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DT Swiss R24 Disc Vorderrad Schuld am Unfall?

Zimbo

Der Rennschnecke
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Eine schöne Hochprovence/Seealpenwoche ging am Samstag leider nicht so schön zu Ende. Auf der vorletzten Abfahrt vom Col de Turini Richtung Zielort Nizza hat es mich erwischt. In einer links zu fahrenden Serpentine die ich ziemlich eng gefahren habe wurde ich im Ausgang der Kurve vom Rad geworfen. Es ist mir nichts schlimmes passiert, paar Schürfwunden an beiden Ellenbogen sowie am linken Unterarm bis zur Hand und ein dickes Hämatom rechts am Beckenkamm.
Schwerwiegender hat es da mein Vorderrad erwischt. Habe dieses Rennrad seit März 2017 und zuvor nur eine 60 km Tour zum Einbremsen der Scheibenbremse sowie den diesjährigen 3 Ländergiro und die o. g. Woche in Frankreich (bis zum Sturz ca. 620 km mit 14000 hm, insgesamt ca. 840 km mit 18000 hm seit Kauf) damit gefahren.
Der Unfallhergang ging so schnell, da kann ich mich an die zehntel Sekunden nicht mehr erinnern. Mitfahrer von meinem Club und andere meinten, so wie das Laufrad jetzt aussieht, sei dieses in der Kurve kollabiert und somit wohl Schuld am Sturz. Soll wohl bekannt sein als Kartoffelchipsyndrom, hatte ich zuvor noch nicht gehört. Der Straßenbelag war ganz gut, keine Rille oder ähnliches. Auch kein Stein.

Fragen:

Ist es möglich das überhaupt solche neuen Laufräder in Kurven einknicken können?

Sollte ich damit zum Händler gehen und dieser schickt es wohl zu DT Swiss, oder besser einen Gutachter beauftragen (kann ja sein das bei DT Swiss dann was verschleiert wird)?

Wo gibt es solche Gutachter die spezialisiert sind für Rennräder?
 

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Re: DT Swiss R24 Disc Vorderrad Schuld am Unfall?
Das scheint in der Tat ein "gechiptes" Laufrad zu sein - die Form ist hierfür sehr typisch. Ursache hierfür ist ein schlecht aufgebautes Laufrad und ich würde das tatsächlich mindestens reklamieren.
 
Da hast du aber nen ordentlichen Schutzengel gehabt. Gute Besserung.

Mal meine Ideen dazu:
Für mich sieht das so aus, als wäre eine Fuge der Felge auseinandergegangen. Könnte auch ein Bruch sein, aber dafür sieht mir die Kante zu gerade aus.

Prinzipiell führt so ein defekt nicht automatisch zum Sturz, man kann oft auch mit gebrochenen Felgen weiterfahren.
(Es gibt Bsp. : ein Laufradbauer hat es mal ausprobiert und den Test im Netz beschrieben und bei Paris-Roubaix ist mal einer mit gebrochener Felge angekommen).
Der Zug der Speichen hält die Teile zusammen.

In dem Fall - vlt. durch die starke Kurvenlage - hat das wohl nicht mehr funktioniert und die Teile haben sich gegeneinander verschoben. Das Rad ist danach dann völlig deformiert.

Wäre zu klären, warum die Felge an der Fuge aufgegangen ist. Eigentlich kann das nur ein Fertigungsfehler sein.

Ich würde auf jeden Fall mal bei DT anrufen und den Fall schildern und die Bilder schicken. Vermutlich haben die großes Interesse an dem Fall.

Felgen habe ich auch schon gechipt. Das passiert wenn man die Speichen zu stark anzieht. Irgendwann hält die Felge das nicht mehr aus und kolabiert. Das sieht dann so aus wie in dem Beispiel zu sehen, allerdings reisst die Felge dabei nicht aus. Dass Felgen im Fahren chippen, habe ich noch nicht gehört.
Ich glaube das Rad hat sich so verzogen, weil die Felge an der Fuge die Lage verändert hat.
 
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Bilder direkt zu DT Swiss schicken mit kurzer Schilderung des Vorfalles und der Laufleistung des Radsatzes. Denke mal die werden recht schnell reagieren
 
Die Felge ist gesteckt und nicht verschweißt. Der verschobene Felgenstoß ist bei einer derart verformten Felge normal.
Ob der Sturz durch das kollabierende VR hervorgerufen wurde, oder das Rad durch den Sturz verformt wurde, könnte ich nicht beurteilen.

Viel Glück!
 
Gerade auf diesem Bild kann man sehr genau erkennen, dass es sich um eine gesteckte Felge handelt. Die "Bruchkanten" sind absolut sauber bearbeitet und in der Mitte der Felgenflanke befindet sich der "Drehpunkt" (also die Steckverbindung) um den die dort zusammengefügten Felgenprofile sich verdreht haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist natürlich alles Spekulation, aber in erster Linie würde ich auf zu stark gespannte Speichen tippen. Bei "Volllast" oder "Überlast" auch wenn das Fahrergewicht alles andere als dramatisch ist - Scheibenbremsen beanspruchen die Speichen um eine vielfaches höher - kann es das gewisse Quentchen zu viel gewesen sein.

Bei auf "leicht getrimmten" Felgen passiert es durchaus - Belastunsgrisse durch Verwindung -, dass das Felgenbett rund herum reißt und das Laufrad deswegen kollabiert, auch wenn die Speichenspannung stimmt.

Bring das Rad, so wie es ist zu dem Händler, bei dem Du es gekauft hast. Der setzt sich dann mit DT auseinander. Die haben auch keinen Grund irgendwas "zu verschleiern".
 
Ich habe kürzlich mein VR am MTB ähnlich gechipt und war ganz baff.
Hergang:
Im weichen Gelände bei geringer Geschwindigkeit verliere ich plötzlich vorn ordentlich Luft, komme in's Schlingern und lege mich mich mit weniger als 10 km/h hin, weil das Rad jetzt haltlos vorn wegrutscht.
Nix passiert, "Mist, ein Platter" denke ich mir und schau nicht blöd aus der Wäsche, als ich die kapitale Eierei vorn sehe."Nanu, wie geht denn das?"
Den LRS habe ich mal gebraucht erworden (XT Naben, Mavic Felgen, 32 Loch) und bin viele km damit problemlos im Gelände gefahren.

Ist wohl beim "Sturz" (schon nur mehr ein Umfallen) oder bei meiner Schlingerei davor genau quer belastet worden. Hätte ich nicht gedacht, dass es so einfach sein kann ein Laufrad so zu verbiegen.
 
Ich habe kürzlich mein VR am MTB ähnlich gechipt und war ganz baff.
Hergang:
Im weichen Gelände bei geringer Geschwindigkeit verliere ich plötzlich vorn ordentlich Luft, komme in's Schlingern und lege mich mich mit weniger als 10 km/h hin, weil das Rad jetzt haltlos vorn wegrutscht.
Nix passiert, "Mist, ein Platter" denke ich mir und schau nicht blöd aus der Wäsche, als ich die kapitale Eierei vorn sehe."Nanu, wie geht denn das?"
Den LRS habe ich mal gebraucht erworden (XT Naben, Mavic Felgen, 32 Loch) und bin viele km damit problemlos im Gelände gefahren.

Ist wohl beim "Sturz" (schon nur mehr ein Umfallen) oder bei meiner Schlingerei davor genau quer belastet worden. Hätte ich nicht gedacht, dass es so einfach sein kann ein Laufrad so zu verbiegen.
Das hört sich eher nach Sturz durch Platten an. Wenn die Felge kollabiert, wie bei @Zimbo , dann blockiert das jeweilige Rad in der Regel auch sofort. Da eiert nichts, und auch haltlos wegrutschen hört sich bei der geringen Geschwindigkeit nach Reifen platt und runtergezogen an.
Soweit ich @Zimbo s Bilder beurteilen kann ist da an der Felge äusserlich auch kein Kratzer (so als ob der pralle Reifen die Felge geschützt hätte), gepaart mit der Beschreibung "abgeworfen" tatsächlich dafür spricht, daß die Felge kollabiert ist. Auch wenn ich sowas noch nie nach einer solchen ausreichenden Einfahrzeit gesehen habe.
Wäre gespannt, ob @lagaffe mit seiner Vermutung eines gerissenen Felgenbettes recht hat. Daß die Scheibenbremse da was ausmacht ist zwar möglich, scheint mir aber unwahrscheinlich. Zum einen, weil dann ständig Hinterräder chippen müssten (Das Drehmoment ist beim Wiegetritt ähnlich wie beim Stoppie, und die Geo ist noch ungünstiger), zum anderen, weil ein signifikant starkes Bremsen in einer eng gefahrenen Kurve auch ohne andere Probleme zum Abflug geführt hätte.
Interessant (sorry @Zimbo gute Besserung) ist es ohnehin, denn eigentlich chipt ein Laufrad wegen zuviel Speichenspannung sofort, bzw. direkt nach dem Einspeichen oder beim Abdrücken. (Soll übrigens der Klassiker gewesen sein, als die Tour in den 90ern entdeckt hat, daß schlapp gespannte Laufräder langsam machen, und sich alle Hobbytuner dann mit Speichenschlüsseln versorgt haben :D)
Auch wenn gut abgedrückt ist, wird die Speichenspannung mit dem Fahren im Laufe der Zeit eher weniger als mehr, der Reifendruck entlastet ein wenig, und der "Pseudochip" aus Schülerzeiten (mit Beifahrer auf dem Gepäckträger über eine Stufe), da ist das Laufrad dann einseitig weggeklappt, nicht so typisch eierig verzogen.
 
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Ja, schon klar, Sturz wegen platt. Mich hat überrascht, wie wenig seitliche Belastung dann ausgereicht hat zum Chippen.

Und bei Zimbo wundert's mich noch mehr. Das ist ja ne ganz normale Fahrsituation.
 
Allerdings sollte des Laufrad erst einmal in dem abgebildeten Zustand verbleiben. Falls der Hersteller das Rad untersuchen möchte liefert ein aufgebautes Laufrad evtl. mehr Rückschlüsse auf den Hergang..
 
@whitewater : Das ist nur eine Möglichkeit, keine wirklich Vermutung. Und das kenne ich vor allem von Hinterrädern.

Wenn ich mir den Hergang auch noch mal durchlese, kann es aber ganz genauso gut sein, dass das Ding gar nicht gechipt ist, sondern beim Hinfallen zerstört wurde. Eigentlich ist das das Wahrscheinlichste.
Und wenn dem so ist, dann heißt es "Kismet".

Wenn das Ding aus heiterem Himmel kollabiert ist, dann hat das sicher seine Ursache. Die Felge ist aber bestimmt so steif, dass auch eine hohe Spannung inklusive "Sonderlast" das Ding nicht hinkriegt. Es sei denn, sie ist an der Verbindung auseinander gefallen.
 
Wenn ich mir den Hergang auch noch mal durchlese, kann es aber ganz genauso gut sein, dass das Ding gar nicht gechipt ist, sondern beim Hinfallen zerstört wurde. Eigentlich ist das das Wahrscheinlichste.
Und wenn dem so ist, dann heißt es "Kismet".
Oder die beliebte Handvoll Sand auf Asphalt.
 
.... aber in erster Linie würde ich auf zu stark gespannte Speichen tippen. Bei "Volllast" oder "Überlast" auch wenn das Fahrergewicht alles andere als dramatisch ist - Scheibenbremsen beanspruchen die Speichen um eine vielfaches höher - kann es das gewisse Quentchen zu viel gewesen sein.
...
Ich denke, das wird es vermutlich sein.
Bei MTBs gab es mal Probleme, dass sich Speichen lockerten, wegen der erheblichen Zusatzlast durch Scheibenbremsen.

MEINE Meinung zu Rennradleichtbau und Scheibenbremsen: Da wächst zusammen, was nicht zusammengehört.

Hohe Kräfte in der Nähe der Nabe asymmetrisch einzubringen und über die Speichen nach außen zu führen ist suboptimal, wenn man deutlich niedrigere Kräfte symmetrisch gleich außen erzeugen könnte.
 
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