Zum Thema Schrauben montieren ein wenig Erleuchtung!
Die Funktion der Schraube ist es, durch aufgebrachte Vorspannung die verbundenen Teile dauerhaft festzuhalten.
Jetzt wird diese Vorspannung durch ein Drehmoment erzeugt und über die Gewindesteigung als schiefe Ebene in die Vorspannung umgesetzt.
Hier kommt nun die Reibung als Faktor zum Tragen. Es gibt einmal die Gewindereibung und die Kopfauflagenreibung.
Habe ich eine hohe Reibung sind die Verluste in derresultierenden Vorspannkraft bei gleichem aufgebrachtem Drehmoment natürlich größer als bei niedriger Reibung. Soviel zum Vorgang. (Fv= µ*Fd; Fv= Vorspannkraft, µ=Reibwert, Fd=Kraft aus aufgebrachtem Drehmoment)
Jetzt kommt der
Hersteller dieser Schraubenverbindung:
-Dieser muss die erforderliche Vorspannkraft festlegen, die für die Aufgabe erforderlich ist.
-die richtige Dimension der Schraube auslegen
-aus Vorspannkraft und angenommenem Reibwert das aufzubringende Drehmoment ermitteln.
und jetzt:
-die Montage der Schraube festlegen.
-dazu gehört auch die Festlegung womit angezogen werden soll,
-mit welchem Drehmoment angezogen werden soll und zwingend
-wie die Schraube denn nun den vorher angenommenen Reibwert hat.
-und das ist vorzugeben und in der Montageanweisung eindeutig zu beschreiben.
Ohnd dies Angaben ist man als Benutzer echt aufgeschmissen.
z.B. trockene entfettete Schrauben haben ca. einen doppelt so hohen Reibwert wie geölte Schrauben. Der o.g. Formel kann man entsprechend entnehmen, dass der Reibfaktor linear eingeht bei doppeltem reibwert kommt nur halbe Vorspannkraft an. (Überlastung ist dann nicht gegeben, aber die Funktion der Schraubverbindung kann infrage gestellt werden. Andersrum 1/2 Reibwert heisst doppelte Vorspannkraft. Überlastung der Bauteiel kann angenommen werden.).
Der Reibwert bei Verzinkt, Precotet oder mit Loctite eingeschmiert ist immer voneinander abweichend und macht die Sache nicht einfacher.
Empfehlungen vom nicht Hersteller können passen, müssen aber nicht.
Montagepaste an Schrauben,...