Jetzt haben sich unsere Beiträge überschnitten. Lust ist glaube ich ein sehr entscheidendes Stichwort.Ich würde es nicht zu sklavisch sehen.. ich habe es an Regenerationstagen so gemacht, dass ich mich bei uns einer eher normalen oder "Cappuccinogruppe" angeschlossen hab, die sprinten dann auch mal hier und da leidlich um ein Ortsschild.. wenn man Lust hat, macht man mit, fertig.
Also wenn ihr tatsächlich die Möglichkeit habt, einen konkreten Tipp zu geben (sowas wie "zwei mal 150% FTP für 15sec und hinterher noch 15min zum Ausfahren übrig lassen"), würde ich mich freuen - ansonsten kann ich es auch verstehen, besonders unter dem Aspekt, dass jeder Körper individuell reagiert und man ohnehin nicht mit Taschenrechnern trainieren kann.
Interessieren würde mich in dem Kontext aber noch, ob ihr tatsächlich positive Erfahrungen mit den Sprints gemacht habt (also im Sinne von: es hat mir geholfen) oder ob es eher neutral (also im Sinne von: es hat mir nicht geschadet) ist.
Absolut nachvollziehbarer Gedanke.Puh.. ich mein das jetzt überhaupt nicht ab- oder bewertend.. aber es ist schwierig "mit solchen wie Dir", die für alles eine Regel/Vorgabe brauchen, weil sie es von Zwift/Trainerroad etc. so gewohnt sind.. strukturiertes Training macht Sinn.. wirklich Sinn.. aber man kann nicht alles, jede Kleinigkeit festlegen, nicht alles erzeugt auch einen bestimmten Effekt.. dazu ist der Körper auch viel zu launisch.
Grosser Beitrag, vielen Dank dafür. Ich zu mich zwar auch "sauschwer" damit, langsam zu fahren, aber es funktioniert halt.Das tut mir leid, daß du dir den Kopf gestoßen hast!
Spaß beiseite: Man könnte jetzt sagen, wer draußen auf dem Rad aktiv regenerieren lernen möchte, sollte möglichst nie damit anfangen, sich in Foren aufzuhalten, wo ein "30-km/h Durchschnitt: realistisch oder Posertum?" den nächsten jagd. Aber so richtig ernsthaft wäre auch das nicht.
Aber es enthält einen wesentlichen Kern: Gerade die "Kultur" unter "time-crunched" spätberufenen Familienvätern, die versuchen, sich im Konflikt-Viereck zwischen Beruf, Familie, sonst. Hobbies/sozialen Beziehungen und Radsport Trainingszeit abzuringen, ist es sehr schwer vermittelbar, daß man die "Familie auf Tour und ... E-Bike-Renter beim Brötchen holen ... - in Freizeitklamotten" vorbeifahren lassen muß, ungerührt und focussiert auf das Trainingsziel. Wie übrigens auch andere Radfahrende, wie bspw. andere Trainierenfahrende.
Wie gesagt: In Kreisen, wo die alte Radrenner-Regel "wer im Rennen schnell fahren will, muß im Training langsam fahren" (die so ja auch unvollständig und deshalb falsch ist) allenfalls mitleidiges Lächeln über so viel "verbohrte Old-School-Weisheit" erntet, ist es schwierig, sich betont langsam zu bewegen.
Zwischenbemerkung: Es ist im übrigen auch nicht falsch, während einer Regenerations-Phase mal 500 - 1000 m "richtig schnell" zu fahren. Es muß aber eben unbedingt eine "Kurzzeit-Disziplin" bleiben. Ansonsten sind solche "Einlagen" nämlich vollkommen unschädlich, werden ganz im Gegenteil sogar von vielen guten Trainern empfohlen.
Daß Hobbyisten, Freizeit-Sportler und "Brötchen-Holer" schneller als systematisch trainierende Sportler sind, ist im übrigen keineswegs auf den Radsport beschränkt. Als ich - vor vielen, vielen Jahren - mit der Leichtathletik begonnen habe, mußte der Trainer mich auch mehr oder weniger drastisch dazu zwingen, nicht dauernd bei ca. 1-stündigen Warmmachen (!) 50 m vor der Truppe herzurennen, sondern mich diszipliniert in die mal mit ca. 4 - 8 km/h trabende, mal "Hopsa-Laufende" und ab un zu sogar mal 20 - 30 m sprintende Gruppe einzureihen.
Das ist eben Sport im Vergleich zur Prozerei seitens Spätberufener, "Torschluß-Panik-machender Familienväter", Halbstarker usw.
Ha, hahh, halt stop!!!Danke @Teutone und @Karl2021
Hintergrund der Frage ist eher, dass ich auf Zwift ein Regenerationstraining habe, bei dem ich aktuell einfach nur stumpf 30min 45%FTP fahre und dann 5min "ausrolle" und auch schon davon gehört habe, dass die kurzen Sprints förderlich bei der Regeneration sind.
Da ich das Training ohnehin in Zwift hinterlegt habe und im ERG-Mode fahre (also Zwift permanent dafür sorgt,...
Wenn du nur aus wenigen Erfahrungen schöpfen kannst, liegt der Schlüssel nicht in Texten (inkl. meiner und der anderer hier im Forum), sondern im Erfahrungen machen.Absolut nachvollziehbarer Gedanke.
Das Problem bleibt für mich, dass ich nur aus Erfahrungen schöpfen kann, die ich habe - wenn ich nur wenig Erfahrungen habe, dann hilft das eben nur begrenzt. Abgesehen davon hat man ja gleich die doppelte Ungewissheit, dass man den Output seines Trainings kurzfristig nicht messen kann (im Sinne von: heute bin ich 5% regenerierter als letztes Mal) und erstrecht nicht vergleichen kann, wie der Output ausgesehen hätte, wenn man das Training (minimal) variiert.
Die Möglichkeiten die man dann hat sind einerseits, selbst zu probieren und Erfahrungen zu machen, auf die man später aufbaut, oder aber versucht, auf allem was bereits erforscht ist, so gut es geht irgendwie aufzubauen, um sich den einen oder anderen Umweg von vornerein gleich zu ersparen - letzteres versuche ich ganz gerne.
Dabei ist natürlich ganz klar, dass jeder individuell ist und es praktisch nie allgemeingültige Ratschläge geben kann. Was mich aber bekräftigt: Obwohl ich bisher keine konkrete "Trainingsanweisung" finden konnte, habt ihr mir mit euren Erfahrungen schon weitergeholfen und mir schon mal eine Orientierung gegeben, wie das ganze aussehen kann.
Genau, das siehst du richtig.Ha, hahh, halt stop!!!
Unabhängig von allem anderen: Dieser Erg-Mode scheint mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf eine sog. "hyperbolische Steuerung" hinauszulaufen.
Ich verstehe die Erklärung, bin auch mit dir überein, dass diese Art der Steuerung unnatürlich ist, aber mir fehlt in der Erklärung noch der Schluss dazu, dass es schädlich ("Gift") ist. Nur weil es unnatürlich ist, heißt das ja erstmal nicht, dass es auch schädlich ist.Das ist Gift im Hinblich auf die Entwicklung eines tauglichen Bewegungsmusters. Warum?
(...)
Doch, doch - das kommt es. Ich will mir nur die sparen, die vermeidbar sind.Und das heißt auch: Im Fehler machen! Aber wie ich sehe, kommt das für dich nicht infrage, oder?
Naja, das liest sich doch alles schonmal viel entspannter, als "befürchtet" (was heißt schon befürchen, wir haben hier alle nur zu gewinnen!).Genau, das siehst du richtig.
Ich verstehe die Erklärung, bin auch mit dir überein, dass diese Art der Steuerung unnatürlich ist, aber mir fehlt in der Erklärung noch der Schluss dazu, dass es schädlich ("Gift") ist. Nur weil es unnatürlich ist, heißt das ja erstmal nicht, dass es auch schädlich ist.
(Beweisstück 1: Bier. Kommt in der Natur nicht vor.)
Doch, doch - das kommt es. Ich will mir nur die sparen, die vermeidbar sind.
Manche muss man ja auch machen um daraus zu lernen - z.B. spontan die heutige Trainingsplanung verwerfen, um "den da vorne noch schnell einzuholen"...
Wenn es hier aber schon die Gelegenheit gibt, dass so viele "alte Hasen" rumrennen, freue ich mich über jeden vermiedenen Fehler.
Beispiel: Eine große Zahl von Leuten behauptet, dass jeder Rennradfahrer lügt der sagt, noch nie wegen eingeklickter Pedale (z.B. an der Ampel) umgefallen zu sein. Ich habe einfach schon gefühlte 100 Mal vor meinen ersten Klick-Pedalen davon gehört/gelesen und bin (tatsächlich) noch nie mit eingeklickten Pedalen umgefallen.
Dann sind die Daumen gedrückt, dass dir das auch in den nächsten 15 Jahren nicht passieren wird.In den letzten 15 Jahren bin ich dabei kein einziges Mal gestürzt.
Puh, die Erklärung ist verdammt nicht einfach. Da braucht es jede Menge medizinisches/naturwissenschaftliches Wissen und ebenso viel Erfahrung.Genau, das siehst du richtig.
Ich verstehe die Erklärung, bin auch mit dir überein, dass diese Art der Steuerung unnatürlich ist, aber mir fehlt in der Erklärung noch der Schluss dazu, dass es schädlich ("Gift") ist. Nur weil es unnatürlich ist, heißt das ja erstmal nicht, dass es auch schädlich ist.
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Danach gibt es nicht mehr viel zu verhandeln. Dann bin ich 80.Dann sind die Daumen gedrückt, dass dir das auch in den nächsten 15 Jahren nicht passieren wird.
Danach können wir gerne neu verhandeln.
Ich würde keine Sprints in Rekom-Training einbauen. Selbst wenn solche Sprints eine eher geringe metabolische Belastung darstellen, stehen sie dem Ziel von Rekom-Training - die Verbesserung des Erholungsprozesses - entgegen.Ich habe das neulich "im Stress" auch mal irgendwo nebenbei gelesen und finde leider keine konkrete Quelle mehr, die dazu detaillierte Angaben macht, wann man wo in welchem Umfang welche Sprints einbauen soll. Hast du da ohne Suchaufwand zufällig was parat? Sonst suche ich weiter, wenn ich Zeit dafür finde.
Soweit ich mich erinnere, wurde der Mehrwert so beschrieben, dass durch die kurzen hochintensiven Phasen der Körper mehr Wachstumshormone ausschüttet, was dann in einer effektiveren Regeneration resultiert. Aber wie gesagt, ich habe dazu weder Studien noch Quellen - ich muss das aber irgendwo auf einer Magazinseite (Roadbike, TOUR, etc.) gelesen haben.Selbst wenn solche Sprints eine eher geringe metabolische Belastung darstellen, stehen sie dem Ziel von Rekom-Training - die Verbesserung des Erholungsprozesses - entgegen.
Auch ein blödes Alter zum Stürzen.Danach gibt es nicht mehr viel zu verhandeln. Dann bin ich 80.
Falsch. Sie stehen dem Erholungsprozess nicht entgegen, sondern fördern diesen. Einen Vorbehalt erkenne ich an: Vielleicht ist Voraussetzung, daß man nicht statt Blut "Veganen Joghurt" in den Adern hat. Und natürlich, daß man gewohnt ist, mit kleinen Gängen zu sprinten.Ich würde keine Sprints in Rekom-Training einbauen. Selbst wenn solche Sprints eine eher geringe metabolische Belastung darstellen, stehen sie dem Ziel von Rekom-Training - die Verbesserung des Erholungsprozesses - entgegen.
Richtig.Eine Empfehlung aus der Literatur lautet, kurze Sprints ins Grundlagentraining aufzunehmen. Das sieht dann so aus, dass man z.B. alle 15 min. einen Sprint von maximal 15 Sekunden einbaut. Der Fokus solcher Sprints liegt auf Form und Erreichen hoher Tf.
Falsch. Das Märchen, daß der Stoffwechsel in Bezug auf aerob/anaerob laktazid gleich bleiben muß, ist längst widerlegt.Die Sprints müssen sehr kurz sein, um zu verhindern, dass sie den Stoffwechsel zu stark beeinflussen.
Blödsinn. Vgl. oben. Da "springt" nichts an, das ist diese alte, längst überholte Sichtweise, daß da irgendwo was "umgeschaltet" wird.Bleiben die Sprints kurz, erfolgt die Energiebereitstellung ganz überwiegend anaerob-alaktazid aus gespeicherten Phosphat. Durch die Kürze des Sprints wird verhindert, dass die anaerobe Glykolyse "anspringt", denn das ist bei dieser Trainingsform nicht gewünscht.
Richtig.Wird das beachtet, sorgen die Sprints vor allem neuromuskuläre Reize und weniger für metabolische....
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Solche Formen des Sprinttrainings sind freilich kein Ersatz für "richtiges" Sprinttraining,
Und schon wieder: Falsch. Sprinttraing hat immer drei voneinander unabhängig zu betrachtende Ziele, die allerdings unvermeidlich gleichzeitig erreicht werden (die Schwerpunktsetzung varriert): Kraft, Schnelligkeit und im Ergebnis hohe Leistung zum gewünschten Zeitpunkt.bei dem es primär darum geht, Maximalleistungen zu produzieren.
Nicht nur, aber überwiegend, ja. Nennt man dann beim Intervalltraining auch "Intervalle mit vollständiger Erholung in Abgrenzung zu "Intervalle mit lohnender Pause". Soweit also richtig.Die würde man vielmehr in völlige ausgeruhtem Zustand mit sehr langen Pausen zwischen den Belastungen machen.
Worauf du dich verlassen kannst! Mein Trainer aus der Jugendzeit - später hat er solche Jungs wie Ete Zabel usw. betreut - hat sich mit ca. 75 nochmal so richtig lang gemacht, Ergebnis: Beckenbruch. Zu der Zeit fuhr er regelmäßig mit den anderen "Größen" seiner Generation wie Franz Basalla usw. seine Trainingsrunden. Nach diesem Sturz musste er sowas für alle Zeiten in den Wind schreiben und den Rollator gegen das Fahrrad tauschen. Ich hoffe, sowas bleibt mir erspart.Soweit ich mich erinnere, ...
Edit:
Auch ein blödes Alter zum Stürzen.
Womit wir uns in dem einen, wesentlich Punkt vollkommen einig sind und die vorlaute Eingangsbemerkung als überflüssig "aus dem Protokoll gestrichen" werden kann.Was hier gebraucht wird oder nicht, entscheidest zum Glück nicht du.
Wenn es tatsächlich um maximale Erholung bspw in der Ruhewoche nach großer Belastung geht, würde ich auf Sprints auch komplett verzichten. Kleines Blatt, lockeres Rollen und nach ner Stunde zurück auf die Couch und Beine hoch. Da brauch ich keine zusätzlichen Reize um irgendwas zu triggern.
Was anderes ist für mich ein Ruhetag in einer normalen Trainingswoche, wenn es um Erholung geht, man aber den kompletten Shutdown verhindern will. Da sind kurze Sprints oder auch ein paar Minuten intensiveres Tempo immer ganz hilfreich.
Na ja.. früher sollte man den runden Tritt üben.. mal mit bewussten dicken Gängen.. dann irgendwie lieber mit kleinen Gängen.. dann am besten mit starrer Nabe... dann fing Joe Friel an, sich (und anderen) die Cleats immer mehr nach hinten, bis zur Sohlenmitte, zu versetzen, was einen ziemlich stampfenden Tritt zur Folge hat.. ich glaube, bis die hohen Herren nicht wissen, was jetzt das Beste für uns ist, tritt jeder weiter so wie er mag..Ich erinnere mich noch an seine Behauptung, im Radsport käme der Effizienz der Bewegung(smuster) keine besondere Rolle zu.