• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Traurigkeit, Hilflosigkeitsgefühl und Wut.

https://www.berliner-zeitung.de/news/verkehrsunfall-lkw-ueberfaehrt-radfahrer-tot-li.257398
Dem Artikel nach, Gotthard- Ecke Teichstraße in Berlin, müsste die Kreuzung diese s

Können wir noch Lebenden davon lernen? Eigentlich nur langsam fahren bis zum Anhalten und Vorlassen.

Wir könnten daraus lernen, ob es sinnvoll und notwendig ist LKWs ohne Abbiegeassistenten noch zu erlauben in Städte einzufahren wenn man eine allzeit radfahrendenbefreite Strecke nicht mehr gewährleisten kann.

Offensichtlich sind heutige aufmerksamkeitsdefizitäre LKWfahrende trotz attentionanglesmortsaufklebern nicht mehr in der Lage sich sicher und nicht menschenlebengefährdend in Innenstädten fortzubewegen.

Soll unsere Gesellschaft also die Kollateralschäden im Sinne von freiem Warenverkehr und unbegrenzter Verfügbarkeit aller Konsumartikel in Supermärkten dann einfach so hinnehmen?

Oder ist hier ein Umdenken mit etwas Gehirnschmalz erforderlich?
Die Konzepte letzte Meile usw., usf. exisistieren bereits alle und sind bestens dokumetiert.

Worauf warten wir? Dass die scheiß FDP ein Tempolimit mitträgt? Eher friert die Hölle zu.
 
Bei der Diskussion um Assistenssysteme und Co frag ich mich immer, ob das wirklich die Lösung ist.

Wenn ich so in andere Länder schaue, wie da der Verkehr läuft, z.B. am Arc de Triomphe um hier in Europa zu bleiben, da scheint es ja zu laufen, also warum bei uns nicht?

Hier in der direkten Umgebung wurden bisher unauffällige Kreuzungen total umgebaut, weil sich plötzlich Unfälle mehrten, obwohl sich keinerlei Veränderungen an der Verkehrsführung ergeben haben.
Hier stellt sich die Frage, ob wirklich die Verkehrsführung schuld ist, oder ironiemodusan nicht Darwin mit der Evolutions zuschlägt. ironiemodusaus

Als Assistenssysteme wie Abstandshalter, Spurverlassenwarner und Co damals rauskamen, bin ich mal als Beifahrer bei einem mitgefahren, da wurde mir echt schlecht und ich hab bei nächster Gelegenheit das Auto verlassen. Der Fahrer hat sich vollkommen auf die Funktion der Assistenten verlassen und hat das Denken eingestellt gehabt. Selbst auf die Frage ob das nicht zu sehr Gottvertrauen ist, wurde das einfach damit abgetan, dass der Ingenieur, der das entwickelt hat wohl weiß was er tut und es deswegen funktioniert.

Seit dem bin ich bei jeder Art angebotener Assistenz noch skeptischer, ob es wirklich einen Nutzen erfüllt, oder die Nutzer dieses nicht nur weiter das Denken einstellen und das zu lasten andere geht.

Auf meinen Fahrten ins Büro erlebe ich leider immer wieder Situationen bei denen ich mich frage, ob die Radfahrer an ihrem Leben hängen, oder es ihnen einfach total egal ist, weil in Situationen wie bei der in Berlin einfach an den Autos vorbeigefahren wird und obwohl man sieht, dass vorn gerade einer abbiegen will, man von hinten weiter Druck macht und an dem Auto noch vorbei will.

Sowas kann dann am Ende nur schief gehen, denn als Autofahrer hat man da absolut keine Chance. Man achtet in solchen Situationen auf Fußgänger, Radfahrer, Rollerfahrer und soweiter und wenn man dann freie Fahrt hat, kommt plötzlich aus dem Nichts der Radfahrer.

Würden sich mehr Verkehrsteilnehmer in die anderen hineinversetzen und damit mehr Rücksicht walten lassen und nicht auf freie Fahrt für freie Bürger pochen, dann bräuchten wir viel weniger Regeln und technische Einrichtungen.

Sorry für da Wort zum Sonn .... äh Donnerstag, aber das mußte ich mal sagen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Arc_de_Triomphe_de_l’Étoile

 
Würden sich mehr Verkehrsteilnehmer in die anderen hineinversetzen und damit mehr Rücksicht walten lassen und nicht auf freie Fahrt für freie Bürger pochen, dann bräuchten wir viel weniger Regeln und technische Einrichtungen.

Das wird in Deutschland nie funktionieren!

Hier fühlt man sich selbst bei klaren Verkehrsdelikten im Recht.
 
Auf meinen Fahrten ins Büro erlebe ich leider immer wieder Situationen bei denen ich mich frage, ob die Radfahrer an ihrem Leben hängen, oder es ihnen einfach total egal ist, weil in Situationen wie bei der in Berlin einfach an den Autos vorbeigefahren wird und obwohl man sieht, dass vorn gerade einer abbiegen will, man von hinten weiter Druck macht und an dem Auto noch vorbei will.

Sehe ich auch alles so.
Ich finde es gut das der abbiege-assi pflicht geworden ist.
Doch man muss evtl auch sensibilisieren.
Ein freund wurde vor jahren von einem betonmischer überfahren.
Ich habe bilder des innenraums gesehen und wunderte mich, dass das nicht zur sprache kam.
Da hing alles voll mit klimmbimm...sowas sinnvolles sollte man mal kontrollieren!

Oftmals ist doch auch das hauptproblem, dass man auf sein recht pocht und nicht auf sein leben.
Soll nicht heißen, dass ich der radfahrengel im straßenverkehr bin, aber bei "stärkeren verkehrsteilnehmern " sollte man immer zurückziehen und nie damit rechnen, dass man gesehen wird.
 
Hier fühlt man sich selbst bei klaren Verkehrsdelikten im Recht.
Ja leider, liegt wohl in der Natur der Einwohner hier bei uns.
Oftmals ist doch auch das hauptproblem, dass man auf sein recht pocht und nicht auf sein leben.
Soll nicht heißen, dass ich der radfahrengel im straßenverkehr bin, aber bei "stärkeren verkehrsteilnehmern " sollte man immer zurückziehen und nie damit rechnen, dass man gesehen wird.
Absolut! In der Regel kommt es auf genau die gesparte Sekunde doch gar nicht an. Spätestens an der nächsten Kreuzung/Ampel sieht man sich oft eh wieder.

Eins ist auf jeden Fall sicher, wenn man es mit der Brechstange versucht, dann dauert die Fahrt im Zweifel auf jeden Fall länger, als wenn man mit Vernunft zurück gesteckt hätte.
 
Hallo zusammen,
das ich bei so einem Thema meinen ersten Post verfasse hab ich nicht gedacht...

wer schon mal in einem dieser moderenen Fahrzeuge -sprich z. B. SUV-Coupés mit nicht enden wollender breiter C-Säule und Schrägfließheck- drin saß und am Straßenverkehr teilgenommen hat, wird wissen wie extrem unübersichtlich diese Dinger mittlerweile sind. Und wie wenig man von der Umwelt sieht. Wer schonmal in einem LKW in ca 1,50 - 2,00 m Höhe saß und die Übersicht auf dem Beifahrersitz toll fand, sollte auf die Fahrerseite wechseln und dann mal schauen was alles nicht zu sehen ist.

Es ist unbenommen ein tragischer Unfall, jeder der auf diese Weise ums Leben kommt ist einer zuviel. Und das die Städte- und Verkehrswegeplaner häufig nicht an alle Verkehrsteilnehmer und deren Notwendigkeiten denken ist auch bekannt. Separierte Radwege hinter Parkplatzstreifen gehören m. W. seit Jahren zu den Negativbespielen bei Abbiegeunfällen.
Aber - es sind nicht "böse LKW-Fahrer" die schuld sind; es ist ein Mensch bei seiner Berufsausübung. Der wahrscheinlich alles dafür geben würde, das Geschehene rückgängig bzw ungeschehen zu machen! Das sollte m. M. bei allem verständlichem Ärger nicht unbedacht bleiben. In den anderen reinversetzen (und vielleicht überlegen: was sieht der alles und was nicht?); die neuen "angel morts-Aufkleber" seh ich als eine Art Hilferuf der Brummis.

Und weil es in einem der vorangegangenen Beiträge steht: ja, ich hab in der "dunklen Jahreshälfte" ein Blicklicht auf dem Helm. Bei uns im ländlichen Raum nur ein kleines LED, im Ballungsraum wäre sie ganz sicher stärker.
 
... es ist ein Mensch bei seiner Berufsausübung. Der wahrscheinlich alles dafür geben würde, das Geschehene rückgängig bzw ungeschehen zu machen!
Stimmt vermutlich.
Und dann laufe ich in der Mittagspause hier durch die Innenstadt, sehe Berufskraftfahrer ihre LKW mit Tempo um die Kurve jagen, blind rückwärts durch belebte Straßen fahren etc pp und denke mir: seiner Verantwortung wird man so nicht gerecht. Hinterher bereuen hilft keinem mehr.
 
Ich bin ebenfalls Autofahrer. Die Übersicht in meinem Auto ist leider grausig, ich habe mir deswegen zusätzliche Spiegel angebracht. Den PKW haben wir geschenkt überlassen bekommen, ansonsten würde ich es selbst nicht kaufen wollen. Das Modell wird auch noch als Stadtauto beworben.. unglaublich aber wahr.
 
Aber - es sind nicht "böse LKW-Fahrer" die schuld sind; es ist ein Mensch bei seiner Berufsausübung. Der wahrscheinlich alles dafür geben würde, das Geschehene rückgängig bzw ungeschehen zu machen! Das sollte m. M. bei allem verständlichem Ärger nicht unbedacht bleiben. In den anderen reinversetzen (und vielleicht überlegen: was sieht der alles und was nicht?); die neuen "angel morts-Aufkleber" seh ich als eine Art Hilferuf der Brummis.
Nachdem ich schon was verfasst hatte und dann doch nicht auf "Antworten" gedrückt habe, dann jetzt doch - weil mir einfach der Kragen zu platzen droht aufgrund dieser "Opfer zu Täter"-Macherei.

Aus individueller Sicht bin ich bei Dir - da sollten wir als Verkehrsteilnehmer alles tun, um Fehler der anderen evtl. abfangen zu können und damit das Unfallrisiko zu senken. Wenn ich an einer Ampel rechts an einem Lkw vorbei vorfahre, dann rechne ich damit, dass er mich nicht sieht solange ich an der Seite bin und verhalte mich entsprechend - das ist aber Selbstschutz.

Aber aus gesellschaftlicher Sicht gehen wir komplett den falschen Weg - in Deiner Einleitung schreibst Du, dass es Fahrzeuge gibt, mit denen man keine sichere Rundumschau hat - wie können wir solche Fahrzeuge nur auf unseren Straßen zulassen? Da fängt der Fehler an. Und anstatt dort anzusetzen, beschuldigen wir Verkehrsplaner, fordern von anderen Verkehrsteilnehmern, dass sie gefälligst sich zurückzuhalten haben usw.

Um es ganz hart zu sagen - wer sich in ein Fahrzeug setzt und dieses in Bewegung bringt, hat verdammt nochmal dafür zu sorgen, dass er damit niemanden gefährdet. Und wenn ich mir nicht sicher bin, dann muss ich stehen bleiben.
Diese "angle morts"-Aufkleber sind ein ganz klarer Fall des Versuchs von Abschieben von Verantwortung - es gab eine Zeit, da war es glasklar, dass der, der jemanden anderen aufgrund des sog. toten Winkels übersieht, schuld ist - ohne Wenn und Aber, keine weitere Diskussion.
Wenn ich bspw. rückwärts fahre, dann ist es allein meine Verantwortung, dafür Sorge zu tragen, dass hinter dem Fahrzeug niemand ist. Wenn ich das nicht zweifelsfrei feststellen kann, dann muss ich aussteigen oder eine Person meines Vertrauens mit der Sicherung des Raumes hinter dem Fahrzeug beauftragen. Und wenn all das nicht zum Ziel führt, dann darf ich nicht rückwärts fahren - oder ich versuche es trotzdem auf gut Glück, sollte mir aber bewusst sein, dass die Schuld bei einem etwaigen Unfall dann allein bei mir liegt.

Und genauso sehe ich es in der Diskussion mit Rechtsabbiegern und dem toten Winkel.
Anstatt die Person an den Pranger oder vor Gericht zu stellen, die ein Fahrzeug mit solch eklatanten Mängeln verbrochen hat, werden andere beschuldigt, weil sie keine Maßnahmen getroffen haben, um die Folgen dieses Systemversagens abzufangen. Und das find ich irgendwie krank.

Und ja, die Lkw-Fahrer sind ganz am Ende der Kette - aber sie sind die Leute, die aufstehen müssen, dass sich da was ändert. Wenn Fahrer dreimal links abbiegen (weil sie dort durch Kopfdrehen den toten Winkel überwinden können) anstatt einmal rechts unter Verweis auf die Sicherheit, dann geht das zulasten der Wirtschaftlichkeit und damit dann an den Unternehmer. Und der wird sich dann evtl. Gedanken machen, ob er nicht doch besser bei der Fahrzeugneubeschaffung etwas mehr in Sicherheit investiert, weil das insgesamt wirtschaftlicher ist.
Aber es ist an der Stelle einfacher, den Schwanz einzuziehen und zu versuchen, sich aus der Verantwortung rauszuwinden.
 
Man sollte sich - bevor man "der böse XY" schreibt/sagt/denkt, erst einmal kurz überlegen, auf was der Mensch im Verkehr alles achten muss.

Letztens wurde auf FB ein PKW-Fahrer als "Täter" hingestellt, weil ein Fußgänger bei rot noch "mal eben" über die Ampel huschen musste und nun dummerweise vom PKW getroffen und schwer verletzt wurde. Ja natürlich ist das schlimm, mir tat der Fußgänger auch leid, aber ich habe eigentlich mehr Mitgefühl mit dem PKW-Fahrer (neutralgeschlechtlich gedacht!). Denn dieser muss nun damit leben, einen Fußgänger schwer verletzt zu haben, der sich nicht an die Verkehrsregeln halten konnte und somit den PKW-Fahrer in diese Lage gebracht hat. Ja, vielleicht hätte der PKW-Lenker besser reagieren können, vielleicht hätte der Fußgänger aber einfach bei rot stehenbleiben können.

Jeder Verkehrsteilnehmer (zu Fuß, auf dem Rad/Roller, im PKW/LKW) muss so irre viel im Blick haben, Verkehr, Schilder, Ampeln, Vordermann, Nebenmann, Hintermann, Radwege (sei es direkt einsehbar oder versteckter), ggfs Umleitungen, Baustellen wasauchimmer. Man muss auch immer mit der Dummheit anderer Verkehrsteilnehmer rechnen, mit dem Egoismus der anderen (siehe den Fußgänger), mit menschlichen Fehlern, da ist es - finde ich - eigentlich ein Wunder, dass nicht viel mehr passiert.

Fußgänger ignorieren rote Ampeln, huschen "mal eben" noch wo hin, gehen "mal eben noch" hinter einem rückwärtsfahrenden LKW her (das passt ja noch, ich seh das doch). JA, Du dussliger Fußgänger siehst das vielleicht, der LKW-Fahrer aber ggfs nicht mehr und gibt mehr Gas, als er sollte. Radler, die "mal eben" noch an einem PKW vorbeiziehen, "mal eben" noch dies oder das. PKW, die "mal eben" noch einen Radler überholen, um dann doch zu knapp einzubiegen, weil "mal eben" auch jemand anderes ein "mal eben" gemacht hat und etwas unvorhergesehenes passiert.

Wenn jeder (egal wie er/sie/es unterwegs ist, nicht nur sich sondern auch die anderen als Menschen/Teilnehmer des Lebens sieht und man MITeinander und nicht GEGENeinander lebt, wäre vieles deutlich einfacher und entspannter.

Leider klappt das heutzutage kaum noch, weil es immer "höher/schneller/weiter" heißt und ich, ich ich. Ob man das nochmals gedreht bekommt...? Ich bezweifel es.
 
Leider klappt das heutzutage kaum noch, weil es immer "höher/schneller/weiter" heißt und ich, ich ich. Ob man das nochmals gedreht bekommt...? Ich bezweifel es.
Dito, leider. Und es geht ja nicht nur um den Straßenverkehr.
Bin bei LKW Fahrern eigentlich immer defensiv unterwegs. A ist der Job wahrscheinlich stressig genug (mir reicht die ab und an Verantwortung über einen Bulli mit Rollstuhlrampe), b sind es zumindest nach meiner Erfahrung die Verkehrsteilnehmer, die sich am ehesten bedanken, wenn man sich mal zurücknimmt. Hier in der Ecke dicht gefolgt von Busfahrern.

(Die Arschlochdichte ist hier generell aber auch nicht so hoch)
 
Wenn ich an einer Ampel rechts an einem Lkw vorbei vorfahre, dann rechne ich damit, dass er mich nicht sieht solange ich an der Seite bin
Und genau deswegen sollte man eben nicht vorbeifahren, vielleicht noch optimalerweise dem Fahrer per Handzeichen zu verstehen geben, dass er fahren solle/könne.
in Deiner Einleitung schreibst Du, dass es Fahrzeuge gibt, mit denen man keine sichere Rundumschau hat - wie können wir solche Fahrzeuge nur auf unseren Straßen zulassen? Da fängt der Fehler an.
Naja, was soll man machen, alle LKW verbieten? Die haben eben systembedingt eine schlechte beziehungsweise keine Rundumsicht, und selbst mit tausenden Sensoren bestückt, kann es durch einen Ausfall einer oder mehrerer Komponenten eines Sicherungssystems dann trotzdem zu einem Unfall kommen, wenn der Fahrer (egal ob LKW oder PKW) sich dann blind darauf verlässt. Man sieht doch in den USA, wo es eigentlich permanent zu Unfällen mit autonom fahrenden Teslas kommt, wo das hinführt. In einigen Autos ist beispielsweise eine automatische Abblendregulierung eingebaut (habe ich so zumindest öfter mal im Technik&Motorteil der FAZ gelesen), daher bin ich gar nicht mehr sicher, ob abends/nachts Autofahrende absichtlich nicht abblenden, oder eben das dämliche Auto nicht rafft, dass im Gegenverkehr ein/e Radfahrende/r unterwegs ist.
Wenn ich bspw. rückwärts fahre, dann ist es allein meine Verantwortung, dafür Sorge zu tragen, dass hinter dem Fahrzeug niemand ist. Wenn ich das nicht zweifelsfrei feststellen kann, dann muss ich aussteigen oder eine Person meines Vertrauens mit der Sicherung des Raumes hinter dem Fahrzeug beauftragen.
Bei PKW gibt es ja Rückkameras (aber meines Wissens nicht als Teil der Serienausstattung, sondern als Extra oder selbst nachgerüstet), bei LKW bin ich mir nicht sicher. Kürzlich hatte ich mitbekommen, dass Amazon-Transporter ein Rückwärtsfahr-Pieper eingebaut haben, das in Verbindung mit einer Rück-Kamera zur Serienausstattung bei Fahrzeugen zu machen, wäre schon ein echter Sicherheitsgewinn. Dann bleibt aber immer noch der derart nicht ausgerüstete Fahrzeug-Altbestand, und eben die Tatsache, dass sich weder die Auto/LKW-Fahrerinnen/Fahrer noch die anderen Verkehrsteilnehmer (Radfahrende bzw. Fußgängerinnen/Fußgänger) darauf verlassen sollten.
Und ja, die Lkw-Fahrer sind ganz am Ende der Kette - aber sie sind die Leute, die aufstehen müssen, dass sich da was ändert.
Da erwartest Du etwas viel, ich bin mir sicher, dass vielen schlicht das Problembewusstsein fehlt, ich will gar nicht wissen, wie viele oder vielmehr wenige von denen überhaupt Rad fahren, und von denen dann wiederum anteilsmäßig genauso wenige im-Stadtverkehr-Radfahrende, da kann man schlicht nicht erwarten, dass die sich in die Lage von Radfahrenden reinversetzen. Da ist es dann eben die Aufgabe der Radfahrer, sowas zu berücksichtigen (Unübersichtlichkeit der Fahrzeuge, gepaart mit Stress/Termindruck der Fahrerinnen und Fahrer), ich selbst habe damit zumindest kein Problem.
 
Und genau deswegen sollte man eben nicht vorbeifahren, vielleicht noch optimalerweise dem Fahrer per Handzeichen zu verstehen geben, dass er fahren solle/könne.
Ich mach das zweigleisig - wenn ausreichend Platz ist, dann fahre ich vorbei (weil ich das grundsätzlich erst mal darf), positioniere mich aber so vor dem Lkw, dass mich der Fahrer wahrnimmt. Wenn ich es nicht schaffe, vor der Grünschaltung am Lkw vorbeizukommen, dann ziehe ich aus Selbstschutz zurück und gehe davon aus, dass er mich nicht sieht.
Aber: wenn Du durch Handzeichen versuchst, ihn zum Überholen zu motivieren und es geht dabei etwas schief, dann bist Du als Handzeichengeber genauso in der Haftung mit drin. Gibt entsprechende Urteile dazu.
Finde ich auch doof, aber wenn Richter oder Anwälte meinen, auf diese Art und Weise Haftung verteilen zu müssen, dann bin ich mir an der Stelle tendenziell selbst der Nächste und unterlasse beim leisesten Zweifel die Handzeichen.

Bei PKW gibt es ja Rückkameras (aber meines Wissens nicht als Teil der Serienausstattung, sondern als Extra oder selbst nachgerüstet), bei LKW bin ich mir nicht sicher. Kürzlich hatte ich mitbekommen, dass Amazon-Transporter ein Rückwärtsfahr-Pieper eingebaut haben, das in Verbindung mit einer Rück-Kamera zur Serienausstattung bei Fahrzeugen zu machen, wäre schon ein echter Sicherheitsgewinn. Dann bleibt aber immer noch der derart nicht ausgerüstete Fahrzeug-Altbestand, und eben die Tatsache, dass sich weder die Auto/LKW-Fahrerinnen/Fahrer noch die anderen Verkehrsteilnehmer (Radfahrende bzw. Fußgängerinnen/Fußgänger) darauf verlassen sollten.
Es gab eine Zeit vor den Rückfahrsensoren und -kameras, da konnte man auch rückwärts fahren. Und die Regeln dafür sind immer noch dieselben.
Du hast die piependen rückwärtsfahrenden Lkws genannt - auch die sind ein Musterbeispiel für einen Sachverhalt, der mich echt zum Zorn reizt. Man hat diese Pieper eingebaut, damit die Umgebung erfährt, dass der Lkw rückwärts fahren will. Mit dem Ziel der Erhöhung der Sicherheit - aber man hat den Lkw-Fahrer dabei nicht von der Pflicht befreit, dass er dafür verantwortlich ist, dass hinten frei ist. Die Regelung geht meines Wissens nach sogar soweit, dass er (wie von mir oben beschrieben) hinten einen Einweiser haben muss, wenn er den Raum nicht überwachen kann. Ist Dir schonmal ein solcher Einweiser begegnet? Mir nicht.
Man hat also eine technische Einrichtung, die die Sicherheit erhöhen sollte, dafür missbraucht, um jetzt rücksichtslos einfach zurücksetzen zu können ... "selbst schuld, dass der Fußgänger drunter kam, es hat doch gepiept".

Da erwartest Du etwas viel, ich bin mir sicher, dass vielen schlicht das Problembewusstsein fehlt, ich will gar nicht wissen, wie viele oder vielmehr wenige von denen überhaupt Rad fahren, und von denen dann wiederum anteilsmäßig genauso wenige im-Stadtverkehr-Radfahrende, da kann man schlicht nicht erwarten, dass die sich in die Lage von Radfahrenden reinversetzen. Da ist es dann eben die Aufgabe der Radfahrer, sowas zu berücksichtigen (Unübersichtlichkeit der Fahrzeuge, gepaart mit Stress/Termindruck der Fahrerinnen und Fahrer), ich selbst habe damit zumindest kein Problem.
Es geht mir gar nicht primär um das Bewusstsein um die spezifischen Probleme, die im Zusammenhang mit Radfahrern auftauchen - es geht mir darum, dass die breite Allgemeinheit dazu bereit ist, einfach so die Verantwortung, die mit dem Führen eines Kraftfahrzeugs entsteht, auf unbeteiligte Dritte zu verlagern und wir als Radfahrer diese Verantwortungsverlagerung oftmals noch nachplappern - freie Fahrt für freie Bürger.

Und um das auch noch loszuwerden - für einen Lkw-Fahrer ist das Fahren sein Beruf. Wenn er sich der Verantwortung, die dieser Beruf mit sich bringt, nicht bewusst ist, dann hat er seinen Beruf verfehlt.
Ich hab nebenher auch eine Ausbildung für ein berufliches Fahren bekommen - da war die klare Ansage des Fahrlehrers, dass mit dem Erwerb der Lizenz eine deutlich höhere Erwartung an das Fahrvermögen und das Einschätzen von Verkehrssituationen einhergeht ... bis dahingehend, dass ich damit zu rechnen habe, dass auch bei Unfällen auf Privatfahrten ich künftig als Berufskraftfahrer gelte und damit strengere Maßstäbe angelegt werden.

Und ja, ich bin nicht blauäugig - ich weiß, dass viele Lkw-Fahrer Hilfsjobbler sind. Und genau so fahren sie auch. Aber in Ordnung ist das nicht und wir sollten es als Gesellschaft auch nicht zulassen, dass wir so etwas als in Ordnung betrachten.
 
Wir könnten daraus lernen, ob es sinnvoll und notwendig ist LKWs ohne Abbiegeassistenten noch zu erlauben in Städte einzufahren wenn man eine allzeit radfahrendenbefreite Strecke nicht mehr gewährleisten kann.

Offensichtlich sind heutige aufmerksamkeitsdefizitäre LKWfahrende trotz attentionanglesmortsaufklebern nicht mehr in der Lage sich sicher und nicht menschenlebengefährdend in Innenstädten fortzubewegen.

Soll unsere Gesellschaft also die Kollateralschäden im Sinne von freiem Warenverkehr und unbegrenzter Verfügbarkeit aller Konsumartikel in Supermärkten dann einfach so hinnehmen?

Oder ist hier ein Umdenken mit etwas Gehirnschmalz erforderlich?
Die Konzepte letzte Meile usw., usf. exisistieren bereits alle und sind bestens dokumetiert.

Worauf warten wir? Dass die scheiß FDP ein Tempolimit mitträgt? Eher friert die Hölle zu.
Und was hat beschrieben Problem mit einem Tempolimit zu tun, oder ist das nur blanker Hass
 
Soweit ich das sehe, geht es noch immer ausschließlich um die Folgen von Radwegen.
Können wir noch Lebenden davon lernen?
Die ständigen Konflikte waren der Beginn meiner Fahrbahnkarriere, ich erkannte, das mit Radwegen etwas nicht stimmt, weil ich auf den Fahrbahn in jeder Hinsicht besser voran kam.
Eigentlich nur langsam fahren bis zum Anhalten und Vorlassen.
Übersetzung: „Ich bin kein Verkehrsteilnehmer.“ Keine Sorge, diese Unterordnung ist ganz normal. Letztens sah ich einen Marktstandwagen auf dem Wegelchen rangieren, rückwärts in eine Einfahrt, dauerte wohl schon etwas. Die „Radfahrer“ warteten geduldig, statt wie ich einfach die fast freie Fahrbahn zu benutzen. Lieber klagt man sich durch alle Instanzen, nachdem man sich auf Schnee und Eis auf die Fresse legte, statt einfach die trockene Fahrbahn zu benutzen, wie die Richter es dann auch anraten — weil, auf der Fahrbahn behindere ich doch den Verkehr.
die Radweg(?)führung auf der Teichstraße scheint mir aus dem Luftbild genau das zu begünstigen.
Jede dieser Einrichtungen begünstigt das, denn Geradeausfahrer rechts von Rechtsabbiegern oder gar links von Linksabbiegern fahren zu lassen, stellt einen Systembruch dar, die Folgen sind seit mindestens den 80ern bekannt. Einen „guten“ Radweg kann niemand benennen, weder die Bundesanstalt für Straßenwesen noch die zahlreichen Untersuchungen.
Wie viele Tote muss es noch geben bis der Abbiegeassistent Pflicht wird
Der Assistent, das Schlangenöl in der Symptombehandlung, lenkt 100% zuverlässig den Blick von der Ursache ab. Ich verweise hier auf einen Kommentar zur ADFC Überlebenstechnik.
Vielleicht möchte Coswiger sich ja anbieten, in einem Versagensfall sämtliche Kosten zu übernehmen und zusätzlich den Angehörigen auf der Beerdigung zu erklären, wie toll er diese absolut notwendige Überlebenstechnik findet.
Jetzt kommt natürlich die Ausrede, das ja keine Technik perfekt funktioniere, damit müsse man sich auch hier abfinden, und, natürlich, da muß der Fahrer eben aufpassen. Das sie damit sinnlos ist, macht ja nichts, solange das Wegelchen als Ursache nicht im Rückspiegel auftaucht und die Verkehrsbehörde nicht als Verursacher. Radweg als Religion, mit Opferritualen ausgestattet.
auch in Pkws Pflicht werden. Auch da wird man als Radfahrer regelmäßig "übersehen".
Wer sich in tote Winkel begibt, kommt darin um.
Oftmals ist doch auch das hauptproblem, dass man auf sein recht pocht und nicht auf sein leben.
Der Grabstein darf natürlich nicht fehlen im Bullshit-Bingo.
Ebenso natürlich ist das auch offensichtlicher Unsinn, man kann das dauernd in Unfallmeldungen nachlesen, kommen doch vorwiegend die Leute unter die Räder, wegen denen man angeblich die Wegelchen baut: Muttis, Wenigfahrer, Kinder, und so, genau diejenigen, die untersucht vorsichtig fahren und auf ihre Rechte verzichten.
"angel morts-Aufkleber" seh ich als eine Art Hilferuf der Brummis.
Wenn sie schon so gut streiken können, warum dann nicht zu diesem Thema? Radwege weg oder Beifahrer her! Würden sie das ernsthaft betreiben, wären in 5 Jahren sämtliche blauen Schilder Geschichte und überall würde über die Gefahren von Radwegen aufgeklärt, welche Stück für Stück umgewidmet würden.
Und ja, die Lkw-Fahrer sind ganz am Ende der Kette
Mein Reden, auch Lkw-Fahrer sind den Situationen mit Radwege-Mist ausgesetzt. So sehen auch die Urteile aus, als wenn ein dritter Schuld wäre, der aber nie benannt wird.
ob er nicht doch besser bei der Fahrzeugneubeschaffung etwas mehr in Sicherheit investiert
Das also soll die Lösung sein, nicht ein Verbot der systembrechenden Radwege.
Denn dieser muss nun damit leben, einen Fußgänger schwer verletzt zu haben
Der Ärmste, so schweres Leid. Hätte er selbst nicht im Auto gesessen, wäre nichts passiert. Stattdessen verlangt er vom Fußgänger, sich an Vorschriften und Einrichtungen zu halten, die nahezu ausschließlich für und wegen ihm selbst notwendig sind, fast immer zu nicht mehr als seiner Bequemlichkeit. Vielleicht rückt das die Realität ein wenig zurecht. Wären für Kfz maximal 20 km/h erlaubt gewesen, wäre der Fußgänger ebenfalls nicht oder leicht verletzt…
Das Auto verkörpert das Unrecht, sich auf Kosten Anderer zu bewegen, weshalb man mit Selbst-Schuld-Sprüchen vorsichtig sein sollte, will man nicht im Boot der Recht-Des-Stärkeren-Fans sitzen.
Jeder Verkehrsteilnehmer (zu Fuß, auf dem Rad/Roller, im PKW/LKW) muss so irre viel im Blick haben
Wenn ich im Auto sitze, könnte ich auch einfach einschlafen, ich muß nur hinter dem Vordermann hergurken. Aufm Rad wäre es auch nicht viel mehr, müßte ich nicht zusätzlich Autofahrer steuern. Nur auf „Radwegen“, ja, da wird es dann plötzlich irre viel.
Und wieder wird der Mythos "Toter Winkel" bemüht...
Wenn das nur ein Mythos ist, kannst du ja vorzeigen, wie du zu jedem Zeitpunkt jeden präsentierten Winkel im Blick hast, zusätzlich gehindert durch winzige Abbildungsmaßstäbe. Die Zeit wird stets vergessen, als wäre sie automatisch eingefroren, sobald der Fahrer abzubiegen gedenkt.
dass vielen schlicht das Problembewusstsein fehlt
Weil der im hiesigen Lokalblatt etwas richtiges sagte, rief ich den Inhaber einer Spedition einfach mal an, vielleicht steht der ja auf der richtigen Seite. Pustekuchen. Das Problembewußtsein ist da, keine Sorge. Aber die Schlußfolgerung ist dieselbe wie hier: Absolute Vorfahrt für Motoren, sollen die Radfahrer doch gefälligst aufpassen, auf ihre Vorfahrt verzichten, und nicht so rasen! Auf die Fahrbahn? Wo kämen wir da hin!
 
wir sollten es als Gesellschaft auch nicht zulassen, dass wir so etwas als in Ordnung betrachten.
Da hat dein Wecker aber massiv versagt. Spätestens seit der Rotgrünen Agenda 2010, Billig-Löhner überall und um jeden Preis, läßt die Gesellschaft das zu und hält die Folgen für Oki doki. Ach, DARAN hat niemand gedacht? Na sowas.
 
Nachdem ich schon was verfasst hatte und dann doch nicht auf "Antworten" gedrückt habe, dann jetzt doch - weil mir einfach der Kragen zu platzen droht aufgrund dieser "Opfer zu Täter"-Macherei. ....

nur um Mißverständnissen vorzubeugen: ich hab mit meinem Beitrag nicht die Opfer-Täter-Rolle gedreht.
 
Oh, das sehe ich jetzt erst.
Wenn ich an einer Ampel rechts an einem Lkw vorbei vorfahre, dann rechne ich damit, dass er mich nicht sieht solange ich an der Seite bin und verhalte mich entsprechend - das ist aber Selbstschutz.
Darauf muß man erstmal kommen, das man sich absichtlich in Gefahr begibt und dann Selbstschutz ergreift. Homer Simpson live. Ich fahre einfach nicht rechts vorbei, fertig.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben Unten