Leistungssteigerung: Ihr macht den Übergang viel zu Schwarz-Weiß... Das ist er aber nicht, denn wo fängt Leistungssteigerung an?

Mitte der 80ziger war es auf einmal modern und stylisch Isotonische Getränke beim Sport zu trinken, damals war es ISOSTAR und heute? Wieviel Produkte gibt es heute im Supermarkt?

Was ist mit all dem anderen Zeug? Multivitamin-Brausetablette, Nahrungsergänzungsmittel (Calzium, Magnesium und Vitamin C).

Und die technischen Hilfsmittel gehen doch heute noch viel weiter: Herzfrequenzmessung im Training und Wettkampf, Trainingspläne, Ernährungspläne und Zusätze. Ich meine wir haben es doch alle oft genug gehört wie Profisportler nach Verletzungen "gesund-gespritzt" werden.

Ein Nachwuchssportler im richtigen Team bzw. Verein hat heute schon in jungen Jahren ein Ärzteteam um sich die alles mögliche in Ihn reinspritzen, unser Nachwuschssportler benutzt ein riesenmenge an Hilfsmitteln. Nicht nur Chemie die von innen heraus wirken soll sondern eben auch jede Menge anderer Hilfsmittel nur sind die nicht vom Verband verboten.

Das ist nämlich der Haken an der Sache!!! Du darfst die Aldi-VitaminC-Brause trinken aber nicht die Salbe auf den wunden Hintern schmieren weil dort Cortison drin ist. Du darfst nach Mexiko ins Höhentrainingslager oder in die Unterdruckkammer aber kein Dingens oder sonstwas machen.

Heutzutage wird schon von der Jugend an über die Amateure hin zu all den Jedermännern mit unzähligen Hilfsmitteln versucht die Leistung zu steigern.

Die PowersBars und Riegel, das Gel, isotonische Getränke, Herzfrequenzmessung, Nahrungsergänzungsmittel, Massagen, Selbstbräuner, Trainingslager, Plastikräder, Trainingsrolle für den Winter, Freistellung auf der Arbeit und in der Schule für das Training, EPO, Testosteron, Cortisole, Anabolika usw. usw. usw.

Einiges davon ist legal und einiges illegal - das Problem ist das der Übergang ziemlich grau ist und das im jeder Sportart an die erlaubten Grenzen rangedopt wird. Wer das nicht macht ist schon Zweiter und damit der erste Verlierer.
 
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Es juckt mich immer wieder, schreibe, sende es doch nicht wieder ab. Hier eine echte Geschichte:
Es ist sicher nicht immer nur der Fahrer. Nein, insbesondere das Umfeld, Trainer, Pfleger oder gar Funktionäre, die in Sachen erlaubte und unerlaubte Substanzen mit hineinspielen.
Aus den 60er Jahren. Ein Fahrer der obersten Elite-Kategorie fährt ansprechend gut, auch mit Erfolg. Ein Funktionär findet, Du könntest viel mehr erreichen. Es fehlt Dir nur das bischen Etwas. Ich bringe Dich in Verbindung mit einem Ex-Profi, der die TdF gefahren ist.
Dem geschieht auch so. Der Ex-Profi beschränkt sich zum Glück, nebst einigen fahrerischen Tips, sich auf ein Vitaminpräparat zu beschränken, das vermutlich eher für werdende Mütter geeignet war.
Der Funktionär steckt dem Fahrer ein Röhrchen mit Koffein-Kügelchen zu. Später auf der Verbotsliste. Die Kügelchen wandern in den Abfalleimer. Als Mitglied des Nationalkaders (CH) wird der Fahrer an 3 Rennen nach Italien delegiert. Seine 2 Begleiter (Fahrer) rennen mit einer Liste von Präparaten in jede Apotheke die gesichtet wird, um Produkte zu kaufen, welche in CH nicht ohne Rezept erhältlich sind. Auf der Liste ist so ziemlich alles, von Amphetaminen (e.g. Ephedrin) bis Strichnin.
Vor den Rennen wird die 'Kanne' angesetzt. Eine Pille für den Kreislauf, eine Pille für die Luft, eine Pille weiss ich für was, eine Pille für vor dem Berg (Montecatini). Eine der 'Berg'-pille wird weitergereicht. Nach dem Rennen erhalten sie diese zurück. Nach dem Rennen wieder die 'Kanne' anhängen, um die Leber zu reinigen. Zu vermerken, es waren dies die Fahrer selbst, kein Pfleger.
Resultat '0'. Ohne Klasse, Form, entsprechendes Training war auch mit solchen Mitteln kein Erfolg zu verbuchen.
Einen grossen Einfluss hatte sicherlich das Umfeld. Zur genannten Zeit waren es insbesondere Pfleger und Funktionäre welche sich in diesem Sumpf tummelten. Es gab Pfleger welche regelmässig ihre Mittelchen den Fahrern verabreichten. Eine Meisterschaft mit seinem Tee zu fahren, wie immer, wurde nicht abgenommen und mit einem Augenzwinkern belächelt.
Die Laufbahn endete nach einer Menisukusoperation und nicht optimaler Saisonvorbereitung, an der Schwelle zum Profiradsport. Auch mit der Einsicht, dass man im Profiradsport noch vermehrt mit dieser Problematik konfrontiert wird. War es vielleicht ein Glück, dass zu jenem Zeitpunkt im Profiradsport nicht sehr viel zu verdienen war?
Der Einfluss von Personen im Umfeld ist sehr gross. Trotz allen Geständnissen (was ein Anfang sein könnte). wäre es von grosser Wichtigkeit, dass die Mittelsmänner und das Umfeld zur Rechenschaft gezogen würden. Dazu bräuchte es einiges mehr als nur Geständnisse.
Gümmeler
 
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