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Japan mit dem RR im Mai > Tips und Erfahrungen?

TBone

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Hallo Community,

im Mai werde ich mit meiner Frau nach Japan reisen, die Rennräder sollen mit. Unter anderem wollen wir eine Woche entweder im Bikepacking Modus von A nach B oder stationät in einer oder zwei Gegenden uns austoben. Ausserdem ist einmal um den Mt. Fuji fahren eingeplant und vielleicht noch ein paar andere Trips.

Wir sind im Prinzip total offen, wohin. Landen werden wir in Tokio. Gutes gehört habe ich über die Gegend um Nikko, für Hokkaido ist es wahrscheinlich noch zu früh im Jahr. Wir wollen so um die 75 - 100 km am Tag fahren, es darf auch hügelig und bergig sein. Meine Frau ist weniger fit als ich, was ich mir dachte: In Japan ist das Bahnnetz sehr gut ausgebaut, Räder können einfach mitgenommen werden. Wenn es also eine gute Route fürs Bikepacking gibt, die mehr oder weniger immer wieder an Bahnhöfen vorbei käme, könnte meine Frau so abkürzen.

Wie dem auch sei, ich bin für jeden Tip und jede Anregung dankbar!

Wie schauts also aus? Hat schon jemand Erfahrungen in Japan gemacht?
 

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Re: Japan mit dem RR im Mai > Tips und Erfahrungen?
Die einzigen flachen Flächen in Japan sind mit Häusern zugepflastert :) .

Habe einige Zeit in Japan gelebt (ist allerdings bereits einige Zeit her), wunderbare Landschaften und Berge und hyper freundliche Leute. Ich war dort viel mit dem Zweirad unterwegs, allerdings hatte das 100PS und es war mit dem örtlichen Bikerclub. Wenn man kein Japanisch kann, kann es abseits der Großstädte zu Verständigungsproblemen kommen. Das fängt dann schon dabei an, dass Ortsnamen nur noch in einer japanischen Schrift angeschrieben sind.
 
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Ok, was fällt mir noch ein? Mai ist gut für Kansai, die Gegend um Tokyo, aber auch bis zum Fuji. Es ist angenehm warm und trocken. Auf den Ostseiten der Inseln ist es wesentlich trockener als auf den Westseiten, der Wetterseite. Mai fände ich auch etwas früh für die Nordinsel Hokaido.
 
Bahnfahren geht in Japan super, aber die Räder müssen meines Wissens eingepackt sein. Es gibt dafür spezielle leichte und faltbare Taschen: such mal nach 'Rinko bag'. Im Shinkanzen kann man den Stauraum hinter der letzten Sitzreihe eines Waggons reservieren. Ohne Reservierung wird es schwer die Tasche mit dem Rad abzustellen.

Ich war mit dem Rad nur in der Gegend um den Fuji. Dort lässt sich gut fahren. Hätte ich mehr Zeit, würde ich abseits der großen Städte im zentralen Hochland fahren. Falls ihr zum ersten Mal in Japan seid, ist Kyoto absolut zu empfehlen. Tokyo kann man m. E. links liegen lassen.

Geheimtipp: Kalte Reisbällchen (Onigiri) mit verschiedenen Füllungen, umwickelt mit Nori-Alge. Die Dinger schmecken (mir) super und können eine Mahlzeit ersetzen. Es gibt sie in den meisten Supermärkten, z.B. der Ketten Lawson und 7Eleven, so dass man sie fast immer und überall bekommen kann.
 
Glückwunsch, Japan ist ein mega erlebnis

schau dir mal den Nihon romantic highway + iroha zaka road an
das ist die Gegend rund um Nikko.

wir haben uns damals räder ausgeborgt (für umgerechnet 7USd für den Tag inkl helm und dusche danach)
https://www.strava.com/activities/651813599

Für die 3seen in Kwaguchiko am Fusse vom Fuji hatten wir Stadträder ausgeborgt..
https://www.strava.com/activities/656215119

Nara würde ich unbedingt mit auf die Liste nehmen, Kyoto sowieso, Shibuya in Tokio ein erlebniss wert.

Soltest du auf den Fuji wollen, gehe den Gotemba 5th station trail, da bist fast alleine, von der anderen Seite sind unvorstellbare menschenmassen
https://www.strava.com/activities/656215372
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon mal super vielen Dank für eure Antworten!

. Wenn man kein Japanisch kann, kann es abseits der Großstädte zu Verständigungsproblemen kommen.
Ja, das kenne ich. Ich war vor 2 Jahren beruflich in Südkorea und bin auch da ein paar Tage mit dem Rad im Hinterland herumgekurvt. Dort war das auch so. Aber Dank google translate kommt man schon durch. Ich sehe das eher als Teil des Erlebnis.

Wir waren letztes Jahr zum ersten Mal für 3 Wochen in Japan und haben im Prinzip die südliche Hälfte von Honshu schon per Zug "gemacht": Tokio, Kyoto, Osaka, Nara, Hiroshima, Kobe, Kanazawa. Aber das heisst nicht, dass die Gegenden ausgeschlossen sind. Das Land hat uns so sehr fasziniert, dass wir gleich nochmal dorthin reisen wollen.

@BergHügi Danke für den Tip mit Ost / Westseite.

Und danke für den "Rinko Bag" Tip, @DreiHügel . Ich hatte vor mir noch 2 Tranzbags (https://www.tranzbag.com/) zu kaufen, aber 150 € / Stück ist ein stolzer Preis. Wie sieht es mit den Rinko Bags aus? Hast du eine Idee, was die in Japan kosten bzw. ob es sie "überall" gibt?

Danke, @mangart !
 
Glückwunsch, Japan ist ein mega erlebnis

schau dir mal den Nihon romantic highway + iroha zaka road an
das ist die Gegend rund um Nikko.

wir haben uns damals räder ausgeborgt (für umgerechnet 7USd für den Tag inkl helm und dusche danach)
https://www.strava.com/activities/651813599

Für die 3seen in Kwaguchiko am Fusse vom Fuji hatten wir Stadträder ausgeborgt..
https://www.strava.com/activities/656215119

Nara würde ich unbedingt mit auf die Liste nehmen, Kyoto sowieso, Shibuya in Tokio ein erlebniss wert.

Soltest du auf den Fuji wollen, gehe den Gotemba 5th station trail, da bist fast alleine, von der anderen Seite sind unvorstellbare menschenmassen
https://www.strava.com/activities/656215372

Hi! Wo hattet ihr die Räder ausgeliehen? Direkt in Utsonomiya (bei Trek?) or anderswo? Danke!
 
Auf youtube stellt "rides of japan" neben Techniktests auch einige Strecken in Japan vor. Er erklärt auch, wie das mit rinko bags funktioniert.
 
Servus Community!

Ich bin seit Sonntag aus Japan zurück und wir hatten tatsächlich die Räder dabei. Ich könnte sehr viel erzählen und habe viele gute Erfahrungen gemacht. Aber um diesen Post hier nicht zu lang werden zu lassen, gibt's hier eine Zusammenfassung. Falls du mehr wissen möchtest oder Tips braucht, schreib mir eine PM mit deinen Fragen.

Zusammengefasst komme ich zum Schluss, dass Japan ein tolles Land zum Radeln ist und zwar besonders und gerade auch fürs Bike-Packing. Wir waren zum ersten aber sicher nicht zum letzten Mal mit dem Rad dort.

Wo sind wir geradelt? 4 Tage auf Shikoku (im Bike-Packing modus), 4 Tage in den Japanischen Alpen (BikePacking), 3 Tage auf Hokkaido (station und eher touristisch), 3 Tage um Nikko und ich alleine dann noch mal 3 Tage Alpen (BikePacking).

Im allgemeinen kann man sagen: ~80% Japans sind Berge. Die sind nicht die höchsten im Vergleich zu "unseren" Alpen (ich war in den japanischen Alpen bis auf 2100m, viel höher geht es nicht), aber sie sind meist garstig steil, Abschnitte mit > 20% hat man gerade auf den Nebenstrecken fast immer dabei. Weil die Berge aber nicht allzu hoch sind und das das Klima in Japan feucht und im Sommer sehr warm ist, bewegt man sich dabei praktisch immer im Wald, oft Bambuswald, oft mit exotischen Vogelstimmen, aber fast nie über der Baumgrenze, fast nie in Almgeländen (Terrain zu steil, dafür kaum nutzber) und daher fast nie mit schönem Panorama und Weitblick. Meine Frau hat mal gefragt, ob es sich meiner Meinung nach lohnt, den weiten Weg nach Japan zu fliegen, um zu radeln und meiner Meinung nach lohnt es sich nicht, wenn man die grossen Pässe und Passmomente sucht, wie wir sie aus unseren Alpen bspw. vom Stilfser Joch oder den Hochalpenstrassen kennen. Wenn man aber Einsamkeit und Abentuer sucht, dann ist Japan prima, denn es gibt dort die sogenannten "Rindo Roads". Ich würde zusammenfassen, dass die Japaner gerne und ausgiebig asphaltieren. Viele Wege, die bei uns geschottert wären, sind in Japan asphaltiert. Man findet sich dann auf einsamsten, einspurigen Strässchen wieder, auf denen einem manchmal über Stunden kein einziges Auto begegnet. Wunderbar! Aber zwei Punkte gibts dabei zu bedenken: Komoot ist anscheinend wenig verbreitet und daher hat die Plattform wenig Rückmeldungen zu tatsächlich gemachten Touren. Man kann prima mit Komoot planen, aber einmal bin ich in den Alpen dann doch in einer totalen Sackgasse gelandet. Die Rindo Road über den Pass endete hart am letzten Wasserkraftwerk im Tal. Sie existierte einmal, war mittlerweile vollkommen unpassierbar aufgegeben und ich hatte keine andere Wahl als umzukehren und 30km zurück zu fahren. Ich habe gelernt: "Dicke" weisse Strassen auf Komoot sind meist ok, "dünnere" sollte man meiden. Dazu kommt: In Japan fällt im Winter extrem viel Schnee. Mitte Mai sind daher noch viele Strassen gesperrt, auch wenn sie nur bis auf 1800m Seehöhe führen. Einmal ist mir das passiert, ich bin dann trotzdem unter der Absperrung durchgeschlüpft und hatte Glück: Es waren nur nicht Rest-Schneewehen auf der Strasse, ein Auto wäre nicht durchgekommen, aber mit dem Rad war es kein Problem und so hatte ich den ganzen Pass für mich alleine. Es hätte aber auch schief gehen können.
Mein anderer Hinweis bezieht sich auf die Strassenqualität: Es gibt sehr viel Asphalt, kaum Gravel. Aber trotzdem bedeutet das: Der Asphalt kann durchaus sehr rustikal sein und auch von Schotterabschnitten unterbrochen sein, gerade auf den Rindo Roads. Ich war mit dem Graveller unterwegs (3T Exploro, 40mm Schwalbe G1 Reifen) und heilfroh. Meiner Meinung nach wäre alles auch mit dem Renner gegangen, aber ich würde auf jeden Fall Reifen >= 30mm, schlauchlos und ordentlich kleine Gänge empfehlen.

Wichtig ist es, Beleuchtung einsatzbereit dabei zu haben. Aufgrunf der extremen Topographie gibt es gerade in den japanischen Alpen viele Tunnel, gerade auf den wichtigeren Strassen. Die sind meist gut ausgebaut und beleuchtet, aber wenige sind auch nur dunkle Röhren. Sie können durchaus lang sein (der längste, durch den ich kam war 5 km lang...). Hierfür sollte jeder Radfahrende auf jeden Fall mindestens ein ordendliches Rücklicht einsatzbereit haben...

Japan hat ein sehr ausgeprägtes Bahnnetz. Das haben wir intensiv genutzt. Meine Frau ist nicht so fit wie ich, es hat daher ganz gut geklappt, dass sie mit der Bahn abkürzen / überspringen konnte. Die Bahnqualität reicht vom unglaublich guten Shinkansen bis zu geradezu historischen Bimmelbahnen. Aber es funktioniert immer alles und ist pünktlich. Wichtig ist aber: In der japanischen Bahn MUSS (!!!) das Fahrrad "verpackt sein". Ich habe mir dazu den Tranzbag Road geholt, den man bis auf Trikottaschengrösse falten kann. Es gibt vor Ort auch billigere Varianten. Welche man nutzt ist egal, aber noch mal: Man muss irgendeine Tasche benutzen. Dann kann man das Rad ohne extra zu zahlen mitnehmen, da es als Gepäckstück gilt. In absolut KEINEM japanischen Zug, vom Shinkansen bis zur Bimmelbahn gibt es Radabteile oder Wagons. Meist ist auch der Platz fürs Gepäck begrenzt. Man muss sich eben immer eine Ecke suchen. Aber das sind alle gewöhnt und es gibt keinen Ärger. Mein Profitip: Einen kleinen Zurrgurt mitnehmen, um das Rad an Haltestangen o.ä. befestigen zu können.

Zum Thema Sicherheit kann ich Japan nur loben: Wir hatten zwar Schlösser dabei, haben sie aber Ende kaum benutzt. Japan ist EXTREM sicher. Sowohl was Diebstahl angeht, als auch den Strassenverkehr. Die allgemeine Höchstgeschwindigkeit ist 80km/h, daran halten sie sich auch (inkl. Motorräder!!!), die Autos sind meist sehr klein und es wird mit grossem Abstand überholt. Besser gehts kaum!

Über booking.com und yalan.net kann man ganz gut Unterkünfte finden, aber gerade in ganz ländlichen Gegenden mit nur mehr Pensionen und Guesthauses kann es auch hier schwierig werden. Ich habe hierfür keine gute Lösung ausser zum Bikepacking halt Zelt und Schlafsack für solche Fälle dabei zu haben.

Noch zwei interessante Hinweise zur Logistik: In Japan gibt es in 80% der Hotels Münzwaschmaschinen, meist sogar mit eingebautem Trockner. Besser geht es nicht, denn so kann man jeden Abend sehr einfach seine Sachen waschen. Und es gibt einen Service (https://www.kuronekoyamato.co.jp/en/), ähnlich der Post, mit dem man ganz Koffer für kleines Geld (ca. 10 - 20 Euro, je nach Strecke) quer durchs Land schicken kann. Man kann dazu die Koffer sogar im Hotel an der Rezeption abgeben und sie landen dann 1 oder 2 Tage später im Zielhotel auf dem Zimmer oder man kann seine Sachen "lagernd" in eine Niederlassung der Firma schicken. Damit es sehr einfach möglich, Sachen an einen Zielpunkt für die Radreise vorauszuschicken. Funktioniert Japan-typisch 100% zuverlässig und pünktlich. Fahrradkartons sind leider zu gross, die nehmen sie nicht mit.

So, dieser Post ist schon viel länger als ich es beabsichtigt hatte, daher mache ich hier mal Schluss. Wie gesagt, wer mehr oder spezifische Fragen hat, schreibt mir bitte eine PM.

Sajonara!
 
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... Und noch ein paar Bilder...

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... problemlos im Zug mit "Verpackung"


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... kleine Strassen ohne Verkehr, das kann Japan...


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... Rindo Road auf Shikoku.


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... Mitte Mai noch gesperrte kleine Passstrasse auf ca. 1800m Seehöhe. Mit dem Rad kein Problem, hätte aber auch schiefgehen können...


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Auf dem "Nakasendu". Einfach mal Googeln.


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... besonders schön aber nicht einmalig in Japan...


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... kann man in Japan schon zu "Hauptverkehrsstrassen" zählen...


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Nakasendu in den Alpen



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... selten fehlen Klöster und Schreine...


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Zuletzt bearbeitet:
... problemlos im Zug mit "Verpackung"
Danke für den Bericht! Interessant mit der Tasche, da ich auch eine TranZBag Road habe. Hätte das im Land, aus dem Rinko stammt, nicht erwartet mit so einer großen Tasche. Klappt in wirklich jedem Zug, auch im Shinkansen? Hat mal jemand vom Personal was dazu gesagt? Und ich nehme mal an, dass man (wie in den meisten Ländern) feste Plätze hat - war das mal ein Problem, also dass der richtige Platz für die Taschen nicht in der Nähe der gebuchten Sitzplätze war?
 
Gepäck im Shinkansen: Da gibt's Platz hinter der letzten Sitzreihe --> https://www.jrailpass.com/de/faq/gepaeck-shinkansen#:~:text=Wer bei seiner Reise im,Sitzplatz für übergroßes Gepäck sitzen.&text=Dabei handelt es sich in,Sitzreihe hinter dem abgeschlossenen Gepäckraum

Fahrräder werden jedoch nicht als reservierungspflichtiges "oversized luggage" behandelt; eine Reservierung ist dennoch erforderlich, falls die oversized luggage area dafür genutzt werden soll --> https://www.japan-rail-pass.com/de/...-gepackreservierungsregeln-fur-den-shinkansen

Auf einigen Strecken gibt es neue Gepäckregale: https://asienspiegel.ch/2023/03/japan-reisen-regel-grosses-gepaeckstueck-koffer-shinkansen
 
Danke für den Bericht! Interessant mit der Tasche, da ich auch eine TranZBag Road habe. Hätte das im Land, aus dem Rinko stammt, nicht erwartet mit so einer großen Tasche. Klappt in wirklich jedem Zug, auch im Shinkansen? Hat mal jemand vom Personal was dazu gesagt? Und ich nehme mal an, dass man (wie in den meisten Ländern) feste Plätze hat - war das mal ein Problem, also dass der richtige Platz für die Taschen nicht in der Nähe der gebuchten Sitzplätze war?
Ein einziges Mal monierte ein auf dem Bahnsteig vorbeilaufender Schaffner, dass oben noch der "Sattel rausschaut". Das war aber total volgenlos. Hätte ihn dann auch rausnehmen können. Von Shinkansen bis Bummelzug gab es nie ein Problem (und war haben gut 15 Zugfahrten verschiedenster Art gemacht). Einmal waren die Bikes 3 Waggons entfernt... kein Problem. Im Allgemeinen gibts wenig Gepäckraum, da muss man immer etwas kreativ sein. Am luxuriösesten (für die Bikes) war einmal der alte Raucherraum, der heute nicht mehr benutzt werden darf... da hatten die quasi ihr eigenes Abteil. Ansonsten haben sie of im Shinkansen Platz im Raum zw. den Waggons gefunden, an eine Haltestange festgemacht. Oft auch hinter den Sitzen der letzten Sitzreihe. Ein paar mal in Irgendwelchen Nischen. Ich war selbst überrascht, wie entspannt die japanischen Schaffner waren. In Deutschland hätte sicher der eine oder andere wegen Fluchtwegen oder was auch immer gemotzt. In Japan war meine Erfahrung: Freundlich fragen führt immer zum Erfolg. Es ist vielleicht ein kulturelles Fettnäpfchen, aber es wird einem geholfen.

Zickig sind die Schaffner bei festen Plätzen, was die Reisenden betrifft. Da gilt: Ordnung muss sein. Einmal war der Zug praktisch leer. Wir haben uns dann eben trotz Reservierung woanders in die Nähe der Bikes gesetzt. Das hat dem Schaffner gar nicht gepasst, wir mussten auf unsere reservierten Plätze, auch wenn die anderen leer blieben. Macht aber nix, in Japan klaut dir keiner das Bike.

Und eine Anekdote: Bei der allerersten Fahrt haben wir die Bikes am Ankunftsbahnsteig fahrfertig gemacht. War ein winziger Bahnhof im nirgendwo. Falsche Entscheidung! Um die bikes 20m weiter durch die vollkommen menschenleere Bahnhofshalle zur Strasse zu bringen, mussten wir sie wieder einpacken. Darauf bestand der Bahnhofsvorsteher. Denn: Ordnung muss sein. ;-D
 
Gepäck im Shinkansen: Da gibt's Platz hinter der letzten Sitzreihe --> https://www.jrailpass.com/de/faq/gepaeck-shinkansen#:~:text=Wer bei seiner Reise im,Sitzplatz für übergroßes Gepäck sitzen.&text=Dabei handelt es sich in,Sitzreihe hinter dem abgeschlossenen Gepäckraum

Fahrräder werden jedoch nicht als reservierungspflichtiges "oversized luggage" behandelt; eine Reservierung ist dennoch erforderlich, falls die oversized luggage area dafür genutzt werden soll --> https://www.japan-rail-pass.com/de/...-gepackreservierungsregeln-fur-den-shinkansen

Auf einigen Strecken gibt es neue Gepäckregale: https://asienspiegel.ch/2023/03/japan-reisen-regel-grosses-gepaeckstueck-koffer-shinkansen
Ja, das stimmt alles exakt so.
Realiät ist aber auch: Den Japanern sind ihre Koffer und Köfferchen zu schwer. Da ist der Platz hinter der letzten Reihe gerne mal mit Reiseutensilien der nicht-in-der-letzten-oversized-gepäck-reihe-reisenden belegt. Und dann gilt: Entweder umschlichten, Tetris oder doch woanders hin (mit dem Bike).
 
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